Hedyotis salzmannii ist eine grazile Stängelpflanze aus dem südlichen Teil von Südamerika. Diese Pflanze bildet an nassen, zeitweise überschwemmten Standorten wie z.B. an Flussufern dichte kriechende emerse Bestände, kann aber auch unter Wasser wachsen. Sie hat sich auch in Feuchtgebieten der südöstlichen USA eingebürgert.
Diese Art ist eine der wenigen Aquarienpflanzen aus der großen, überwiegend tropischen Familie der Rötegewächse (Rubiaceae). Zu dieser Verwandtschaftsgruppe zählen unter anderem auch der Waldmeister (Galium odoratum) und der Kaffeestrauch (Coffea).
Hedyotis salzmannii wird oft auch Oldenlandia salzmannii genannt, und es gibt verschiedene Meinungen darüber, welcher der beiden Namen akzeptiert werden sollte. Tatsächlich ist es noch offen, zu welcher Gattung diese Pflanze endgültig gestellt werden wird. Eine DNA-Analyse (Groeninckx & andere (2009)) hat ergeben, dass die Art enger z.B. mit Bouvardia, Manettia und Spermacoce verwandt ist als mit den eigentlichen Oldenlandia- und Hedyotis-Arten.
Im Jahr 1993 wurde die Pflanze von Christel Kasselmann aus Argentinien nach Deutschland eingeführt. Sie wurde zunächst provisorisch Rubiaceae sp. "Argentinien" genannt und später von C. M. Taylor (Missouri Botanical Garden) als Hedyotis salzmannii bestimmt. In den USA wurde diese Art spätestens 2007 unter dem irrtümlichen Namen Bacopa sp. "Pantanal" im Hobby bekannt. Nachdem die Pflanze in Emerskultur zum Blühen gebracht worden war, konnte sie korrekt bestimmt werden.
Unter dem Namen Hedyotis salzmannii ist in letzter Zeit (um 2010) eine buschig wachsende Form von Bacopa monnieri als vermeintliche Neuheit in den Handel gekommen. Von der echten H. salzmannii ist B. monnieri leicht an ihren dicken, fleischigen Blättern und Stängeln zu unterscheiden (siehe B. monnieri 'Compact'). Die echte H. salzmannii stellt im Hobby offensichtlich eine Rarität dar und ist wohl nur sehr selten, falls überhaupt, im Handel erhältlich.
Im Aquarium entwickelt "Salzmanns Süß-Ohr" (so die Übersetzung des botanischen Namens) aufrechte, relativ dünne Stängel mit horizontal abstehenden, kreuz-gegenständig angeordneten, hellgrünen, schmal eiförmigen Blättern.
Die emerse Form hat breit eiförmige, ungestielte, 4-10 mm lange Blätter und eher niederliegende Stängel. Bei guter Beleuchtung erscheinen an den Triebspitzen kleine weiße bis blassrosa Blüten mit 4-5 spitzen, an der Basis miteinander verwachsenen Kronblättern.
(Weiteres siehe unter "Kultur" und "Gestaltung")
Hedyotis salzmannii ist relativ einfach in der Kultur und bevorzugt weiches bis mittelhartes Wasser bei mäßiger bis hoher Lichtstärke. Wie auch andere Stängelpflanzen kann sie durch Kopf- und Seitentrieb-Stecklinge vermehrt werden. Auffällig bei dieser Pflanze ist, dass sich häufig die Sprossspitzen ablösen und dann im Aquarium umhertreiben.
- Wird fortgesetzt -
Hedyotis salzmannii wirkt gut im Aquarien-Mittelgrund als Gruppe bzw. lichter Busch und kontrastiert mit ihrer hellgrünen Farbe gut mit dunkelgrünen oder roten Pflanzen. Die optische Wirkung dieser grazilen Pflanze wird durch die dünnen, vertikalen Stängel und die horizontal abstehenden Blätter bestimmt.
- Wird fortgesetzt -
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