Ranalisma rostratum ist ein kleines Froschlöffelgewächs aus dem tropischen und subtropischen Asien, das von Natur aus in Sumpfgebieten vorkommt. Der Name wird sehr oft "Ranalisma rostrata" geschrieben, was aber grammatikalisch nicht korrekt ist. In älterer Aquarienliteratur wird diese Art auch unter dem Synonym Echinodorus ridleyi vorgestellt.
R. rostratum ist gelegentlich aus asiatischen Gärtnereien nach Deutschland importiert worden, hat sich hier aber anscheinend nicht als Aquarienpflanze durchgesetzt. In Asien und den USA ist sie als kleiner, grasartiger, hellgrüner Bodendecker bekannt und wird auch im Aquascaping verwendet.
Für einige Zeit wurde Helanthium tenellum "parvulum" fälschlich als "Ranalisma rostrata" verbreitet. In Aquarienzeitschriften wurde auch angegeben, dass diese hellgrüne H. tenellum (= Echinodorus tenellus)-Form mittels DNA-Analyse als Ranalisma rostratum identifiziert worden sei. Dies ist aber falsch und beruht wohl auf einem Missverständnis.
Als emerse Pflanze entwickelt Ranalisma rostratum eiförmige bis eiförmig-elliptische Blätter. Der Blattstiel wird 12-32 cm lang, die Blattspreite 3-4,5 cm lang und 3-3,5 cm breit (laut "Flora of China"; bei kultivierten Pflanzen sind die Blätter wohl meistens deutlich kleiner). Die Blattspitze ist etwas spitz (subakut), die Basis ist schwach herzförmig (subcordat). Die Blütenstände haben zwei spatelförmige Brakteen (Hochblätter) und 1-3 Blüten an der Spitze. Die Kelchblätter sind ca. 5 mm lang und breit elliptisch. Die Kronblätter sind verkehrt-eiförmig bis elliptisch und meistens etwa so lang wie die Kelchblätter. Die Staubblätter sind ca. 2,5 mm lang. Die Fruchtblätter haben einen aufrechten Griffel und sitzen zu vielen in einem halbkugeligen Kopf zusammen. Aus der Blüte entwickelt sich eine relativ große, igelartige Sammelfrucht. Diese hat viele seitlich abgeflachte, lang geschnäbelte Nüsschen, ähnlich denen von Sagittaria-Arten.
Die Unterwasserform hat hellgrüne linealische Blätter und kann darum leicht mit dem erwähnten Helanthium tenellum "parvulum" verwechselt werden. Ranalisma unterscheidet sich aber von Helanthium-Arten in der Landform unter anderem durch die auffälligen igelartigen Sammelfrüchte mit bis zu 70 seitlich stark abgeflachten Nüsschen. Der Blütenboden (= das Rezeptakulum) ist bei Ranalisma-Blüten länglich. Bei Helanthium sind die Sammelfrüchte viel kleiner und unscheinbarer und enthalten relativ wenige (10-20), winzige, rundliche Nüsschen. Der Blütenboden ist flach.
Genau wie die aus Amerika stammenden Helanthium-Arten bildet R. rostratum Ausläufer, die modifizierte Blütenstände sind (sogenannte Pseudostolone oder Infloreszenz-Stolone).
Die Gattung Ranalisma enthält nur zwei Arten. Die zweite Art ist Ranalisma humile (Synonym: Echinodorus humilis). Sie ist in Afrika weit verbreitet und wird in älterer Literatur als Aquarienpflanze beschrieben, doch ist zur Zeit (2014) anscheinend nicht mehr in Kultur. Es wäre sicher interessant, R. humile wieder einzuführen und in Kultur mit R. rostratum zu vergleichen.
(Weiteres siehe unter "Kultur")
Zur Aquarienkultur von Ranalisma rostratum gibt es nicht viele Informationen. Es ist offenbar eine licht- und nährstoffbedürftige Pflanze, die sich durch Ausläufer vermehrt und einen grasartigen Rasen bildet, ähnlich den Helanthium-Arten.
Kris Weinhold (2008) hat beobachtet, dass R. rostratum im Aquarium bei stärkerer Beleuchtung grasartig schmale Blätter ausbildet und schnellwüchsig ist, aber bei Schwachlicht deutlich gestielte, hellere Blätter mit lanzettlicher Blattspreite entwickelt und viel langsamer wächst.
Quellen und weiterführende Literatur:<a href="https://www.flowgrow.de/db/wasserpflanzen/ranalisma-rostratum" target="_blank"><img alt="Ranalisma rostratum" title="Ranalisma rostratum" src="https://www.flowgrow.de/db/widget/wasserpflanzen/ranalisma-rostratum" /></a>
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