Riccardia chamedryfolia ist ein kleines, fiedrig verzweigtes Lebermoos, das vorwiegend in der nördlichen gemäßigten Zone verbreitet ist. Nach den Verbreitungsangaben in botanischer Literatur kommt es nicht in Tropengebieten (z.B. Südostasien) vor, mit Ausnahme von Brasilien. In Deutschland ist die Art in den letzten Jahrzehnten durch Lebensraumzerstörung und Gewässerverschmutzung seltener geworden. Hier kommen auch einige andere, ähnliche Arten wie Riccardia incurvata und R. palmata vor.
Es gibt im Aquarienhobby und Wasserpflanzenhandel mehr als drei verschiedene Riccardia-Typen ("Korallenmoos", "Coral Pellia", "Mini Pellia"), die oft Riccardia chamedryfolia und R. graeffei genannt werden. Sie stammen wahrscheinlich aus Südostasien. Nach Kasselmann (2010) ist Riccardia graeffei von Holger Windelov auf der Insel Phuket für die Aquaristik gesammelt und von Prof. B.C. Tan (Singapur) bestimmt worden. Wir haben jedoch keine Informationen darüber, ob eine der Aquarien-Riccardias mit Sicherheit als Riccardia chamedryfolia identifiziert worden ist. Weltweit, vor allem in den Tropen, gibt es sehr viele ähnliche Riccardia-Arten, die sich großenteils nur schwer und anhand von mikroskopischen Merkmalen bestimmen lassen. Die Bestimmung von Riccardia-Arten ist auch deshalb schwierig, weil sich die Merkmale je nach Wachstumsbedingungen verändern können.
Es ist also unklar, ob die Art Riccardia chamedryfolia tatsächlich als Aquarienpflanze kultiviert wird. Daher können hier keine Angaben zur Aquarienkultur dieser Art gemacht werden.
In Europa wächst R. chamedryfolia auf Gestein, Holz, Erde, Sand oder Torf an feuchten bis nassen, häufig überrieselten Stellen, z.B. an Quellen und Bächen.
Der Pflanzenkörper (Thallus) wächst kriechend, ist blassgrün und unregelmäßig ein- bis dreifach fiedrig verzweigt. Er wird bis 30 (-40) mm lang und ist 0,3 bis 1,2 mm breit. Die einzelnen Thallus-Äste verschmälern sich zur Basis hin. Im Querschnitt ist zu erkennen, dass die Thallus-Oberseite mehr oder weniger eben und die Unterseite gewölbt ist. Der Thallus ist 5 bis 8 Zellen dick. Einige andere Riccardia-Arten haben am Thallus-Rand einen Saum, der mehrere Zellen breit und eine Zelle dick ist. Bei R. chamedryfolia fehlt meistens solch ein Saum. Die Epidermis (Oberhaut)-Zellen des Thallus sind kleiner als die Zellen im Inneren des Thallus. In den meisten Zellen befinden sich 1 bis 2 (bis 3) Ölkörper.2
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