Rotala sp. "Nanjenshan" ist eine zarte, feinblättrige Pflanze. Sie stammt aus Taiwan und wurde bisher nur an einem Standort bei dem Ort Nanjenshan gefunden. Sie kam 1993 über die Firma Dennerle in den Handel. Bisher konnte diese Rotala keiner beschriebenen Art zugeordnet werden, da von ihr keine Früchte bekannt sind, die für die Bestimmung von Rotala-Arten entscheidend sein können. Laut APC-Plantfinder handelt es sich um eine Naturhybride zwischen Rotala rotundifolia und R. wallichii; zumindest kommen unter anderem diese beiden Arten auf Taiwan vor.
R. sp. "Nanjenshan" hat sich in der Aquaristik gut etabliert und ist regelmäßig im Handel erhältlich. Der Fundortname wird oft falsch geschrieben ("Nanjean", "Najean").
Diese Rotala ist irrtümlich unter dem Namen "Mayaca sellowiana" in den Handel gekommen, daher wird oft geglaubt, dies sei ein Synonym von R. sp. "Nanjenshan". Das ist jedoch falsch; die echte Mayaca sellowiana sieht zwar etwas ähnlich aus, ist aber eine völlig andere Pflanzenart, die nichts mit der Gattung Rotala zu tun hat.
Rotala sp. "Nanjenshan" hat als submerse Pflanze in Quirlen angeordnete, sehr schmal-linealische, hellgrüne bis rötliche, 1,5-2 cm lange und 0,5-1 mm breite Blätter. Die Anzahl der Blätter pro Stängelknoten variiert zwischen 3 und 6. Wie bei anderen feinblättrigen Rotala-Arten ist die Blattspitze eingekerbt bzw. zweispitzig. Der Stängel ist grün gefärbt.
In der Landform hat die Pflanze kriechende bis aufsteigende Stängel und 2-4 Blätter pro Stängelknoten. Die emersen Blätter sind sehr kurz gestielt, elliptisch bis lanzettlich geformt, 0,5-1 cm lang und 2-4 mm breit. Bei emersen Pflanzen können sich in den Blattachseln sitzende Blüten mit nur 1 mm großen, blasslila gefärbten Kronblättern entwickeln.
Wie die schwieriger zu pflegende R. wallichii wächst R. sp. "Nanjenshan" besonders gut in weichem, CO2-reichem Wasser. Ungehinderter Lichteinfall und reichlich verfügbares Eisen sind wichtig und tragen zu einer satten rötlichen Färbung der Sprossspitzen bei. Letztendlich kommt es auf eine gut konzipierte, konstante Düngung an; andernfalls können Kümmerwuchs und Schwarzfärbung auftreten. Diese Pflanze hat zwar ihre Ansprüche, ist aber nicht übermäßig schwer zu kultivieren.
Teilweise neigen sich die wachsenden Sprossspitzen bei dieser Pflanze bogenförmig nach unten, was gestalterisch interessant wirkt. Eine große Gruppe hinter einigen Cryptocorynen oder Hardscape-Objekten bildet einen wirksamen Blickfang. Um ein kompakteres Erscheinunungsbild zu fördern, kann man den Bestand "frisieren" und auf die Entwicklung der reichlich gebildeten Seitentriebe warten.
Rotala sp. "Nanjenshan" eignet sich gut auch für kleine Aquarien.
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