hoi
also, dein entschluss, in die mw aquaristik umzusteigen bedingt folgende grundsätze:
1. geduld
2. geld
die mw aquaristik wird von vielen zoohandlungen mittlerweile als ebenso einfach dargestellt wie ein süsswasserbecken mit neons und plastikpflanzen, was ich selbst als nicht sehr gut erachte.
wenn du ein meerwasserbecken willst, musst du dir überlegen, wohin mit der ganzen technik. willst du mehr als nur ein paar glasrosen und weichkorallen kommst du nicht um einen abschäumer. die sind meistens recht wuchtig und lang, haben auch einen abschäumertopf welcher aus dem wasser ragt. nun halt die frage, willst du so einen klotz in deinem becken haben oder nicht.
ich bin ein klarer befürworter für technikbecken im aquariumschrank:
das becken braucht somit bohrungen, welche nicht jeder laie machen kann, dann noch für ab- und zulauf die ganzen verrohrungen und verschraubungen. und ich würde auch empfehlen, das ganze in einen überlaufschacht einzubauen, denn wenn eine verrohrung undicht wird durch kalkrotalgen oder ähnliches, dann juhuu. mit einem überlaufschacht kannst du die wasserpfütze im falle eines falles in grenzen halten. aber mit einem technikbecken hast du mit ausnahme der strömungspumpen alles versteckt.
strömungspumpen:
ein mw becken braucht ein vielfaches an strömung als ein süsswasserbecken. hier entstehen nicht zu vernachlässigende kosten
beleuchtung:
mit einer 0815 beleuchtung und 2x18w T8 oder so kommst im meerwasserbecken genau nirgendwo hin. für mich galt der grundsatz: mindestens 1W/liter. somit würde ich dir so um die 200-240 w beleuchtung empfehlen. das bringst mit einer standardabdeckungsbeleuchtung nicht hin
niveauregulierung:
ein oben geschlossenes mw-aq ist meines erachtens mumpitz. gerade der blick von oben ins becken eröffnet wunderschöne eindrücke. durch die hohe wattanzahl der beleuchtung und die grosse oberflächenbewegung durch die strömungspumpen hast du zwangsläufig eine grosse wasserverdunstung. die filigranen korallentiere im meerwasserbecken reagieren auf dichteschwankungen (salzgehalt) sehr heikel. bei der verdunstung bleibt das salz natürlich im wasser und die dichte steigt. deshalb brauchst du eine niveauregulierung welche stetig osmosewasser nachpumpt, sofern der wasserstand sinkt.
osmosewasser:
ohne osmoseanlage und osmosewasser kein meerwasserbecken. hier wieder kosten und ein sehr hoher wasserverbrauch, da bei der umkehrosmose ca. 70% 'abfallwasser' entsteht
zu guter letzt die einrichtung:
du brauchst live sand und es ist zu empfehlen, lebendgestein ins becken zu bringen, da durch diese komponenten die für die biofauna notwendigen bakterien ins becken eingebracht werden. bei lebendgestein sprechen wir, je nach anbieter von 10-17 euro das kilo. in deinem becken empfehle ich sicherlich mal 10 kilo. man kann ausschliesslich mit riffkeramik und livesand arbeiten, hier bin ich mir aber nicht sicher, wie zuverlässig das langfristig funktioniert.
ja und dann der besatz. auch hier entsehen, je nach ansprüchen, grosse kosten, da eine schöne steinkoralle auch schon mal 30-40 euro kosten kann. und da sprechen wir von einem ableger mit ca. 5 cm länge....
ein meerwasserbecken ist zudem sehr betreuungsintensiv. permanentes testen des wassers und der dichte. reinigen und leeren des abschäumertopfes usw.
alles in allem nicht zu vergleichen mit süsswasserbecken aber wenns funktioniert ist es etwas vom schönsten was es gibt.
eine genaue kostenschätzung um dein becken mw-tauglich zu machen ist schwierig, aber rechne mal mit 500-1000 euro.
somit empfehlenswert in der bucht oder bei einem anderen onlineauktionshaus ein gutes gebrauchtes mit allem drum und dran ergattern.
ich spreche hier vielleicht von der 'luxusausführung' eines meerwasserbeckens, aber wenn man hier schon einsteigt, sollte man es auch richtig machen finde ich. zumal deine 240 liter brutto nicht alle welt sind und bei meerwasserbecken der grundsatz 'je kleiner desto schwieriger' noch viel mehr zählt als bei 'unseren normalen' becken.
ich habe damals, als ich in die meerwasseraquaristik eingestiegen bin, eine kleine homepage gepflegt. wenns dich interessiert, besuche doch
www.swissfishes.ch.vu