ADA Step 1 Dünger: Eisenlimitierung beabsichtigt?

Freshwaterfan

New Member
Hallo Leute,

die Startphase meines 63-Liter Iwagumi habe ich hier im Bereich Aquarienvorstellungen bereits geschildert. Charakteristisch waren in den ersten 3 Wochen starke Veränderungen der Makronährstoffe von sehr hoch zu niedrig hin. Um Eisen hatte ich mich bisher noch kaum gekümmert. ADA Brighty Step 1 soll laut Katalog "wenig Eisen" enthalten, doch was ist wenig? Wiederholte Eisenmessungen ab Woche 3 haben mich dann doch etwas stutzig gemacht: Eisengehalt 0 mg/L (mit sera Eisentest, der gibt auch bei chelatisierten Düngern anderer Hersteller korrekte Werte an). Nun ja, man dosiert ja anfangs auch nicht die angegebene Menge, sondern die Hälfte oder zwei Drittel der Empfehlung und wartet erst einmal ab. Aber wirklich 0 mg/L :shock: ? Kurz und gut, ein Test musste her: 1 Tropfen Step 1 in 100 mL Leitungswasser gelöst und Eisen gemessen: 0,1 mg/L. Aha, es ist Eisen drin. 1 Dosierhub ergibt ziemlich genau 10 Tropfen. Empfohlen werden 3 Hübe, also 30 Tropfen, für ein 60 L Aquarium täglich. Laut obiger Messung wäre das eine Zugabe von 0,005 mg/L pro Tag oder 0,035 mg/L pro Woche. Rechnet man den Teilwasserwechsel und den Verbrauch der Pflanzen ein, ist es eigentlich klar, dass nichts im Wasser übrig bleibt, also ist der ADA Ansatz bezüglich der Wassersäule eindeutig eisenlimitiert.
Im Programm von ADA befindet sich natürlich auch ECA, ein offenbar stärkerer Eisenlieferant (das Gebinde ist ja auch deutlich kleiner). Über den Zeitpunkt der ersten Zugabe findet man leider nichts Eindeutiges, die Dosierung wird empfohlen bei "blassen Blättern" oder Vorhandensein roter Pflanzen. Der entsprechende Test ergab hier eine deutlich höhere Konzentration, bei 1 Tropfen auf 100 mL wurde die obere Messgrenze des sera-Tests (1 mg/L) bereits überschritten.
Es sieht also ganz so aus, als wäre Step 1 praktisch nur auf die Mikronährstoffe ausgerichtet, Eisen sollte man anderweitig ausbalancieren, oder was meint Ihr dazu?
Wo wir gerade bei den Nährstoffen sind: Punktalgen haben mich alarmiert, jetzt nach den Makronährstoffen zu sehen, die vor 2 Wochen noch recht hoch lagen. Heutige Messung: Phosphat 0 mg/L, Nitrat 0 mg/L. :shock: Meines Erachtens schreit das geradezu nach Ergänzung, wobei man doch nach ADA-Philosophie erst nach 6 Monaten mit Brighty Special Lights usw. anfangen soll. Sieht so aus, dass ich mich jetzt mal verstärkt nach Alternativen im Bereich der Makronährstoffe umsehen sollte. Wie sind denn Eure Erfahrungen mit Starklichtbecken kurz nach der Einfahrphase?

Grüße
Jürgen
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi Jürgen,

von einer Eisenlimitierung oder auch N+P Limitierung ist bei den ADA Aqua Soil Becken nur sehr begrenzt zu sprechen. Das Substrat ist ja immerhin VOLL von diesen Stoffen. Auch wenn du in der Wassersäule nichts nachweisen kannst, sind sie doch in hoher Menge vorhanden.

Eine parallele Düngung mit einem NPK Dünger kann aber nicht schaden. Somit gibst du den Pflanzen mehr Möglichkeiten ihre Nährstoffe aufzunehmen. Einmal über das Substrat und über die Wassersäule.

Prinzipiell würde ich mich aber von ein paar Punktalgen noch nicht groß abschrecken lassen. Falls diese extremer werden, kann interveniert werden.

Wassertests sind zudem immer so eine Sache... ich würde mich dann eher nach dem Pflanzenbild richten. Bei blassen Pflanzen eben ECA zugeben, dieses hilft sehr gut gegen Eisenchlorosen.

Als Makrozusätze kann ich dir von Aqua Rebell den NPK und Estimative Index ans Herz legen und von ADA eben die Special Lights oder Shade, die man auch schon früher einsetzen kann, falls sich schlechterer Wuchs bemerkbar macht.
 

Freshwaterfan

New Member
Hallo Tobi,

vielen Dank für Deine Einschätzung, sie klingt plausibel. Aqua Rebell NPK und auch Einzelkomponenten habe ich bereits bestellt bzw. schon im Bestand und werde sie vorsichtig einsetzen. Die einzige Pflanze, die allein von der Wassersäule lebt, ist ja Riccia fluitans in meinem Becken. Vermutlich würde man es ihr aber schnell anmerken, wenn sie etwas braucht (?)

Mit nassen Grüßen

Jürgen
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi Jürgen,

Riccia wächst recht robust, jedoch solltest du bei allen schnell wachsenden Pflanzen einen Mangel relativ Zeitig erkennen.
 

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