channaobscura
Member
Hallo Wasserpflanzenfreunde,
ich möchte hier mal etwas zu Ammannia praetermissa schreiben. Diese Pflanze wurde erst jüngst von C. Kasselmann bestimmt und wird nach wie vor als Nesaea "red" gelegentlich im Fachhandel angeboten. Dementsprechend werden sicherlich viele von euch diese Pflanze schon einmal im Zoofachhandel gesehen haben und der eine oder andere hat sich bestimmt auch schon daran versucht - mehr oder weniger erfolglos. Informationen zur Kultur gibt es im www so gut wie gar nicht und die Fachliteratur gibt auch nichts brauchbares her, außer den üblichen Hinweisen wie "schwierig, weiches Wasser, viel Licht" usw. Allgemein gilt A. praetermissa als nicht dauerhaft submers kultivierbar.
Auch ich habe es über die letzten Jahre mehrmals mit dieser Pflanze probiert, bin aber jedesmal gescheitert. Meist treiben frisch gesteckte Stängel - im Handel werden nur emerse Triebe angeboten - immer einige neue, kleinere Blätter und jede Menge "Luftwurzeln" am Stiel, jedoch nach wenigen Tagen beginnen die Triebe gnadenlos zu krüppeln. Im weiteren Verlauf ändert sich daran nichts mehr und nach und nach färben sich die Stängel schwarz, die Pflanzen zerfallen:
Im September 2013 hab ich dann mal wieder ein Bund erworben, und, oh Wunder, einige Triebe zeigen anhaltendes Wachstum. Zwar seeehr langsam und mit gelegentlichen Rückschlägen, aber immerhin Wachstum. Die gesunden, submersen Blätter sind sehr viel länger als die emersen und am Rand deutlich gewellt. Farblich ist von gelbgrün über kupfer- bis violettrot alles dabei. Auffällig ist auch der blutrote Stängel und das eher kriechende Wachstum im Starklicht. An sich eine wirklich hübsche Pflanze, die aufgrund des langsamen Wuchses kaum Arbeit macht.
Die aktuellen Rahmenbedingungen:
Hardware:
• Becken 85 L netto
• Hängeleuchte T5 2x 39 W (1x Nava 940 + 1x Osram 865)
• Beleuchtungszeit 12 Stunden durchgehend
• Bodengrund Akadama
• Minimalfilterung mit Strömungspumpe (450 L/h) + Aufsteckschwamm
• CO2 über Druckgas
Wasser aktuell:
• Temperatur 25 °C konstant
• KH mit meinen Mitteln nicht mehr messbar, also unter 0,5°
• GH 12° (JBL)
• Ca 45 mg/l (Test Macherey & Nagel)
• Mg damit rechnerisch ca. 25 mg/l
• ph 5,4 (elektronisch gemessen)
• CO2 jenseits 30 mg/l (Dauertest mit KH4-Lösung gelb)
• NO3 25 mg/l (Zehrung um 15 mg/l über die Woche; Test Machery & Nagel; Düngermischung aus Ca-NO3 + Mg-NO3)
• PO4 mit Stoßdüngung 2x in der Woche auf 0,5 mg/l
• K zwischen 6 und 10 mg/l (DIY-Kaliumnachweis + Test Machery & Nagel)
• Fe täglich schwankend zwischen ca. 0,05 und 0,2 mg/l (Test JBL)
• Fe / Spurenelemente komplett umgestellt auf schwach chelatierte Eigenmischung, daher täglich stark schwankende Werte
• keine Wasserwechsel!
Gerne wird ja bei der Kultur der meisten Ammannia-Arten eine NO3-Überempfindlichkeit angeführt, wonach ab ca. 10 mg/l NO3 die Triebspitzen Nekrosen ausbilden und schließlich zugunsten weniger Seitentriebe absterben. Meistens ist das auch so - aber nicht immer! Das hängt meines Erachtens nicht unmittelbar vom NO3-Gehalt ab. Da spielen andere Faktoren wie das Verhältnis Ca : Mg : K, Höhe der GH und die kontinuierliche Verfügbarkeit der Spurenelemente eine große Rolle. Ich selbst und andere Pflanzenfreunde auch hatten z. B. Ammania gracilis und crassicaulis bei NO3-Werten von über 30 mg/l in aller Pracht stehen (NO3 glaubhaft mit M & N gemessen). Jedoch hapert es noch an der Reproduzierbarkeit. Daran arbeiten wir.
Wird fortgesetzt.
Viele Grüße,
Werner
ich möchte hier mal etwas zu Ammannia praetermissa schreiben. Diese Pflanze wurde erst jüngst von C. Kasselmann bestimmt und wird nach wie vor als Nesaea "red" gelegentlich im Fachhandel angeboten. Dementsprechend werden sicherlich viele von euch diese Pflanze schon einmal im Zoofachhandel gesehen haben und der eine oder andere hat sich bestimmt auch schon daran versucht - mehr oder weniger erfolglos. Informationen zur Kultur gibt es im www so gut wie gar nicht und die Fachliteratur gibt auch nichts brauchbares her, außer den üblichen Hinweisen wie "schwierig, weiches Wasser, viel Licht" usw. Allgemein gilt A. praetermissa als nicht dauerhaft submers kultivierbar.
Auch ich habe es über die letzten Jahre mehrmals mit dieser Pflanze probiert, bin aber jedesmal gescheitert. Meist treiben frisch gesteckte Stängel - im Handel werden nur emerse Triebe angeboten - immer einige neue, kleinere Blätter und jede Menge "Luftwurzeln" am Stiel, jedoch nach wenigen Tagen beginnen die Triebe gnadenlos zu krüppeln. Im weiteren Verlauf ändert sich daran nichts mehr und nach und nach färben sich die Stängel schwarz, die Pflanzen zerfallen:
Im September 2013 hab ich dann mal wieder ein Bund erworben, und, oh Wunder, einige Triebe zeigen anhaltendes Wachstum. Zwar seeehr langsam und mit gelegentlichen Rückschlägen, aber immerhin Wachstum. Die gesunden, submersen Blätter sind sehr viel länger als die emersen und am Rand deutlich gewellt. Farblich ist von gelbgrün über kupfer- bis violettrot alles dabei. Auffällig ist auch der blutrote Stängel und das eher kriechende Wachstum im Starklicht. An sich eine wirklich hübsche Pflanze, die aufgrund des langsamen Wuchses kaum Arbeit macht.
Die aktuellen Rahmenbedingungen:
Hardware:
• Becken 85 L netto
• Hängeleuchte T5 2x 39 W (1x Nava 940 + 1x Osram 865)
• Beleuchtungszeit 12 Stunden durchgehend
• Bodengrund Akadama
• Minimalfilterung mit Strömungspumpe (450 L/h) + Aufsteckschwamm
• CO2 über Druckgas
Wasser aktuell:
• Temperatur 25 °C konstant
• KH mit meinen Mitteln nicht mehr messbar, also unter 0,5°
• GH 12° (JBL)
• Ca 45 mg/l (Test Macherey & Nagel)
• Mg damit rechnerisch ca. 25 mg/l
• ph 5,4 (elektronisch gemessen)
• CO2 jenseits 30 mg/l (Dauertest mit KH4-Lösung gelb)
• NO3 25 mg/l (Zehrung um 15 mg/l über die Woche; Test Machery & Nagel; Düngermischung aus Ca-NO3 + Mg-NO3)
• PO4 mit Stoßdüngung 2x in der Woche auf 0,5 mg/l
• K zwischen 6 und 10 mg/l (DIY-Kaliumnachweis + Test Machery & Nagel)
• Fe täglich schwankend zwischen ca. 0,05 und 0,2 mg/l (Test JBL)
• Fe / Spurenelemente komplett umgestellt auf schwach chelatierte Eigenmischung, daher täglich stark schwankende Werte
• keine Wasserwechsel!
Gerne wird ja bei der Kultur der meisten Ammannia-Arten eine NO3-Überempfindlichkeit angeführt, wonach ab ca. 10 mg/l NO3 die Triebspitzen Nekrosen ausbilden und schließlich zugunsten weniger Seitentriebe absterben. Meistens ist das auch so - aber nicht immer! Das hängt meines Erachtens nicht unmittelbar vom NO3-Gehalt ab. Da spielen andere Faktoren wie das Verhältnis Ca : Mg : K, Höhe der GH und die kontinuierliche Verfügbarkeit der Spurenelemente eine große Rolle. Ich selbst und andere Pflanzenfreunde auch hatten z. B. Ammania gracilis und crassicaulis bei NO3-Werten von über 30 mg/l in aller Pracht stehen (NO3 glaubhaft mit M & N gemessen). Jedoch hapert es noch an der Reproduzierbarkeit. Daran arbeiten wir.
Wird fortgesetzt.
Viele Grüße,
Werner