Aqua Rebell Mikro Basic Eisen / JBL Test

Since1887

Member
Hallo zusammen,
ich habe eine Frage. Als Anfänger in der Aquaristik hatte ich letzte Woche mal wieder einen Moment von „Öfter Mal was Neues hören“.

Ich war in einem Aquaristikgeschäft und habe dort mal eine Wasserprobe mitgebracht. Wir haben die Werte gemessen und kamen beim Eisen an. Ich sagte, dass der Wert schon lange bei 0,05 steht.
Der Verkäufer fragte mich, womit ich dünge. Ich sagte, alle Dünger die ich verwende sind welche von Aqua Rebell. Daraufhin sagte er mir, dass man bei Aqua Rebell aufpassen muss. Denn dieser darf beim Test nicht angezeigt werden. Sonst ist der zu hoch. Das wäre nur bei dem Dünger so. Nach Empfehlung düngen, aber er sollte nicht messbar sein. Ich war ein wenig irritiert und stelle mal hier die Frage nach eurer Erfahrung mit dem Aqua Rebell Eisenvolldünger.

Viele Grüße

Timo
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Hallo Timo,

die Aussagen des Aquaristikgeschäfts kann ich nicht nachvollziehen. Lass mich mal ein bisschen ausholen... Eisenionen gehen im Aquarium schnell mit allem möglichem schwer- bzw. unlösliche Verbindungen ein (als Oxid, Hydroxid, Phosphat, etc.) fallen aus, landen im Filterschlamm und stehen den Pflanzen nicht mehr zur Verfügung. Um das zu verhindern, "versteckt" man das Eisen mit Komplexbildnern ("Chelatoren"). Das funktioniert beachtlich gut. Da die gebräuchlichen Komplexbildner aber bei verschiedenen pH-Werten unterschiedlich stabil sind und man das Eisen möglichst lange im Aquarium verfügbar halten will, verwendet man ein Gemisch verschiedener Substanzen, wie EDTA, DTPA, HEDTA, ...

Der Aqua Rebell Mikro Basic Eisen setzt EDTA, DTPA und HEEDTA ein, der JBL PROSCAPE Fe +MICROELEMENTS EDTA, HEDTA, DTPA und NTA. Im Umkehrschluss heißt das also, wenn der JBL beim Aqua Rebell nix anzeigt, zeigt er auch beim JBL PROSCAPE nix an. Eisentests sollten eigentlich schon seit einiger Zeit chelatiertes Eisen nachweisen können. Wenn nicht - es gibt aber noch einen Trick - hab ihn selber noch nicht ausprobiert, sollte aber funktionieren. Die Chelate sind nur mit dreiwertigem Eisen (Fe3+) stabil, aber nicht mit zweiwertigem (Fe2+). Wenn Du Deiner Wasserprobe eine Messerspitze Vitamin C (Ascorbinsäure) zusetzt, wird das dreiwertige zu zweiwertigem Eisen reduziert, fällt aus dem Komplex und sollte dann vom Eisentest erkannt werden. Ich weiß allerdings nicht, wie der Eisentest auf die Ascorbinsäure reagiert, also mach besser vorher einen Blindtest mit Leitungswasser (das ist enteisent). Der Test sollte darauf nicht reagieren.

Lass mich bitte wissen, ob's geklappt hat.


Viele Grüße
Robert
 
Zuletzt bearbeitet:

Pelle

Member
Moin,

die Farberaktion läuft über Thioglykolsäure = Organo- Sulfide, und die schlagen i.d.R. die Komplexbildungskonstante der Aminacetate EDTA usw. Dem Sulfide ist die Oxidationsstufe des Eisens auch wurscht, da es selbst Eisen-III zu Eisen-II reduziert. Vielleicht hören wir was von Aquasabi?
Spannend...
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi,

warum sollte der Eisenwert zu hoch für ein Aquarium sein, wenn man den Eisenwert nachweisen kann?! Ohne nähere Ausführungen bzgl. des Aquaristikgeschäfts kann ich dazu auch nichts weiter sagen.

Wir haben viele Kunden, die einen bestimmten Eisenwert anpeilen. Da ein Aquarium jedoch immer sehr unterschiedlich ist, kann es auch bei unserem Dünger sein, dass man mit sehr geringen Eisenwerten bereits optimal fährt und Eisen Richtung nicht nachweisbar fährt. Aber das kann man nicht pauschalisieren.

Bei uns sind, wie Robert schon festgestellt hat, keine Geheimzutaten oder absolut abgefahrene Chelatkomplexe enthalten, die eine ewige Haltbarkeit im Wasser gewährleisten.

Wir peilen bei unsere Aquarien mit Braunschweiger Wasser aber auch grundsätzlich keine erhöhten Eisenwerte an... egal mit welchem Dünger.
Um herauszufinden, warum das Geschäft das so empfiehlt und wieso das für Timo mit dem Eisenwert wichtig ist, müssten mehr Informationen vorliegen. Gibt es ein Problem in Timos @Since1887 Aquarium?
 

Since1887

Member
Hallo zusammen,

erstmal Danke für eure Antworten. Ich war nun gerade 14 Tage im Urlaub und vorher ging es dann doch irgendwie drunter und drüber. Daher habe ich es dann doch nicht mehr geschafft zu reagieren. Ich habe am Tag wo wir in den Urlaub gefahren sind noch mal eine Stoßdüngung gemacht und werde nun heute wieder beginnen mit Wasserwechsel, Wasserwertemessung und dann Düngung.

Zur Aufklärung, ich war in dem Aquaristikgeschäft um noch ein paar Dinge einzukaufen und da einige meiner Pflanzen etwas Mangelerscheinungen (Löcher in den Blättern, Transparenz der Blätter) zeigten, habe ich auch gleich eine Wasserprobe mitgenommen. Wir haben uns dann die Werte angesehen. Eisen lag bei 0,05. Er fragte dann, welche Eisendünger ich benütze und ich sagte darauf, dass alle meine Produkte von Aqua Rebell sind. Daraufhin meinter, dass sein Abteilungsleiter (heute nicht da) ein absoluter Experte für Pflanzen im Aquarium sei und bei dem Eisen Produkt von Aquarebell die Meinung vertritt, dass der Eisenwert da nicht messbar sein darf. Ansonsten ist der immer zu hoch. Das wäre aber nur bei diesem Produkt so. Ich war da etwas skeptisch, da ich das noch nie gehört hatte. Er wusste aber auch nicht warum das so ist und der Abteilungsleiter war nicht da. Das wollte ich daher hier nur einmal teilen, da es mich verwirrt hat.

Viele Grüße
Timo
 

Since1887

Member
Hallo Timo,

die Aussagen des Aquaristikgeschäfts kann ich nicht nachvollziehen. Lass mich mal ein bisschen ausholen... Eisenionen gehen im Aquarium schnell mit allem möglichem schwer- bzw. unlösliche Verbindungen ein (als Oxid, Hydroxid, Phosphat, etc.) fallen aus, landen im Filterschlamm und stehen den Pflanzen nicht mehr zur Verfügung. Um das zu verhindern, "versteckt" man das Eisen mit Komplexbildnern ("Chelatoren"). Das funktioniert beachtlich gut. Da die gebräuchlichen Komplexbildner aber bei verschiedenen pH-Werten unterschiedlich stabil sind und man das Eisen möglichst lange im Aquarium verfügbar halten will, verwendet man ein Gemisch verschiedener Substanzen, wie EDTA, DTPA, HEDTA, ...

Der Aqua Rebell Mikro Basic Eisen setzt EDTA, DTPA und HEEDTA ein, der JBL PROSCAPE Fe +MICROELEMENTS EDTA, HEDTA, DTPA und NTA. Im Umkehrschluss heißt das also, wenn der JBL beim Aqua Rebell nix anzeigt, zeigt er auch beim JBL PROSCAPE nix an. Eisentests sollten eigentlich schon seit einiger Zeit chelatiertes Eisen nachweisen können. Wenn nicht - es gibt aber noch einen Trick - hab ihn selber noch nicht ausprobiert, sollte aber funktionieren. Die Chelate sind nur mit dreiwertigem Eisen (Fe3+) stabil, aber nicht mit zweiwertigem (Fe2+). Wenn Du Deiner Wasserprobe eine Messerspitze Vitamin C (Ascorbinsäure) zusetzt, wird das dreiwertige zu zweiwertigem Eisen reduziert, fällt aus dem Komplex und sollte dann vom Eisentest erkannt werden. Ich weiß allerdings nicht, wie der Eisentest auf die Ascorbinsäure reagiert, also mach besser vorher einen Blindtest mit Leitungswasser (das ist enteisent). Der Test sollte darauf nicht reagieren.

Lass mich bitte wissen, ob's geklappt hat.


Viele Grüße
Robert
Hallo Robert,
ich habe ja einen Eisenwert, welcher bei der bisherigen Düngung recht konstant bei 0,05 steht.
Spannend, welch tiefgreifendes Wissen hier in diesen Themen herrscht. Danke dir, dass du das teilst. Mit dem "Experiment" könnte ich dann Eisen nachweisen. Das wäre für mich interessant, wenn kein Eisen trotz Messung zu sehen wäre. Habe ich das richtig verstanden?

Viele Grüße

Timo
 

Zer0Fame

Well-Known Member
Hey Robert,

ich habe vor kurzem selbst mal ein paar Dünger mit dem JBL Fe-Test durchprobiert.

Auffällig war der Ferrdrakon. Probe auf 0,5mg/l aufgedüngt, der Test hat 0,3mg/l angezeigt. (Der Test an sich dürfte funktioniert haben, Gegenprüfung mit Masterline I: 0,5mg/l aufgedüngt, 0,5mg/l werden angezeigt. Test war neu.).
Ich gehe auch davon aus, dass der Dünger korrekt deklariert ist. Gut geschüttelt war er auch. :)

Tipp von JBL: Test 30 Minuten stehen lassen. Ergebnis: Wert stieg auf 0,4mg/l.
Vom Hersteller kam der Hinweis, dass es am DTPA liegen könnte.

Den Mikro Basic habe ich nicht getestet, den PROSCAPE auch nicht.

Wenn du willst, prüfe ich mal, ob der Test noch okay ist (der Fe-Test wird ja relativ schnell "schlecht") und bestell eine Dose Ascorbinsäure ... die kalte Jahreszeit kommt ja jetzt sowieso. :D
 

Pelle

Member
Hallo zusammen,


Ich wollte wissen, ob ich das Eisen im Test wiederfinde, und welche Auswirkung Phosphat hat.

Renias77 hat mir freundlicherweise Dünger zu Testzwecken verschenkt. , herzlichen Dank dafür! Ich habe den schwach chelatierten Mikro Spezial und den stark chelatierten Basic Eisen mit einem Profi- Photometer von Hach Lange durchgemessen und einem Tropfentest gegenübergestellt.

Beide Dünger habe ich mit Leitungswasser 12°dH verdünnt, auf jeweils 5 mg/ Lit und 0,05mg/Lit. Die Messwerte stimmen mit den Sollwerten innerhalb der üblichen Toleranzen überein.

Hach Lange verwendet Phenantrolin als Indikator, Ascorbinsäure zur Reduktion FE-III zu FE-II (da die jeweiligen Komplexe andere Farben haben). Der Tropfentest verwendet den gleichen Indikator und zusätzlich Mercaptoessigsäure, weil es für das menschliche Auge einfacher und kräftiger in der Farbwahrnehmung ist.

Ich finde keinen Unterschied zwischen dem Tropfentest und dem Profigerät; und auch nicht zwischen der Chelatierung.

Ich habe daraufhin zu der Verdünnung von 5mg/ Lit Eisen Phosphorsäure/ Phosphat in Höhe von 20mg addiert (pH- Wert der Phosphatlösung wurde jeweils auf den pH-Wert des Düngers justiert).

Heruntergebrochen auf die aquaristische Größe entspräche dies 0,05mg/Lit Eisen und 0,2 mg/Lit Phosphat. ich wollte durch eine höhere Konzentration eine Ausfällung provozieren.

Ich habe unmittelbar nach Zusammenmischen und nach 2 Tagen Standzeit gemessen. Auch hier ist kein Unterschied zur Stammlösung feststellbar, folglich auch keine Phosphatausfällung.

Zu der Vermischung der Düngerlösung als solches gibt es ein Wiki, wo ausreichend auf Mischungsprobleme eingegangen wird.

Ich klammere den chemisch-fachlichen Teil mal aus, für die Mehrheit uninteressant, ich bin offen für PM / Auslagerung, damit der Rahmen nicht gesprengt wird.

 
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