Aquarium luftdicht verschließen?

Thomas80

Active Member
Hallo Aquarienfreunde,

ich bau mir für mein Aquarium eine Abdeckung und überlege gerade die Konstruktion. Dabei kam ich auf die Idee, mein Aquarium damit (möglichst) luftdicht zu verschließen mit dem Ziel, Wärmeverlust, Verdunstung und CO2-Austrieb auf ein Minimum zu reduzieren. Ganz ohne Bedenken bin ich dabei aber nicht, da das Aquarium dann quasi nicht mehr "atmen" kann. Andererseits sorgen ja auch Wasserpflanzen für Sauerstoff, mehr CO2 im Wasser für noch mehr Sauerstoff, und beim Fische füttern wird ja eh mindestens einmal am Tag durchgelüftet. Sollte eigentlich klappen, oder hab ich was dabei übersehen?

Gruß, Thomas
 
G

Gelöschtes Mitglied 13477

Guest
Ich hatte mal ein sogenanntes "Ewiges Aquarium" in einem 5 Liter Behälter, luftdicht abgeschlossen. Es existierte von Juli 2028 bis Februar 2023. Natürlich ohne Fische, nur mit Blasenschnecken. Wenn Du magst schau es Dir mal an. Letztendlich ist ein ähnlicher Versuch in gigantischem Ausmaß, von einem Heer Wisenschaftler begleitet und mit Menschen gescheitert, ich meine Biosphere 2.
 
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Kejoro

Moderator
Teammitglied
Hi Thomas,

sowas hab ich auch schon geplant. Wie willst du es umsetzen?
Luftdicht heißt ja nicht, dass es diffusionssperrend ist.
Einen gewissen Austausch gibt es dann immer noch.

Eigentlich geht es doch um die Frage, ob der Sauerstoff im System über die Nacht reicht.

Hierbei sehe ich zwei Speicher und zwei Sauerstoffquellen sowie viele lebende - senken.
Einerseits kann das Aquarium Sauerstoff im Wasser speichern und dann noch im Zwischenraum von Wasser und Abdeckung, quasi in der Atmosphäre.

Ideal wäre hiermit also ein pflanzenlastiges Aquarium, welches bspw. nach 3h Belichtung die Sauerstoffsättigung erreicht und beide Speicher zur Fülle bedienen kann.

Im Einzelfall muss per Messung bestimmt werden, ob der Sauerstoff ausreicht. Redoxpotential oder die direkte Messung sehe ich hier.

Die bedeuten abet langfristig nichts. Der Sauerstoffbedarf kann über die Jahre zunehmen. Mulmdepots im Boden habe ich hier im Verdacht. Die gibt es auch bei Sand. In "gesunden" Aquarien kann es Jahre brauchen, bis diese relevant werden.

In der Theorie finde ich die Geschichte relativ easy, in der Praxis braucht es Anhaltspunkte, wo das System an die Grenzen kommt, um entsprechend agieren zu können.
Darauf können Erfahrungen entstehen, um die Sachen besser einordnen zu können.

In kurz: ich würde mich es trauen :D

Schöne Grüße
Kevin
 

Crossroads

New Member
Hallo ,
Mal ganz dumm gefragt ,in dem Becken soll ja CO2 zugegeben werden. Da sich dieses nicht vollständig löst ,bedeckt dann eine Schicht CO2 die Wasseroberfläche ? Was ist mit Fischen z.B. Panzerwelse die sich oben Luft holen ?
mfg. Paul
 

Thomas80

Active Member
Hallo Kevin,
sowas hab ich auch schon geplant. Wie willst du es umsetzen?
mit T-Profilen aus Aluminium, die ich zu einem Rahmen zusammensetze. Auf den innen liegenden Alu-Stegen wird dann der Lichtkasten bzw. die Lichtplatte (LED) aufgelegt, plus zwei daran eingehängte Abdeckplatten nach dem Vorbild von Juwel-Abdeckungen. Bohrungen für Kabel sind im Durchmesser der Kabel geplant, um die Abdeckung möglichst luftdicht zu bekommen.
in der Praxis braucht es Anhaltspunkte, wo das System an die Grenzen kommt, um entsprechend agieren zu können.
Denke auch, dass das letzlich nur die Praxis zeigen kann. Doch da es ja schon längst zumindest halbwegs geschlossene Aquarien gibt, werde ich mich trauen ;)

Hallo Paul,
Mal ganz dumm gefragt ,in dem Becken soll ja CO2 zugegeben werden.
eine CO2-Zufuhr ist nicht geplant. Die Idee ist, das im Aquarium entstehende CO2 (z.b. durch Fischatmung) effektiver zu nutzen durch eine dichter schließende Abdeckung.

Gruß, Thomas
 
G

Gelöschtes Mitglied 13477

Guest
Luftdicht heißt ja nicht, dass es diffusionssperrend ist.
Also luftdicht bedeutet eigentlich per Defintion, "für Luft nicht durchlässig", siehe auch hier. Sobald ein Luftaustausch stattfindet, egal ob durch Öffnung oder Diffusion oder wie auch immer, ist der Behälter nicht mehr luftdicht.

Deshalb frage ich mal den TE, damit wir hier nicht aneinander vorbeireden: Was ist hier mit luftdicht gemeint? Ein wirklich (luft)dichtes Aquarium ohne Austausch, so wie bei meinem "Ewigen Aquarium" oder doch irgendwie durchlässig oder mit zeitweiligem/ gelegentlichem öffnen?

In meinem definitiv luftdichten "Ewigen Aquarium" haben letztendlich nur Algen und Blasenschnecken/ Physidae überlebt, also einfachste und extrem robuste Lebensformen. Alle anderen Pflanzen sind im Lauf der Jahre eingegangen, selbst das Moos. An Wirbeltiere war überhaupt nicht zu denken.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Thomas80

Active Member
Hallo Maik,
Ein wirklich (luft)dichtes Aquarium ohne Austausch, so wie bei meinem "Ewigen Aquarium" oder doch irgendwie durchlässig oder mit zeitweiligem/ gelegentlichem öffnen?
kein wirklich luftdichtes, sondern nur ein etwas luftdichteres Aquarium. Und mindestens einmal am Tag wird wie gesagt gelüftet, wenn ich die Klappe öffne um die Fische zu füttern. Also nicht zu vergleichen mit Deinem Projekt mit dem Einmachglas, das ich übrigens sehr interessant finde.

Gruß, Thomas
 

Crossroads

New Member
Hallo Thomas ,
Die Idee ist, das im Aquarium entstehende CO2 (z.b. durch Fischatmung) effektiver zu nutzen durch eine dichter schließende Abdeckung.
Ich finde es schön wenn sich jemand Gedanken macht und seine Ideen versucht umzusetzen. Davon lebt Aquaristik. Trotzdem habe ich Bedenken. Das Gleichgewicht, der im Wasser gelösten Gase, wird automatisch durch Diffussion an der Wasseroberfläche stabil gehalten. Eine mehr bewegte Oberfläche beschleunigt den Vorgang ,so daß z.B. eine Sauerstoffarmut oder ein zuviel an CO2 schneller ausgeglichen wird ,weil durch die "Wellen" eine größere Oberfläche zum Diffundieren zur Verfügung steht. Ohne Oberflächenbewegung passiert genau das Selbe, nur halt langsamer. Diese Diffusion findet auch in geschlossenen Becken statt. In einem luftdicht geschlossenem System würde das bedeuten, daß mit der Zeit ein Ungleichgewicht der im Wasser gelösten Gase entsteht, weil es ja dicht ist. Für höhere Lebewesen im Wasser empfinde ich dies als sehr gefährlich. Da du ja kein luftdichtes Becken bauen willst erschließt sich mir der Sinn nicht. Der Austausch findet so oder so statt. Welchen Effekt erwartest du denn ? Mach Klappen drauf um Schnecken und einige Fische dran zu hindern die Wohnung zu erkunden und die Wasseroberfläche frei von Hausstaub zu halten und gut. Für den Wärmeverlust lege eine Dämmung unters Becken oder nutze Thermoplat von Walther. Für ein mehr an CO2 brauchst du eine CO2 Anlage. Der Effekt, den du mit dem ganzen Aufwand erhoffst, wird nicht spürbar sein.
mfg. Paul
 
G

Gelöschtes Mitglied 13477

Guest
kein wirklich luftdichtes, sondern nur ein etwas luftdichteres Aquarium. Und mindestens einmal am Tag wird wie gesagt gelüftet, wenn ich die Klappe öffne um die Fische zu füttern. Also nicht zu vergleichen mit Deinem Projekt mit dem Einmachglas, das ich übrigens sehr interessant finde.
Alles klar, dann reden wir tatsächlich von zwei unterschiedlichen Sachen. Dann gutes Gelingen und ich halte mich dann jetzt raus. :)
 

Thomas80

Active Member
Hallo Paul,
Der Effekt, den du mit dem ganzen Aufwand erhoffst, wird nicht spürbar sein.
das mag sein, doch muss ich mir eh eine Abdeckung bauen, da ich keine habe, insofern komme ich um den Aufwand nicht herum. Dabei versuche ich natürlich, ein besseres Ergebnis zu bekommen als die handelsüblichen Abdeckungen. Also weniger Wärmeverlust, weniger Verdunstung und weniger CO2-Austrieb. Inwiefern mir das gelingt, wird die Praxis zeigen. Jedenfalls hab ich ja noch nachträglich die Möglichkeit, die Bohungen / Öffnungen zu vergrössern, wenn ich merken sollte, dass der Luftaustausch doch etwas zu gering ist.

Gruß, Thomas
 

Thomas80

Active Member
Hallo Paul,

daran habe ich schon gedacht. Die Leuchte muss ich daher ebenfalls selber bauen, genauso wie den Filter. Bis auf das Glasaquarium wird praktisch alles DIY.

Gruß, Thomas
 

Ohligerj

Active Member
Hallo Thomas,

ich rate davon ab, Du wirst Probleme mit Schimmel unter der Abdeckung bekommen. Kondenswasser wurde schon genannt, es wird immer alles sehr nass sein, und dann bildet sich Schimmel. Der Gedanke Energie zu sparen ist ja an sich gut, aber die Nebenwirkungen sind in dem Fall zu groß.
 

Frank2

Well-Known Member
Jörg aber unter der Abdeckung ist es doch sowieso immer triefnass. Ich habe da keinen Schimmel, aber es bilden sich Grünalgen (im Gegensatz zu unter Wasser), die holen sich die Blasenschnecken auf der Abdeckungsunterseite ab . :) Ich mache da selber gar nichts, das ist für die Tierchen.

Gruß
Frank
 
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