Benötige ich wirklich Soil und Osmosewasser in meinem Setup?

Synchiropus

New Member
Hallo liebe Flowgrow Gemeinde,

ich lese seit einiger Zeit still im Forum mit und stehe nun selbst vor meinem ersten kleinen Süßwassertank. Nun sind ein paar Fragen aufgekommen, sodass ich mich nun doch an die erfahrenden User wenden möchte.

Zu meiner Person:
Ich bin Daniel, 29 Jahre alt und komme aus der Hauptstadt der Frühaufsteher … also Magdeburg :smile: . Ursprünglich fühle ich mich eher in der Meerwasseraquaristik zu Hause, musste aber aufgrund meiner aktuellen Wohn- und Platzsituation mein altes Becken aufgeben. Aus den Anfängen weiß ich noch, dass ich mit Nanobecken im Meerwasserbereich nie so gute Erfahrungen gemacht habe, weshalb dies momentan keine Alternative ist.

Aber gerade in der Süßwasseraquaristik sind 50-100l Becken ja sehr verbreitet. Somit war der Plan gefasst: Mein alter Dennerle 60l Cube soll wieder zu neuem Glanz erstrahlen, aber diesmal mit geringerer Wasserdichte :lol: . Ich weiß, dass der Cube nicht optimal ist, um eine gewisse Tiefenwirkung zu erzielen, aber ein klassisches Aquascape ist auch nicht vorrangig mein Ziel. Ich möchte eine Art tropisches Inselaquarium mit angedeuteten Sandstrand. Die Wahl des Hardscape fiel dabei auf Spiderwood und Seiryu Rocks. Der Sandstrand soll durch feinen und hellen (nicht vollständig weißen) Sand realisiert werden. Somit sieht der grundlegende Aufbau aktuell so aus, was mir bisher sehr gefällt:


Ich weiß, dass es verhältnismäßig viel Hardscape ist, aber ich möchte im Mittelteil vorrangig mit Aufsitzern (Anubias, Bucephalandra und Bolbitis) arbeiten. Zusätzlich sollen noch 1-2 Cryptocorynen Platz finden und Moos die Wurzeln großflächig bewachsen. Im Hintergrund sollen Stängelpflanzen buschige Versteckmöglichkeiten bieten. Angedacht sind dabei Rotalla rotundifolia, Vallisneria nana und/oder Ludwigia Rubin.


Wie man sieht, stellen die meisten Pflanzen keine besonders hohen Ansprüche an Licht, CO2 und Nährstoffe. Dennoch soll dies kein Lowtech-Becken werden. Als Beleuchtung warte ich aktuell auf die neue Chihiros WRGB II mit 2.300 Lumen, wodurch ich bei dem Becken auf nicht ganz 40 Lumen/Liter komme. Als CO2-Zugabe soll der Doppelkammer Druckminderer MM+ von Aqua-Noa seinen Einsatz finden. Gefiltert wird mit dem JBL CristalProfi e402 greenline, die CO2-Zugabe erfolgt dann unsichtbar über den UP Aqua Inline Diffusor auf ca. 20mg/l. Mit diesem Setup hoffe ich nun, dass es den Pflanzen und Tieren in meinem Becken gut gehen wird.
Apropos Tiere: Hier soll ein kleiner Schwarm (ca. 12 Tiere) Perlhuhnbärblinge Platz finden. Für den Bodenbereich möchte ich auf Neocaridina davidi zurückgreifen (aktuell gibt es noch Farbdiskussionen mit meiner Frau :keule: ). Zusätzlich kann ich mir auch noch kalif. Posthornschnecken als „Cleaning Crew“ vorstellen, was aber kein Muss ist.

Soweit ist meine aktuelle Planung, jedoch habe ich am Anfang des Beitrages ja auch von Fragen gesprochen :pfeifen: :
Ich bin mir noch nicht vollständig sicher, welchen Bodenaufbau ich wählen soll. Viele verwenden hier ja Soil um die Wasserhärte zu senken und die tollen Puffereigenschaften zu nutzen. Jedoch ist dann der Einsatz von Leitungswasser eher kontraproduktiv, oder!? Ich würde gerne ohne Osmosewasser arbeiten und präferiere dadurch aktuell Kies und Sand. Meine Wasserwerte liegen bei 13-14° dGH, bei einem pH-Wert von ca. 7,4. Somit müssten ja alle Gegebenheiten für die Haltung der Tiere geschaffen sein, oder übersehe ich da grundlegend etwas?
Als Unterbau habe ich bereits JBL Volcano Mineral gekauft um eine entsprechende Durchströmung der Wurzeln zu gewährleisten. Zusätzlich stelle ich mir die Frage, ob ich noch mit NPK- und Eisen-Dünger arbeiten sollte? Ich habe dabei bedenken, dass die Dünger vielleicht den Tieren Schaden könnten.

Ich wäre euch sehr Dankbar über euer Feedback und setze euch natürlich in Kenntnis, wenn es neues zu berichten gibt.
LG, Daniel
 

Lixa

Well-Known Member
Re: Benötige ich wirklich Soil und Osmosewasser in meinem Se

Hallo Daniel,

Ob nun Soil oder neutraler Bodengrund: Grundsätzlich musst du wissen, dass Soil nicht so lange hält wie Sand oder Kies und sich verbraucht.
Dafür hat es den Vorteil, dass man Hügel gestalten kann.

Es ist also mehr eine Frage der Haltbarkeit und Gestaltungsziele als der enthärtenden Wirkung.
Wenn du den Volcano Mineral bepflanzen willst, brauchst du dort ein Substrat das man Bepflanzen kann, aber grob genug ist um nicht in das Volcan Mineral einzusickern.

Zum Leitungswasser: Klar Weichwasserpflanzen gehen da nicht, aber es ist für eine gute Anzahl Arten noch geeignet. Die genauen Wasserwerte solltest du noch recherchieren, auch um zu wissen welche Dünger du brauchst.

Hier schonmal Vorschläge für Pflanzen:
Generell gehen viele Moose und Anubias

Einfache schöne Pflanzen für kleine Aquarien:
Limnophila sessiflora
Rotala indica
Cryptocoryne Parva
Hydrocotyle tripartita
Ludwigia palustris

Stöber unbedingt mal in der Pflanzendatenbank. Du kannst dort auch nach der Karbonathärte filtern.

VIele Grüße

Alicia
 

raffi

New Member
Re: Benötige ich wirklich Soil und Osmosewasser in meinem Se

Hi Daniel,

Wenn du Soil benutzt und nicht alle 6 Monate es komplett abbaust musst sowieso irgendwann mit Düngerkapseln arbeiten ausser du wechselst sehr sehr wenig Wasser.Das mach ich weil ich sehr hartes Leitungswasser habe aber musst sehr stark balancieren das alles bleibt wie es sein soll. Alternativ Düngerkapseln auf und verteil die am Boden vom Glas wo die bepflanzungsflächen sind und dann Kies/Sand drauf geht auch bei den Pflanzen die du nehmen willst. Schwankungen von den Wasserwerten wirst mit der Methode nicht haben bei soil mit Leitungswasser schon wenn du nicht aufpasst

Das Wasser wird sowieso etwas weicher wenn es eingefahren ist von kh 20 aus der Leitung wirds bei mir kh 12 mit Kies wenn du viel Holz hast was das Wasser einfärbt geht's nochmal runter wenn du das später beibehalten willst kannst mit flüssig humin oder erlenzapfen arbeiten

Grüße Raffi
 

echi68

Member
Re: Benötige ich wirklich Soil und Osmosewasser in meinem Se

Hallo Daniel,
liebe Grüße nach MD. Ich hänge ja am selben Wasserversorger und betreibe alle meine Becken nur mit normalem Leitungswasser. Die von Dir favorisierten Fische und Garnelen kannst Du darin problemlos halten. Ebenso kommen sicher die meisten Pflanzen mit unserem Wasser zurecht. Die von Alicia genannten fallen darunter. Wenn du noch mehr Anregungen suchst, kannst Du gern in meine Bestandsliste schauen. Ich fahre alle meine Becken mitlerweile ohne CO2 und ohne zusätzlichen Dünger.
LG Kerstin
 

Synchiropus

New Member
Re: Benötige ich wirklich Soil und Osmosewasser in meinem Se

Vielen Dank für die Tipps und das Feedback! Ich werde mich hier mal in der Pflanzendatenbank austoben :lol: .

Heute fahre ich mal ins Zoofachgeschäft und lasse meine Leitungswasserwerte bestimmen. Keine Sorge, ich hole mir demnächst auch selber einen schicken Koffer, bin mir aber noch nicht sicher welcher es werden soll :wink: . Und dann werde ich entscheiden, ob ich Leitungs- oder doch Mischwasser nutzen werde.

Beim Bodengrund bin ich mir mitlerweile ziemlich sicher, dass ich auf Sand und Kies setzen werde. Dabei möchte ich einen Mehrschichtigen Aufbau nutzen von unten grob (JBL Volcano Mineral) bis oben feiner Sand. Dadurch hoffe ich einfach, dass nicht alls nachrutscht. Im vorderen, unbeflanzten Bereich des Beckens werde ich dagegen ausschließlich 1cm dick hellen Sand nutzen. Die Höhenunterschiede von Vorne nach hinten versuche ich dann über die Minilandschaft zu realisieren.

Nochmal als Frage:
Viele schreiben hier, dass sich Soil zersetzt!? Ist das jetzt tatsächlich physisch gemeint, dass dieser seine Strucktur verliert, oder ist damit der Schwund des aktiven Charakters gemeint? Könnte man nicht alternativ auf sehr schwachen Soil setzen und von vornherein über die Wassersäule arbeiten? :sceptic:

LG, Daniel
 

Anferney

Active Member
Hi Daniel
Unten grob oben fein wird sich meiner Meinung nach sehr verdichten und kaum Platz für die Wurzeln lassen...
Aber da lass ich mal die Profis sprechen.
LG
Frank
 

Synchiropus

New Member
Re: Benötige ich wirklich Soil und Osmosewasser in meinem Se

Anferney":odks6bkc schrieb:
Hi Daniel
Unten grob oben fein wird sich meiner Meinung nach sehr verdichten und kaum Platz für die Wurzeln lassen...
Aber da lass ich mal die Profis sprechen.
LG
Frank

Okay, ich dachte dass wäre so der gängige Weg, damit unten die Durchströmung realisiert werden kann und oben es dicht genug ist, damit keine Futterrest einsickern können!? :?
 
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