Hallo,
ich möchte hier einmal eine schmalblättrige, hellgrüne, mäßig hohe Crypto vorstellen, die offenbar allgemein beste Eigenschaften als Aquarienpflanze hat und sowohl für „Normalaquarianer“ als auch für Aquascaper interessant ist: Cryptocoryne spiralis var. caudigera.
Sie war mal vor Jahren über mehrere Ecken von Aquarianern aus Holland zu Aquasabi gelangt, mit der Bezeichnung Cryptocoryne sp. „Shola“.
Später stellte ich fest, dass sie identisch ist mit einer Pflanze, die schon länger als Cryptocoryne spiralis „Shola Forest“ in Kultur ist.
Genaueres erfuhr ich auf Jan Bastmeijers Website sowie auf den Treffen des ECS (European Cryptocoryne Society): die Pflanze wurde 1986 von einem Studenten von Prof. Sivadasan in einem Bach in den Western Ghats in Südwest-Indien (Kerala, Wayanad-Distrikt), in einem sogenannten Shola-Wald (http://en.wikipedia.org/wiki/Shola) in ca. 1300 m Höhe gefunden.
Die Crypto-Experten vermuteten, dass die Pflanze zu der variablen Art C. spiralis zählt, aber sie kam in Kultur lange Zeit nicht zum Blühen. J. Bastmeijer verteilte sie an Hobbyisten, mit der Bitte sie in Emerskultur zum Blühen zu bringen. Nebenbei hat sich herausgestellt, dass sie sich wunderbar als Aquarienpflanze eignet und anspruchslos ist.
2012 blühte die Pflanze schließlich im Botanischen Garten München. Josef Bogner stellte fest, dass sie zwar zu C. spiralis gehört, aber das Hochblatt (Spatha) des Blütenstands besondere Merkmale hat, u.a. eine lang geschwänzte Spitze der Spatha-Spreite, die auch bei zwei Herbar-Belegen von C. spiralis von anderen Fundorten aus der gleichen Region (Western Ghats und Vorland) vorhanden sind. Daraufhin beschrieb er eine neue Varietät: Cryptocoryne spiralis var. caudigera (= „schwanztragend“). Genaues kann man nachlesen in Aqua Planta 38(4), S. 141-148. http://crypts.home.xs4all.nl/Cryptocoryne/Botanical/Documents/Bogner/Bogner2013.pdf
Also werden zur Zeit 4 Cryptocoryne spiralis-Varietäten unterschieden:
C. spiralis var. spiralis,
var. caudigera,
var. cognatoides,
var. huegelii
(die beiden letzteren sind wohl nicht in Aquarienkultur).
Die „Shola Forest“-Population von C. spiralis var. caudigera bildet nach meiner Erfahrung nur ganz kurze Ausläufer bzw. Jungpflanzen direkt an der Basis der Blattrosetten, sie entwickelt dadurch einen horstartigen, buschigen Bestand. Man kann sie durch Teilung vermehren. Thomas Rudolph (tom73) sagte mir aber, dass sie emers nach langer Zeit schließlich doch längere Ausläufer bilden kann. Maximalhöhe submers etwa 30-35 cm, emers niedriger. Die Unterwasserblätter sind weich, flexibel, schmal-lanzettlich bis linealisch und werden etwa 1 cm breit. Es ist eine der relativ wenigen hellgrünen Cryptocorynen.
So was wie Cryptocorynenfäule habe ich an der „Shola“ nie beobachtet, auch bei anderen C. spiralis-Varianten scheint sie praktisch nie vorzukommen.
Gruß
Heiko
ich möchte hier einmal eine schmalblättrige, hellgrüne, mäßig hohe Crypto vorstellen, die offenbar allgemein beste Eigenschaften als Aquarienpflanze hat und sowohl für „Normalaquarianer“ als auch für Aquascaper interessant ist: Cryptocoryne spiralis var. caudigera.
Sie war mal vor Jahren über mehrere Ecken von Aquarianern aus Holland zu Aquasabi gelangt, mit der Bezeichnung Cryptocoryne sp. „Shola“.
Später stellte ich fest, dass sie identisch ist mit einer Pflanze, die schon länger als Cryptocoryne spiralis „Shola Forest“ in Kultur ist.
Genaueres erfuhr ich auf Jan Bastmeijers Website sowie auf den Treffen des ECS (European Cryptocoryne Society): die Pflanze wurde 1986 von einem Studenten von Prof. Sivadasan in einem Bach in den Western Ghats in Südwest-Indien (Kerala, Wayanad-Distrikt), in einem sogenannten Shola-Wald (http://en.wikipedia.org/wiki/Shola) in ca. 1300 m Höhe gefunden.
Die Crypto-Experten vermuteten, dass die Pflanze zu der variablen Art C. spiralis zählt, aber sie kam in Kultur lange Zeit nicht zum Blühen. J. Bastmeijer verteilte sie an Hobbyisten, mit der Bitte sie in Emerskultur zum Blühen zu bringen. Nebenbei hat sich herausgestellt, dass sie sich wunderbar als Aquarienpflanze eignet und anspruchslos ist.
2012 blühte die Pflanze schließlich im Botanischen Garten München. Josef Bogner stellte fest, dass sie zwar zu C. spiralis gehört, aber das Hochblatt (Spatha) des Blütenstands besondere Merkmale hat, u.a. eine lang geschwänzte Spitze der Spatha-Spreite, die auch bei zwei Herbar-Belegen von C. spiralis von anderen Fundorten aus der gleichen Region (Western Ghats und Vorland) vorhanden sind. Daraufhin beschrieb er eine neue Varietät: Cryptocoryne spiralis var. caudigera (= „schwanztragend“). Genaues kann man nachlesen in Aqua Planta 38(4), S. 141-148. http://crypts.home.xs4all.nl/Cryptocoryne/Botanical/Documents/Bogner/Bogner2013.pdf
Also werden zur Zeit 4 Cryptocoryne spiralis-Varietäten unterschieden:
C. spiralis var. spiralis,
var. caudigera,
var. cognatoides,
var. huegelii
(die beiden letzteren sind wohl nicht in Aquarienkultur).
Die „Shola Forest“-Population von C. spiralis var. caudigera bildet nach meiner Erfahrung nur ganz kurze Ausläufer bzw. Jungpflanzen direkt an der Basis der Blattrosetten, sie entwickelt dadurch einen horstartigen, buschigen Bestand. Man kann sie durch Teilung vermehren. Thomas Rudolph (tom73) sagte mir aber, dass sie emers nach langer Zeit schließlich doch längere Ausläufer bilden kann. Maximalhöhe submers etwa 30-35 cm, emers niedriger. Die Unterwasserblätter sind weich, flexibel, schmal-lanzettlich bis linealisch und werden etwa 1 cm breit. Es ist eine der relativ wenigen hellgrünen Cryptocorynen.
So was wie Cryptocorynenfäule habe ich an der „Shola“ nie beobachtet, auch bei anderen C. spiralis-Varianten scheint sie praktisch nie vorzukommen.
Gruß
Heiko