Keine Angst liebe flowgrow-Gemeinde, dies wird kein "Frustrationsbericht" im konventionellen Sinne. Vielmehr soll der Versuch unternommen werden, einen Jahre währenden "Leidensweg" zu popularisieren.
Meine Aquarianerlaufbahn begann (mit Unterbrechung) vor ca. 31 Jahren. Im zarten Alter von 12 Lebensjahren erhielt ich mein erstes Aquarium, inkl. Abdeckung (2 Leuchstoffröhren), Eheimfilter und einer zur damaligen Zeit "hochmodernen" Außenheizung von Vitakraft, der sogenannten "Floridatherme" (vielleicht erinnert sich der ein oder andere an dieses "bahnbrechende" Produkt). Das Becken wurde mit Kies versehen, reines Leitungswasser eingefüllt, ein paar Pflanzen erworben und mit einer Unmenge von Fischen besetzt. Wasserwerte ? Keine Ahnung; CO2-Düngung ? Viel zu kostspielig; Filtermaterialien ? Ein großer Beutel mit Aktivkohle und oben drauf einfache Filterwatte; Düngung ? Nie gehört.
Was nun geschah, müßte nach "neuestem" Kenntnisstand der Pflanzenaquaristik einem Wunder gleichen: Alles wuchs und gedieh.
Keine Algen, keine Cyanobakterien, kein Kümmerwuchs. Das kindliche Gemüt war beglückt.
Jedoch, nichts bleibt, wie es ist: "panta rhei". Die Widrigkeiten des Lebens nahmen auch mich gefangen: Schule, Pubertät, Abitur, Berufsausbildung und eine nette, zeitintensive Familie forderten meine gesamte Aufmerksamkeit......allerdings mußte es doch noch mehr geben als.......richtig ! Ein Aquarium mußte her. Natürlich nicht irgend eines, es sollte das prächtigste Pflanzenbecken werden, das jemals eingerichtet wurde. Folgerichtig beanspruchte die Lektüre diverser Fachliteratur einen großen Teil meiner freien Zeit . Meine Familie bekam mich nur noch selten zu Gesicht. Nach Abschluß aller theoretischen Erfordernisse verkündete ich stolz, angefüllt mit mit dem "aktuellsten" Fachwissen, daß die Zeit für das perfekte Aquarium reif sei. Es wurde ein 360 l Becken mit 150 W HQI Beleuchtung, Eheim Außenfilter (bestückt mit blauen Filtermatten), einem 300 W Stabheizer und einer pH-geregelten CO2-Anlage. Die Wahl der Einrichtung fiel auf einen "Sandgrund" (0,5-1mm Körnung), dekoriert mit Moorkienholzwurzeln und einem dichten Bestand an Stengelpflanzen. Zusätzlich wurde eine Umkehrosmoseanlage erworben, die bei der Kreation des perfekten Ausgangswassers hilfreiche Dienste leisten sollte.
Alles schien sich zufriedenstellend zu entwickeln, bis sich nach ca. 3 Wochen Standzeit die ersten dunkelgrünen, schmierigen Flecken auf der Oberfläche des Sandes abzeichneten - Diagnose: Cyanobakterien ! Macht nichts, dachte ich und saugte die befallenen Stellen mittels Mulmglocke ab. Weitere zwei Wochen später war die gesamte Inneneinrichtung überzogen. Ich geriet ins Grübeln, irgendwo muß mir ein Fehler unterlaufen sein.....das Drama nahm seinen Lauf.
Ich darf behaupten alles, wirklich alles unternommen zu haben, um dieser Plage Herr zu werden. Die Maßnahmen erstreckten sich von Neueinrichtung über Veränderungen der Lichtintensität, Dunkelkuren, reichhaltiger Düngung - magerer Düngung, hohe Karbonathärtewerte - niedrige Werte, viel CO2 - wenig CO2, starke Wasserströmung - geringe Strömung, hoher Fischbesatz - geringer Fischbesatz usw........Die Jahre vergingen und ich durchlief eine Metamorphose von Dr. Jekyll zu Mr. Hyde. Meine Frau versuchte mich darauf aufmerksam zu machen, daß ich mich verändert hätte, griff jedoch erst aktiv ein, als ich wimmernd in Embryonalstellung, keines klaren Gedankens mehr fähig, vor dem Aquarium lag.
Das Becken wurde aufgelöst und ich versprach nie wieder ein Aquarium einzurichten.......Nach einem halben Jahr entband mich meine Gattin von dem gegeben Versprechen. Ein kleiner 150 l fassender Glaswürfel diente als künftiges "Experimentierfeld" meiner Obsession. Die Einrichtung erfolgte wie bisher, nur das ich zum ersten Mal seit Jahren keinen Sand, sondern Kies (1-2mm Körnung) verwandte. Das Unglaubliche geschah......alles wuchs und gedieh ! Keine Cyanobakterien !
Ich fand zur Normalität zurück und bin, dank intensiver Pflege meiner Frau, heute wieder in der Lage meine kognitiven Fähigkeiten zu nutzen.
Abschließend möchte ich mich davon distanzieren "Sand" als Bodengrund zu verfemen. Ich habe biologisch funktionstüchtige, sandbetriebene Becken stets bewundert, auch wenn mir eine solche Erfahrung verschlossen blieb.
Gruß
Matthias M.v.G.
Meine Aquarianerlaufbahn begann (mit Unterbrechung) vor ca. 31 Jahren. Im zarten Alter von 12 Lebensjahren erhielt ich mein erstes Aquarium, inkl. Abdeckung (2 Leuchstoffröhren), Eheimfilter und einer zur damaligen Zeit "hochmodernen" Außenheizung von Vitakraft, der sogenannten "Floridatherme" (vielleicht erinnert sich der ein oder andere an dieses "bahnbrechende" Produkt). Das Becken wurde mit Kies versehen, reines Leitungswasser eingefüllt, ein paar Pflanzen erworben und mit einer Unmenge von Fischen besetzt. Wasserwerte ? Keine Ahnung; CO2-Düngung ? Viel zu kostspielig; Filtermaterialien ? Ein großer Beutel mit Aktivkohle und oben drauf einfache Filterwatte; Düngung ? Nie gehört.
Was nun geschah, müßte nach "neuestem" Kenntnisstand der Pflanzenaquaristik einem Wunder gleichen: Alles wuchs und gedieh.
Keine Algen, keine Cyanobakterien, kein Kümmerwuchs. Das kindliche Gemüt war beglückt.
Jedoch, nichts bleibt, wie es ist: "panta rhei". Die Widrigkeiten des Lebens nahmen auch mich gefangen: Schule, Pubertät, Abitur, Berufsausbildung und eine nette, zeitintensive Familie forderten meine gesamte Aufmerksamkeit......allerdings mußte es doch noch mehr geben als.......richtig ! Ein Aquarium mußte her. Natürlich nicht irgend eines, es sollte das prächtigste Pflanzenbecken werden, das jemals eingerichtet wurde. Folgerichtig beanspruchte die Lektüre diverser Fachliteratur einen großen Teil meiner freien Zeit . Meine Familie bekam mich nur noch selten zu Gesicht. Nach Abschluß aller theoretischen Erfordernisse verkündete ich stolz, angefüllt mit mit dem "aktuellsten" Fachwissen, daß die Zeit für das perfekte Aquarium reif sei. Es wurde ein 360 l Becken mit 150 W HQI Beleuchtung, Eheim Außenfilter (bestückt mit blauen Filtermatten), einem 300 W Stabheizer und einer pH-geregelten CO2-Anlage. Die Wahl der Einrichtung fiel auf einen "Sandgrund" (0,5-1mm Körnung), dekoriert mit Moorkienholzwurzeln und einem dichten Bestand an Stengelpflanzen. Zusätzlich wurde eine Umkehrosmoseanlage erworben, die bei der Kreation des perfekten Ausgangswassers hilfreiche Dienste leisten sollte.
Alles schien sich zufriedenstellend zu entwickeln, bis sich nach ca. 3 Wochen Standzeit die ersten dunkelgrünen, schmierigen Flecken auf der Oberfläche des Sandes abzeichneten - Diagnose: Cyanobakterien ! Macht nichts, dachte ich und saugte die befallenen Stellen mittels Mulmglocke ab. Weitere zwei Wochen später war die gesamte Inneneinrichtung überzogen. Ich geriet ins Grübeln, irgendwo muß mir ein Fehler unterlaufen sein.....das Drama nahm seinen Lauf.
Ich darf behaupten alles, wirklich alles unternommen zu haben, um dieser Plage Herr zu werden. Die Maßnahmen erstreckten sich von Neueinrichtung über Veränderungen der Lichtintensität, Dunkelkuren, reichhaltiger Düngung - magerer Düngung, hohe Karbonathärtewerte - niedrige Werte, viel CO2 - wenig CO2, starke Wasserströmung - geringe Strömung, hoher Fischbesatz - geringer Fischbesatz usw........Die Jahre vergingen und ich durchlief eine Metamorphose von Dr. Jekyll zu Mr. Hyde. Meine Frau versuchte mich darauf aufmerksam zu machen, daß ich mich verändert hätte, griff jedoch erst aktiv ein, als ich wimmernd in Embryonalstellung, keines klaren Gedankens mehr fähig, vor dem Aquarium lag.
Das Becken wurde aufgelöst und ich versprach nie wieder ein Aquarium einzurichten.......Nach einem halben Jahr entband mich meine Gattin von dem gegeben Versprechen. Ein kleiner 150 l fassender Glaswürfel diente als künftiges "Experimentierfeld" meiner Obsession. Die Einrichtung erfolgte wie bisher, nur das ich zum ersten Mal seit Jahren keinen Sand, sondern Kies (1-2mm Körnung) verwandte. Das Unglaubliche geschah......alles wuchs und gedieh ! Keine Cyanobakterien !
Ich fand zur Normalität zurück und bin, dank intensiver Pflege meiner Frau, heute wieder in der Lage meine kognitiven Fähigkeiten zu nutzen.
Abschließend möchte ich mich davon distanzieren "Sand" als Bodengrund zu verfemen. Ich habe biologisch funktionstüchtige, sandbetriebene Becken stets bewundert, auch wenn mir eine solche Erfahrung verschlossen blieb.
Gruß
Matthias M.v.G.