Re: Düngung no3 Vorgaben... tests ungenau? alles spekulation
Hallo Ralf(?),
es ist immer ganz nett, wenn jemand seinen Namen unter seine Posts setzt und es anderen ermöglicht ihn persönlich anzusprechen. Mir ist das wichtig.
Ralfhirlu":1sl2v7vt schrieb:
Ich les hier ziemlich viel über optimale Nährstoffverhältnisse. Doch wie werden die Vorgaben erstellt?
Wenn es heist z.b. No3 20 und po4 1... Wie werden die Werte ermittelt von den Autoren ? Tröpfchentest oder Fotometer?
Da gibt es für Düngung mindestens mal zwei unterschiedliche Intentionen, die schon zu klären sind.
- Einmal die Pflanzen zum Wachsen zu bringen, aber mehr noch mit Blick auf Algenvermeidung und
- desweiteren eine Beeinflussung, Optimierung des Pflanzenwuchses in einem funktionierenden Aquarium.
Du willst über die Nährstoffe deine Fadenalgen in den Griff bekommen! Da bringst du Dinge zusammen, die nur begrenzt miteinander zu tun haben. Ich beschreibe das an einem Beispiel. Über Pflanzenaustausch habe ich eine mit latent Fadenalgen erhalten. In einem von zwei Becken haben die sich gezeigt. Das einzige, was ich dann mache, ist, auf eine immer vollständige Düngung zu achten. Fertig! Ist nur eine Frage der Zeit, dann sind sie weg.
Das ist etwas, das will ich - der Verzweiflung nahe
- in seinen Ursachen rüberbringen. Die notwendige Basis ist immer ein mikrobiologisch - im Sinne des Aquarianers gut - funktionierendes Becken. Habe ich Algen, dann sehe ich als erstes zu, dass die Beckenbiologie gut läuft. Eindeutig der schwierigere Teil, denn bei der Nährstoffversorgung ist lediglich auf eine moderate, vollständige Düngung zu achten. Ausnahmslos, immer, auch bei einem Beckenstart! Probleme entstehen eher durch Nährstoffmängel und bei Überschüssen nur ... hm, Überschüsse ist ein so bescheuertes Wort, wo fängt der denn an, dass ich das nicht mehr verwenden werde. Also, bei durch mehr oder weniger hohen Nährstoffgehalten verursachten Algenproblemen schaue ich auch zuerst auf die Mikrobiologie, denn bei einem gut funktionierenden Becken bleiben auch hohe Nährstoffgehalte folgenlos. Als Beispiel sei der Estimative Index genannt, der algenfrei funktionieren kann oder auch nicht. Es lohnt sich einfach ein Aquarium mit Blickrichtung auf funktionierende Mikrobiologie zu betreiben. Die Düngung ist dann einfach. Das Setup spielt auch eine Rolle. Die Filterung kann bis hin zu sehr deutlich die Nährstoffsituation beeinflussen.
Du hast nur Fadenalgen, wobei idR. nur das dringlichste Problem genannt wird, meist hängen da noch einige weitere, mehr oder weniger latente Probleme dran. Wäre das so, d.h. nur Fadenalgen, dann hättest du nur auf eine vollständige Düngung zu achten.
Bei mir sehe ich seit einer, zwei Wochen keine Fadenalgen mehr, allerdings habe ich mir über irgendeine Pflanze auch noch Clado sp. eingefangen, die gehört zu den wenigen Ausnahmen, die ich nicht über Nährstoffe/Mikroflora/Setup beseitigen kann und explizit mit AlgExit angehen muss. Weiters kaum ein Problem.
Dann gestern eine Referenzlösung hergestellt mit 1l Wasser und entsprechend dünger das 20mg no3 drinn ist. Schön umgerührt und gemessen.
Sera no3 test hat 80mg no3 angezeigt... War dunkel rot.
Filterking hat ziemlich genau angezeigt, ca 25mg
Die Tests sind meiner Meinung alle fürn....
Seltsames Fazit, wenn einer von zwei Tests "ziemlich genau" anzeigt. Nitrattests waren aber schon immer problematisch, so wie es zeitweise Fe-Tests waren oder die begrenzte Haltbarkeit von GH-Tests bekannt ist.
Die ganze Nummer mit der Messung der Nährstoffverbräuche resultiert doch immer noch aus einer algenbedingten Nährstoffphobie und steht letztendlich einer Algenproblemlösung sogar im Wege. Ich kann's ja verstehen, wenn man die Ursache sucht, dann anzunehmen Nährstoffe messen zu müssen, aber das ist ein kapitaler Irrtum. Hinsichtlich Algen ist es so einfach, d.h. es ist lediglich für eine moderate, vollständige Düngung zu sorgen. Funktioniert das nicht, dann ist das Augenmerk auf das Setup, vor allem die Filterung, und wichtiger noch auf die Mikrobiologie zu richten.
Ich bin übrigens nicht verzweifelt
, eher du. Ich habe das in meiner Sig runtergeschrieben, damit ist mein Job erledigt. Es ist nicht möglich gegen den "gängigen Webkonsens" anzuschreiben, der ist zu träge. Aquaristik ist nicht einfach, kann aber mit entsprechendem know how einfach betrieben werden. Es führen verschiedene Wege zum Ziel, für mich halt alternativlos, wenn ich keinerlei Probleme mit reichlichen Nährstoffen, auch Se, gleich welchen habe und algenfreie Becken erreiche. Interessanterweise habe ich meist nur mit bakteriellen Erscheinungen zu tun bis ein Becken richtig stabil ist, dann kann ich da treiben was ich will. Das ist eine gute Basis sich die Zugabe von Nährstoffen und ihre Wirkung genauer anzusehen. Es wird ja immer behauptet, jedes Becken ist anders. Das ist grundsätzlich richtig, aber wenn ich meine Aquarien "reif" bekomme, dann sind die Unterschiede gering, ja idR. vernachlässigbar! Das dauert übrigens unterschiedlich lange, das kann von anfang an problemfrei sein, aber auch bis zu einem Jahr dauern. Letzteres beinhaltet aber auch meine Nachlässigkeiten, das lässt sich straffen.
Hm, soweit ich mich erinnere, habe ich dieses Jahr nichts gemessen und bei insgesamt 85l verteilt auf fünf Gläser insgesamt etwa 120l gewechselt plus 8 x 1,5 l Volvic zum Aufhärten des demineralisierten Wassers. Das wäre ein durchschnittlicher Wasserwechsel auf alle Becken von 2,5 L/Woche. Den größeren Rest (>120 L) brauchte ich zum Auffüllen der Verluste durch Verdunstung. @Ewald, @ll, das ist sicher nicht der Grund, dass das funktioniert sondern die Folge.
Gruß, Nik