Hallo Mario,
ich glaube das letzte mal dass ich Holz für Aquarien gekauft habe war zur Anfangszeit mit dem Hobbyeinstieg. Also gut 15 Jahre zurück liegend. Seither nie wieder, gesammelt wird aus der Natur.
Die Frage nach dem Holz ist dabei weniger relevant, sondern mehr wie frisch es ist und wie lange es gewässert wurde. Laubholz ist aber deutlich unproblematischer als Nadelholz und Wurzelholz beständiger als Astholz - wobei letzteres oft keine große Rolle spielt. Das beste Holz ist das, dass im Bach oder Fluss lag und gut ausgespült wurde. Ich sammel daher seit langem mein Holz meist aus Bächen und Flüssen oder früher auch Treibholz vom Bodenseeufer. Wenn ich Holz von dort hohle, dann wässere ich es nochmal im der Badewanne um zu sehen, wie viel Humin- und Gerbstoffe sich noch lösen. Wird das Wasser zu braun, fliegt das Holz wieder in den Bach, wenn nicht, fülle ich die Wanne ein oder zwei Mal mit heißem Wasser, lasse das zwei Tage "ziehen" und dann geht es ab ins Aquarium.
Bei zu frischem Holz treten Unmengen an Humin- und Gerbstoffen aus, welche das Wasser zum bekannten Schwarzwasser färben. Das kann gewünscht sein, ist aber auch eine Nährstoffbombe für Algen und oftmals auch schlicht zu viel des guten. Außerdem gibt es dann auch gerne Harzausblühungen, die für den Laien wie Schimmel anmuten oder zur Bildung von Bakterienrasen führt.
Wenn ich frische Holzstücke habe, dann wässere ich diese mindestens ein viertel bis halbes Jahr in Regentonnen oder unter Absprache mit dem Bauhof im nahe gelegenen Bach. Oder eben so lange, bis sie das Wasser nicht mehr merklich färben. Ob man die Rinde entfernt, ist wohl Geschmackssache. Habe ich nie gemacht. Als ich noch Ancistrus sp. hatte, haben die sich dankbar darüber her gemacht.
An Holz hatte ich schon einiges im Aquarium. Wurzeln von Obstbäumen wie Apfel, Zwetschge und Kirsche genauso wie Äste von Eiche und Buche, Weide... Aufgrund der hohen Harzanteile habe ich großteils Abstand von Nadelhölzern gehalten. Hatte aber auch hier schon das ein oder andere Stück im Aquarium, ohne Probleme. Wie lange die aber im Fluss lagen, weiß ich nicht. Ich achte lediglich darauf, dass das Holz möglichst wenig Belastung ausgesetzt war. Daher sammle ich bevorzugt in den Wintermonaten, wenn die Landwirtschaft nicht aktiv ist und lagere ein bisschen auf Vorrat.
Grüße
Mario