Hallo Jannis,
schwer im nachherein zu sagen was ich alles probiert habe. Ich hatte ja im Grund nur ein Hauptproblem und das waren bei mir die Pinselalgen, die Staubalgen an den Scheiben, die schönen langen Fadenalgen, kurzzeitig nette Blaualgen (hübscher Farbakzent im ganzen Grün der anderen Algen) und einige, die ich nicht mal zuordnen konnte. Kurzum alles an Algen, was der Katalog nur so hergab.
Was habe ich gemacht – erst mal nicht den Kopf verlieren und Ruhe bewahren! Keule rausholen (div. Algenmittel) und immer rauf. :keule:
Teilweise gab es kurzfristig richtig gute Ergebnisse. Vor allem EC kann Wunder bei direkter Anwendung bewirken. Danach ging es aber von vorne los und der massive Einsatz der Mittel hat einigen Pflanzen das Ende bereitet. Es wundert mich bis heute, dass die Fische den übertriebenen Einsatz der verschiedenen Mittel überlebt haben. :?
Habe dann hier sehr viel über Algen/Algenarten, Filterung, Düngung, Nährstoffe im Aquarium, Mangelerscheinungen bei Pflanzen und ihre Symptome etc. gelesen (und fast nichts davon verstanden). Dann habe ich einige Themen unter Erste Hilfe verfolgt, die ja oft das gleiche Problem haben. Nachdem ich so halbwegs (wenn überhaupt) verstanden habe wie sich einzelne Veränderungen auswirken könnten – ich meine wirklich nur "könnten", habe ich in langsamen, meist einzelnen Schritten die Parameter angepasst und dabei reichlich Fehler gemacht.
Ein guter Punkt waren die Tipps zur Beleuchtung (viel kürzere Beleuchtungszeiten). Das ist wirklich nicht schlecht. Selbst heute habe ich nicht mal 7h Licht an.
Danach kam das bei mir unbeliebte Thema Chemie (Nährstoffe, Wasserzusammensetzung etc.). Dabei stellte ich fest, dass mein "Hauswasser" nicht den Angaben der Wasserwerke entsprach. Da war noch eine Enthärtungsanlage und eine Filtersystem (keine Ahnung was das machen sollte und warum) im Wasserkreislauf. Es sah für mich nach meinen damaligen Glaskugel-Tropftests so aus, als wäre zwar der GH & Fe Wert zu niedrig, aber alles ok. Oft gab es dann den Tipp Mg zu erhöhen. Leider hatte ich schon Unmengen an Mg im Wasser, was ich zu diesem Zeitpunkt aber nicht wusste. Also kippte ich noch mehr oben drauf. Ob ein zu viel an Mg Pflanzen schädigt kann ich nicht sagen, aber in dieser Zeit hatte ich ein Auflösung der Staurogyne repens beobachten dürfen. Ich hatte mich dann tiefer, soweit mein Gehirn das überhaupt zugelassen hat, in das Thema eingearbeitet. Hatte mir dazu sogar ein Messgerät gekauft. Wie auch immer, bei dem Thema Düngung, Nährstoffe im Aquarium, Mangelerscheinungen etc. lag wahrscheinlich der Schlüssel. Ich glaube aber nicht, dass genau meine Zusammensetzung übertragbar ist, jedes Becken hat seine Parameter, aber aus meiner Sicht kann nur das Wissen was zu viel oder zu wenig vorhanden ist das Problem mit den Algen auf lange Sicht lösen. Dafür werden im Forum die richtigen Werte und Informationen geliefert. Der Rest ist ein ausprobieren. Lange Rede kurzer Sinn - einen echten Tipp kann ich pauschal nicht geben - leider.
Ach ja, eine Alternative hat ein guter Bekannter angewendet, die seit 6 Monaten auch gut geht. Er nutzt in seinem Becken mit knapp 300 Litern einfach 200 Amanogarnelen, 50 Helmschnecken, min. 25 Posthorn (groß), bestimmt 200 oder mehr Blasenschnecken (vermehren sich bei ihm ohne Ende), 50 Otocinclus und einen Algenmagnet zum Entfernen der Staubalgen auf der Frontscheibe. Das geht auch - selbst seine Pflanzen wachsen richtig gut.
Wenn ich so darüber Nachdenke - ich glaube ich war einfach naiv - hätte ich das auch gemacht, wäre ich vielleicht günstiger dabei gewesen. :lol:
Viele Grüsse
Jörg