Moin Markus,
klar war die Matte immer wieder mal voller Schlamm. Das heißt aber nicht gleichzeitig, daß sie ein Nährstoffgrab darstellt, indem sie den Pflanzen die Nährstoffe abgräbt, so wie das hier immer wieder mal behauptet wird (so zumindest mein Verständis dieser Behauptungen).
na ja, ich bin nicht so ein Freund von Vereinfachungen, hätte aber auch nicht parat, dass im Zusammenhang mit Matte von Nährstoffen abgraben geschrieben wird.
Bei vorhandenem Schlamm wird es unvermeidlich zu Nährstoffspeicherungen kommen. Lässt sich nachmessen. Hatte ich damals bei meiner nach reiner Lehre betriebenen Matte nicht gemacht, später aber gesehen und gemessen, dass auch grober Schwamm in kleiner Menge bei sehr hohem Durchsatz erhebliches Potenzial zur Schlammbildung und Nährstoffbindung hat. Inzwischen bin ich mir sicher, dass Schwamm Schlammbildung begünstigt. Interessant ist auch eine Beobachtung an der sukzessive verschlammenden Matte des 300 l Pflanzenbeckens, die bei der Herausnahme zur Reinigung ein mich nachhaltig beeindruckendes Gewicht mit entsprechender Menge Schlamm aufwies. Gegenüber stand das 80x50x60, 240 l Becken, gering gefiltert. Das hatte auf der Ansaugseite einige grobe Schwämme aufgesteckt, hatte sich bei dem Becken als besser erwiesen. Von der Pflanzenmasse waren die beiden Becken entsprechend, der Besatz im 240er schon absolut höher als im 300er, mit höherer Futtermenge im 240er. Die anfallenden Schlammmengen habe ich nicht quantifiziert, wäre beim 240er auch nicht vergleichbar dem 300er möglich gewesen. Praktisch fiel nach meinem Eindruck im 240er erheblich weniger Schlamm an und das obwohl von den vollständig bewachsenen Seitenwänden ständig feinster Mulm runterrieselte.
Grundsätzlich fand Schlammbildung auch im 240er statt. Mengenmäßig in den groben Schwämmen mit höherem Durchsatz so stabil, dass die sich generell nicht zusetzten. Kein Vergleich zu dem, was in einer langsam durchströmten, aeroben Matte passiert.
Die Schwämme auf der Ansaugseite waren im 240er in einer hinteren Ecke in einem abgetrennten Kompartiment untergebracht.. Dort bildete sich mit der Zeit auf der Bodenscheibe, das Kompartimentwar ohne Sand, ein Belag, den man als Schlamm, Ausfällungen bezeichnen könnte. Optisch schon interessant, denn was sich dort ablagerte wird in gleicher Weise im Becken passiert sein. Mengenmäßig ist das, was an Schlamm im 240er anfiel, praktisch nur das bisschen auf dem Glas und ein einigermaßen stabiler Bestand in den Ansaugschwämmen. Der Sand kam auch nicht als nennenswertes Schlammlager in Frage, das Becken hatte ich nach 13 Jahren abgebaut und den Zustand des Sandes fand ich im positiven Sinne überraschend . Im Wurzelraum der Pflanzen passierte offensichtlich was, ab einer Tiefe von 6 cm fand ich optisch und sensorisch Sand als wäre der erst eingebracht. Ein Ende des Sandes war nicht einmal ansatzweise zu erkennen. Mengenmäßig war das eklatant weniger Schlamm als das was sich in der Matte bildete. Die Becken standen 6 Jahre parallel, beide Altwasser, stabil und hohen Ansprüchen genügend optisch algenfrei.
Der unterschiedliche Aufwand ließe sich auch so beschreiben. Das 300er mit entsprechender biologischer Last unterschied sich im Betrieb durch mehrere Kilogramm Nährstoffe beeinflussenden Schlamm.
Ich habe aber noch nicht verstanden, wie du das mit Nährstoffen in der Matte/im Schlamm siehst. Ich halte das für einen eklatanten Punkt mit immer mehr oder weniger gegebener Nährstofffixierung und -freisetzung.
Andere Düngen erheblich mehr, filtern nicht per Matte und sorgen sich dennoch über Nährstoffmängel. Die messen wohl zu oft.
Bei meinen Pflanzen mit der geringen Düngung konnte ich trotz Starklicht und Matte keine Nährstoffmängel feststellen.
M.E. wird da zu viel gehyped.
Es steht außer Frage, dass Pflanzenbecken mit Matte funktionieren können, mir hatte die zwangsläufige Nährstofffixierung in der Matte keinen Benefit. Das System wird insgesamt durch die Pufferwirkung des Schlamms deutlich träger.
Gruß Nik