Hallo Sabine!
Kritik soll ja immer in die Zukunft weisen, nach hinten machts ja keinen Sinn! :lol:
Schade dass das Becken so nicht mehr existiert, wie sieht es denn jetzt aus?
Als allgemeiner Tipp, ohne auf professionele Beleuchtungstechnik zurückzugreifen, könnte man bei so stark zentrierten Lichtquellen wie deine Strahler, während des Fotografierens z.B. Pergamentpapier unter die Lampe halten. Je weiter du dieses von der Lichtquelle weghälst, desto weicher wird das Licht. Aber bitte Achtung wegen der Hitze! Nicht dass der Strahler zu heiß ist und das Papier Feuer fängt... :roll:
Wenn man ein kleineres Stück nimmt, kann man ganz gut einzelne Teile leicht abschatten, so dass es keine Helligkeitsausreißer gibt, ohne die Gesamtwirkung allzusehr zu verändern. Ähnlich wie der kluge Fotograf bei Aufnahmen mit Gegenlicht, z.B. an einem strahlend blauen Sommertag, den Blitz einschaltet, um die Schatten aufzuhellen, so dass ein Gesicht ein Gesicht bleibt und nicht ein schwarzes (Schatten-)Loch.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Röhren den Gesamteindruck mächtig verschlechtern - zu weich, zu wenig Kontraste, zu wenig Struktur...
Aber Fotos sind niemals ein reines Abbild der Natur. Sie haben eigene Gesetze und werden diese nicht beachtet, ist alles murks..
Mal so ein Beispiel: Ihr kennt ja sicher die Werbung vom größten Baumarkt (Alles bei ***). Wenn dort Tische mit Dekorationen, wie Geschirr abgebildet sind, sieht das auf dem Foto meisst total natürlich aus und man hat eine genaue Vorstellung davon, wie der gedeckte Tisch zu Hause aussieht...
Ihr solltet mal sehen, wie solches Geschirr tatsächlich auf dem Tisch angeordnet ist. Man oh man, das würde jedes Kind für den Hausgebrauch besser hinkriegen. Aber so ist das halt mit den Gesetzen der Perspektive und der Wahrnehmung.
Insofern finde ich es richtig, wenn man sich beim Fotografieren darauf konzentriert ein gutes und stimmiges Foto hinzubekommen. Es kann einfach nicht darum gehen die Realität "so wie sie ist" wiederzugeben!!! Das ist so nicht möglich! Selbst berühmte Dokumentar-Fotografen, z.B. Takesho Amano (richtig?) müssen gestalterische Entscheidungen treffen, was sie denn nun wiedergeben wollen, welche Stimmung, welchen Ausschnitt...
Vielleicht ist euch ja auch schon mal aufgefallen, das Homevideos immer sehr anders aussehen, als z.B Hollywood. Aber was löst mehr in uns aus?
Zudem gibt es einfache Handwerkliche Tricks, wie man ohne große und teure Technik, z.B Reflektionen aus Aquarienscheiben entfernt und zudem brilliantere Farben und Kontraste bekommt. Alleine das kann den Unterschied von einem netten Bild zu einem guten bis sehr guten Bild ausmachen.
Das Fotoforum ist vielleicht so eine Sache...
Im Prinzip ist es wie mit dem Innenleben der Aquarien - jede Situation ist anders und ich denke jedes layout braucht ein genaues Augenmerk, was das Foto angeht. Bis auf Grundlegendes muss man jede Situation einzeln besprechen. Was ich aber gerne bereit wäre in Zukunft verstärkt zu tun. Ich denke im Austausch lerne ich da sicher auch noch viel!
Um ein Beispiel davon zu geben, in wieweit man auf jede Situation einzeln eingehen muss, möchte ich "hills of ireland" noch einmal heranziehen:
Ausser der obigen Situation (Bild) habe ich über einen link hier, ein weiteres Foto in einem anderen forum von dem Becken gefunden.
Einziger nennenswerter Unterschied: Die Aufnahmehöhe, also ein Bild Frontalansicht, mit Tendenz zur Untersicht; anderes Bild eine leichte Aufsicht. Der Aufnahmestandpunkt war maximal um 10-15cm in der Vertikalen verschoben. Aber was für ein Unterschied!!! Die leichte Aufsicht gab viel mehr Tiefe, die Struktur der Pflanzung wurde viel deutlicher und man hatte dreimal so viel Spaß durch das Bild zu schauen und auf Entdeckungsreise zu gehen... Kleiner Unterschied, aber feiner... 8)
Wer zu einem contest geht, will nicht nur dass sein Becken top ist. Er will auch den bestmöglichen Eindruck davon vermittel!!!
Da darf dann schon etwas Mühe mit verbunden sein und dank digitaler Aufnahmetechnik ist das ja auch möglich(weil nicht so teuer und direkt einsehbar)!
Um vielleicht einem falschen Eindruck zu entgehen, wenn ich von "tricks" spreche meine ich nicht etwas, welches nicht da ist, herbeizuzaubern, sondern das bestmögliche aus der Substanz hervorzuholen. Auf fotografischer Ebene ist das vielleicht dem Beschneiden von Stengelpflanzen zu vergleichen: Werden diese auf exakt gleiche Höhe geschnitten, wirkts wie rasiert... werden sie gestuft, bekommen sie Volumen und wirken natürlich und buschig... (oder waren das doch Haare..? :roll: )
Bei Fragen dürft ihr gerne anklopfen, aber bitte erst, wenn ich aus dem Urlaub zurück bin!
LG
Stephan