Hallo Daniel,
es ist schon faszienierend was im Pflanenbecken so alles noch als Geringfilterung angesehen wird. Die hat eine Funktion und es ist erst einmal wurscht wie die erreicht wird. Wenn da also noch ein alter Filter rumsteht und man den als prinzipbedingt leerlaufende Strömungspummpe, bzw. als Antrieb für eine/n externe/n Heizung/CO2-Reaktor nutzt, dann ist das praktisch. Aber für ein gering zu filterndes Becken einen neuen Filter zu kaufen, das wird schon seltsam. Meine Filter - und ich habe einige - stehen alle im Keller bzw. habe ich verliehen.
Die Eheim Pumpen á la 1048, 1250 sind sehr leise und pflegeleicht und ich nutze sie sehr gerne.
Ich sehe für alle Becken die Möglichkeit eines 2. Schwamms vor, habe den zeitweise auch genutzt, im Normallfall erwies sich einer als für mein 60x35x35 und 80x40x40 ausreichend. An meinem alten 80x50x60 waren es zwei. Es hängt eben auch vom Bodengrund ab und da kann man z.B. mit Kiesen erstaunliche Filterleistungen erreichen. Ich will das gar nicht haben und verwende auch aus weiteren Gründen ungedüngten Sand. Dessen "Filterleistung" geht gegen Null! BTW, ich rate bei Sand inzwischen von feinem Sand <0,4mm ab, der ergibt leicht unerwünschte dunkle Stellen.
Die Strömung im Becken erhöht dessen Filterleistung, denn die im Becken, auf Pflanzen vorhandene Mikroflora profitiert von der - und außerdem verbessert es die Nährstoffversorgung der Pflanzen.
Noch einmal, man kann einen Filter füllen bis er knackt beim Verschließen, kann Strömung sein lassen und sonst was treiben, das kann alles trotzdem super funktionieren! Das liegt dann aber nicht an dem tollen technischen Equipement, dem Hochleistungsfiltermaterial, sondern an einer im Sinne des Aquarianers funktionierenden Mikroflora! Die ist die Gemeinsamkeit aller funktionierenden Becken und da gibt es schon ein paar Dinge mit denen sich deren gewünschte Entwicklung begünstigen lässt. Das ist der Hintergrund der "Geringfilterung", die aber nur Teil eines Gesamtpakets ist. Zweite Intention war ... KISS *
edit: man muss sich einfach mal klar machen, dass Filtermaterial das Substrat für eine ausreichende Ammonifikation/Nitrifikation ist - das gilt nur der Vermeidung von Nitrit und dazu braucht es im schwachbesetzten Pflanzenbecken keines zusätzlichen Substrats! Die Pflanzen und die Strömung machen das im Becken. Da habe ich noch nie auch nur im Ansatz ein Problem gesehen. Je mehr Filtersubstrat - auch "Filterleistung" kiesigen Bodens - um so eher hat es unerwünschte Nährstoffausfällungen. Phosphat reagiert mit so allerhand anderen Ionen. Wie man über einen außerordentlichen (denitrifizierenden) Stickstoffabbau im Pflanzenbecken froh sein kann, ist nur in Grenzen nachvollziehbar, denn man erzeugt sich leicht ein Ungleichgewicht zum erhalten gebliebenen Kalium. Läuft ein Becken normal, dann sind K- und N-Verbrauch (in mg/l) etwa gleich. Dritter Punkt sind die das Fe schützenden Chelate, wenn die schon mikrobiell zernagt werden, dann an der Pflanze und nicht im Filter - wo es eilends mit dem Phosphat ausfallen kann und unverfügbar wird.
Gruß, Nik
* keep it stupid simple