Generelle Fragen zu Watt / T5 vs. LED für 120cm Becken

phenomenia

Member
Hallo,

ich habe vor mir ein weiteres Becken anzuschaffen und suche gerade die" Zutaten" (Becken, Unterschrank, Beleuchtung etc) raus. Das Becken soll die Maße 120 x 60 x 60 haben - ggf wird's auch nur 50cm hoch.

Am liebsten hätte ich eine LED Beleuchtung drüber (wegen der Betriebskosten und Langlebigkeit) und würde wahrscheinlich zu 2x Daytime Cluster "120.6" greifen (http://www.biconeo-aquascaping.de/daytime-led/produkt:daytime-cluster-120.3-led-leuchte/).
Das wären dann insgesamt 12 LED Cluster mit jeweils 10Watt - also 120Watt LED Leistung insgesamt. Da das preislich allerdings bei an die 600,- € rauskommt würde mich interessieren was eine alternative "T5 Leuchtstoffröhrenversion" kosten würde.

Um meinen Anforderungen an den Lichtbedarf zu bestimmen habe ich zwei verschiedene Lichtrechner im Internet genutzt und komme damit auf einen Wert zwischen 90W und 131W was wiederum 10.800 Lumen bzw 14.400Lumen sind. (Plane ein Amazonas AquaScape unter Anderen mit eleocharis sp.mini "Grasflächen")

Leider finde ich bei den Hänge-T5-Leuchten sogut wie nie eine Angabe zu den Lumen sondern immer nur zu den Watt. Letztendlich kommt es ja aber auf den Lichtstrom an und nicht wie viel Stromleistung die verursachen Leuchten verursachen, oder?

Wäre der Kauft von einer "4x 54Watt T5" Lösung mit der oben beschriebenen 120Watt LED Lösung vergleichbar?
Muss ich dabei dann nur auf die Watt achten um T5 Leuchten zu vergleichen? Denn da gibt es ja ebenfalls billige Lösungen für 130,- bis über 900,- für die gleiche Wattzahl!

Gibts eine "Faustregel" nach der man "LED Watt" in "T5 Watt" umrechnen kann?

Besten Dank schon mal und guten Rutsch allerseits!
Felix
 

omega

Well-Known Member
Hallo Felix,

phenomenia":2svha2pz schrieb:
Gibts eine "Faustregel" nach der man "LED Watt" in "T5 Watt" umrechnen kann?
in Watt lassen sich Leuchtmittel bzgl. der Lumen, die im Aq. ankommen, nicht direkt vergleichen.
Eine LED ohne Optik strahlt mit ca. 120° (FWHM) ab. Gelangen die 120° komplett auf die Wasseroberfläche, kann man mit 88% Lummeneffizienz rechnen.
Eine LED mit Optik bringt die % Lumen ins Wasser, die bei der Optik angegeben ist, sofern kein Licht am Aq. vorbeistrahlt.
Eine Leuchtstoffleuchte mit guten Einzelreflektoren bringt optimal positioniert ca. 85%(?) des Lichtstroms ins Wasser. Ein gemeinsamer Reflektor für alle Leuchtstofflampen dagegen bedeutet Lichtvernichtung. Ein guter Einzelreflektor bringt mehr als eine weitere Leuchtstofflampe: http://www.hereinspaziert.de/Lampen/Reflektor.htm

Oft wird die Leuchte jedoch recht hoch über dem Aq. angebracht, woanders viel niedriger, so daß sich hierbei Vergleiche überhaupt nicht mehr anstellen lassen.

Grüße, Markus
 

phenomenia

Member
Vielen Dank für die Erklärung, Markus!
Kann ich daraus Schlussfolgern, dass es nur ungefähr bestimmbar ist wie viele Watt T5 ich über das Becken hängen muss um eine fest ausgerechnete Wattzahl and LEDs zu ersetzen?

Wie sieht die generelle Einschätzung aus: Reichen 4x 54Watt T5 (mit Einzelreflektoren in etwa 20cm über der Wasseroberfläche montiert) für "lichthungrige" Pflanzen bei CO2 Düngung oder sollte ich mehr einkalkulieren?

Besten Dank,
Felix
 

omega

Well-Known Member
Hallo Felix,

phenomenia":kizqdmpt schrieb:
Kann ich daraus Schlussfolgern, dass es nur ungefähr bestimmbar ist wie viele Watt T5 ich über das Becken hängen muss um eine fest ausgerechnete Wattzahl and LEDs zu ersetzen?
wenn Du nicht in Watt sondern in Lumen rechnest, können Leuchtmittel eher verglichen werden. Bei LED wird oftmals der Korrekturfaktor 0.9, bei Leuchtstofflampen mit gutem Reflektor der Korrekturfaktor 0.85(?) angesetzt.
Sowohl bei LED als auch Leuchtstoff ist die Lumenausbeute pro Watt abhängig von der jeweiligen Technologie. Die Effizienz reicht von vielleicht 50 Lumen bis 160 Lumen pro Watt. Das Herstellerdatenblatt gibt hierzu genaue Auskunft, z.B. Osram T5 Lampen.

Wie sieht die generelle Einschätzung aus: Reichen 4x 54Watt T5 (mit Einzelreflektoren in etwa 20cm über der Wasseroberfläche montiert) für "lichthungrige" Pflanzen bei CO2 Düngung oder sollte ich mehr einkalkulieren?
Mit Osram HO 54 W/865 wären das 19.000 Lumen, x0,85=16150, bei 432 Litern demnach 37 Lumen pro Watt. Das sollte auch für lichthungriges reichen.

Bzgl. Langlebigkeit: eine Osram HO 54 W/865 Lampe kostet ab EUR 2,10 und hält 19.000 Stunden, ein Osram Vorschalt­ge­rät QTi DALI 2x28/54 DIM kostet ab EUR 35,- und hält 100.000 Stunden. Keine LED schafft das zu diesem Preis, dieser Leistung und dieser Effizienz.

Grüße, Markus
 
Hi Markus,

sauber vorgerechnet, rechnerisch ist dem nichts mehr hinzuzufügen.
Deine Rechnung hat aber nicht berücksichtigt, ob man handwerklich was drauf hat und technisches Wissen zum Anschließen des EVG etc hat.
Wenn dem nicht so ist.... Eine Aufsatzleuchte mit 4 Einzelreflektoren kostet schon auch eine Stange Geld.
So und wenn man sich den Eigenbau nun zutraut, kann man sich auch nach LED umschaun. Denn wenn man das mal so durchrechnert - Cree, KSQ und zweckentfremdeter Kühlkörper etc kommt man da auch schon recht günstig raus.
Das muß jetzt nicht heißen dass ich LEDs bevorzuge, aber es ist auch eine weitere (heute nicht mehr überteuerte) Möglichkeit.

LG
 

Frank2

Well-Known Member
Hallo Markus

ich finde das auch toll erklärt, man sollte es eigentlich speichern und dann bei einer Nachfrage standardmäßig posten, es ist alles auf einen Blick umfassend beantwortet. :smile:

Grüße
Frank
 

phenomenia

Member
Besten Dank, Markus!
Dann kann ich mich ja wieder ins "Kaufgetümmel" stürzen bzw werde mal einen befreundeten Elektrotechniker aus meinem Tauchclub fragen wie das preislich bei ihm mit den LED/T5 "Bastelfertigkeiten" aussieht ;)

Wenn ich ein schönes Gehäuse für die Lampen finde würde ich das auf jeden Fall auch selbst bauen (lassen).

Beste Grüße und einen guten Rutsch allerseits aus Bielefeld,
Felix
 

omega

Well-Known Member
Hallo Mario,

prutschmar":2xpzvtu2 schrieb:
Deine Rechnung hat aber nicht berücksichtigt, ob man handwerklich was drauf hat und technisches Wissen zum Anschließen des EVG etc hat.
an DIY hatte ich nicht gedacht. Die Angaben zur Lebensdauer gelten ja auch für fertige T5-Leuchten.
Zwei Stück 2x54W T5 Leuchtbalken inkl. Reflektoren (Giesemann Razor) kosten zusammen mit 4x Osram HO 54 W/865 z.B. EUR 275,- und bringen ca. 16.000 Lumen ins Wasser. Ok, ein Schmuckstück sind die nackten Leuchtbalken nicht gerade, zu dem Preis sind sie auch nicht dimmbar. Aber sie leuchten.
Eine fertige LED-Leuchte vergleichbarer Leistung und auch nicht dimmbar kostet gleich mal EUR 870,- (Daytime Cluster 3x110.5) oder weit mehr. Die Differenz holt LED durch den evtl. eingesparten Strom während der Lebensdauer nicht immer wieder rein. Manch fertige LED-Leuchte erreicht ja noch nicht mal die Effizienz von T5, z.B. eine Giesemann Futura S.

Grüße, Markus
 
Nabend Markus

omega":35gmel75 schrieb:
Die Angaben zur Lebensdauer gelten ja auch für fertige T5-Leuchten.
So ganz stimmt das nicht. Die meisten (billigen) nicht dimmbaren Leuchten haben so genannte EVG's mit Kaltstart eingebaut. Diese sind kostengünstiger. Durch das fehlende Vorglühen wird das Leuchtmittel so derart belastet, dass die angegebene Lebensdauer nicht mal annähernt erreicht wird!
Leider fehlt diese Angabe zum Vorschaltgerät fast bei jeder Lampe. Somit ist es immer besser eine DIY-Lampe zu basteln :wink:
Woher ich diese Info hab? Ich musste bei meiner Lampe schon Röhren tauschen, nach knapp 9 Monaten :censored:
 

Wuestenrose

Well-Known Member
'N Abend...

Ich habe hier und folgende mal eine als Leuchtstofflampenersatz gekaufte LED-Röhre gegen verschiedene Leuchtstofflampen verglichen. In der Diziplin "Beleuchtungsstärke pro Watt aufgenommener Leistung" ist das Anfang 2011(!) gekaufte LED-Retrofit besser als alle Leuchtstofflampen, besser, wenn auch nur wenig, als die T5-Lampe mit Reflektor.

Ich halte den Vergleich für redlich, weil ich Lampen ähnlichen Abstrahlverhaltens gegenüberstelle. Und das war bereits vor vier Jahren.

Grüße
Robert
 

omega

Well-Known Member
Hallo Mario,

prutschmar":zed00f2l schrieb:
omega":zed00f2l schrieb:
Die Angaben zur Lebensdauer gelten ja auch für fertige T5-Leuchten.
So ganz stimmt das nicht. Die meisten (billigen) nicht dimmbaren Leuchten haben so genannte EVG's mit Kaltstart eingebaut. Diese sind kostengünstiger. Durch das fehlende Vorglühen wird das Leuchtmittel so derart belastet, dass die angegebene Lebensdauer nicht mal annähernt erreicht wird!
ok, das ist ein Argument. Dann müßten bei solchen Balken die EVGs getauscht werden, was die Kosten etwas in die Höhe treibt und DIY benötigt, außer man beauftragt einen Elektriker. Oder man kauft gleich g'scheite. Was Kosten, Aufwand, Attraktitivität der Leuchte etc. angeht, muß das jeder mit sich selbst ausmachen. Er sollte nur alle Optionen kennen, um die für ihn geeignete auswählen zu können.

Grüße, Markus
 
Hi

omega":2ekx68tt schrieb:
Was Kosten, Aufwand, Attraktitivität der Leuchte etc. angeht, muß das jeder mit sich selbst ausmachen. Er sollte nur alle Optionen kennen, um die für ihn geeignete auswählen zu können.
Genau für sowas sind Foren da. :thumbs:

MfG
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Servus…

prutschmar":23sq2ekj schrieb:
So ganz stimmt das nicht. Die meisten (billigen) nicht dimmbaren Leuchten haben so genannte EVG's mit Kaltstart eingebaut. Diese sind kostengünstiger. Durch das fehlende Vorglühen wird das Leuchtmittel so derart belastet, dass die angegebene Lebensdauer nicht mal annähernt erreicht wird!
Hier muß ich mal einhaken, weil es ganz so schlimm nicht ist. Für T8-Lampen gilt: "Erst bei Schaltintervallen oberhalb von 10 Stunden ist die Lebensdauer am Kaltstart-EVG länger als am KVG." (Quelle). Dieses 10-Stunden-Schaltintervall wird aber, sofern keine "Mittagspause" eingelegt wird, in der aquaristischen Beleuchtungspraxis immer erreicht. Das heißt, eine T8-Lampe lebt auch am Kaltstart-EVG mindestens 15.000 Stunden.

Für T5-Lampen ist es schwieriger, an Daten zu kommen, Google spuckt dazu öfter eine Lebensdauer von 13.000 Stunden aus - allerdings gilt die für einen 3-Stunden-Schaltzyklus nach DIN EN 60081/IEC81 (2 ¾ Stunden ein- und ¼ Stunde ausgeschaltet). Selbst das wären bei einer 12-stündigen täglichen Beleuchtungsdauer immer noch rund 3 Jahre.

Daß bei Die die Lampen schon nach 9 Monaten ausgefallen sind, kann mehrere Gründe haben:
  • Überhitzung durch Wärmestau, oder,
  • Betrieb außerhalb der Lampenspezifikation durch Billig-EVG, oder,
  • beides zusammen.

Grüße
Robert
 
Hallo Robert

Wuestenrose":kofjscly schrieb:
Für T8-Lampen gilt: "Erst bei Schaltintervallen oberhalb von 10 Stunden ist die Lebensdauer am Kaltstart-EVG länger als am KVG." (Quelle).
Haja, beim KVG könnte man wieder unterscheiden, ob das Leuchtmittel per konventionellen oder elektronischen Starter gezündet wird. Das ist reine Theorie und so tief muss man als privater normalerweise nie gehen.
Als Elektrotechniker kann ich aus der Praxis sprechen und sage, dass Leuchtmittel am Kaltstart EVG einfach schneller kaputt sind. Obs jetzt nur 2500h (sowie bei mir) oder eben 10.000h sind, hängt wie du schon sagtest, evtl von der Leuchte ab.
BTW Ein EVG ist ein elektronisches Bauteil und wird es auch immer sein. Vergleiche mal hochfrequente komplexe Schaltkreise mit einen auf einem Eisenkern aufgewickelten Draht.
Was lebt wohl länger? :D
 

nik

Moderator
Teammitglied
Prost Neujahr in die Runde!

Oh bin zu spät, habe mit Pause den Post geschrieben.

Na ja, die Kaltstart-EVG spielen aquaristisch nicht so die Rolle, die Schalthäufigkeit aquaristischer Beleuchtungen ist idR. so, dass das eine vernachlässigbare Rolle spielt. Das Datenblatt zeigt den ZYklus von 3-Stunden An/Aus. Die Cut-Off-Technologie, sprich das Abschalten der Wendelheizung der LL im Betrieb spielt eine größere Rolle. Bei 2-3 €/LL ist das uninteressant. Bei 2 proprietären KLL(mit Abdichtung für 20€/Stck) habe ich die primitive, Leuchtmittel schrottende Schaltung, nicht mal ein KVG durch ein ordentliches EVG ausgetauscht - es sind nach einigen Jahren immer noch die ersten Leuchtmittel.

Wuestenrose":39s8qla6 schrieb:
Ich habe hier und folgende mal eine als Leuchtstofflampenersatz gekaufte LED-Röhre gegen verschiedene Leuchtstofflampen verglichen. In der Diziplin "Beleuchtungsstärke pro Watt aufgenommener Leistung" ist das Anfang 2011(!) gekaufte LED-Retrofit besser als alle Leuchtstofflampen, besser, wenn auch nur wenig, als die T5-Lampe mit Reflektor.

Ich halte den Vergleich für redlich, weil ich Lampen ähnlichen Abstrahlverhaltens gegenüberstelle. Und das war bereits vor vier Jahren.
Mit der Luxmessung habe ich so meine Probleme, auch hier scheinen mir die höheren Luxwerte nur der höheren Leuchtdichte der Retrofit-LED geschuldet. Die LL ohne Reflektor kann nur mit dem für das Luxmeter sichtbaren Teil gemessen werden und bei der LL mit Reflektor strahlt das Licht über die gesamte Reflektorweite, d.h. eben mit geringerer Leuchtdichte. Die Messung wird erst interessanter ab einem gewissen Abstand zum Leuchtmittel. Das setzt einen vergleichbaren Abstrahlwinkel voraus, was sich mit dem Luxmeter grob überprüfen ließe. Eine LL ohne Reflektor zu messen, macht wenig Sinn.

Gruß, Nik
 
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