Hi,
ich war mal Betroffener bei einer derartigen Katastrophe. Anfang der 90iger Jahre platzte mein 400l-Becken (1.5x0.5x0.55m), weil die Decke nachgab. Vor Aufstellung des Beckens fragte ich beim Vermieter nach, der es aber auch nicht wußte und einen Architekten mit der für mich kostenpflichtigen Begutachtung beauftragte. Dieser sah keine Probleme, wenn ich an der Aufstellungsseite und jeweils 50cm darüber hinaus eine Spanplatte aus einem Stück mit 50mm zur Lastverteilung unterlegen würde. Da man dann eine unschöne Kante im Boden hätte, hab' ich -wieder nach Rückfrage- den ganzen Raum mit 50mm-Spanplatten 2m x 1m ausgelegt und den Verlegeplan vom Architekten abnicken lassen - Teppich usw. drüber fertig. Das war alles im 4. Stock eines Hauses aus den anfang 50er Jahren. Ich sagte sicherheitshalber auch den Leuten unter mir Bescheid, daß sie bei Auftreten von Deckenrissen oder anderen ungewöhnlichen Sachen sofort Bescheid sagen sollten.
Das Becken wurde aufgestellt und eingerichtet. Eine wahre Pracht. 4 Jahre lang. Als ich eines Tages von der Arbeit heimkam, war das Aquarium so gut wie leer, die hintere Scheibe hatte einen Sprung, die Verklebungen an einer Seite waren aufgerissen, die Frontscheibe nach vorne gebogen, das Wasser war teilweise im Teppich und teilweise in der Decke. Eine Riesensauerei. Alle Fische mittlerweile tot. Der Unterschrank hatte den nur wenige mm eingeknickten Boden nicht ausgleichen können, das Becken wurde leck, die Platte des Unterschrankes sog sich nach und nach voll, quoll auf und gab schließlich nach, wodurch dann das Becken Schaden nahm. Dann ging es los mit dem Beheben des Schadens. Meine Hausratversicherung lehnte dankend ab, ebenso die die Versicherung des Vermieters, die sich hinter der Aussage des Architekten versteckte. Dessen Versicherung versuchte durch irgendwelche Haarspaltereien, sich vor der Bezahlung zu drücken. Letztendlich wurde vor Gericht in zweiter Instanz entschieden, daß die Versicherungen von Architekt und Vermieter den Schaden hälftig zu decken haben. So wurde dann auch verfahren. Ich erhielt sogar Ersatz für mein Becken samt Inhalt, weil ich es ausreichend fotografisch dokumentieren konnte.
Ursache war eine fehlerhafte Untermauerung unter den Deckenbalken, die Baufirma gab es mittlerweile längst nichmehr.
Ich selbst lebte ein 3/4 Jahr in einer dreckigen und lauten Bausstelle, das Trocknen dauerte allein 4 Monate, die unteren Mieter zogen entnervt aus und ich war mit dem Thema Aquarium erstmal durch... Ein paar Jahre später Ende der 90er kam dann aber wieder eines. Nur 200l groß, aber wen der Virus mal erfaßt hat...
Ich schreibe diesen Roman, weil man sich gerade bei größeren Becken, ein 200l ist auch kein kleines Becken, wie hier jemand schreibt, unbedingt und ausreichend bei allen möglichen infrage kommenden Instanzen unbedingt belastbar rückversichern sollte, um aus so einem Supergau heil raus zu kommen.