Grünalgenplage...

java97

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Hallo, miteinander!

Ich habe ein 150l Becken mit 3x24W drüber (9h tgl.) , 30mg Co2, viele Pflanzen , wenig Fische.
Hatte ein leichtes Bartalgenproblem und habe 4 Wochen lang tgl. zusätzlich mit 3ml EC gedüngt.
Ansonsten dünge ich tgl. 3mg/l NO3, 0,15mg/l PO4.
Die Bartalgen verschwanden, alles o.k.
NO3: ca.20mg/l
PO4: ca. 0,3 mg/l
Fe: ca. 0,05 mg/l (Aquafim Depotdünger im Filter)
Ich verwende VE-Wasser, das ich mit Dennerle Osmose Remineral und PMS auf GH 5-6 und KH 3 aufhärte.
Gefiltert wird mit etwas Schaumstoff.

Dann war ich 2 Wochen im Urlaub. In dieser Zeit ist mein Aquarium komplett zugewuchert, so das ich kräftig gärtnern musste.
EC habe ich abgesetzt, die restlichen Dünger so weiter gegeben....und jetzt wuchern Grünalgen an Scheiben und Dekogegenständen, d.h innerhalb eines Tages sind die Scheiben mit einem Film Grünalgen überzogen, den ich tgl. entfernen muss, damit die Sicht klar bleibt (an der hinteren Scheibe belasse ich den Algen-Film)
Seit ein paar Tagen setze ich nachts einen UVC-Klärer ein, der die vorher bestehende leichte Trübung toll entfernt hat.
Nur- was mach ich jetzt gegen die Grünalgen?
EC wieder ansetzen?
PO4 erhöhen (ist ca. 0,3)?
Der Nitratwert liegt jetzt übrigens bei ca. 30mg/l (der Verbrauch ist wohl seit dem Absetzen des EC leicht zurückgegangen).
Kalium habe ich auch gemessen, was ich aber ohne Photometer nicht so einfach finde, da es mir nicht so leicht fällt, die Trübung der Testlösung richtig zuzuordnen. Der Kaliumwert liegt wahrscheinlich so um die 20mg/l(?). Kann auch das eine Ursache sein?
Soll ich erstmal mit Magnesiumnitrat statt Kaliumnitrat düngen um den Kaliumwert herunterzufahren?
Ich würde mich über eure Meinung dazu freuen.
 

java97

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...ich habe vergessen zu erwähnen, das auch auf der Wasseroberfläche ein dünner grüner Algenfilm vorhanden ist...
 

java97

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...Ich schooon wieder...

Könnte es sich etwa um Staubalgen handeln? Vor meiner Flowgrow-Zeit hatte ich davon noch nie etwas gehört...
 

nik

Moderator
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Hallo Volker,

du hast es vermutlich zu weit zuwachsen lassen. In der Folge wurde mit den Pflanzen zu viel Biofilm abgeerntet. Jetzt die grüne Kahmhaut, vermutlich mit Tendenz zur Blasenbildung, ist auch sehr typisch. Ich denke, das sind Cyanobakterien, so wie die Trübung eine bakterielle sein wird.
Die Bartalgen mit EC angehen zu müssen war schon kein gutes Zeichen, das ist reine Symptombekämpfung. ;)

Immer interessant ist der Zustand des Schwammes. Der sollte im übertragenen Sinne "trocken" sein, d.m. nicht schlammig oder "voll".

Ich habe das schon mehrmals erlebt und genau das nährt meine Vermutung, dass BIofilm/Mikroflora durchaus mit der Entwicklung von Grünalgen zu tun haben kann. Wobei ich nicht sicher bezüglich einer direkten Abhängigkeit sein kann, es könnten auch zwei parallele Entwicklungen mit der selben Ursache sein. Die Ursache ist ganz klar das Abernten der Pflanzen. Allerdings kann man auch davon ausgehen, dass vor dem Abernten schon ein (partielles) Nährstoffdefizit bestanden hat.

Das lediglich mit EC erschlagene Bartalgenproblem beschäftigt mich ob seiner unerkannten Ursache. Die Grünalgen werden hartnäckig sein.
Im Grunde musst du das Becken neu einfahren. Es ist sogar eher schlechter, mir fällt es leichter ein Becken völlig algenfrei einzufahren, als so eins wieder aufzugleisen.

Die Nährstoffsituation muss sauber sein, komplett, aber ohne irgendwelche Übertreibungen. In PO4 sehe ich gar keinen Handlungsbedarf, im Gegenteil, das würde ich gegen n.n. laufen lassen und dann stoßdüngen.
Den UV-C nur soweit nutzen, sodass es die bakterielle Trübug verhindert, Kahmhaut regelmäßig manuell entfernen und Beleuchtungszeit deutlich reduzieren. Mehr wüsste ich momentan nicht. An der zu reinigenden Frontscheibe kannst du den Effekt auf die Grünalgen sehen, da muss wieder mind. ein Stillstand erreicht werden.

Bodengrund?

Gruß, Nik
 

java97

Active Member
Hallo, Nik!

Der Bodengrund ist Gümmersand 0,4-0,8mm ohne Bodendünger.
Die grüne "Kahmhaut" hat keine Tendenz ins cyano-bläuliche, sie sieht mir eigentlich sehr nach Grünalgen aus.
Soll ich die Frontscheibe nun reinigen oder, so wie im Algenratgeber unter "Staubalgen" empfohlen, zuwachsen lassen, bis sich von allein Löcher im Bewuchs bilden und sie dann erst reinigen (was mir seeehr schwer fiele...)?
Die Pflanzen wachsen gut, ein paar Fadenalgen vom festeren Typ haben sich gebildet.
Den Filterschwamm habe ich noch nicht kontrolliert, das werde ich demnächst mal tun.
Ich werde versuchen, Ruhe zu bewahren und weiter die Nährstoffe im Auge behalten ( die waren aber auch in den letzten Wochen stabil).

Vielen Dank, erstmal!
 

java97

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Hallo, ich nochmal...

ich fürchte, ich habe nun doch vereinzelt Cyanos entdeckt...nicht viel aber ... oh jeh!
Die hatte ich vor dem Einsatz von EC schon....jetzt kommen sie wohl zurück.
Muss ich eingreifen oder soll ich Ruhe bewahren?
Montag mache ich erstmal einen TWW.
Soll ich Kalium dann verstärkt aufdüngen?
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Volker,

mit dem K aufdüngen hatte ich versucht, fand ich nicht so überzeugend obwohl es auf Cyanobakterien Wirkung hatte. Irgendwie sah das in der Folge allgemein nach Problemen aus. Will ich nicht verallgemeinern, aber für mich ist das Thema erledigt.
Deine ausstehende Betrachtung des Schwamms könnte prima zu den Cyanobakterien passen, denn wenn das nicht zu schlammig ist, drückte ich den Schwamm im Becken aus. Die Cyanobakterien brauchen bakterielle Konkurrenz. Punktuell absaugen hilft auch.

Gruß, Nik
 

java97

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Moin!

So ich will hier mal "updaten":

Der Filterschwamm/-schlamm war nicht glibberig, also habe ich ihn im Aquarium ausgedrückt. Cyanos kann ich im Moment nirgends mehr entdecken (ist aber auch schwierig, da die Scheiben und die Wasseroperfläche so grün sind...). Die Frontscheibe hatte ich ein paar mal gereinigt aber das lasse ich jetzt bleiben, da sie sofort wieder zuwächst und das Wasser danach immer total grün war. Ich werde mich jetzt nach dem Algenratgeber richten (danke auch noch mal an Ingrid für ihre "PN-Beratung").
Das Wasser bleibt jetzt auch ohne UVC klar.
Ich habe (nicht aufschreien, bitte!) PO4 etwas aufgedüngt damit sich die Nährstoffe mehr im Redfield-Rahmen bewegen (ist auch umstritten aber damit hatte ich bei meinem letzten Becken gute Erfahrungen gemacht).
Was ich außerdem festgestellt habe, ist, das kein Fe nachweisbar war, obwohl der sonst super gleichmäßig funktionierende Aquafim-Depotdünger noch gar nicht erschöpft sein sollte. Ich habe heute den bestellten Mikro-Spezial aus Tobis Shop erhalten und werde damit entsprechend tgl. düngen.

Soweit von mir...
 

java97

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...Noch eine kleine ergänzende Beobachtung:

Wenn ich seitlich in das Becken schaue, kann ich sehen, das sich vom grünen Belag der Frontscheibe langsam grüne "Schleier" lösen (so wie wenn man einen farbgetränkten Pinsel ins Wasser hält...), die dann mit der Strömung ins Wasser wabern....interessant... :?
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Volker,

morgens weniger Trübung, abends mehr, dazu eine Kahmhaut - du hast ein bakterielles Problem! Zurzeit bastel ich ja ein kleines Teichlein ca. 1000 l und da hat es auch eine grüne Trübung. Nachdem ich das gepeilt hatte, fiel mir auf, wie parallel sich das zu der im Aquarium etwa ein Jahr lang intensiv betrachteten Bakterienblüte (grün) verhielt. Im Teich werde ich wieder ein bakterielles Mittel versuchen, ich bin sicher das in diesem Bereich die Lösung zu suchen ist. Die meisten Bakterienpräparate beschränken sich wohl auf die an der Nitrifikation beteiligten Bakterien. Die helfen nicht weiter. Mal sehen ob das was bringt.

Die andere Möglichkeit, das gilt sowohl für Kahmhaut als auch Bakterienblüte, ist ständiges Ausdünnen der unerwünschten flotierenden Bakterien und die an der Oberfläche. Wenn du UV-C hast, dann ist das komfortabel, wenn nicht, kannst du das über 2-malige maximale Wasserwechsel direkt hintereinander in den Griff bekommen. Dadurch, das du die unerwünschten reduzierst, gibst du sessilen Bakterien Gelegenheit sich zu entwickeln und irgendwann mal die Funktion der flotierenden Bakterien einzunehmen.

Gruß, Nik
 

java97

Active Member
Hi, Nik!

Morgens klar, dann grünlich trüb und abends wieder klar, so sieht´s meistens aus. Dazu saftig grüne Scheiben und Wasseroberfläche.
Was ich schon überlegt habe ist folgendes:

Den UVC-Brenner wieder anschmeißen (diesmal 24h am Tag) und parallel dazu 2-3 mal tgl die sich absetzenden/bildenden Algen von den Scheiben entfernen, damit diese frei im Wasser schweben, eingesogen und auch vom UVC Licht abgetötet werden und so keine Überlebenschance haben. Dazu dann noch große WW.Oder weiter nach Algenratgeber verfahren (Wachstumsphase abwarten bin die Algenbeläge porös werden...) Was meinst Du? Ich bin hin und hergerissen.
Das dies aber ein bakterielles Broblem sein soll kann ich mir kaum vorstellen, bei dem chloropyllig-saftigen grün...es riecht auch irgendwie "algig".
 

Jan S.

Member
Hallo Volker .
Wirklich seltsam...
Im Tagesverlauf erst klar, dann trüb und abends wieder klar?
Mag " Es" keine Sauerstoffsättigung? Fehlen abends essentielle Nährstoffe?
Ich konnte sowas noch nie beobachten .
Kenne nur fortschreitende Trübungen, die in ca. 5 Tagen ihren Höhepunkt erreichen!
Lese mir alles nochmal durch, aber fürchte - unbekannte Erscheinung !
Temporäre Trübungen habe ich auch, aber immer in Lichtabhängigkeit!
Heißt, sie nehmen im Tagesverlauf permanent zu (deutlich) und erreichen abends den Höhepunkt.
Gruß Jan
 

java97

Active Member
Hallo!

@Jan: Danke für Deine Mühe, mir zu helfen!
Die Trübung ist abends nicht verschwunden sondern wieder schwächer.
Vielleicht deshalb, weil sich dann keine wabernden Algenschleier mehr von der Scheibe ins Wasser lösen (wie bereits beschrieben)
Vor dem Lichteinschalten ist sie am geringsten.

So, ich habe es nicht mehr ausgehalten, nichts tuend die begrünten Scheiben anzustarren und habe mittlerweile den UVC-Klärer wieder im Einsatz und zwar 24h/Tag. Die Scheiben reinige ich mindestens 2x pro Tag und hoffe, das so die gelösten, freischwebenden Algen nach und nach durch den Klärer abgetötet werden. Das Wasser ist schon etwas klarer, die Pflanzen sehen recht gesund aus, bis auf leichte "Vergeilung" durch wahrscheinlich weniger Licht aufgründ der Trübung.
Worüber ich mir jetzt Gedanken mache, ist die Wirkung des UVC auf den Mikro-Spezial-Dünger. Diesen dünge ich z.Zt. während der Beleuchtungsphase 3x (14.00, 16.00 und 18.00 Uhr) in kleinen Dosen per Dosierpumpe und hoffe, das er von den Pflanzen aufgenommen werden kann bevor ihn das UVC-Licht durch Knacken der Chelatoren unwirksam (?) macht. Fe ist in der Beleuchtungsphase jedenfalls nachweisbar...
 
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