Sternotherus
New Member
Hallo miteinand,
ich bin Nicole und pflege seit ca. 20 Jahren Vivarien verschiedenster Art. Mittlerweile habe ich nur noch 3 Aquaterrarien mit Sumpfschildkröten und Fischen.
Die Ansprüche der Schildkröten (wen es interessiert, genaueres unten im Kleingedruckten) und mein betonhartes Leitungswasser aus dem Jura machen es nicht gerade leicht, ein optisch halbwegs ansprechendes Vivarium zu pflegen. Trotzdem hatte ich nie größere Probleme mit den Vivarien, auch nicht durch Umzüge, aber nun nach meinem letzten Umzug hat sich in einem meiner Aquaterrarien ein Problem eingenistet, was ich einfach nicht in den Griff kriege. Ich lese hier schon seit einiger Zeit und hab mich nun doch angemeldet, um im entsprechenden Unterforum um Hilfe zu bitten.
Nun noch zu den "Gemeinheiten der Sumpfschildkrötenhaltung in Vivarien":
*Schildkröten sind Tetrachromaten, sehen nicht wie wir 3 Farben (rot, grün, blau), sondern 4 Farben (rot, grün, blau, UV-A). Das stellt hohe Ansprüche an die Beleuchtung, die somit UV-A abgeben muss, um für die Schildkröte sonnenähnlich weiß zu erscheinen. Fehlt UV-A, hat die Beleuchtung für Schildkröten einen krassen, unnatürlichen Farbton, auch wenn die Lampe für uns Menschen weiß erscheint.
Aber nicht nur das: um in der Haut Vitamin D zu produzieren, brauchen Schildkröten -wie wir Menschen auch - UV-B-Strahlung. Entladungslampen wie Leuchtstoffröhren und Metalldampflampen können auch UV-A oder UV-B abgeben, aber derzeit gibt es noch keine käuflichen LED-Lampen, die das in sonnenlichtähnlicher Zusammensetzung können. Gängige LEDs strahlen leider erst ab ca. 400nm, UV-A und B fehlen somit völlig. Seit dem Verkaufsverbot von Leuchtstoffröhren sind Reptilienhalter somit auf Restbestände von Leuchtstoffröhren und auf die bald leider ebenfalls nicht mehr verkehrsfähigen Metalldampflampen angewiesen. Zudem sind für Pflanzen nicht alle Wellenlängen interessant, unterhalb von 400nm ist für sie nicht nutzbar. Leuchtmittel mit UV-A und UV-B sind somit dunkler, als leistungsgleiche Leuchtmittel, die ihre gesamte Strahlung in sichtbaren, also für Pflanzen nutzbaren Wellenlängen abgeben. Somit ist es nicht so einfach, die Helligkeit von Leuchtstofflampen für die Bepflanzung anhand der Leistung zu bewerten und Lumen/W wird meist leider vom Hersteller nicht angegeben.
-> Beleuchtung ist für Schildkröten optimiert, nicht für Pflanzen
**Zwei meiner Schildkröten kommen aus gemäßigten Klimazonen und machen eine Winterruhe. Deshalb schwanken im Jahresverlauf Temperatur und Beleuchtungslänge in den Vivarien. Die Winterruhe findet außerhalb des Vivariums in einem Kühlschrank statt, aber in der Übergangszeit im Frühling und im Herbst sind die Beleuchtungslängen ca. 8h und die Wassertemperaturen unter 20°C. Im Sommer hingegen herrschen bis zu 26°C bei 14h Tageslicht.
-> für bestimmte Schildkrötenarten notwendige Licht- und Temperaturschwankungen erschweren die Haltung von pflanzlichen und tierischen Mitbewohnern
***Die meisten Sumpfschildkröten sind omnivor: Pflanzen werden allzuoft zu Schildkrötenfutter, Schnecken haben keine Überlebenschance, langsame Fische werden erbeutet.
-> eingeschränkte Auswahl an pflanzlichen und tierischen Mitbewohnern
****Schildkröten verändern ihre Umwelt gerne: knipsen Blätter von Pflanzen ab, auch wenn sie nicht gefressen werden; buddeln sich im Bodengrund ein; verschieben Einbauten.
-> Schildkröten erschweren eine dauerhafte Gestaltung des Vivariums ;o)
*****Schildkröten können wahnsinnig gut klettern. Ich habe meine Moschusschildkröte (7cm Panzerlänge) schon in einem in 80cm Höhe aufgehängten Blumentopf im Aquaterrarium gefunden. Sie muss an der Holzrückwand und der rankenden Efeutute raufgeklettert sein. Maschendrahtzäune um Schildkrötenteiche sind leider auch kein Hindernis, ebensowenig wie Schiebescheiben auf Laufschienen (nur, wenn sie abschließbar sind)
-> Vivarien für Schildkröten müssen ausbruchsicher sein, am besten komplett geschlossen.
ich bin Nicole und pflege seit ca. 20 Jahren Vivarien verschiedenster Art. Mittlerweile habe ich nur noch 3 Aquaterrarien mit Sumpfschildkröten und Fischen.
Die Ansprüche der Schildkröten (wen es interessiert, genaueres unten im Kleingedruckten) und mein betonhartes Leitungswasser aus dem Jura machen es nicht gerade leicht, ein optisch halbwegs ansprechendes Vivarium zu pflegen. Trotzdem hatte ich nie größere Probleme mit den Vivarien, auch nicht durch Umzüge, aber nun nach meinem letzten Umzug hat sich in einem meiner Aquaterrarien ein Problem eingenistet, was ich einfach nicht in den Griff kriege. Ich lese hier schon seit einiger Zeit und hab mich nun doch angemeldet, um im entsprechenden Unterforum um Hilfe zu bitten.
Nun noch zu den "Gemeinheiten der Sumpfschildkrötenhaltung in Vivarien":
*Schildkröten sind Tetrachromaten, sehen nicht wie wir 3 Farben (rot, grün, blau), sondern 4 Farben (rot, grün, blau, UV-A). Das stellt hohe Ansprüche an die Beleuchtung, die somit UV-A abgeben muss, um für die Schildkröte sonnenähnlich weiß zu erscheinen. Fehlt UV-A, hat die Beleuchtung für Schildkröten einen krassen, unnatürlichen Farbton, auch wenn die Lampe für uns Menschen weiß erscheint.
Aber nicht nur das: um in der Haut Vitamin D zu produzieren, brauchen Schildkröten -wie wir Menschen auch - UV-B-Strahlung. Entladungslampen wie Leuchtstoffröhren und Metalldampflampen können auch UV-A oder UV-B abgeben, aber derzeit gibt es noch keine käuflichen LED-Lampen, die das in sonnenlichtähnlicher Zusammensetzung können. Gängige LEDs strahlen leider erst ab ca. 400nm, UV-A und B fehlen somit völlig. Seit dem Verkaufsverbot von Leuchtstoffröhren sind Reptilienhalter somit auf Restbestände von Leuchtstoffröhren und auf die bald leider ebenfalls nicht mehr verkehrsfähigen Metalldampflampen angewiesen. Zudem sind für Pflanzen nicht alle Wellenlängen interessant, unterhalb von 400nm ist für sie nicht nutzbar. Leuchtmittel mit UV-A und UV-B sind somit dunkler, als leistungsgleiche Leuchtmittel, die ihre gesamte Strahlung in sichtbaren, also für Pflanzen nutzbaren Wellenlängen abgeben. Somit ist es nicht so einfach, die Helligkeit von Leuchtstofflampen für die Bepflanzung anhand der Leistung zu bewerten und Lumen/W wird meist leider vom Hersteller nicht angegeben.
-> Beleuchtung ist für Schildkröten optimiert, nicht für Pflanzen
**Zwei meiner Schildkröten kommen aus gemäßigten Klimazonen und machen eine Winterruhe. Deshalb schwanken im Jahresverlauf Temperatur und Beleuchtungslänge in den Vivarien. Die Winterruhe findet außerhalb des Vivariums in einem Kühlschrank statt, aber in der Übergangszeit im Frühling und im Herbst sind die Beleuchtungslängen ca. 8h und die Wassertemperaturen unter 20°C. Im Sommer hingegen herrschen bis zu 26°C bei 14h Tageslicht.
-> für bestimmte Schildkrötenarten notwendige Licht- und Temperaturschwankungen erschweren die Haltung von pflanzlichen und tierischen Mitbewohnern
***Die meisten Sumpfschildkröten sind omnivor: Pflanzen werden allzuoft zu Schildkrötenfutter, Schnecken haben keine Überlebenschance, langsame Fische werden erbeutet.
-> eingeschränkte Auswahl an pflanzlichen und tierischen Mitbewohnern
****Schildkröten verändern ihre Umwelt gerne: knipsen Blätter von Pflanzen ab, auch wenn sie nicht gefressen werden; buddeln sich im Bodengrund ein; verschieben Einbauten.
-> Schildkröten erschweren eine dauerhafte Gestaltung des Vivariums ;o)
*****Schildkröten können wahnsinnig gut klettern. Ich habe meine Moschusschildkröte (7cm Panzerlänge) schon in einem in 80cm Höhe aufgehängten Blumentopf im Aquaterrarium gefunden. Sie muss an der Holzrückwand und der rankenden Efeutute raufgeklettert sein. Maschendrahtzäune um Schildkrötenteiche sind leider auch kein Hindernis, ebensowenig wie Schiebescheiben auf Laufschienen (nur, wenn sie abschließbar sind)
-> Vivarien für Schildkröten müssen ausbruchsicher sein, am besten komplett geschlossen.