Handhabung Stecklinge

YoMTVRaps

Member
Hallo zusammen

Mich würde interessieren wie ihr die Kopfstecklinge handhabt.
Werden die alten Pflanzen einfach ganz entfernt oder schneidet ihr die alten Pflanzen ganz tief ab ohne diese rausziehen?

Was hat sich als beste Methode bei euch herausgestellt?

Danke für eure Rückmeldung.

Grüsse

Daniel
 

aquapax

Active Member
Hallo Daniel!

Kommt auch auf den Bodengrund an, ich verwende feinen, ungedüngten Sand:
Wenn ich nur Bestandspflege mache, nehme ich Pflanzen komplett raus und stecke den oberen Teil neu.
Will ich die Pflanzenmasse vermehren, bleiben die Mutterpflanzen drin. Dabei lasse ich aber als absolutes Minimum 1-2 Blattknoten stehen, damit sie schnell neu austreiben können.

Die Pflanzen absichtlich "totschneiden" und die Wurzeln im Boden vergammeln lassen würde ich nicht, mit den unvermeidlichen Resten hatte ich bisher aber keine Probleme.

Gruß, Patrick
 

YoMTVRaps

Member
Hallo Patrick

Besten Dank für Deine Antwort.

Ich habe Soil als Bodengrund und ADA Powersand darunter.
Leider wird bei mir immer alles durchgewirbelt wenn ich Pflanzen entferne.

Ich hatte bereits vor ein paar Wochen einen Thread erstellt, wo ich das Gefühl hatte, dass die ganze Balance über Board geworfen wurde als ich die Pflanzen rausgezogen habe.

Bei meinem Vorhaben wäre es lediglich eine Bestandspflege weil gewisse Stängelpflanzen unten nicht mehr kräftig aussehen.
Es war ein Selbstverschulden, weil ich den Bodendecker (Monte Carlo) nicht in Zaum gehalten habe.

Dieses mal wollte ich auf Nummer sicher gehen, darum auch meine Frage um Fehler zu vermeiden.

Grüsse

Daniel
 
G

Gelöschtes Mitglied 20251

Guest
Aufwirbeln und umsetzen würde ich bei Soil tunlichst vermeiden, außer du saugst das Soil ab und füllst neues ein. Bei den ganzen Prozederen zermatscht du das Soilbnur. Habe vor kurzem meine Pogostemon helferi rausgezogen und sofort gesehen, wie sich das Soil verdichtet, sprich die Kügelchen sind sofort zerfallen. Das Becken ist schlappe 5 Monate alt.

LG
 

steppy

Active Member
Hallo Daniel,
Stängelpflanzen stecke ich gar nicht mehr in den Boden sondern fixiere die so, dass ich sie leicht rausbekomme. Anfangs habe ich Filterschaum benutzt in den ich einige Schlitze geschnitten habe. Den habe ich irgendwo eingeklemmt (wo man ihn nicht sieht) oder mit Saugern befestigt. In die Schlitze habe ich die Pflanzen einfach reingeklemmt.
Ich hatte hier im Forum mal den Tipp gesehen, die Pflanzen in Tonringe zu stecken (von Monika @Plantamaniac ?). Dadurch schwimmen die nicht auf und man kann sie im Hintergrund "ablegen". Beim Rückschnitt zieht man die Pflanzen durch und schneidet den unteren Teil ab.
ring.jpg


Manchmal rutschen die Ringe aber doch runter oder sind zu klein. Deswegen nutze ich mittlerweile Clips aus dem 3D-Drucker:
clip_cr.jpg

Da bekomme ich mehr Pflanzen rein und sie rutschen nicht raus. Den Tonring klemmen die gleich mit, so dass das ganze gut absinkt. So liegt das ganze im Hintergrund bis die Pflanze zu groß wird. Ich hole dann alles raus, öffne den Clip, schneide ab und lege das ganze wieder rein.
clip_pflanze.jpg


So vermeide ich den Dreck beim Rausziehen, ungewollte Ausbreitung und habe den Rückschnitt schnell und sauber erledigt.
Geht natürlich nur, wenn der untere Teil der Pflanzen nicht zu sehen ist ;)

Gruß
Stefan
 

Ebs

Well-Known Member
Hallo,
So vermeide ich den Dreck beim Rausziehen, ungewollte Ausbreitung und habe den Rückschnitt schnell und sauber erledigt.
Geht natürlich nur, wenn der untere Teil der Pflanzen nicht zu sehen ist ;)
ich verfahre Seit vielen Jahren schon ähnlich. Bei mir stehen ca. 90% aller Pflanzen (auch Rosettenpflanzen) nur in kleinen Plaste-Pflanztöpfchen, oder nur in der Dekoration eingeklemmt. Funktioniert hervorragend.

Ich nutze Stängelpflanzen nur als Kopfstecklinge
.
Der Rote Tigerlotus steht Z.B. in einer abgeschnittenen Plaste-Getränkeflasche mit Löchern.
Mein Kiesboden hat dadurch nur eine Höhe von ca.1-4 cm.

Gruß Ebs
 

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Zer0Fame

Well-Known Member
Hallo Daniel,



Manchmal rutschen die Ringe aber doch runter oder sind zu klein. Deswegen nutze ich mittlerweile Clips aus dem 3D-Drucker:


Gruß
Stefan

Hallo Stefan,

hier hätte ich eine Frage!
Ich wollte mir für die Neugestaltung einen Skimmer-Einsatz und ein Gehege für die Schwimmpflanzen drucken.
Das hatte ich nicht getan weil ich sehr häufig gelesen habe, dass sich PLA zersetzt und PETG risikoreich ist da man nicht weiß, was alles so beigemischt ist.
Wie ist denn deine Erfahrung bisher?
 

YoMTVRaps

Member
Hallo zusammen

Herzlichen Dank für eure zahlreichen Rückmeldungen.
An einen solchen Ansatz habe ich noch nie gedacht mit den Tonringen oder den Clips.

Bei diesem Vorgehen werden die Pflanzen lediglich über die Wassersäule gedüngt und nicht über den Bodengrund & Düngekapseln.

Ich werde mir mal Gedanken machen.
Meine Schwierigkeit ist, dass mein Aquarium als Raumteiler dient. Darum muss ich mir gut überlegen ob ich alles gut kaschieren kann.

Danke nochmals für eure Ideen

Grüsse

Daniel
 

steppy

Active Member
Das hatte ich nicht getan weil ich sehr häufig gelesen habe, dass sich PLA zersetzt und PETG risikoreich ist da man nicht weiß, was alles so beigemischt ist.

Hallo Dominic,
ist etwas off-topic, deswegen nur kurz: Es gibt auch "lebensmittelechte" Filamente. Ich habe als solches ColorFabb XT hier liegen. Für das Aquarium verwende ich aber ohne Probleme hauptsächlich ABS. Auch von Problemen mit PLA habe ich noch nichts gehört.

Gruß
Stefan
 

omega

Well-Known Member
Hi,

mir erschließt sich dann der Sinn von Soil und Powersand nicht, wenn die Pflanzen in Töpfen stehen oder über dem Bodengrund geklemmt werden, um das Einwurzeln in den Bodengrund zu verringern bzw. völlig zu verhindern. Diese Tips zielen doch an der hinter solchem Bodengrund liegenden Absichten völlig vorbei.

Das ist eben die Krux bei Soil. Zum einen soll es das Pflanzenwachstum fördern, also müssen die Pflanzen auch darin wurzeln. Zieht man sie aber heraus, wendet man dabei das Soil um. Tja, blöd gelaufen, würde ich da sagen. Mit Sand (ohne Dünger drunter) hat man da weniger Probleme, der zerbröselt wenigstens nicht, läßt sich aber dauerhaft nicht derart steil auftürmen wie Soil. Einen Tod muß man sterben.

Grüße, Markus
 
Zuletzt bearbeitet:

aquapax

Active Member
Moin!

Clips aus dem 3D-Drucker
Einfach genial!

dass sich PLA zersetzt und PETG risikoreich
Selbst die meisten gewerblichen Kompostieranlagen haben Probleme, PLA klein zu kriegen - im Aquarium sind die Bedingungen weit von "kompostierbar" entfernt. Hier ist ein interessanter Artikel dazu.
Ich habe PLA und ABS im Aquarium und den Skimmer von Aquario aus PETG im Aquarium. Da passiert gar nix.

Gruß, Patrick
 

Plantamaniac

Well-Known Member
Diese Tips zielen doch an der hinter solchem Bodengrund liegenden Absichten völlig vorbei.
Hei Markus, nicht ganz. Böden aus Tonmineralien und Huminstoffen beeinflussen das ganze Becken schon irgendwie positiv, auch wenn die Pflanzen nicht darin wurzeln können.
Habe noch 5 Becken mit Akadama laufen. Nach anfänglichem Ärger, weil sie alle Nährstoffe aufsaugen wie nix, laufen die jetzt derart Problemlos, das ich sie eigentlich garnicht stören möchte. Das Ziel, Hochzuchtgarnelen darin zu halten ist leider vorbei, weil sie die Bedingungen nicht mehr erfüllen können. Aber Weichwasserfische, wie Ringelhechtlinge gehen super darin. Im Moment verfolge ich ein anderes System für Hochzuchtgarnelen, was mir empfohlen wurde. Eine Schicht Soil, Bienenwasser, kein Filter, nur eine Pflanze. Paar Tage warten und die Garnelen rein. Das läuft derart gut bis jetzt...Seit es aufgesetzt ist, hab ich 2 x 60% Wasserwechsel gemacht, nichts gedüngt und das Venezuelahornkraut wächst einfach nur super :) Sooo schön, keinerlei Mangelerscheinungen und das ist nicht eingepflanzt sondern einfach nur reingeworfen.
Auch das LED Lämpchen mit 2 Watt scheint zu passen. Ich müßte mich mal trauen noch andere Pflanzen rein zu bringen, aber das darf auch nicht zu viel werden. Das ist kein Scape, sondern zielt auf gesunde, schöne Garnelen ab. Bin bisher begeistert...Könnte mir vorstellen, das auch Bucen gut darin gedeihen und die eine oder andere Rotalazicke möchte ich auch versuchen. Allerdings auch nur reingeworfen und nicht eingepflanzt. Geht ja nicht bei einer Lage Soil.
Dicke Bodengründe haben irgendwann Vorgänge, die Hochzuchtgarnelen nicht mitmachen. Dann setzt schleichendes Sterben ein. 1000x im Netz gelesen. Das ist sooo schade. Die Leute hauen dann mit Antibiotika die Bakterien tot und denken an kranke Garnelen..aber es sind die abbauenden Bakterien und deren Stoffwechselprodukte im zu dicken Boden.

Viele Wege führen nach Rom, die Frage ist nur, welchen Weg der Einzelne gehen möchte. Das Einzige mögliche System gibt es nicht. Auf das Ziel kommt es an.

Chiao Moni
 
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Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi,

also bei mir stecke ich einfach alle Stecklinge ins Soil und die wachsen ohne Probleme (seit Jahren) an.

Wenn ich Pflanzen entferne, ziehe ich diese in der Regel nicht aus dem Soil, sondern schneide diese sehr nah über dem Boden ab. Mit viel Vorsicht kann man jedoch auch die alten Pflanzen rausziehen....mit Powersand wird dies jedoch nicht gut funktionieren. Aus diesem Grund setze ich auch in der Regel keinen Powersand und auch keinen losen Lavabruch unter dem Soil ein. In Säcken eingebrachter Bims oder Lavabruch ist da deutlich komfortabler.
 

YoMTVRaps

Member
Guten Morgen Tobias

Besten Dank für Deinen Erfahrungswert.
Das man die Pflanzen sehr nah über dem Boden schneiden soll habe ich schon mehrfach gelesen. Aus diesem Grund habe ich mir erlaubt diesen Thread zu eröffnen.
Was passiert mit den Pflanzen wo abgeschnitten wurden? Wachsen diese einfach nach oder sterben sie ab? Falls Sie absterben, verfaulen danach die Wurzeln welche noch im Bodengrund sind?

Das nächste mal werde ich den Bodengrundaufbau nicht mehr so gestalten. Weil das Thema Aquaristik für mich neu ist muss ich selber auch meine persönlichen Erfahrungen sammeln.
Das PowerSand-Thema war für mich ein Learning....

Grüsse

Daniel
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi Daniel,

wenn die Pflanzen sehr nah über dem Boden abgeschnitten werden und neue Pflanzen darüber gepflanzt werden, sterben die Stümpfe in der Regel eher ab, da sie zu wenig Licht erhalten. Es kann aber auch vereinzelt vorkommen, dass da noch ein paar Triebe rauswachsen.
Da sind die Pflanzen auch teilweise sehr unterschiedlich. Einige Stängelpflanzen sind wie Unkraut, andere deutlich anspruchsvoller.

Das vorsichtige Rausziehen, kann aber dann dennoch eine Option sein. Wirklich sehr langsam dabei vorgehen, damit man wenig aufwühlt. Hochkommenden Powersand würde ich dabei dann gleich aus dem Aquarium entfernen.
 

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