Kaliummangel trotz 10-15mg/l?

plakna

New Member
Hallo,

schön langsam bin ich mir nicht mehr sicher, ob der Kaliumtest von JBL (Tröpfchen) wirklich funktioniert oder er konstant zu viel anzeigt. Laut Test habe ich konstant 10-15mg/l Kalium im Wasser aber dennoch leidet meine Hygrophila corymbosa "Parvifolia Green" an Mangelerscheinungen. Ich glaube, dass es sich um einen Kaliummangel handelt, da die Blätter zumindest teilweise löchrig sind. Interessant ist dabei, dass es die einzige Pflanze ist, die unter Mangelerscheinungen leidet. Die restlichen Pflanzen haben keine Auffälligkeiten.

Könnte ein zu starkes Licht auch eine Ursache für derartig löchrige Blätter sein? Die Pflanze ist an der Oberseite doch deutlich rot gefärbt, was eigentlich nicht sein sollte.

Wie geht man in derartigen Situationen am besten vor? Soll ich die Kaliumdüngung dennoch erhöhen, obwohl ich schon über dem Idealwert bin oder ist meine Diagnose schlicht falsch?

Meine sonstigen Messwerte heute um ca. 13 Uhr (also nach der morgendlichen Düngung):
  • Nitrat (NO3) 30mg/l
  • Phosphat (PO4) 0.8mg/l
  • Eisen (Fe) 0.05mg/l
  • Magnesium (Mg) 6mg/l
Danke für eure Tipps.
lg, Niklas
 

Anhänge

  • oben.jpg
    oben.jpg
    1,7 MB · Aufrufe: 135
  • unten.jpg
    unten.jpg
    1,3 MB · Aufrufe: 147

plakna

New Member
Ehrlich gesagt ohne wirklichen Grund. Gefühlt dünge ich wirklich sehr viel. Mangels Erfahrung (das ist mein erstes Pflanzenaquarium) agiere ich nach dem Motto "never change a running system". Ich war immer an der oberen Grenze aber da es ansonsten ohne (Algen-)Probleme läuft habe ich daran noch nichts geändert.
Worauf zielt die Frage ab? Denkst du, dass zu hohe NO3- und PO4-Werte schuld sein könnten?
 

strauch

Active Member
Hallo Niklas,

meine Hygrophila bekomme ich auch nicht ganz Lochfrei. Ich habe zuletzt versucht die Düngerwerte soweit wie möglich zu reduzieren. Wenn ich mit Kalium unter 10mg/l gehe dann gibt es viele Löcher und sie wirft die Blätter schneller ab.
Ob hier noch ein weiterer Mangel vorliegt weiss ich nicht. Als nächstes teste ich noch mal mehr Spurenelemente im Volldünger.

Es gibt einige Beiträge zu Löchern trotz hoher Kaliumwerte, ein Grund konnte ich noch nicht finden.

Ich halte aktuell mein Kalium um die 15mg/l
 

nik

Moderator
Teammitglied
Moin zusammen,

ich denke bei Löchern immer auch an zu wenig Magnesium. 6 mg/l sind schon nicht viel und Ca wäre interessant zu wissen, auch nur rechnerisch. An 10-15 mg/l K, kann man recht gut auch rechnerisch betrachten, sollte das definitiv nicht liegen, an den üppigen Makros auch nicht - wobei ich wegen der Bindungsfreudigkeit von Phosphat kein Freund von ständig nachweisbaren Werten bin. Ich würde mal dringend nach Ca/Mg sehen und K rechnerisch überprüfen.

Gruß Nik
 

nik

Moderator
Teammitglied
Moin,

wobei ich vergessen hatte, in meinem 10er Cube ist eine H. corymbosa "Taiwan", die trotz Vernachlässigung des Cubes über den Sommer, nur sporadisch gedüngt, keine Wasserwechsel, nur wenig Löcher zeigt. Von ausreichendem K und Mg gehe ich aus - ich fahre Mg-betont, d.h. ein Ca/Mg-Verhältnis von 2:1 bis 1:1. Wegen der Vernachlässigung haben die Farne, ein "Niah, Sarawak" und ein M. pt. "orange" sehr gelitten! Mir ist noch nicht klar, warum. CO2 ist vor unbekannter Zeit ausgegangen, daran liegt es beim Corymbosa auch nicht.

Gruß Nik
 

plakna

New Member
Hello again,

danke für die Antworten. Könntet ihr mir bitte noch sagen, wie "K rechnerisch überprüfen" gemeint ist? Den K-Verbrauch des Aquarium kann ich ja nur durch Messen feststellen, oder? Falls das irgendwie auch funktionieren sollte, dann bin ich für jeden Tipp/Link dankbar. Hört sich spannend an.

Beim Ca/Mg-Verhältnis habe ich ebenfalls noch Wissenslücken. Hier sind mir die Zusammenhänge noch nicht klar - werde ich ändern. Danke für den Schubser in diese Richtung.

lg, Niklas
 

strauch

Active Member
Ich fahre Aktuell folgende Verhältnisse (ca:mg:k:no3:po4):
3:1:1:1:0,04
Heisst nach einem Wasserwechsel habe ich:
Ca: 37mg/l
Mg: 12,5mg/l
K: 12,5mg/l
NO3: 12,5mg/l
PO4: 0,5mg/l

Kurz vor meinem Wasserwechsel bin ich durch Magnesiumnitrat bei 2:1 Ca:Mg .

Ich lasse PO4 nicht leer laufen, da ich starke Wachstumsprobleme hatte.
Was mir auch noch aufgefallen ist, dass der NO3 verbrauch bei niedrigeren Kaliumwerten (7-8mg/l) sank und ich weniger unter der Woche hinzugeben musste oder der Wert auch stark stieg zum WW hin.
 

nik

Moderator
Teammitglied
Moin Andre,

über meine H. corymbosa "Taiwan" habe ich nachgedacht. Aktuell sitzt sie in zwei Becken, in einem dritten war sie länger. Ich hatte nie Anlass über die und Löcher nachzudenken. D.h. nicht, dass die völlig frei von Löchern ist, kann ich aber gut auf meine sommerliche Vernachlässigung zurückführen. Dafür ist das geringfügig, unauffällig, man muss schon danach suchen.
Mich macht stutzig, dass dein Becken so auf auf PO4 angewiesen bist. Ist dir vermutlich bekannt, dass ich PO4 allenfalls stoßdünge, aber idR. nicht nachweisbar habe. Wegen solcher Schilderungen - wie deiner - habe ich schon mehr PO4 zugegeben - und kann keine erkennbare Verbesserung erreichen. Was mich schon wundert. Dazu müsste ich mal ein Becken mit PO4 so stopfen, dass das ständig nachweisbar ist, aber da habe ich innere Widerstände die resultierenden Phosphatablagerungen dem Becken anzutun. Wird auch mühsam die wieder loszuwerden.

Ist natürlich einfach zu sagen, wenn das mit kompletten Nährstoffen nicht funktioniert, dann liegt es am Biofilm, Sinn macht es trotzdem. Anders lassen sich ähnlich versorgte, aber unterschiedlich wüchsige Becken nicht mehr erklären. Zumal die Bereiche einzelner Nährstoffe eher weit sind - außer Phosphat, IMHO. Ich beschreibe es mal für die von dir erwähnten Nährstoffe Ca / Mg / K / NO3 / PO4

Ca
es wird immer wieder berichtet, dass das knapp werden kann ... ich habe das nie zuordnen können. Und habe bei geringer GH ein Ca/MG von 2:1 bis 1:1. Auf der anderen Seite hat kein anderer Nährstoff ein so weites Feld antagonistischer Wirkungen! Für mich schon ein guter Grund das an einem unteren Ende eines Bereiches zu halten, den ich aber quantitativ nicht beziffern könnte.
Mg
gibt es nichts weiter zu schreiben, außer dass meine Betriebsweise Mg eindeutig betont.
K
ist in der Theorie anzunehmen, dass das über den Bedarf hinaus leicht aufgenommen wird, aber vor allem mit Ca als Antagonisten.
Praktisch fahre ich das mit 10- 15 mg/l und fertig! Hatte das aber auch schon über KNO3 im Altwasser mit unbekannt hoher Anreicherung und jenes Becken gehörte trotzdem zu meinen bestlaufenden Becken ever. Lediglich eine H. polysperma war auffällig, die wuchs geradezu lichtfliehend. Aber keine Probleme mit alten Blättern. Der wöchentliche Verbrauch ist gering, es macht schon Sinn den Eintrag über die Düngung zu begrenzen. Beim Stickstoff sieht das mit den "Verbräuchen" quantitativ ganz anders aus! Da kann es täglich den Wochenverbrauch an K haben - obwohl N und K mit ~1,5% und ~1,0% Anteil an der Pflanzentrockenmasse nicht den Verbräuchen entsprechend auseinander liegen. Von einem äußeren Angebot im Wasser auf ein pflanzeninneres Verhältnis zu schließen, ist einfach nur Blödsinn. Wird beispielsweise bei der Redfield-Ratio so gemacht.
NO3
Ist mir inzwischen einigermaßen scheisendreckegal! Ob n.n. oder 50 mg/l ist abgesehen von der Mangelversorgung der Pflanzen nicht von grundsätzlicher Bedeutung. Die Darreichungsform von N schon. Es macht einen Unterschied ob Urea oder Ca-/Mg-/Kaliumnitrat. Ammonium(carbonat) als Metabolit vom Urea hat mich nur kurz interessiert.
PO4
wegen dessen Bindungsfreudigkeit so gering wie nötig, d.h. idR. n.n., mit den Pflanzen als Zeiger. Ein P-Mangel ist gar nicht so einfach zu erreichen. Ich bin weiterhin überzeugt, die meisten haben noch keinen P-Mangel an den Pflanzen gesehen. Der ist gerade an Stängelpflanzen eindeutig und nicht fehlzuinterpretieren.

Das ist einigermaßen simpel und wenn das nicht funktioniert, dann schaue ich auf die Mikroflora. Die ist es, die den Unterschied in den verschiedenen Aquarien macht. Die Düngung ist in ihren bekannten Grundzügen wenig spannend und nur im Feintuning interessant. Theoretisch kann man sich in den Synergien, Antagonismen, Blockaden der Nährstoffe völlig verlieren. Je nach Quellen unterschiedliche Interpretationen, häufig nicht ersichtlich. Sieht mitunter widersprüchlich aus, bezieht es sich auf unterschiedliche Gegebenheiten. Praktisch sind die Bereiche möglicher Düngung zum Glück weiter als von vielen angenommen wird. Vollständig ist - vor allem zu Beginn - wichtiger. Der Biofilm spielt im Aquarium die zentrale Rolle, der wirkt überall hinein.

Gruß Nik
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Morgen…

Ich halte Calcium für weitestgehend unkritisch, solange man die Verhältnisse Ca : Mg : K beachtet. Die Gießlösungen meiner Indoorkulturen enthalten bis 320 mg Calcium pro Liter.

Der Pseudo-Kaliummangel von Hygrophila-Arten ist hier immer wieder mal Thema. "Pseudo" deshalb, weil er auch bei eigentlich ausreichenden Kaliumgehalten auftritt. Der Wasserfreund gehört meiner Erfahrung nach zu den Arten, die durchaus höhere Gesamthärten schätzen. 6 mg Magnesium pro Liter mit (angenommenen) zugehörigen 24 mg/l Calcium macht weniger als 5 °dGH, das ist dem Wasserfreund zu wenig.


Viele Grüße
Robert
 
Zuletzt bearbeitet:

Ähnliche Themen

Oben