Olli2
Member
Guten Tag allerseits,
nachdem ich hier schon einige Zeit aufmerksam mitlese, war es gestern an der Zeit mich hier mal zu registrieren, weil ich dem Forenmitglied Atreju/Bruno einfach mal huldigen musste ;P
Um seinen Thread nicht weiter vollzuspammen, mache ich jetzt einen eigenen auf. Ich hoffe, Euch gefällt mein Becken.
Inspiriert von Onkel Amano´s (traumhaftem!) Kobaltbecken, begann mein Becken eigentlich eher als Experiment.
Ausgehend von der These: Es müsste doch möglich sein ein Aquascape auch Diskusfreundlich zu gestalten. Und das mit einem wartungsarmen Layout, dass auch langfristig funktioniert.
Das Becken läuft jetzt seit 6 Monaten und ich kann Euch versichern, dass Die Disken seit der 6. Woche darin toben. Es läuft hinsichtlich seiner Werte also stabil und ich hatte bis auf eine Grünalgenblüte in der 3 Woche keine weiteren Probleme. Das Becken hat sogar eine 6-Stündige-Praziquantel-Wurmkur heil überstanden. Ich hatte eher das Gefühl, dass das Prazi den Glossostigma sogar richtig gut bekommen ist. Nicht dass die Industrie noch Medikamente als Düngemittel entdeckt^^.
Basics:
- Größe: 800 Liter L190 x T60 x H70
- Temperatur: 28,5 Grad, nachts 28 Grad
- PH: schwankt zwischen 6,7 (nachmittags) - 6,85 (nachts) bei KH 3
- Wasser: 100% aufgesalztes Osmosewasser, Wasserwechsel aktuell rd. 35% alle 10 Tage.
Ich versuche gerade die Zyklen zu verlängern um mal zu sehen, wie weit ich gehen kann und ob ich auch mal beruhigt 2 Wochen in Urlaub fahren kann. Gefühlt bin ich aber an der Grenze und das auch nur, weil ich derzeit keine Rinderherzmischungen verfüttere.
Für mein Becken optimal halte ich 40% alle 7 Tage.
- UV-Klärer: 18 Watt läuft durch, scheint aber das Pflanzenwachstum nicht zu behindern
- Filter: sog. Bio-Innenfilter, da ich keinen Unterschrank wollte. Ist praktisch, schränkt die gestalterischen Möglichkeiten aber ein.
- CO2 über Blasenzähler, keine Regelautomatik und läuft nur während der Belichtungszeit.
Nachts schaltet sich zur Sicherheit für 6h eine Membranpumpe an, deren Sprudelstein in der Pumpenkammer des Filters untergebracht ist.
- Bodenheizung 25Watt, "daueran"
- Licht: 4x dimmbare T5 mit JBL Reflektoren in 1,60 m und einer 100%igen Belichtungszeit von aktuell 8h
Die Reflektoren kann ich wirklich empfehlen, aber die mitgelieferten Halterungen sind Mist. Aufgrund der Temperatur brechen sie mir meist schon nach 2 Monaten.
Bepflanzung:
Es sollten primär "Arbeitstiere" - also Stengelpflanzen - sein:
Solitär: Pogostemon erectus + Glossostigma
Dazu noch Blyxa j. und als Farbtupfer einen Busch mit Hygrophila
Da mir ein gewisser Kontrast bei den Bodendeckern gefällt habe ich vor ein paar Wochen noch hier und da etwas Perlkraut gesetzt. Mal schauen, wie sich das entwickelt.
Auf jeden Fall wurzelt es in den Glossos schon einmal sehr gut.
Die erectus kann ich wirklich empfehlen. Sie wächst schnell, aber nicht zu schnell und ist daher leicht zu kontrollieren und lässt sich bescheiden wie eine Hecke.
Ich experimentiere gerade noch mit dem richtigen Stufenschnitt, daher ist das Becken noch nicht so wie ich es haben will.
Die Glossos wachsen in meinem Nano besser, irgendwie kraftvoller, was ich der Temperatur zuschreibe. Auch kann ich beobachten, dass Glossostigma offensichtlich weniger Licht benötigt als manche annehmen.
Das sieht man bei mir in eher schattigen Bereichen. Da ähnelt die Optik schon sehr der aus meinem Nano.
Aber dieses Wachstum hat auch Vorteile: Ich gebe bewusst mehr Licht, da dadurch die Blätter kleiner werden und stärker seitlich austreiben. Das führt schon fast zu einem sehr eng gewachsenen "Golfrasen", in den Futterreste nicht so schnell eindringen können. Ausserdem muss ich fast nicht beschneiden. Ich werde mal weiter beobachten und berichten^^.
Was ich interessant finde:
Die Scheiben fressen Glossos! Allerdings nur die stengelfreien Blätter. Nach dem Beschneiden zupfe ich die Blätter von den Stängeln ab und gebe sie wieder in´s Becken. Das liefert den Tieren zusätzliche Ballaststoffe, obwohl ich auch regelmäßig Spinat und Malawimix gebe.
Bodengrund/Düngung:
Da ich durch den schwarzen Bio-Innenfilter auch die Beckenrückwand schwarz gerollt habe, hatte ich mich für schwarzen, kunststoffummantelten Kies entschieden. Zumal ich keine Kiesblende habe.
Wegen der Glossos habe ich grosszügig und flächig Dupla-Bodendünger verteilt. Über negative Auswirkungen des Depotdüngers kann ich nichts berichten, was wohl daran liegt, dass er bei einem Layout mit Bodendeckern ja weitestgehend gebunden bleibt, da nicht abgemulmt wird. Genau wie Bruno habe ich noch nie abgemulmt, sondern höchstens mal die Glossos "gestaubsaugt".
Dazu gibt es regelmäßig NPK/Eisendünger. Ich messe nicht mehr, sondern dosiere anhand des Zustandes der Glossos und Blyxa.
So komme ich ca. alle 2-3 Tage auf 20ml Eisen und 20ml NPK. Das liegt aber auch am UV-Klärer.
Manchmal gibt's statt NPK auch nur Phosphat. Gerade die Glossos haben daran bekanntlich einen hohen Bedarf.
Besatz:
Als Hommage an Onkel Amano mussten es natürlich Kobalt sein. Rote Wildfarben passen meiner Meinung nach besser zu einem Becken im Amazonas-Style und wirken in Kombination mit sattem Grün nicht so gut. Die ganzen japanischen Bonbon-Farben gefallen mir gar nicht. Aber das ist natürlich alles Geschmacksache.
Auf 800 Litern wären gemäß der üblichen Besatzregel 1:50 bis zu 16 Tiere möglich. Halte ich aufgrund der Pflanzdichte für schwierig, weshalb ich mir die Hälfte als Grenze gesetzt habe. Bisher sind es nur 6, mal schauen was ich noch finde. Bei dem Layout habe ich aber darauf geachtet, dass Revierbildung möglich ist und die Tiere zumindest im Vordergrund die volle Beckenbreite als "Speedbahn" zur Verfügung haben.
Es scheint den Tieren in meinem Becken zu gefallen, da regelmäßig abgleicht und gut gefressen wird. Ich hatte lediglich einige Wochen nach Besatz kurzfristig Probleme mit Hautwürmern. Mag daran gelegen haben, dass ich den Tieren mal was gutes tun wollte und lebende rote Müllas verfüttert habe. War wohl keine gute Idee^^. Nach einer ersten Behandlung mit Prazi im Quarantänebecken und 7 Tage später einer anschliessenden, im Schaubecken, gab´s aber keine Probleme mehr.
Neben den mittlerweile rd. 200 Red-Fire Garnelen als Futterpolizei, habe ich noch einige Beilbäuche und Rotkopfsalmler. Bei einem solchen Becken macht man sich das Leben leichter, desto kleiner der Besatz ist. Ich muss hier wohl niemandem berichten wie schnell man sich Algen einfangen kann und wie schwer man diese in einem Becken dieser Größe u.U. wieder loswird.
_________
Neben der Optik, die ja letztlich Geschmacksache ist, hat so ein Pflanzbecken hinsichtlich der Wasserqualität und Wasserstabilität sicher seine Vorzüge.
Allerdings ist man bei der Pflege der Scheiben etwas eingeschränkt. Eine Wärmekur z.B. lässt sich nur in einem Quarantänebecken durchführen.
Aber bei einem Becken dieser Größe stehen i.d.R. ja eh meist noch Quarantänebecken zur Verfügung.
Ich freue mich auf Eure Kommentare und Verbesserungsvorschläge hinsichtlich des Layouts.
Das Foto ist nur ein heutiger Schnappschuss bei Dämmerlicht. Ich mache die Tage mal bessere.
Jetzt ist es doch mehr Text geworden, als ich ursprünglich beabsichtigt hatte^^
Grüße und let´s grow!
Olli
nachdem ich hier schon einige Zeit aufmerksam mitlese, war es gestern an der Zeit mich hier mal zu registrieren, weil ich dem Forenmitglied Atreju/Bruno einfach mal huldigen musste ;P
Um seinen Thread nicht weiter vollzuspammen, mache ich jetzt einen eigenen auf. Ich hoffe, Euch gefällt mein Becken.
Inspiriert von Onkel Amano´s (traumhaftem!) Kobaltbecken, begann mein Becken eigentlich eher als Experiment.
Ausgehend von der These: Es müsste doch möglich sein ein Aquascape auch Diskusfreundlich zu gestalten. Und das mit einem wartungsarmen Layout, dass auch langfristig funktioniert.
Das Becken läuft jetzt seit 6 Monaten und ich kann Euch versichern, dass Die Disken seit der 6. Woche darin toben. Es läuft hinsichtlich seiner Werte also stabil und ich hatte bis auf eine Grünalgenblüte in der 3 Woche keine weiteren Probleme. Das Becken hat sogar eine 6-Stündige-Praziquantel-Wurmkur heil überstanden. Ich hatte eher das Gefühl, dass das Prazi den Glossostigma sogar richtig gut bekommen ist. Nicht dass die Industrie noch Medikamente als Düngemittel entdeckt^^.
Basics:
- Größe: 800 Liter L190 x T60 x H70
- Temperatur: 28,5 Grad, nachts 28 Grad
- PH: schwankt zwischen 6,7 (nachmittags) - 6,85 (nachts) bei KH 3
- Wasser: 100% aufgesalztes Osmosewasser, Wasserwechsel aktuell rd. 35% alle 10 Tage.
Ich versuche gerade die Zyklen zu verlängern um mal zu sehen, wie weit ich gehen kann und ob ich auch mal beruhigt 2 Wochen in Urlaub fahren kann. Gefühlt bin ich aber an der Grenze und das auch nur, weil ich derzeit keine Rinderherzmischungen verfüttere.
Für mein Becken optimal halte ich 40% alle 7 Tage.
- UV-Klärer: 18 Watt läuft durch, scheint aber das Pflanzenwachstum nicht zu behindern
- Filter: sog. Bio-Innenfilter, da ich keinen Unterschrank wollte. Ist praktisch, schränkt die gestalterischen Möglichkeiten aber ein.
- CO2 über Blasenzähler, keine Regelautomatik und läuft nur während der Belichtungszeit.
Nachts schaltet sich zur Sicherheit für 6h eine Membranpumpe an, deren Sprudelstein in der Pumpenkammer des Filters untergebracht ist.
- Bodenheizung 25Watt, "daueran"
- Licht: 4x dimmbare T5 mit JBL Reflektoren in 1,60 m und einer 100%igen Belichtungszeit von aktuell 8h
Die Reflektoren kann ich wirklich empfehlen, aber die mitgelieferten Halterungen sind Mist. Aufgrund der Temperatur brechen sie mir meist schon nach 2 Monaten.
Bepflanzung:
Es sollten primär "Arbeitstiere" - also Stengelpflanzen - sein:
Solitär: Pogostemon erectus + Glossostigma
Dazu noch Blyxa j. und als Farbtupfer einen Busch mit Hygrophila
Da mir ein gewisser Kontrast bei den Bodendeckern gefällt habe ich vor ein paar Wochen noch hier und da etwas Perlkraut gesetzt. Mal schauen, wie sich das entwickelt.
Auf jeden Fall wurzelt es in den Glossos schon einmal sehr gut.
Die erectus kann ich wirklich empfehlen. Sie wächst schnell, aber nicht zu schnell und ist daher leicht zu kontrollieren und lässt sich bescheiden wie eine Hecke.
Ich experimentiere gerade noch mit dem richtigen Stufenschnitt, daher ist das Becken noch nicht so wie ich es haben will.
Die Glossos wachsen in meinem Nano besser, irgendwie kraftvoller, was ich der Temperatur zuschreibe. Auch kann ich beobachten, dass Glossostigma offensichtlich weniger Licht benötigt als manche annehmen.
Das sieht man bei mir in eher schattigen Bereichen. Da ähnelt die Optik schon sehr der aus meinem Nano.
Aber dieses Wachstum hat auch Vorteile: Ich gebe bewusst mehr Licht, da dadurch die Blätter kleiner werden und stärker seitlich austreiben. Das führt schon fast zu einem sehr eng gewachsenen "Golfrasen", in den Futterreste nicht so schnell eindringen können. Ausserdem muss ich fast nicht beschneiden. Ich werde mal weiter beobachten und berichten^^.
Was ich interessant finde:
Die Scheiben fressen Glossos! Allerdings nur die stengelfreien Blätter. Nach dem Beschneiden zupfe ich die Blätter von den Stängeln ab und gebe sie wieder in´s Becken. Das liefert den Tieren zusätzliche Ballaststoffe, obwohl ich auch regelmäßig Spinat und Malawimix gebe.
Bodengrund/Düngung:
Da ich durch den schwarzen Bio-Innenfilter auch die Beckenrückwand schwarz gerollt habe, hatte ich mich für schwarzen, kunststoffummantelten Kies entschieden. Zumal ich keine Kiesblende habe.
Wegen der Glossos habe ich grosszügig und flächig Dupla-Bodendünger verteilt. Über negative Auswirkungen des Depotdüngers kann ich nichts berichten, was wohl daran liegt, dass er bei einem Layout mit Bodendeckern ja weitestgehend gebunden bleibt, da nicht abgemulmt wird. Genau wie Bruno habe ich noch nie abgemulmt, sondern höchstens mal die Glossos "gestaubsaugt".
Dazu gibt es regelmäßig NPK/Eisendünger. Ich messe nicht mehr, sondern dosiere anhand des Zustandes der Glossos und Blyxa.
So komme ich ca. alle 2-3 Tage auf 20ml Eisen und 20ml NPK. Das liegt aber auch am UV-Klärer.
Manchmal gibt's statt NPK auch nur Phosphat. Gerade die Glossos haben daran bekanntlich einen hohen Bedarf.
Besatz:
Als Hommage an Onkel Amano mussten es natürlich Kobalt sein. Rote Wildfarben passen meiner Meinung nach besser zu einem Becken im Amazonas-Style und wirken in Kombination mit sattem Grün nicht so gut. Die ganzen japanischen Bonbon-Farben gefallen mir gar nicht. Aber das ist natürlich alles Geschmacksache.
Auf 800 Litern wären gemäß der üblichen Besatzregel 1:50 bis zu 16 Tiere möglich. Halte ich aufgrund der Pflanzdichte für schwierig, weshalb ich mir die Hälfte als Grenze gesetzt habe. Bisher sind es nur 6, mal schauen was ich noch finde. Bei dem Layout habe ich aber darauf geachtet, dass Revierbildung möglich ist und die Tiere zumindest im Vordergrund die volle Beckenbreite als "Speedbahn" zur Verfügung haben.
Es scheint den Tieren in meinem Becken zu gefallen, da regelmäßig abgleicht und gut gefressen wird. Ich hatte lediglich einige Wochen nach Besatz kurzfristig Probleme mit Hautwürmern. Mag daran gelegen haben, dass ich den Tieren mal was gutes tun wollte und lebende rote Müllas verfüttert habe. War wohl keine gute Idee^^. Nach einer ersten Behandlung mit Prazi im Quarantänebecken und 7 Tage später einer anschliessenden, im Schaubecken, gab´s aber keine Probleme mehr.
Neben den mittlerweile rd. 200 Red-Fire Garnelen als Futterpolizei, habe ich noch einige Beilbäuche und Rotkopfsalmler. Bei einem solchen Becken macht man sich das Leben leichter, desto kleiner der Besatz ist. Ich muss hier wohl niemandem berichten wie schnell man sich Algen einfangen kann und wie schwer man diese in einem Becken dieser Größe u.U. wieder loswird.
_________
Neben der Optik, die ja letztlich Geschmacksache ist, hat so ein Pflanzbecken hinsichtlich der Wasserqualität und Wasserstabilität sicher seine Vorzüge.
Allerdings ist man bei der Pflege der Scheiben etwas eingeschränkt. Eine Wärmekur z.B. lässt sich nur in einem Quarantänebecken durchführen.
Aber bei einem Becken dieser Größe stehen i.d.R. ja eh meist noch Quarantänebecken zur Verfügung.
Ich freue mich auf Eure Kommentare und Verbesserungsvorschläge hinsichtlich des Layouts.
Das Foto ist nur ein heutiger Schnappschuss bei Dämmerlicht. Ich mache die Tage mal bessere.
Jetzt ist es doch mehr Text geworden, als ich ursprünglich beabsichtigt hatte^^
Grüße und let´s grow!
Olli