Hallo Konrad.
Dieses Becken :
http://www.aquaristikimdetail.de/wbb-3/ ... ID=19758&s , steht seit einen Dreivierteljahr am Fenster. Westfenster. Scheint die Sonne, ist sie auch von Mittags bis Sonnenuntergang im Becken. Die einzigen Algen welche sich blicken lassen sind grüne Punktalgen. Jedoch nur auf den Scheiben. (In den Bildern als leicht bräunlicher "Nebel" auf den Scheiben zu sehen. Bräunlich aber nur wegen des Durchlichtes. Im Aufflicht natürlich grün). Diese Punktalgen will ich aber auch habe, weil sie wichtige Grundlage der Nahrungskette im Becken sind. Und das völlig umsonst ! Solarenergie macht gesundes Futter :- ). Ihre Anwesenheit korrelliert zudem mit den niedrigen bis nicht nachweisbaren Phosphatwerten des Wassers. Das Becken wird recht kräftig, aber pi mal Auge, mit Spurenelementen versorgt (Pro-Fito), bekommt jedoch KEINE Makros. Wenn, dann lediglich über´s Futter. Und so soll es sein ! Die Spurenlemente halten die Wasserpest gesund und in den Startlöchern scharrend, bereit jedes sich bietende Makrolement aus den Futtergaben oder von verstorbenen Lebewesen sofort zu verwerten. Mulm gibt es kaum in dem Becken. Die Wasserflöhe haben gerade mal wieder einen satten Schub hingelegt. Viele neue winzig kleine. Auch Cyclops lassen sich aktuell wieder blicken. Womöglich spüren auch sie den Frühling ! Das Becken ist prinzipiell furchtbar langweilig. Weil sich nichts in ihm tut. Und deshalb ist es so faszinierend !! *Trommelwirbel und Tusch* :- ) Wie der VW Käfer ! Es läuft und läuft und läuft ...
Ich bin mir sicher das Sonnenlicht KEINE ursächliche Verknüpfung mit Algenwachstum bedeutet ! Wenn Algen bei Sonnenlicht wachsen, so liegt der Hund anderswo begraben ! Und ich bin mir ebenfalls sicher, dass stellte ich mein Technikbecken auch in´s Sonnenlicht, so würde sich dort nicht mehr tun als das die grünen Punktalgen VIELEICHT etwas stärker würden, jedoch will ich nicht so recht ´dran glauben, denn der Pflanzenfilter mit dem Batzen Wasserpest darin stände dann gleichermaßen in der Sonne und somit wäre der Kontrapunkt wieder ebenso stark wie im Fensterbankbecken !
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Die Wasserpest hat den großen Vorteil das sie keine zusätzliche CO2 - Zugabe benötigt. Sie kann im hellen Licht blubbern wie blöde weil sie bi-Carbonat-Verwerter ist. Sie kann sich das nötige CO2 aus mineralischem Ursprung selbst verschaffen weil sie an der Blattunterseite Protonen aus dem Gewebe ausschleust und damit den PH unterhalb des Blattes auf knapp 4 bringt, somit KH zerstört und das freiwerdende CO2 dann wie gehabt auf dem Weg der Diffusion aufnimmt. Auf der Blattoberseite schleust die Pflanze dafür OH- aus. Dort fällt Calzium-Carbonat aus dem Wasser aus und lagert sich auf der Blattoberfläche ab. Geht jedoch in der Nacht wenn der PH im Becken wieder fällt auch langsam auch wieder in Lösung. Jedenfalls ist der Belag oberhalb des Blattes mit der Lupe nicht prägnant und es kumuliert vor allem dort auch nichts dauerhaft. Neue Mineralien für diesen Prozess (biogene Entkalkung) kommen dann über die monatlichen Wasserwechsel in´s Becken. Da ist die CO2 Düngung dann schon enthalten ! ;- ) (Es handelt sich hierbei um einen enzymatisch betriebenen Prozess, welcher die Pflanzen zusätzliche Energie kostet und welcher von ihr nur angeworfen wird wenn er wirklich benötigt wird. Die Pflanze braucht dafür eine gewisse Zeit zur Umstellung auf "Selbstversorgung".)
Wasserpest ist eine tolle Pflanze, oder !? Wer hätte gedacht, daß ich gut ein Jahr nachdem ich mit der Aquaristik (wieder)begonnen und dieses Billig-Gemüse als "Kommt-später-eh-wieder-weg"-Pflanze erworben hatte, dieser Pflanze so offen huldigen täte ?
Ingo