... welche Auswirkungen eine geringe CO2-Versorgung auf das Pflanzenwachstum hat.
Dieser Thread dient dem Erfahrungsaustausch über Aquarien "ohne" oder mit sehr geringer CO2-Versorgung. Eine Betrachtung mit limitiertem CO2 im Fokus, aber einer "ansonsten unlimitierten Nährstoffversorgung". "Ohne" deshalb in Anführungszeichen, weil über die Fütterung schon ein Eintrag von CO2 erfolgt und "ansonsten unlimitierte Nährstoffversorgung" , weil das relativ ist, wesentlich vom Licht auch von der Pflanzenmasse abhängt und deshalb mit einem entsprechenden Bedarf an Makro- und Mikronährstoffen einhergeht.
Wie bin ich darauf gekommen? Die ersten Momente erlebte ich bei Fischzuchtaquarien. Nicht meine Domäne, hatte aber Gelegenheit die über längere Zeit mitzuverfolgen. In diesen waren Wasserpflanzen, z.B. Marsilea hirsuta oder Hydrocotyle verticillata, die ich vorher noch nie so kompakt gesehen hatte. Ich erlebte das bei mir mit üblicher Druckgas-CO2-Versorgung gegenteilig. Nachhaltig blieb mir eine M. hirsuta in Erinnerung, die in meinem 10 l Cube oben heraus wuchs und einen Kopfdurchmesser von 45 mm erreichte. Unlimitiert! Eindeutiger Unterschied zum kompakten Wuchs war die CO2-Versorgung! Die Zuchtbecken ohne, lediglich über die Fütterung und nicht sonderlich viel Licht. Die Pflanzen fielen mir aber nicht nur auf, weil sie kompakt waren und endlich mal so aussahen wie man sich das wünscht, sondern weil sie weitgehend mängelfrei waren!
Ich habe dann später noch mal Monis (Plantamaniac) Aquaristik vor Ort erleben müssen, damit mir in der Folge der Groschen fallen konnte. Bei ihr habe ich Farne gesehen, die in ihrem Habitus traumhaft schön waren. Noch nie so schöne und kompakte Farne gesehen! Es gibt eine ganze Reihe von Pflanzen, die von geringem CO2 deutlich profitieren!
Mit meiner Neigung zu kleinen Becken sind kompakte Pflanzen schon wichtig und es war offensichtlich möglich mit einer CO2-Limitierung bei sonst ausreichender(!) Nährstoffversorgung schöne Pflanzen zu erreichen. Ein mir weiterer Vorteil war das durch die CO2-Limitierung erreichte langsamere Wachstum. Das macht kleine Becken erheblich pflegeleichter.
Das ist das was sich an "Zuchtbecken" mit weniger Licht, ohne explizite CO2-Versorgung, nur was sich über die auch schon mal reichlichere Fütterung ergab und Düngung nach Bedarf, vor allem in Mikronährstoffen ablesen ließ. Zusammengefasst: Weniger Licht, nur Fütterung und Mikronährstoffdüngung reichte für einwandfreies, allerdings langsameres Pflanzenwachstum.
In meinen Becken habe ich allerdings nicht unter 40 lm/l bis zu 80 lm/l Licht, was zwei Probleme bei zu geringem CO2 nach sich zieht:
- die Gefahr biogener Entkalkung. Den Kalk von den Scheiben abzukratzen ist eine Arbeit die niemand haben will!
- und in kleinen Becken das Problem einer ausreichend geringen CO2-Zugabe.
Um letzteren Punkt mal zu verdeutlichen: In meinem 10er Cube ist ein Mini Glasdiffusor, der so gering eingestellt werden musste, dass man nie CO2-Blasen aufsteigen sieht. Es hat gedauert bis ich einen praktikablen Weg fand so niedrige CO2-Werte einzustellen. Am Beispiel des 10er Cubes wurde zuerst eine gerade noch sichtbare CO2-Zufuhr eingestellt und die Feineinstellung über die einzuschränkenden Zugabezeiten mittels Magnetventil geregelt. Mittels Dauertest 20 mg/l, der sich an der Grenze blau nach grün, eher blau bewegte, lässt sich das enstellen. Erst über einen Hinweis von Kevin (Kejoro) ließ sich über den Dropchecker abschätzen wie viel, besser wenig CO2 im Wasser war.
Von welchen CO2-Gehalten ist hier überhaupt die Rede?
Na ja, es gilt biogene Entkalkung zu verhindern und ansonsten schon gering. Ich spiele so mit um die 10 mg/l CO2 herum und das bewegt sich häufiger niedriger als höher. Jenach Genauigkeit der Zuführung bewegt sich das zwischen 5 und 15 mg/l CO2. Wobei letzteres wohl schon zu hoch ist, als Ausreißer noch tolerabel, ansonsten sollten es knappe 10 mg/l CO2 sein. Wenn es 5-10 mg/l CO2 sind, ist es auch gut. Das ist mir derzeit die genauest mögliche Aussage, vielleicht muss die korrigiert werden.
Ich habe ja schon länger währende Erfahrungen, bin ziemlich angetan von der Low Carb Aquaristik und stelle langsam alle Becken um. Das Schöne daran ist, dass lediglich mit einer CO2-Limitierung und einer sonst auch üppig möglichen Nährstoffversorgung sehr schöne, kompakt und langsam wachsende Pflanzen erreichen lassen. Die CO2-Limitierung ist im Grunde der einzige Unterschied und macht deshalb Sinn, weil es, soweit ich das bisher sehe, die einzige Möglichkeit ist das Pflanzenwachstum mängelfrei zu begrenzen. Alle anderen Limitierungen ziehen Schäden nach sich, bei einer CO2-Limtierung sind es langsameres Wachstum und kompakter Wuchs. Für den Einen oder Anderen eine interessante Option.
Sinnvoll dafür ist Weichwasser - wegen des pH-Wertes.
Ein weiteres nettes Gadget wäre ein Dropchecker mit einer Indikatorflüssigkeit für 10 mg/l CO2, schon alleine um die CO2-Gehalte z.B. lediglich durch per Fütterung mit CO2 versorgten Becken sichtbar machen zu können.
Gruß Nik
Dieser Thread dient dem Erfahrungsaustausch über Aquarien "ohne" oder mit sehr geringer CO2-Versorgung. Eine Betrachtung mit limitiertem CO2 im Fokus, aber einer "ansonsten unlimitierten Nährstoffversorgung". "Ohne" deshalb in Anführungszeichen, weil über die Fütterung schon ein Eintrag von CO2 erfolgt und "ansonsten unlimitierte Nährstoffversorgung" , weil das relativ ist, wesentlich vom Licht auch von der Pflanzenmasse abhängt und deshalb mit einem entsprechenden Bedarf an Makro- und Mikronährstoffen einhergeht.
Wie bin ich darauf gekommen? Die ersten Momente erlebte ich bei Fischzuchtaquarien. Nicht meine Domäne, hatte aber Gelegenheit die über längere Zeit mitzuverfolgen. In diesen waren Wasserpflanzen, z.B. Marsilea hirsuta oder Hydrocotyle verticillata, die ich vorher noch nie so kompakt gesehen hatte. Ich erlebte das bei mir mit üblicher Druckgas-CO2-Versorgung gegenteilig. Nachhaltig blieb mir eine M. hirsuta in Erinnerung, die in meinem 10 l Cube oben heraus wuchs und einen Kopfdurchmesser von 45 mm erreichte. Unlimitiert! Eindeutiger Unterschied zum kompakten Wuchs war die CO2-Versorgung! Die Zuchtbecken ohne, lediglich über die Fütterung und nicht sonderlich viel Licht. Die Pflanzen fielen mir aber nicht nur auf, weil sie kompakt waren und endlich mal so aussahen wie man sich das wünscht, sondern weil sie weitgehend mängelfrei waren!
Ich habe dann später noch mal Monis (Plantamaniac) Aquaristik vor Ort erleben müssen, damit mir in der Folge der Groschen fallen konnte. Bei ihr habe ich Farne gesehen, die in ihrem Habitus traumhaft schön waren. Noch nie so schöne und kompakte Farne gesehen! Es gibt eine ganze Reihe von Pflanzen, die von geringem CO2 deutlich profitieren!
Mit meiner Neigung zu kleinen Becken sind kompakte Pflanzen schon wichtig und es war offensichtlich möglich mit einer CO2-Limitierung bei sonst ausreichender(!) Nährstoffversorgung schöne Pflanzen zu erreichen. Ein mir weiterer Vorteil war das durch die CO2-Limitierung erreichte langsamere Wachstum. Das macht kleine Becken erheblich pflegeleichter.
Das ist das was sich an "Zuchtbecken" mit weniger Licht, ohne explizite CO2-Versorgung, nur was sich über die auch schon mal reichlichere Fütterung ergab und Düngung nach Bedarf, vor allem in Mikronährstoffen ablesen ließ. Zusammengefasst: Weniger Licht, nur Fütterung und Mikronährstoffdüngung reichte für einwandfreies, allerdings langsameres Pflanzenwachstum.
In meinen Becken habe ich allerdings nicht unter 40 lm/l bis zu 80 lm/l Licht, was zwei Probleme bei zu geringem CO2 nach sich zieht:
- die Gefahr biogener Entkalkung. Den Kalk von den Scheiben abzukratzen ist eine Arbeit die niemand haben will!
- und in kleinen Becken das Problem einer ausreichend geringen CO2-Zugabe.
Um letzteren Punkt mal zu verdeutlichen: In meinem 10er Cube ist ein Mini Glasdiffusor, der so gering eingestellt werden musste, dass man nie CO2-Blasen aufsteigen sieht. Es hat gedauert bis ich einen praktikablen Weg fand so niedrige CO2-Werte einzustellen. Am Beispiel des 10er Cubes wurde zuerst eine gerade noch sichtbare CO2-Zufuhr eingestellt und die Feineinstellung über die einzuschränkenden Zugabezeiten mittels Magnetventil geregelt. Mittels Dauertest 20 mg/l, der sich an der Grenze blau nach grün, eher blau bewegte, lässt sich das enstellen. Erst über einen Hinweis von Kevin (Kejoro) ließ sich über den Dropchecker abschätzen wie viel, besser wenig CO2 im Wasser war.
Von welchen CO2-Gehalten ist hier überhaupt die Rede?
Na ja, es gilt biogene Entkalkung zu verhindern und ansonsten schon gering. Ich spiele so mit um die 10 mg/l CO2 herum und das bewegt sich häufiger niedriger als höher. Jenach Genauigkeit der Zuführung bewegt sich das zwischen 5 und 15 mg/l CO2. Wobei letzteres wohl schon zu hoch ist, als Ausreißer noch tolerabel, ansonsten sollten es knappe 10 mg/l CO2 sein. Wenn es 5-10 mg/l CO2 sind, ist es auch gut. Das ist mir derzeit die genauest mögliche Aussage, vielleicht muss die korrigiert werden.
Ich habe ja schon länger währende Erfahrungen, bin ziemlich angetan von der Low Carb Aquaristik und stelle langsam alle Becken um. Das Schöne daran ist, dass lediglich mit einer CO2-Limitierung und einer sonst auch üppig möglichen Nährstoffversorgung sehr schöne, kompakt und langsam wachsende Pflanzen erreichen lassen. Die CO2-Limitierung ist im Grunde der einzige Unterschied und macht deshalb Sinn, weil es, soweit ich das bisher sehe, die einzige Möglichkeit ist das Pflanzenwachstum mängelfrei zu begrenzen. Alle anderen Limitierungen ziehen Schäden nach sich, bei einer CO2-Limtierung sind es langsameres Wachstum und kompakter Wuchs. Für den Einen oder Anderen eine interessante Option.
Sinnvoll dafür ist Weichwasser - wegen des pH-Wertes.
Ein weiteres nettes Gadget wäre ein Dropchecker mit einer Indikatorflüssigkeit für 10 mg/l CO2, schon alleine um die CO2-Gehalte z.B. lediglich durch per Fütterung mit CO2 versorgten Becken sichtbar machen zu können.
Gruß Nik
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