Hallo Tobi 2,
TobiaSz":1fth7hgd schrieb:
Nabend!
Wollte nur mal kurz als ("Lampenunwissender") fragen,ob die Lumenzahl eines Leuchtmittels wichtig ist?
das wurde ja schon beantwortet. Du hättest auch fragen können: ist es wichtig zu wissen, wie viel Licht mein Leuchtmittel liefert?
T5 haben mehr Lumen als T8 und PL-T wirklich viel mehr als beide.(gleiche Länge)
Das ist richtig, aber das lässt die Effizienz unberücksichtigt. Dazu setzt man die Lumen ins Verhältnis zur benötigten elektrischen Leistung(Watt).
(EVG =elektronisches Vorschaltgerät; KVG = konventionelles VG)
z.B. 24 Watt T5, Länge ~55 cm, ~1750 lm am EVG
z.B. 18 Watt T8, Länge ~59 cm, ~1250 lm am EVG
z.B. 18 Watt T8, Länge ~59 cm, ~1350 lm am KVG
z.B. 55 Watt PL-L, Länge ~53 cm, ~4800 lm am EVG
Die Systemleistung ist die gesamte benötigte elektrische Leistung (Lampe plus Vorschaltgerät) um besagten Lichtstrom zu erbringen. Die Wirtschaftlichkeit ergibt sich dann aus lm pro Watt und wäre:
z.B. 24 Watt T5 ~63 lm/W am EVG
z.B. 18 Watt T8, ~63 lm/W am EVG
z.B. 18 Watt T8, ~50 lm/W am KVG
z.B. 55 Watt PL-L, ~81 lm/W am EVG
Das ist aber noch nicht alles, was es zu berücksichtigen gilt.
Die Lumen strahlen nach allen Seiten der Lampe, es ist also eine Lichtlenkung in Form eines Reflektors erforderlich um das Licht auch möglichst gut ins Becken zu bringen. Jetzt gehen die Probleme los, denn die Lichtleistung mit Reflektor lässt sich in Lux oder üblicherweise in Candela (Cd) beschreiben. Das hängt aber von der Qualität des verwendeten Reflektors ab, also erhält man dazu keine Werte!
Allgemein gilt:
- Für T5 gibt es die besten, weil relativ größten Reflektoren.
- Für T8 sind die Reflektoren genauso groß und in der Folge haben sie eine geringere Effizienz, weil die T8 oben einen größeren Bereich haben, in dem das Licht vom Reflektor auf die Lampe zurückgeworfen wird und damit verloren geht. Das nennt sich Eigenabschattung. Je größer der Rohrdurchmesser, desto größer die Eigenabschattung.
- Die PL-L hatte ich ersatzweise, für eine bessere Vergleichbarkeit genommen. Die hat ein einfach gebogenes Rohr mit 16 mm (T5) Durchmesser. Die von dir erwähnte PL-T hat zum Einen eine Länge von nur knappen 20 cm und zum Anderen drei gebogene Rohre. Wenn du dir die ansiehst, dann erkennst du, dass die bauartbedingt eine sehr hohe Eigenabschattung hat.
Die PL-L oder DULUX-L ist bezüglich Reflektor schon problematisch, da es keine aquaristisch erhältlichen, guten Reflektoren gibt! Man kann für die, je nach dem wie sie eingebaut sind, T5 oder T8-Reflektoren nehmen. Gute, fertige Lösungen wüsste ich keine.
Im speziellen Fall, unter Berücksichtigung der Länge der Leuchtmittel, sind die aufgrund ihrer hohen lm/W aber auch mit ungünstigerem Reflektor für kleinere, stark zu beleuchtende Becken eine gute Alternative.
Das ist immer noch nicht alles. 8)
Unterschiedliche Lampentypen, wie die hier erwaähnten T5,T8,PL-L, ... arbeiten in unterschiedlichen Temperaturbereichen optimal.
Es wird jetzt Leser geben, die werden sich oben bei der Angabe der lm/W gesagt haben, "wusst' ich's doch, T5 und T8 sind gleich!"
Das ist aber nur deshalb der Fall, weil der Lichtstrom bei allen Lampen bei einer Umgebungstemperatur von 25° C ermittelt wird. Das ist für die PL-L und T8 genau die Temperatur ihres Lichtstrommaximums. Wird es wärmer oder kälter, lässt der Lichtstrom nicht unerheblich nach! Nun haben T5 ihr Maximum bei 35° C, während die T8, PL-L da schon wieder nachlassen. Wenn man weiß, was für Temperaturen in einer Abdeckung herrschen, dann wird das zum eklatanten Vorteil für T5 Lampen, denn mit immer höheren Umgebungstemperaturen steigt der Vorteil für T5. In de Folge spielt die (aktive oder passive) Kühlung der Abdeckungen also eine erhebliche Rolle.
Ich habe noch etwas.
Es gibt inzwischen temperaturstabilere Leuchtmittel, die verlieren in ungünstigen Temperaturbereichen nur noch 10% Lichtleistung - sonst können das schon mal 30, 40, 50% sein.
War es das jetzt? Nö. :roll:
um auf die PL-L mit den günstigen 81 lm/W mit 53 cm Länge zurück zu kommen. Damit ließe sich ein kleines Becken sehr stark beleuchten. Ob das notwendig ist, lasse ich mal beiseite. Nachteil einer solchen Lösung wäre, dass sich die Pflanzen nach dieser einen starken Lichtquelle ausrichten, das sieht man! Ich neige inzwischen dazu, die Lichtleistung auf mehrere (schwächere) Lampen zu verteilen damit sowohl ganz vorne als auch hinten eine Lampe ist. Praktisch bedeutet das zwei 1- od. 2-lampige Leuchtbalken.
Jetzt bin ich nicht eingegangen auf T5 HE (High Efficency), die ergeben bei absolut geringerer Lichtleistung (d.h. bei gleicher Rohrlänge) Systemleistungen bis an die 100 lm/W, auf Dimmung, Keramikbrenner (HQI, HCI) und Lichtfarbe.
Trotzdem ein grobes Fazit:
Mit T5 Lampen mit eigenem, gutem Reflektor an 1- oder 2-lampigen EVG lassen sich in der Kombination lichtstark&effizient die meist sinnvollsten Beleuchtungen aufbauen. Die Spannweite in der Effizienz/Wirtschaftlichkeit einer Beleuchtung wird idR heillos unterschätzt.
Gruß, Nik