Hei, 3mg/Liter Silicat im Leitungswasser ist nicht viel. Ich habe 12mg/Liter drin.
Deswegen habe ich trotzdem nicht in jedem Becken ein Kieselalgenproblem, sondern nur in denen mit zu wenig Wasserbelastung. Weil wenn der Filter und alle Flächen zu wenig Nährstoffe für die Bakterien bekommen, zb. weil der Filter zu groß ist für die Menge an Tieren, verlagern sich nicht genug Bakterien auf die Inneneinrichtung, Scheiben und Pflanzen.
Dieser Bakterienfilm ist glitschtig und klar/durchsichtig. Man kann ihn aber fühlen, wenn man zb. mit der Hand über die Scheiben fährt. Darauf können sich Kieselalgen und andere Beläge nur schwer halten. In Folge wird das Aquarium blitzblank. In neuen Becken ist dieser Belag meistens auch zu wenig. Vor allem in der Zeit, bis genug Tiere drin sind.
Man sagt auch, das Kieselalgen von zu wenig Licht kommen. Kann ich jetzt ebenfalls nicht bestätigen. Meine Becken laufen alle Lowtec, also mit ehr wenig Licht und auch da steht und fällt es mit der Wasserbelastung. Stark besetzte Aufzuchtbecken blitzblank, Becken mit Lebendfutterfressern, wie Dario und Elassoma sind "verdreckt". Auch Mulm baut sich in den Becken nur sehr schwer ab...bin gerade dabei zu testen, ob man den mit Nitrat "wegdüngen" kann.
Man könnte jetzt mit Aquarebell Spezial N nachhelfen, weil der gut die Bakterien füttert. Allerdings muß man etwas aufpassen, weil der ja am Anfang wenn der Filter noch etwas schwach auf der Brust ist, über Nitrit zu Nitrat abgebaut wird. Eben genau von den Bakterien, die diese erwünschten, unsichtbaren Beläge bilden. Bis die sich ausreichend etabliert haben, kann es etwas dauern, in der Zeit etwas auf den PH achten und unter 7 halten. Aber länger eingerichtete Becken stecken das weg wie nix. Es gibt auch eine Reihe von wunderschönen Tieren, die Kieselalgen dringend als Nahrung benötigen. Wenn man so gutes Futter für sie hat, darf man sie auch ruhig einsetzen. Zb. alle Arten von Napfschnecken. Aber auch andere schöne Schnecken (Pianoschnecken, Koreanische Turmdeckelschnecken) freuen sich darüber, die sich nicht wie die Ratten vermehren.
Außerdem ist das Thema Geringfilterung von Nik lesenswert. Auch er hält nichts von aufgeblähter Filtertechnik, rät dazu, die Filter langsam bis auf eine Mulmfängermatte auszuräumen, damit die Bakterien sich im Becken ansiedeln und nicht nur im Filter. Das verhindert auch Ausfällungen von Nährstoffen, wie zb. Phosphat, das sich auch gerne mit Eisen und Calcium verbindet und dann als rotbrauner Schlamm ausfällt. Dann ist es nichtmehr messbar, aber es ist noch da. Ebenso das Eisen. Deswegen rechnerisch aufdüngen..weil es ist zwar nicht mehr messbar, aber immernoch da und löst sich je nach Bedarf auch wieder zurück.
VG Monika