Renato

Active Member
Hallo zusammen!

Bei meinen Recherchen für mein neues Aquarium habe ich gefühlt das ganze Forum durchforstet, meine Frage konnte ich aber nicht zufriedenstellend beantworten.
Deshalb richte ich mich an euch.

Nachdem mein letztes Aquarium ein typisches hochleistungs-Soil Becken mit vielen schnell wachsenden Pflanzen war, das sehr viel Aufmerksamkeit benötigte, wünsche ich mir als nächstes wieder ein eher klassisches Aquarium. Das Ziel: dichter Pflanzenwuchs wie bei einem Scape, mit langsam wachsenden und pflegeleichten Pflanzen

Dazu habe ich mir ein Eheim Aquaclass 30 Komplettset gekauft, welches die Masse 41,5 x 25,5 x 28 cm und einen ungefähren Inhalt von 30 Litern hat. Die integrierte Beleuchtung fasst ca 570 Lumen, was auf den Inhalt gerechnet ca 15-19 Lumen / Liter ergibt.
Als Bodengrund wurde Kies mit einer Körnung von 1-2 mm ausgewählt und es soll dicht mit hauptsächlich Cryptocorynen, lagenandra, ein paar Anubien und Farnen bepflanzt werden. Da ich sehr hartes Wasser habe, verzichte ich bewusst auf Soil, welches durch das harte Wasser schnell ausgelaugt wird. CO2 soll per Druckgas zugeführt werden.

Urpsrünglich wollte ich auf einen Nährboden verzichten, da ich ein Vermischen beim Gärtnern vermeiden möchte und wollte stattdessen ganzflächig Dennerle Plant Care Pro Root Tabs verwenden, da die eine Wirkungsdauer von 6-12 Monaten haben. Also deutlich länger als Tropica Kaps.
Nun wären das aber etwa 6 - 10 Tabs auf diese 30 Liter und ich frage mich, ob das nicht zu einer Überdüngung führt? Und da ich ja beinahe die ganze Fläche mit Wurzelzehrern bepflanze frage ich mich, ob es mit den Tabs nicht Lücken gibt und deshalb ein vollflächiger Nährboden besser ist? Oder gar nichts und alleine über Flüssigdünger?

Was sind eure Erfahrungen?
Vielen Dank und lieber Gruss

Renato
 

Zer0Fame

Well-Known Member
Hey Renato,

Nun wären das aber etwa 6 - 10 Tabs auf diese 30 Liter und ich frage mich, ob das nicht zu einer Überdüngung führt?

Ich sehe da kein Problem. Ob da jetzt Nährboden unten ist oder diese Tabs.

Zumal Dennerle selbst schreibt:

Zur Auffrischung des Bodengrundes insgesamt können Plant Care Pro Root auch großflächig eingesetzt werden: Hierzu Tabs flächendeckend im Abstand von 10 – 15 cm in den Boden drücken.

Wenn du also 6 Tabs in deinem Boden gleichmäßig verteilst, wärst du nur etwas über der Dennerle-Empfehlung ... 3 könnten aber auch schon genügen. Oder 5 im Zick-Zack
Du musst ja nicht an jede Pflanze direkt einen Tab stecken. Die Wurzeln, gerade von Cryptos, breiten sich ja auch aus.

Beachte aber, dass die Dennerle Tabs kein Phosphat beinhalten. Ob du das nachdüngen musst, hängt von Ausgangswasser und Besatz ab.

Ich verzichte mittlerweile auch auf Nährboden. Die Pflanzen wachsen zwar sehr toll ... aber sobald man eine Pflanze austauschen oder versetzen will, muss man wieder absaugen und Bodengrund neu auffüllen.
Und mit sehr neugierigen Garnelen ist das jedesmal wieder ein Spaß. :D
 

unbekannt1984

Well-Known Member
Moin Dominic,
Beachte aber, dass die Dennerle Tabs kein Phosphat beinhalten.
ich widerspreche dir ungern, aber laut Deklaration:
Zusätzlich enthalten: 0,21 % P2O5 Phosphat,...


Moin Renato,
Und da ich ja beinahe die ganze Fläche mit Wurzelzehrern bepflanze frage ich mich, ob es mit den Tabs nicht Lücken gibt und deshalb ein vollflächiger Nährboden besser ist? Oder gar nichts und alleine über Flüssigdünger?
Dominic hat die mögliche Sauerei beim Pflanzen ausdünnen schon angesprochen. Sofern das kein Problem darstellt, stehen dir so ziemlich alle Möglichkeiten offen.

Wenn du dir den alten Thread "Bodenzusatzdüngung/Durchsickerung" anschaust, dann könntest du Nährstoffe nachträglich über Flüssigdünger in den Boden bringen. Bei meinem Dirtcube dient dazu einfach ein altes Düsenstrahlrohr am Boden. Spurenelemente über diese Düngung machen keine Probleme, optimal sollte dafür der AR Flowgrow sein, im NPK-Bereich würde ich lediglich kein Nitrat in diesen riesigen Biofilter düngen (-> Denitrifikation).

Bei deinem Kies würde ich aber von Erde im Aquarium Abstand nehmen (Walstad u.A.). Unter Sand sind solche Ansätze besser vom Wasser getrennt.
 

Zer0Fame

Well-Known Member
Hey Torsten,

du hast recht, ich finde die Deklaration gerade witzig. :D

'NK-Dünger (mit zusätzlich Phosphat)'

Mag aber sein, dass es da irgendwelche Gesetze gibt, dass sie es so deklarieren müssen. (Dann würde ich es als Hersteller allerdings in die Produktbeschreibung mit reinschreiben)
 

Frank2

Well-Known Member
Hi

Ich verwende die Tabs gezielt bei ausgesprochenen Wurzelzehrern. Für eine Cryptocornye reicht 1/4 aus. Nachträglich drunter stecken wenn sie angewachsen ist.
Die Tabs düngen bei mir bei 1-2 mm Körnung das Becken nicht! mit. Die Tropica Tabs düngen das Becken verhalten mit, Masterline kräftig.

Das Licht ist eher schwach- mittel. Dennoch würde ich hier schwach chelatiert zudüngen nach ~ 3 Wochen beginnend bei primär Aufsitzern. Auch Microsorum braucht Se Düngung wenn er schön wachsen soll.Hartes Wasser völlig ok dafür. Bolbitis im harten Wasser nix.

Die Teile sind gut, Echis und Cryptocoryne damit gut versorgt ohne dass allzu schnell Monster draus werden . Für gezielte Bodendüngung einzelner Pflanzen immer noch top, wenn die Wassersäule nicht nennenswert mitgedüngt werden soll.

Gruß
Frank
 

unbekannt1984

Well-Known Member
Hi Renato,

lass uns doch mal schauen, was du hast (korrigier mich, wenn ich falsch liege):
Aquarium Eheim Aquaclass 30,
Filter Eheim aqua 60,
Heizstab,
Kies Körnung 1 - 2 mm.

Du willst keinen übertiebenen Pflanzenwuchs bei nicht allzu schweren Pflanzen erreichen.
Wäre da Lean Dosing nicht die Betriebsweise der Wahl? Da Dominic gerade hier mitliest (und schreibt), kannst du ihn mit Fragen zu seinem Versuchsaquarium löchern.

Ton im Bodengrund wäre als Nährstoffpuffer ziemlich gut, ob jetzt Seramis (könnte zerfallen), JBL AquaBasis+, JBL Manado (kommt typischerweise mit viel Calcium), Tetra Active Substrate,... Kann man zur Not aber auch noch nachträglich, z.B. über JBL Die 7 Kugeln (ohne NPK) oder die bereits erwähnten Dennerle Tabs einbringen.
 

Zer0Fame

Well-Known Member
Hey,

am effektivsten würde ich eine Phosphatlimitierung sehen ... alleine über Phosphat kann ich im von Torsten angemerkten Becken steuern, ob ich nach einer Woche oder 1-2 Monaten mal schneiden muss.
Eine Alleinversorgung über die Dennerle Tabs könnte ich mir schon vorstellen ... habe allerdings keinerlei Erfahrung, wie diese abgeben.

Frank scheint damit ja sehr positive Erfahrungen gemacht zu haben.

Daher würde ich das einfach mal so probieren, Phosphat in der Wassersäule eher niedrig halten (bei Fischbesatz gar nicht düngen, ansonsten mal mit 0,1mg/l pro Woche ab der dritten Woche starten), Kalium je nach Ausgangswasser (Bei viel Mg eher Richtung 5-6, bei wenig Mg eher Richtung 2-3) und Nitrat irgendwo zwischen 3 und 10 mg/l ... das sollte laufen. Leichte Mikrodüngung für die Aufsitzer.

Ganz ähnlich fahre ich momentan einen Cube mit Growcap (und wurde durch den Thread erinnert, dass ich mal nachdüngen muss ... leider werden die glaube ich nicht mehr hergestellt, ich fand die mega).

cubeblabla.png

Gegärtnert habe ich da drin übrigens noch nie ... oder einmal ... kann mich ehrlich gesagt nicht erinnern. Läuft jetzt seit knapp über einem Jahr.
 

Renato

Active Member
Hallo zusammen und danke viel Mals für eure zahlreichen Antworten! Ihr habt mir einiges zu denken gegeben.

Mittlerweile steht die Pflanzenliste fest und die im Boden wurzelden Pflanzen sind alles Cryptocorynen. Es wurde bewusst auf Stängelpflanzen verzichtet, da diese ständig neu gesteckt werden müssen. Deshalb ja das ausschliessliche Verwenden von Rosettenpflanzen.
Da Cryptocorynen sowieso wahnsinnig stark wurzeln und der Bodengrund wohl relativ schnell komplett durchwurzelt ist, würde ich bei ausgiebigem Gärtnern in diesem kleinen Becken, egal mit oder ohne Nährboden, wohl so oder so riesige Zerstörung verursachen.

Deshalb werde ich es wohl so machen:

- Als Bodengrund Dennerle Nano Deponit Mix mit Kies abgedeckt
- Düngen über die Wassersäule mit den Tropica Düngern

Und das Gärtnern möglichst auf ein Minimum beschränken.
 

unbekannt1984

Well-Known Member
Hi Renato,
Als Bodengrund Dennerle Nano Deponit Mix mit Kies abgedeckt
diese sandigen Nährböden haben auch nur einen Ton-Anteil. Ich sehe da jetzt aber auch nicht den großen Unterschied zu den Ansätzen von Walstad&Co..
Für einige dieser Walstad-Versuche wurde auch günstige Teicherde benutzt, hier mal ein kleines Video (ist eine kleine Reihe von Videos zu dem Versuch) von MJ Aquascaping dazu:
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Evtl. lohnt es darüber nochmal nachzudenken.
 

Frank2

Well-Known Member
Renato es gibt aber auch Stängelpflanzen, die man einfach nur auslichten kann und andere kann man runterschneiden, die damit verhältnismäßig pflegeleicht sind.
Und dann gibt es halt auch die, die einen auf Trapp halten.
Ich kann Dich aber gut verstehen, dieses Gefrickel haben genug Leute satt und daher haben Cryptos und Echis auch nicht ausgedient.

Gruss Frank
 

Matz

Moderator
Teammitglied
Moin,
Deponit-Mix und Dennerle rehbraun hatte ich auch früher jahrelang. Das geht schon eine ganze zeitlang gut, aber: gerade in Verbindung mit Cryptos, die ja ganz gerne ihre Ausläufer über ihr großes Wurzelsystem unterirdisch schieben, ist das auf längere Sicht schon übel, wenn man die dann mal begrenzen/auslichten/ausdünnen muss. Da kommt sowas von viel Deponit-Mix mit hoch, das glaubt man kaum. Und dann fangen meist die Probleme an.
Ich würde da schauen, daß die Cryptos von Anfang an begrenzt gepflanzt werden. Oder halt damit leben, daß die längerfristig das ganze Becken einnehmen. Oder nur welche aussuchen, die ganz langsam wachsen, sich nicht so schnell verbreiten.
Oder, und das würde ich vorziehen, einfach auf das Deponit-Mix verzichten. Wozu brauchst du das? Die Cryptos wachsen auch ohne!
Ich drück' die Daumen Renato,
bis bald,
 

Renato

Active Member
Moin,
Deponit-Mix und Dennerle rehbraun hatte ich auch früher jahrelang. Das geht schon eine ganze zeitlang gut, aber: gerade in Verbindung mit Cryptos, die ja ganz gerne ihre Ausläufer über ihr großes Wurzelsystem unterirdisch schieben, ist das auf längere Sicht schon übel, wenn man die dann mal begrenzen/auslichten/ausdünnen muss. Da kommt sowas von viel Deponit-Mix mit hoch, das glaubt man kaum. Und dann fangen meist die Probleme an.
Ich würde da schauen, daß die Cryptos von Anfang an begrenzt gepflanzt werden. Oder halt damit leben, daß die längerfristig das ganze Becken einnehmen. Oder nur welche aussuchen, die ganz langsam wachsen, sich nicht so schnell verbreiten.
Oder, und das würde ich vorziehen, einfach auf das Deponit-Mix verzichten. Wozu brauchst du das? Die Cryptos wachsen auch ohne!
Ich drück' die Daumen Renato,
bis bald,


Vom Bodengrunddünger erwünsche ich mir ein gesundes, schönes Wachstum der Cryptocorynen, welche ihre Nährstoffe hauptsächlich über den Boden aufnehmen.

Meine Sorge ist, dass ich die falsche Entscheidung treffe. Was ist, wenn ich auf den Deponit Mix verzichte und dann die Pflanzen schlecht wachsen? Den Deponit Mix kann ich nicht nachträglich unter den Kies tun.
Auf der anderen Seite: Was ist wenn ich den Deponit Mix verwende und dann alles durchs Auslichten versaue?

Ich tendiere zum Deponit Mix, da ich as System kenne und es bewährt ist.
 

unbekannt1984

Well-Known Member
Moin Renato,
Meine Sorge ist, dass ich die falsche Entscheidung treffe. Was ist, wenn ich auf den Deponit Mix verzichte und dann die Pflanzen schlecht wachsen? Den Deponit Mix kann ich nicht nachträglich unter den Kies tun.
dann drückst du von JBL "Die 7 Kugeln" in den Boden.
Auf der anderen Seite: Was ist wenn ich den Deponit Mix verwende und dann alles durchs Auslichten versaue?
Mulmglocke und/oder ein großer Filter bestückt mit Filtermedien, die viel Schmutz aufnehmen können.

EDIT:
Oder wir probieren von Anfang an keinen so staubigen (sandigen) Nährboden zu verwenden. Ein gebranntes Tongranulat (siehe #6) könnte stattdessen verwendet werden, müsste aber durch Fliegengitter oder Unkrautvlies unter dem Kies gehalten werden.
Oder du verabschiedest dich von dem Kies und verwendest das Tonsubstrat für den kompletten Bodengrund.

EDIT2:
Oder gibt es bei dir einen speziellen Handel für Kakteen? Lies dazu mal folgenden Beitrag von Helmut aus dem Thread "Bonsai Cryptocorynen": Klick.
 
Zuletzt bearbeitet:

Thumper

Moderator
Teammitglied
Moin,

nachdem ich mir den ganzen Thread durchgelesen habe schätze ich, dass du mit 0,4-0,8mm Sand + Bodengrunddüngestäbchen (für Tropica habe ich mal die Zugabe ausgerechnet) am besten fährst. Da ist auch nach langer Zeit kein Problem mit vielen Einlagerungen im Bodengrund und du kannst ggf. in einem Jahr nochmal die ein oder andere Pflanze umsetzen.
Becken mit Soil oder Nährboden sind eigentlich(!) nicht für ewig lange Standzeiten gedacht und erst recht nicht für eine Umgestaltung ohne ewig viel Aufwand. Mein letztes Soilbecken lief zwar 4 Jahre, jedoch habe ich in der ganzen Zeit nur einmal eine Pflanze ausgetauscht.
 

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