Nitritwert & Fische, wie hoch?

kiko

Active Member
Hallo,
wie hoch darf der Nitritwert sein, ohne das Fische Schäden davontragen?
Geht um neugekaufte Zwergbärblinge die erstmal in mein besatzloses Nano zur Quarantäne untergebracht wurden (den Fischen gehts gut). Das für die Quarantäne gedachte Becken hat einen Nitritgehalt von 0,5mg/L, nach WW 2Tage später wieder 0.3mg/L.

Mir ist soweit bewußt, das man möglichst kein Nitrit haben sollte - hätte trotzdem gerne Fakten bzgl. zulässiger Werte, denn finde im Web dazu überall nur sehr unterschiedliche Angaben.
 

Erwin

Well-Known Member
Hallo,

so genau kann man das auch nicht sagen, denn die Schädlichkeit ist noch von anderen Dingen abhängig.
Unter anderem auch vom Chloridgehalt des Wassers. Deshalb ist bei vorhandenem Nitrit nicht nur ein großer Wasserwechsel sinnvoll, sondern auch noch eine jod- und floridfreie Kochsalzzugabe. Diese (die Ionen) besetzen/blockieren dann die Zellen, über die das Nitrit in den Fischkörper gelangt.
Grundsätzlich würde ich ab 0,5mg/l Nitrit 90% Wasser wechseln. Am besten nitritfreies, ausgegastes, abgestandenes Wasser gleicher Werte verwenden.

MfG
Erwin
 

kiko

Active Member
hi Erwin,
An WW hatte ich 50% eingeplant -sofern der Wert 0.5mg/L erreicht- so daß der Wert folglich bei ~0.2- 0.3mg/L bleibt.
Ok, du empfiehlst 90%, nur führt das allerdings auch zu sehr drastischen PH Veränderungen (Temperatur läßt sich ebenfalls nicht gradgenau vortemperieren) und inwiefern das letzlich tatsächlich besser wäre als 0.3mg/L Nitrit, das ist so die Frage (und auch der Grund, weswegen ich das thema eröffnet habe).
Denn im Web (hab das von ner Seite mal rauskopiert) steht zum Nitritgehalt u.a. folgendes:

Mergus gibt im Band 1 1,0 mg/l für Poecilia reticulata an, in der Arbeit Lewis und Morris findet sich als Aquarienfisch Gambusia affinis, sein Wert lautet 1,5 mg/l. Krause (Handbuch Aquarienwasser) schreibt von 2 mg/l die unter günstigen Bedingungen mehrere Tage toleriert werden.
In verschiedenen (Firmen)Broschüren und Gebrauchsanweisungen zum Nitrittest finden sich verschieden Werte von 0,5 über 0,8 bis 1,0 mg/l. In der Literatur findet sich ein ähnliches Spektrum an "Grenzwerten". Weiter sind mir Empfehlungen im Internet bekannt von Gerd Kassebeer der bei Werten über 0,3 mg/l Handlungsbedarf sieht oder Ralf Rombach der seinen Grenzwert bei 0,5 mg/l sieht, beide liefern aber keine Begründung zu diesen Werten. Ich selber kann aus von mir betreuten Aquarien über Werte von über 3 mg/l Nitrit (gemessen mit Tetra Nitrittest) berichten, die schadlos überstanden wurden.
In der neueren Literatur fällt ein Bericht in der DATZ vom Oktober 2011 auf. Hier wurden Werte von 10 mg/l Nitrit unauffällig toleriert.
 

Erwin

Well-Known Member
Hallo Olaf-Peter,

ich habe eine Fischart, die keine äusseren Veränderungen, weder im Verhalten noch im Erscheinungsbild (Färbung) zeigt.
Diese Fischart gibt nun bei 2,0356 mg/l No2 ganz plötzlich den Löffel ab. Doch welche Quälerei muss es dann für diese Art schon bei 1 oder 1,5mg/l sein?

Eine andere Fischart zeigt bereits bei 0,8mg/l durch Farb- und/oder Verhaltensänderungen (z.B. Schreckhaftigkeit) ihr unwohlsein an. Willst du dann ausprobieren, ob sie auch noch 1mg/l oder 3mg/l verträgt?
Die Werte von 0,5mg/l habe ich mir anhand teurer und ihr Unwohlsein anzeigender Fische immer als Obergrenze gesetzt. Denn auch günstigere Fische haben das Recht nicht gequält zu werden. Schon gar nicht durch Fehler oder Faulheit (mag nicht schon wieder WW machen, oder der Verzicht aufs richtige Einfahren) des Pflegers.
Übrigens schrieb ich auch den WW mit gleichen, also angepassten Wasserwerten vorzunehmen. Welches also etwa die gleiche Temperatur, gleiche Härte und gleichen ph-Wert aufweist. Falls man keine weiteren Becken zur Wasseraufbereitung zur Verfügung hat, reichen bei kleinen Becken auch Eimer oder Tonne, bei mittleren ne Regentonne. Diese kleine Investition sollte man dann schon übrig haben. Oder eben vorher schon daran denken, wie ich ein zukünftiges Nitritproblem verhindern kann. Z.B. wenn eine Behalndlung unbedingt sein muss, bei dem die Bakkis geschädigt werden, kann man sicher auch von Freunden gutes aktives Filtermaterial bekommen.

MfFG
Erwin
 

kiko

Active Member
Willst du dann ausprobieren, ob sie auch noch 1mg/l oder 3mg/l verträgt? Denn auch günstigere Fische haben das Recht nicht gequält zu werden. Schon gar nicht durch Fehler oder Faulheit (mag nicht schon wieder WW machen, oder der Verzicht aufs richtige Einfahren) des Pflegers.
Was soll das denn bitteschön heißen?!
Wenn ich sage, der Wert lag bei 0.3mg/l und wird 0.5 nicht überschreiten = dann ist das auch so.
Das Nano ist immerhin ein eingefahrenes Pflanzenbecken, welches im Vorfeld (=bevor die Fische reinkamen) lediglich einem H202 RoundUp unterzogen wurde was nunmal einen Teil der Nitrifikationskette mitkillt. Diese läßt sich aber erfahrungsgemäß binnen kürzester Zeit (über Anarex o.ä.) wieder regenerieren und das dem so ist, sagt mir auch die heutige Messung in Höhe von 0mg/L.

Der Sera Test weist aus, das ab 1mg/L ein Teilwasserwechsel nötig wäre - ich hingegen hätte Teil WWs schon bei 0.5mg/L eingeplant (was wie wir nun wissen, jedoch nichtmal nötig war) und finde das daher ziemlich anmaßend wenn du einem hier nun Faulheit unterstellst: Denn die Fische waren lediglich 2Tage lang 0.3mg/L ausgesetzt und damit habe ich mich zumindest lt. dem Sera Test jederzeit im "noch" grünen Bereich bewegt.

Doch falls du mehr weißt als Sera, dann ist das gut & lobenswert - nur hätte ich dazu gerne Fakten begründet (-> das stand auch so im Eingangsposting) und nicht indem du irgendwelche kruden Sachen nun einfach "kunterbunt dazudichtest".
 

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