pflanzenwachstum steigern

Hallo Forum

Habe mal eben bei meinem Diskusbecken die aktuellen Werte gemessen, da ich dort den Pflanzenwuchs etwas optimieren will. Leider kristallisiert sich schon heraus, dass ich mich von meinen Efeututen wohl trennen muss. Trotz intensiver Düngung (20 ml/Tag) mit Ferrdrakon schafft es der Eisengehalt nicht über 0,1. Da die Efeutten allesamt mit den Wurzeln im AQ sind, und mittlerweile eien Gesamtlänge von >50 Metern !!!!! besitzen, denke ich, dass sie wohl etwas zu viel Nährstoffe rauben.

Ansonsten ist das Becken nur mit Cryptos und Javafarn bepflanzt die beide im Wachstum aber seit knapp einem halben Jahr etwas stagnieren. Naja hier mal die Werte:

Becken: 200x80x65
Filter: 160 Liter Biofilter mit Schaumstoff, Lava und Siporax (Durchlauf 600 Liter/Std.)
ProFlow Maxi Innenfilter 1000l/h

Beleuchtung: 2x 80Watt T5 mit Reflektoren (LF 840 und 865)
Düngung: CO2 + Ferrdrakon

Werte: PH: 6,5
GH: 6
KH: 3
Nitrat: 15 mg/l
Nitrit: nicht nachweisbar
Phosphat: 1,0 (war schon immer so hoch, keine Ahnung warum.
Änderungen im ütterungsverhalten brachten keine Änderung. Vermute es liegt an den vielen Wurrzeln, die von der Qualität wohl nicht die besten sind)

Fe: 0,1

1) Welche Werte fehlen noch, um die Bedingungen besser bestimmen zu können
2) Kommt der Biofilter auch in Frage, dass er die Nährstoffe ausfällt.
3) Wie verhält es sich mit der Lichtmenge

Ach wer ein paar Meter ausgewachsene Efeututen haben will und zufällig in der Nähe wohnt, kann gerne ein paar haben. Bilder von den Efeututen und dem Becken gibt es hier
http://www.diskusportal.de/portal/forum ... ilder.html

bis denne und danke für die Tipps


Volker
 
Hallo,

Wenn du nur etwa 0,2mg/l und Tag Eisen zudüngst, dann sind das in deinem Aqua etwa 0,2 Gramm am Tag. Alleine die Pflanzen samt Efeu werden das vielleicht nicht verschlucken.

Du hats aber sehr effektive Filterung - diese ist in der Regel auch ein Grab für Eisen. Es lernen die Filterbakterien sehr rasch das Eisenchelat als Futter zu nützen und das so frei werdende Eisen fällt praktisch sofort oder mit Phosphat aus und sammelt sich im Filter. Du kannst einmal probieren den braunen Sud deines Filters auf Eisen zu testen - es könnte sein, dass du auf Gramm pro Liter kommst und nicht Milligramm (die Tropftests lösen das Eisen wieder auf).
Deswegen ist Filterung ja nicht schlecht, denn sie eliminiert (neben Spurenelementen) sehr viele sehr unerwünschte bis gefährliche Stoffe. So bleibt einem wohl nichts Anderes über Eisen (und andere Spurenelemente) fleissig zu düngen.

Bei den anderen Nährstoffen erscheint mir wichtig alle Hauptnährstoffe beurteilen zu können.
Das sind: Phosphor als Phosphat (hats du ja im Aqua), Kalium (weiß man meist null bis man es misst und ist erstaunt wie flott Kalium von den Pflanzen aufgenommen wird), Stickstoff als Nitrat (hast auch) und Kohlenstoff als CO2 (düngst du ok - vielleicht einmal mit Tropftest und Differenzmethode feststellen wie viel CO2 tatsächlich im Wasser bleibt). Ja und wenn man ganz sicher gehen will auch einmal Chlorid bestimmen - das wird in keinem anderen Wasserwert gemessen (nicht in Härte etc. ) und könnte sich unbemerkt ansammeln und bei höheren Werten manche Pflanzen (und manche Fische) schädigt.
Wichtig wäre noch das Redoxpotential - das derzeit nicht sehr einfach ermittelbar ist (vielleicht gibt es dazu ja einmal einen einfachen Tropftest). Ist es sehr niedrig (bei dir wohl nicht) dann können die Fische schlapp machen. Ist es mittelmäßig passt es meist für alle Pfleglinge - sehr hohe Werte wieder bewirken, dass fast alle Stoffe (im Wasser gelöste Stoffe wie Spurenelemente) oxidiert und ausgefällt werden und die Pflanzen meist zu kurz kommen.

MfG Anton Gabriel
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Volker,

Was du düngen musst orientiert sich an deinem Ausgangswasser, also muss
t du dir die Trinkwasseranalyse ansehen und am besten den link posten. Bei einem Diskusbecken geht das Problem ja schon bei der Temperatur los. Wie warm ist denn das Becken?

@ Anton
mich interessiert das Redoxpotenzial schon lange nicht mehr. Das folgt mit einer gewissen Verzögerung dem Sauerstoffgehalt des Wassers. In einem Pflanzenbecken genügt es völlig zu beobachten, wann die Pflanzen anfangen zu perlen. Das ist der Zeitpunkt der Sauerstoffsättigung. Im Grunde reicht es, wenn das Aquarium das überhaupt erreicht.
Mal ein Beispiel aus der Praxis: mein relativ stark beleuchtetes Paludarium hat Sauerstoffgehalte im Regelfall nicht unter 10 mg/l. 12, 14. und mehr mg/l habe ich schon gemessen, wobei der Test >14 mg/l nicht mehr sauber anzeigt. Entsprechend hoch war das Redoxpotenzial. Auf Nachfrage wurde mir beschieden die Messkette ist kaputt, die war aber sehr wohl in Ordnung. Dürfte alles nicht funktionieren, tut es praktisch aber sehr wohl. Es ist sogar ein Altwasserbecken und ich muss deshalb nur wenig düngen obwohl es sehr viel Pflanzenmasse hat.

Gruß, Nik
 

Hardy

Active Member
nik":15mkktqo schrieb:
... Es ist sogar ein Altwasserbecken und ich muss deshalb nur wenig düngen ...
Moin Nik,
wie erklärt sich das "deshalb"? Ich dachte, dass dann umso mehr fehlen sollte, was sonst über Frischwasser eingebracht wird (denn überschüssige Pflanzen musst Du ja auch entsorgen). Spielt da vielleicht die Beleuchtung die größere Rolle?
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Hardy,

über Frischwasser wird idR. nix Gescheites eingebracht. Es ist nur aufzubereitendes Lösungsmittel. Der besseren Übersichtlichkeit bin ich auch aus diesem Grund zu aufwändig vollentsalztem Wasser übergegangen. Das Thema ist Nährstofflücken, -überschüsse und war mal *Hemmstoffe*. Letzteres interessiert mich nur noch eingeschränkt. Wenn ich mir mein Paludarium ansehe, hat das offensichtlich zu geringe Relevanz.

das Becken bruzzelt trotz Starklicht und sehr, sehr viel Pflanzenmasse weitgehend in sich. Das bedeutet auch für die Nährstoffe und naturliche Chelatoren einen halbwegs funktionierenden, die Düngung ergänzenden Kreislauf. An andere Stelle hatte ich die hohen Sauerstoffgehalte, ständig jenseits der Sättigungsgrenze, erwähnt. Das Becken ist frei jeder sichtbaren Alge. Karbonathärte wird verbraucht und sinkt von dem wenigen Wechselwasser (bei ursprünglichem auf 2°KH aufgehärteten VE-Wasser) auf < 0,5°KH. CO2 ist auf knappe 10 mg/l geregelt, Volldünger und Nitrat muss ich wenig zugeben, PO4 dünge ich auf Stoß mit Zeträumen dazwischen bis 8 Wochen. Mir braucht man von der *Notwendigkeit* üppiger Düngung nichts zu erzählen. :wink: Im Grunde dünge ich den Verlust an Nährstoffen durch ausgetragene Pflanzenmasse und ein bisschen darüber hinaus. Filterung sind zwei Schwämmchen auf 240 Bruttoliter und die dicht bewachsenen Seitenwände (80x50x60), von denen rieselt feinster rehbrauner Mulm in Massen herunter. Gefüttert wird der eher üppige Besatz an kleinen Salmlern 2x die Woche. Das Becken steht in dieser Weise etwa mind. 8 Jahre. Das werde ich jetzt auch auflösen und mir im Wohnzimmer ein neues Paludarium hinstellen. Ich bin absolut sicher, das alte lebt von seiner relativ üppigen Spurenelementausstattung! Ob ich das noch einmal so rund hinbekomme, weiß ich nicht. Das alte hatte sich über Jahre entwickelt.

'Ne nette Story, wie das zum Paludarium geworden ist: Ursprünglich war das offen mit 2 x 80/125W HQL drüber. Weil die blendeten kam ein 20 cm hoher Rahmen drum herum. Als ich dann die hohe Verdunstung leid war, habe ich den dann oben mit Glas abgedeckt. In den 20 cm Luftraum wuchs dann erst der Javafarn und später das Javamoos aus dem Wasser heraus. Da waren die Seitenwände schon mit den braunen Juwel Rindenstrukturplatten verkleidet und vollständig bewachsen, die Bepflanzung ergab immer einen kesselartigen Eindruck. Nachdem ich der HQL überdrüssig war, verbastelte ich bis zu 6 oder auch nur einer (etwa ein Jahr!) 18W LL in die Abdeckung. Dann reute mich das ständig verbrennende Grün und der Weg war nicht mehr weit, einen Aufsatz gleicher Höhe (60cm) mit Schiebetüren fertigen lassen und oben drauf 2x70WCDM plus 3x50W Halogen mit Alureflektoren in einer geschlossenen, aktiv belüfteten Abdeckung zu verbauen. Das hatte ich schon länger vor, wollte aber abwarten bis ich das Aquarium wirklich im Griff hatte und die Algenprobleme waren wegen der Pflanzenlastigkeit lange so schlimm, dass ich beinahe das Hobby aufgegeben hätte. Dann noch ein paar Jahre in Technik und Grünzeug investiert, schwupps ist das Paludarium fertig. :D

@ roger
das Becken hatte ich im laufenden Betrieb auf ungedüngten Sand umgestellt - und keinerlei Beeinträchtigung gehabt. Allerdings sitzen weitaus die meisten Pflanzen an den Wänden und die waren durch die Aktion unberührt.

Aber nun tut sich auch schon länger nichts mehr neues und das Möbel passt zu gar nix und das Becken ist auch schon um die 20 Jahre alt. Das war immer mein Testbecken, aber jetzt bastel ich mir ein fettes Grün ins Wohnzimmer. Zum Testen gibt es dann eine andere Baustelle, ein Pflanzenbeckenregal im Keller.

Gruß, Nik
 
Hallo Forum

Ich werde so gut es geh die fehlenden Werte posten. Bzw. die Trinkwasseranalyse.

Bekomme ich die auf der VG Verwaltung ???

Kann man das Aufällen des Eisens im Filter wieder rückgängig machen ??? Ich denke dass hat ja auch mit der Durchflussgeschwindigkeit zu tun, da ja dadurch sich auch das Redoxpotential im Filter ändert, oder ???

mfg Volker
 
Folgende Werte habe ich nun aus unserer Trinkwasseranalyse:

PH 7,9
GH 5,8
Nitrat 14,2 mg/l
Nitrit < 0,01
Leitwert 216
Natrium 3,3 mg/l
Kalium 3,6 mg/l
Calcium 36 mg/l
Magnesium 3,5 mg/l
Eisen 0,03 mg/l
Chlorid 8,8 mg/l
Ammonium < 0,02 mg/l
Sulfat 11,3 mg/l
Mangan < 0,002 mg/l
Aluminium 0,014 mg/l

So hoffe dass ist erstma aussagekräftig. Aber wie schon erwähnt ich denke, dass die Efeututen sehr schnell die Nährstoffe rauben, dafür waren sie ja eigentlich da, zumindest als sie nur 20cm groß waren. Die sind vom Wachstum auch eher ein bissel Kernkraft mäßig. Die Blätter haben teilweise einen Durchmesser von 20cm und der „Stamm“ ist schon verholzt und so dick wie mein Zeigefinger. Hinzu kommt dann wohl noch der Filter. Da ist so als versuchst du mit Bud Spener und Terence Hill gemeinsam aus einer Pfanne Speckbohnen zu essen. :D :D

Bin mal auf eure Meinung gespannt

Mit freundlichen Grüßen Volker
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Volker,

dein Diskusaquarium ist aus Pflanzensicht schon ziemlich undankbar zu beurteilen. Die 27,5°C sind da ja schon als zimlich moderat zu bezeichnen. Nach Trinkwasseranalyse könnte man in 5,-EUR Bittersalz investieren und den Magnesiumwert etwas erhöhen. Kann man machen, macht nichts kaputt, ob es in Anbetracht des geringen biologischen Wertes deiner submersen Bepflanzung im Gesamtsystem tatsächlich was bringt, kann ich nicht mehr beurteilen.
Wieviel Futter für wieviel Fische du in 1000l wirfst ist schon nicht einfach, aber dann noch den Epipremnum und einen 160l "Biofilter" mit so allem was ich nicht leiden kann :wink: macht die Sache schwierig. Das ist als würde ich ein 50l Aquarium mit einem 8l-Topf filtern. Die Filterung muss nicht mal ein Problem sein, aber auch mit Diskus - über die habe ich durchaus schon intensiver nachgedacht, denn meiner Frau gefallen die so gut - würde ich das nie so machen. Das Licht kann man ja auch getrost als funzelig betrachten und die Pflanzen spielen verbrauchsmäßig nur eine Nebenrolle.
Mit dem Bittersalz würde ich schon schauen ob sich was erreichen lässt. Eine andere, heiklere Möglichkeit wäre, über sich irgendwie manifestierende Pflanzenprobleme einen Ansatz zu suchen.

Gruß, Nik
 
Ja das mit den Diskus ist schon so ne Sache

Hauptaugenmerk liegt auch auf diesen. Daher auch die relativ einfach zu handhabende Bepflanzung. Doch gerade die efeututen haben aber eine nicht zu unterschätzende Wirkung bzgl. des Nitratwertes. Der Filter alleine wäre da nicht so schlimm, da man ihn ja durch den Durchfluss regeln kann. Aber bei 12 Scheiben und entsprechendem Futter ist ein solcher Filter schon von Nöten.

Werde jetzt am Wochenende erstma den Efeututen Bestand entfernen, die großen Triebe verschenke ich und die kleinen setze ich neu in Hydrokultur. Das Becken benötigt für den Javafarn und die cryptos keine große Pflege, jedoch wenn der Farn schon stagniert, sollte man die Ursache beheben. Bin dann mal gespannt, wie sich die Werte (Nitrat/Phosphat) verändern. Momentan habe ich im Becken etwa 15-20mg/l und am Filterauslauf 10mg/l Daran erkennt mann die effektive Wirkung des Filters.

wenn ich die tuten entfernt habe erhoffe ich mir genug Nahrung für die anderen Pflanzen. Beziehungsweise kann dann gezielter düngen. Kommt es zu einer algenbildung kann ich mir weitere dosierte Maßnahmen ausdenken. Damit kam ich bisher immer klar.

Werde euch mal auf dem laufenden halten und vorher nachher Bilder reinstellen.


Wer noch Tipss und Bemerkungen hat bitte posten, interessiert mich ja eure Meinung

mfg volker
 
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