Umfrage: Vorteile vom Soil?

Pan

Member
Hallo liebe Forengemeinde,

ich habe mich vor kurzem mit dem Fachhändler meines vertrauens über die Vor- bzw. Nachteile von Soil unterhalten.
Seine Argumente gegen Soil im Aquarium sind:
- hohe Anschaffungskosten
- Probleme in der Einfahrphase
- anfängliches Algenwachstum (hohe Vordüngung)
- nicht so Formstabil (mit der Zeit)
- anfängliche Trübung des Wassers
- Beeinflussung der Wasserwerte (es ist nicht jeder Profi darin)
- anfängliche große WW

Zur Düngung meinte er, dass man die meisten Pflanzen über die Wassersäule versorgen kann (wird beim Soil nicht anders gemacht) und Wurzelzehrer könnte man über Düngekugeln etc. versorgen.

Ich muss sagen, er hat sehr schöne Naturaquarien im Laden stehen, welche alle über einen normalen Kiesgrund verfügen (ohne irgendwelche Nährboden oder andere Bodenzusätze).
Es ist daraus eine sehr schöne Diskusion mit weiteren Kunden entstanden :thumbs:

Mich würde mal interessieren, wie ihr zu diesem Thema steht, sehr gern würde ich mich über eine geistreiche Diskusion bezüglich dieses Themas freuen.
 
Hallo,

Pan":n89yehie schrieb:
Ich muss sagen, er hat sehr schöne Naturaquarien im Laden stehen, welche alle über einen normalen Kiesgrund verfügen (ohne irgendwelche Nährboden oder andere Bodenzusätze).
.

deine eigene Beobachtung (Becken des Händlers) und seine zugehörige Begründung sagen doch schon alles.

Heut muss im Trend der Zeit alles High Tech sein, und wenns der simple Bodengrund ist, den man aus Südost-Asien hierher karren muss, im Glauben, dass damit alles besser wachsen muss.

Gruß Ebs
 
Hey,

ein großer Vorteil ist in meinen Augen die Speicherwirkung für Nährstoffe. So kann man auch mal vergessen zu düngen.
Generell muss man aber zwischen Soil und Soil unterscheiden, was deren Eigenschaften angeht.

ELOS Terra zum Beispiel klärt das Becken, anstatt, dass es das Becken trübt. Im Gegensatz zum ADA Amazonia. Es ist außerdem nicht vorgedüngt, sondern frisst am Anfang die Nährstoffe komplett weg.

Ich für meinen Teil empfehle immer ein Soil, WENN ich dem Kunden das zutraue. Wasserwechsel etc pp Ansonten tut es sicher auch Kies oder Sand! Das sieht man ja nicht nur bei deinem Händler. ABER bei ungedüngten Substraten gehört auch allerhand Ahnung und Wissen um Düngung etc dazu

Soll jeder das nehmen, was er möchte, aber ich bin mit Soil bisher immer sehr gut erfahren und ebenfalls sind viele meiner Kunden schwer begeistert!
 
hallo
Ich für meinen Teil empfehle immer ein Soil, WENN ich dem Kunden das zutraue. Wasserwechsel etc pp
Da du anscheinend ja auch Soils verkaufst, hätte ich mal eine grundsätzliche Frage: Ist es nicht so, je häufiger man normalles (und insbes. hartes) Leitungswasser neu einfüllt = je schneller müßte ein Soil auch die bodenansäuerenden wie folglich ebenso PH/KH senkenden Eigenschaften verlieren? (es wird ja irgendwann keine Karbonate mehr aufnehmen können) -oder sehe ich das falsch?
 
Hi,

absolut richtig. Der stark absenkende Effekt hält ca 4-6 Wochen an, bei Wasserwechseln alle 2 Tage mit mittelhartem Leitungswasser. Um dauerhaft niedrige KH zu erhalten empfehle ich den Einsatz von Osmoseanlagen und dem Verschneiden des Wassers auf KH 3-5, was für die meisten Pflanzen absolut ausreichend ist.
Generell ist es aber schon so, dass die KH stabilisiert wird vom Soil, nach den 4-6 Wochen.
 
hi Tim,
im Web wird ja teils gesagt, daß man bei Soil anfangs möglichst viel Wasser wechseln solle usw.
Habe hier ein 12L mit ADA Africana stehen welches ich vor rund 6Wochen aufgesetzt hatte (d.h. es befindet sich dadrin immer noch das Wasser von der Erstbefüllung). Parallel dazu läuft seit dieser Woche ein Nano mit Amazonia New wo ich ebenfalls noch kein WW gemacht habe. Und da sich dabei zumindest bislang keine Probleme zeigen - frage ich mich, wozu diese teils im web insb. zur Einfahrzeit ja idr. doch häufig empfohlenen WWs bei Soil zu anfang gut sein sollen?
 
Hallo Olaf-Peter,

da die Stickstoffbeladung des Soils wohl über Ammonium erfolgt, hat es neben dem anfänglichen Problem der Gewährleistung ausreichender Nitrifikation in der Folge einen höheren NO3-Wert. Wäre interessant, wenn du den messen könntest.

Gruß, Nik
 
Hallo Nik,
gemessen hatte ich bislang nur die erste Zeit Ammonium, welches bei beiden Becken 0 ist.
(Angefahren wurde mit einer Kombi aus EMs* - der höchste gemessene Wert war 2Tage nach einrichten 0,3mg/L)
Die Düngung erfolgte ab Tag 1 per Bauchgefühl angemessen reichlich ohne jegliches messen, ich hab aber heut mal in beiden Nanos das Nitrat gemessen:
Africana nach 6Wochen: ca. 20 mg/L Nitrat / KH Messung nach wie vor 0
New Amazonia nach 1Woche: 10mg/L Nitrat /KH 0

* Das anfahren der Becken mit EMs hatte andere Gründe (längere Filterstandzeit erreichen, feststellen wie Pflanzen auf fortwährende Düngung ohne WW reagieren, Kammhaut sowie "andocken" von bestimmten Algensporen (Staubalgen) an Scheiben durch einen per EMs aufgebauten Biofilm verhindern usw.. )
Genaugenommen zig Gründe EMs mal zu testen, die den Rahmen hier jedoch sprengen würden, das sie Ammonium und teils auch Nitrat abbauen, war dabei lediglich ein Nebeneffekt.
Oder kurz gesagt, diese Peaks lassen sich ausschalten - womit ich wieder am Anfang der Frage bin:
Ist das der einzigste Grund für diese WWs? (weil im Grunde haben sie imo ja ansonsten eher nur Nachteile in solchen Ausmassen)
 
Hey,

ich denke, dass auch manche Leute Angst vor einem Säuresturz haben - nicht ganz unvernünftig, wie ich finde!
 
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