Und wieder einmal Akadama

Nardi

Member
Hi Leute,

da ich bald mein 54l Becken neu machen möchte, aber nicht soviel Geld für den teuren Aquasoil ausgeben möchte/kann, habe ich nach Alternativen gesucht und bin nun beim Akadama angekommen.

Was haltet ihr von diesem Bodengrund. Könnte ihn eben auch sehr günstig bekommen, deshalb auch sehr interessant :lol2:

Die Wirkung soll ja ähnlih wie beim Aquasoil sein, sprich der KH, PH und Gh Wert soll ja über einen gewissen Zeitraum (wie lange?) etwas nach unten gedrückt werden (wieviel?).

Ein anderer Unterschied zum Aquasoil ist, wie ich das jetzt verstanden habe, die vollkommene(?) Nährstofflosigkeit.
Es ist also von Vorteil einen Bodengrunddünger hinein zu geben, oder nicht? Wenn ja, welchen denn.
Habe in meinem 180l Becken in Moment den ProFlora Start von JBL, den ich nicht gerade so gut finde, da er bei jeder Umräumaktion aufgewirbelt wir und das ganze Becken zunebelt.
Außerdem konnte ich auch keinen Wachstumsschub feststellen :confused:
Also welcher Bodengrunddünger??

Habe auch gehört, dass Akadama sich zu Anfang sehr mit Dünger vollsaugen soll. Eine sehr fette Düngung zu Anfang wurde vorgeschlagen....stimmt das??

Nun zur Frage mit der Körnung und der Brennanzahl.
Bei der Körnung währe mir am liebsten so 1-3mm. Aquasoil hat ja 2-5mm. Was haltet ihr für geeigneter??
Bei der Brennanzahl gibt es ja auch reht unterschiedliche Meinungen :ao2:

Sachen die ich zu 1-fach gebrannten Akadama gehört habe:
-enthärtet nicht so heftig und wird wohl nährstoffreicher sein
-nicht so formstabil, wie 2-facher
-ungefähr die Konsistenz wie Aquasoil
-Härtegrad ist in etwa identisch mit Aquasoil Afrikana, Malaya
-Amazonia ist härter
-versandet sehr schnell

Sachen die ich zu 2-fach gebrannten Akadama gehört habe:
-sehr hart
-nicht so nährstoffreich wie 1-fach
-enthärtet wohl stärker als 1-fach


Was könnt ihr hier von bestätigen?? Was könnt ihr mir empfehlen??

Habe das übrigens aus unterschiedlichen Foren zusammengetragen :rolleyes:


Würde mich über Antworten freuen :mx4:

Julian
 

Tissy

Member
Moinsen Julian,
ich hab grad diese Woche mein Nano mit Akadama aufgesetzt, weil ich auch mal schauen wollte wie es sich verhält und wie die Optik ist. Den Link zum Becken findest du in meiner Signatur :D

Nun versuche ich mal so gut es geht ein paar deiner Fragen zu beantworten, da ich mich vorher auch lange mit der Thematik beschäftigt habe.


Zur Wasserbeeinflussung:

Ich habe in meinem 25 Liter Becken 4 Liter Akadama double line brand der Körnung 1-5 mm verwendet.

Meine Ausgangswerte sind:
PH - 7,5
GH - 10
KH - 4

Nach 24 Stunden im Becken haben sich diese wie folgt geändert:
PH - 6,5
GH - 8
KH - 2

Die Wasserbeeinflussung hängt aber auch mit der Qualität und der Menge des verwendeten Akadama zusammen.


Zur Bodengrunddüngung:

Akadama ist sehr mager und in der Bonsaiszene werden die Dünger über das Gießwasser verabreicht, so das das Akadama jedes mal etwas Speichern kann und dann nach und nach wieder abgibt.
Ich habe mich gegen eine Bodengrunddüngung entschieden und dünge über die Wassersäule. Ob das eine gute oder schlechte Entscheidung war wird die Zeit zeigen. Um hier eine Aussage treffen zu können läuft das Becken einfach noch nicht lange genug. Ich habe allerdings etwas mehr gedüngt als der Hersteller empfiehlt.


Zur Brennanzahl
Es gibt nur einfach gebranntes Akadama. Hier liegt der Fehler in der Übersetzung der Bezeichnung "double line brand". Das englische Wort "brand" steht in diesem Zusammenhang nicht für deutsche Übersetzung "das Brennen", sondern für "die Sorte".
Das es härter ist als das angeblich "einfach gebrannte" Akadama, liegt nicht daran das es 2 mal gebrannt wurde, sondern das es aus einem komplett anderen Abbaugebiet in Japan stammt und von Natur aus schon härter ist.
Das "double line brand" ist dem normalen Akadama in der Aquaristik aber vorzuziehen. Es ist auch recht schwierig so ein Klümpchen mit den Fingern zu zerdrücken, so das es auch unter Wasser länger stabil bleibt.


Soweit meine Erfahrungen und mein Wissen zum jetzigen Zeitpunkt. Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen und wenn du mein Becken mitverfolgst dürfte bestimmt noch das ein oder andere Interessante für dich dabei sein :D

MfG Jörg
 

Nardi

Member
Hi Jörg,

vielen Dank für deine Einschätzungen und deine Erklärungen. Natürlich werde ich dein Becken weiter verfolgen :)




Hat jemand denn schon langzeit Erfahrungen gemacht?? Da gibt es doch bestimmt nen paar....

Würde mich über Kommentare freuen :roll:
 

Andric F.

Member
Hi ihrs

Also zum Akadama kann ich auch ein bisschen was sagen. Es ist ein gebrannter Ton und absolut nährstoffarm, damit Bonsaipflanzen schneller wurzeln. Mit dem Wissen kann man sagen, dass alles was über die Wassersäule als Dünger ankommt gut vom Boden augenommen wird und auch gespeichert werden kann. Gerade Kalium ist da wichtig. Hab seit einem halben Jahr ein LowTech-LowLight-Becken mit Akadama und da wuchert alle wie verrückt. Von anfang an mit PPS Pro gedüngt liefs bis jetzt perfekt. SOgar Glosso wächst nur unter Sonnenlicht schon "mehrstöckig".

Die Enthärtende Wirkung kommt daher, dass der Boden wie ein Ionentauscher funktioniert, der Kationen aus dem Wasser aufnimmt und Protonen abgibt, was aber für die meisten Pflanzen von Vorteil ist. Gerade Pflanzen, die ein saures Milieau benötigen werden es lieben. Auch Amano hat seine Becken anfangs mit Akadama aufgesetzt, als es noch kein AS gab.

Entweder man packt, Nitrat, Phosphat, Kaliumsulfat, Magnesiumsulfat und Langzeitdünger (z.b. Osmocote von Substral) in den Boden und düngt dann nach einiger Zeit einfach immer mal wieder übers Wasser nach. So mach ich das zur Zeit in einem Becken, welches in der Art aufgebaut ist.
Oder man lässt die mineralische Dünger aus dem Boden raus und fährt das ganze nur mit Langzeitdünger (hier verwende ich auch Osmocote von Substral). Osmocote kann ich nur empfehlen, das hilft dem Becken mMn eine längere Standzeit zu erreichen. Vorteil am Akadama ist mMn, dass er sein Nährstoffdepot nicht aufbrauchen kann, sdenn chlimmer kanns nicht werde :wink: , er bringt ja auch zu anfang nix mit.

Also abschließend: Akadama, die härteste Art vorausgesetzt ist `ne sehr gute Wahl, wobei man sich vorher genau überlegen sollte, wie man die Nährstoffe an die Wurzeln bekommt. Es gibt eben auch Pflanzen die mögens mager (Utricularia) oder eher fetter (HC). Entweder sofort fett (z.b. PPS PRo) übers Wasser düngen oder gleich in den Boden was mit reinpacken (NPK + Mg + Spurenelemente + Eisen). Wobei ich immer (!) Osmocote mit einbringen würde, das macht sich besonders auf Dauer immer gut!
 
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