Vermutung zum Ca/Mg Verhältnis und Mangelerscheinungen

disco-d

Member
Hallo,

ich habe ein 60l Aquarium und Leitungswasser mit Kh von ca 7 bis 8 sowie eine Gh um die 13 bis 14, Ca=79, Mg=6,3.
Insbesondere meine Buces zeigen eine Magnesiummangel. Zumindest denke ich das, denn die älteren Blätter haben dunkelgrüne Adern und hellgrüne bis weisse Bereiche dazwischen. Nun habe ich angefangen das Wasser mit Bittersalz aufzudüngen, aber so richtig Besserung möchte sich nicht einstellen. Und auch die anderen Pflanzen haben noch nicht ihre Höchstwuchsgeschwindigkeit erreicht.

Da ich relativ viel Minilandschaft im Becken habe und einmal pro Woche das Wasser zu 65% wechsle, vermute ich, dass sich das Ca/Mg Verhältnis nicht so richtig einstellen möchte, da die Steine kontinuierlich das Wasser mit Ca aufhärten und ich mit dem Mg gedünge nicht so ganz hinterherkomme. Irgendwann muss man ja auch aufpassen, dass das Wasser nicht zu hart durch das Düngen von Bittersalz wird ... in diesem Falle würde ja wahrscheinlich noch weniger wachsen.

Ich habe z.Zt keine Möglichkeit zu messen und möchte Euch trotzdem fragen, ob so ein Mg Mangel möglich ist, obwohl man Mg düngt, da das Verhältnis von 4:1 nicht hinkommt? Habt ihr bereits ähnliche Erfahrungen oder weitere Vermutungen?

LG
Lutz
 
Hi Lutz,

das ist jetzt nur eine Vermutung, aber: Wie hoch ist dein K-Wert? Fahre den mal versuchsweise für ein paar Wochen auf 20 mg/l hoch und beobachte mal, ob sich da was bessert. Ändere nichts anderes, behalte also auch dein Mg-Aufdüngung bei.
 

Andreas S.

Member
Hallo!
Das Ca:Mg-Verhältnis sollte m.M. nach nicht isoliert betrachtet werden, sondern N &P müssen da mit rein.

So könnte es dann heissen: Ca:Mg:K:N:p.

Da nähert man sich den Landpflanzendüngern ("N/P/K")- allerdings auch nur begrifflich.

In meiner Ludwigia "pantanal"-Kolumne habe ich einige Ca:Mg-Verhältnisse ausprobiert. Die scheint auf sowas schnell zu reagieren.
K darf nicht höher Mg sein und nicht höher als N.
Soweit zur Hypothese lt. meiner Versuche an meinem Pflanzenbecken.

Z.Zt. fahre ich 2:1:0,5, bzw. K kommt nur noch stoßweise alle paar Wochen ins AQ, wenn ich tatsächlich der Meinung bin, dass die Pflanzen etwas benötigen (oft schwierig zu berurteilen).
N=30 (7Tage)
P= 1
K ist die Dauerbaustelle.
dGH: 13°, KH < 0,5
Tests: Ca& P Dupla, GH JBL, N&K M-N. Alle gg. Vgl.-Lösungen und Leitungswasser gemessen (ist hier konstant).


Dauerhafte K-Gehalte können das Ca:Mg (N:p-)-Verhältnis und somit das Wachstum beeinträchtigen.
Übrigens spielt die GH in ° d bei dem Verhältnis keine Rolle. Es geht lediglich um die Proportionierung der Salze.
Ich wünschte,
ich könnte die 7Siegel dieses Buchs brechen- aber bis heute ist es mir nicht gelungen.
Naja,
somit hat man zumindest etwas zu "tun".
Das Thema interessiert mich. I.d.V. ist in diesem Forum ja bereits viel dazu geschrieben worden.
Gruß,
Andreas
 

DAU

Member
Hallo Lutz

Ruf doch bei deinem Wasserversorger an und frage ob er dir das Wasser mal Durch Misst im Bereich Mg/Ca und K
meiner war so freundlich hat auch nur 20€ gekostet und du hast genaue Werte.
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Andreas,

Andreas S.":3i05kj7j schrieb:
Hallo!
Das Ca:Mg-Verhältnis sollte m.M. nach nicht isoliert betrachtet werden, sondern N &P müssen da mit rein.

So könnte es dann heissen: Ca:Mg:K:N:p.

Da nähert man sich den Landpflanzendüngern ("N/P/K")- allerdings auch nur begrifflich.

In meiner Ludwigia "pantanal"-Kolumne habe ich einige Ca:Mg-Verhältnisse ausprobiert. Die scheint auf sowas schnell zu reagieren.
K darf nicht höher Mg sein und nicht höher als N.
Soweit zur Hypothese lt. meiner Versuche an meinem Pflanzenbecken.

Z.Zt. fahre ich 2:1:0,5, bzw. K kommt nur noch stoßweise alle paar Wochen ins AQ, wenn ich tatsächlich der Meinung bin, dass die Pflanzen etwas benötigen (oft schwierig zu berurteilen).
N=30 (7Tage)
P= 1
K ist die Dauerbaustelle.
neben K ist mir Ca die noch größere und diffusere Baustelle. Wenn man ein gutes Beispiel für viele antagonistische Wirkungen sucht, landet man beim Ca. Mich wundert deine GH! Wie kommt die zustande?

Beim N/P/K, speziell N und P, denke ich nur noch in N und P und nicht an NO3 und PO4, wie es aquaristisch üblich ist. Das macht einen erheblichen Unterschied. - Das frage ich mich auch bei deiner Angabe 2:1:0,5.
Beim Stickstoff halte ich die Stickstoffformen für interessanter als das (grundsätzlich zu gewährleistende) quantitative Angebot. Stickstoff halte ich auch bei höheren Angeboten für unproblematisch. Bei P und K ist das nicht so. Sabine (Sabine68) ist leider nicht mehr aktiv. Sie hat sehr(!) reichlich K im Leitungswasser und schilderte eine sehr starke Chlorose von Triebspitzen im Licht, die sie über eine ausschließliche Magnesiumzugabe gerade zog. Sie kann mit Pflanzen umgehen, sollte sich noch finden lassen über sie als Autor und den Stichworten Kalium, Magnesium.

Gruß, Nik
 

Andreas S.

Member
Hallo nik!
Deine erfragte GH kommt durch einen neuen JBL-GH-Test "zustande", der gg. das Leitungswasser (und deren Analyse) getestet wurde und 1:1 stimmte.

Aber jetzt im Ernst:
Ca 50mg/l (Dupla, neu&gg. Leitungswasser( und dessen Analyse)- 1:1 "chico")
macht mit der 13dGH lt. Rechner irgendwas um 26mg/l Mg.
Ca:Mg: (knapp)2:1.

Kalium gibt's nur noch als Stoß und nicht höher als 10. Indikatorpflanze: Ludwigia..."pantanal" (s. meine Kolumne). K in CO3, Cl, oder SO4-Form- je nachdem, was gerade da ist.
Somit also 2:1:0,5 (+)

N gibt's nur in NO3-Form (30-35mg/l), da meine Pflanzen dran gewöhnt sind und die 750-800g Abtropfmasse/WO.-10tg. an bester Biomasse keinen Versuch mit anderen Verbindungen nötig erscheinen lassen.
P liegt übrigens bei 1(und mehr) (K&Na-Formen).

Die Höhe des N ist unwichtig, ab unter 10 führt es in den Mangel, der sich nicht sogleich zeigen muss. Eher können indes' fadige Grünalgen auftreten, die sich über den nicht bemerkten Wachstumsstop freuen, weil man den wö. Biomasseoutput nicht misst oder sich noch über die ein oder zwei Arten freut, die es noch sichtbar "machen" (während die anderen schon darben).

"Können", wohlgemerkt (bei mir häufig i.d.V. passiert, als ich noch N limitierte). Aber N zu monocausalisieren halte ich für kontraproduktiv- auch dies muss in einem (noch zu formulierenden) Verhältnis zu den anderen Salzen stehen, die hier von Interesse sind.
Ca ist ein wichtiges Makro: viel zu lange unterbewertet! Dabei wird es noch nicht einmal nennenswert gezehrt!
Dessen indirekten Wirkungen sind da von Interesse. Und da sind wir wieder beim "Verhältnis".

Den thread mit Sabines Teilnahme und dieser Mg-Geschichte kenne ich. Schließlich war ich daran leidlich beteiligt !
Wenn bei den beschriebenen, "rechnerischen" =40-50 K höher war als Mg, musste das in die Binsen gehen.
Von daher war die Mg-Gabe genau richtig. Ob das jetzt eine Mg-Chlorose war, oder Ca-Chlorose wage ich nicht zu berurteilen. Das können oft ja nicht mal die Fachleute. Von diesen (Pseudo-)Diagnosen halte ich mich denn auch tunlichst fern.
Aus heutiger Sicht würde ich die Messwerte Sabines in Frage stellen. Ich habe das damals ja auch. Aber das ist was anderes und gehört nicht hierhin.
Gruß, Andreas
 

kurt

Well-Known Member
Hallo zusammen,

Andreas S.":2b6nxdps schrieb:
Die Höhe des N ist unwichtig, ab unter 10 führt es in den Mangel,
@ Andreas,
hmm…ich habe schon öfters höhere Nitratwerte ausprobiert, bei mir treten da die Grünalgen auf,
(auch Fadenalgen).
Verhältnisse sind schon wichtig, auch bezüglich Kalzium…
Am besten läuft es bei mir mit ca. 5 mg/l No3.
Ich werde mal weiter beobachten und die Ursache immer mehr einkreisen,
(evtl. noch Jahre), wenn man es denn herausfindet.
Aquarien verallgemeinern funktioniert wohl nicht. :?
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi,

wir fahren unsere ganzen Pflanzenbecken mit 50 mg/l NO3, 1+ mg/l PO4 und jetzt auch dem Ca:Mg:K Verhältnis von Andreas (seit ein paar Tagen). Soil ist jedoch scheinbar ein großer Einflussfaktor auf dieses Verhältnis, weswegen wir da noch etwas brauchen, bis wir es richtig eingestellt haben.

Durch 50+ mg/l traten bei uns noch nie fädige Grünalgen usw. auf. Die Anflüge von "grüner Scheibenpest" möchte ich nicht mit dem NO3 Gehalt in Verbindung bringen, da es immer nur mal wieder einzelne Becken erwischt.

Generell sollte es den Algen doch auch egal sein, ob 5 mg/l NO3 oder 50 mg/l NO3. "Aushungern" von Algen ist einer der größten Mythen in der Aquaristik. Algen sind deutlich anpassungsfähiger und können noch mit geringen Mengen an NPK sehr gut vorankommen, bei denen höhere Pflanzen schon längst schlapp machen.
 

kurt

Well-Known Member
Hallo zusammen,

Tobias Coring":33irioqt schrieb:
Generell sollte es den Algen doch auch egal sein, ob 5 mg/l NO3 oder 50 mg/l NO3. "Aushungern" von Algen ist einer der größten Mythen in der Aquaristik.
@ Tobi,
Ionenspektrum,
bei dieser Logik kämen ja nur noch Verhältnisse in Betracht (Bezug auf alle Mikro und Makros).

Einbezogen, Algenproblematik.
Vermute das Wasserwertschwankungen oft unterschätz werden, Konstanz hat wohl hohe Priorität.
Ist sie gegeben kann man einfacher die Auswirkungen durch Gärtnern erkennen und beobachten.
Geschwächte oder neu eingesetzte Pflanzen können ja einiges durcheinander bringen.
Man sollte das nicht völlig ignorieren bzw. mit einbeziehen.
 

David 10315

Member
Hi,

habt ihr Tobias und Andreas schon neue erkenntise zu diesem Thema? Versuche gerade auch diese Verhältnis in meinem Becken einzustellen ( Sand, Geringfilterung und 50 % WW) .
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hi,

och, da geht noch mehr, mein Besatz loses Nano läuft schon seit ~4 Wochen mit inzwischen unter 90mg/l NO3 und nun auch schon 2 Wochen ohne CO2 - bis denn die Dichtung kommt -und das funzt bisher ohne erkennbare Probleme.

Praktisch ergibt sich bei mir oft ein Ca/Mg/K Verhältnis von ~2:1:1. Abgesehen von meiner eher nicht vorbildlich konstanten Düngung gab es in einem Becken kürzlich deutliche Apikalnekrosen der P. erectus mit anschließender Verzweigung der Triebspitze. Am obigen Verhältnis hatte sich nichts geändert, eher war ein allgemeiner Nährstoffmangel in irgendeiner Form ursächlich. Wegen weiterer, außerordentlicher Einflüsse gibt das nichts verwertbares her.

Gruß, Nik
 

Biotoecus

Active Member
Hi,

OT
also diese Apikalnekrosen musste ich mir nun auch erst einmal erarbeiten.

Beste Grüße
Martin
 
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