Was haltet Ihr von dem EU-Verbot angeblich invasiver Aquarienpflanzen?

Thomas80

Active Member
Hallo Aquarienfreunde!

Zwar dürfen sich dank EU-Bürokraten Wolf und Bär wieder in Europa ausbreiten, und neben Schafen sogar den ein oder anderen Jogger verspeisen, doch die vergleichsweise harmlose Karolina-Haarnixe (u.a.) wurde dagegen per Verbot aus dem Handel verbannt. Nun kann man argumentieren, Wolf und Bär waren zumindest schon mal früher hier unterwegs, während die Karolina-Haarnixe ursprünglich eine Amerikanerin ist, doch müssten dann konsequenterweise auch Kartoffeln und Tomaten verboten werden.

Zwar wurde laut Wikipedia die Karolina-Haarnixe bereits sogar im kühlen Schweden nachgewiesen, doch ist die Invasion / Migration dieser Wasserpflanze so zerstörerisch, dass dies ein Verbot rechtfertigt? Immerhin ist die Karolina-Haarnixe eine meiner Lieblingspflanzen, und zudem im Aquarium auch noch etwas dankbarer als ihre anspruchsvollen Schwestern. Wie seht Ihr solche Verbote? Vernunft oder doch eher Aktionismus?

Gruß, Thomas
 
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Frank2

Well-Known Member
Zwar wurde laut Wikipedia die Karolina-Haarnixe bereits sogar im kühlen Schweden nachgewiesen, doch ist die Invasion / Migration dieser Wasserpflanze so zerstörerisch, dass dies ein Verbot rechtfertigt
Hi Thomas. Diese Frage muss geklärt sein bevor man das Verbot einordnen kann. Ich weiß es nicht. Bin gespannt.

Gruß Frank
 

Damian

Well-Known Member
Hi Thomas

Einfache Antwort für mich:
Ich finde es sinnvoll, den Handel über Arten zu verbieten, die potenziell die lokale Flora/Fauna gefährden.

Ich habe geschätzte 2 Sekunden gegoogelt und schon folgendes gefunden:
InfoFlora (2020) Cabomba caroliniana A. Gray (Cabombaceae). Factsheet.

Damit erübrigt sich für mich auch die Frage, ob eine solche Pflanze wirklich eine geringere Gefährdung für Ökosysteme in Europa bedeutet, als wenn ein Wolf ab und zu ein paar unbewachte Schafe oder alle Schaltjahre mal ein Bär einen Jogger angreift. Von verspeisten Joggern müsstest du mir dann mal mitteilen, wo das schon geschehen ist.

Grüsse
Damian
 

Thomas80

Active Member
Ich habe geschätzte 2 Sekunden gegoogelt und schon folgendes gefunden:
Hallo Damian,

leider sagt dieser Artikel nix über die Größenordnung dieser "Invasion" aus. "Wurde in einem Land XY nachgewiesen", kann von ein paar Stengel bis hin zu zugewucherten Seen alles mögliche bedeuten. Und in Schweden müssten das schon ganz besonders harte Haarnixen sein, die dort angeblich den eisigen, dunklen Wintern trotzen. Im Aquarium habe ich die Karolina-Haarnixe als wesentlich anspruchsvoller erlebt, jedenfalls anspruchsvoller als z.B. Vallisnerien, deren Handel seltsamerweise nicht verboten ist. Wie auch immer. Vielleicht schafft diese Haarnixe ja doch noch eines Tages ihren Siegeszug bis zu mir vor die Haustür, damit ich diese schöne Pflanze mal wieder pflegen kann.

... oder alle Schaltjahre mal ein Bär einen Jogger angreift. Von verspeisten Joggern müsstest du mir dann mal mitteilen
War etwas überspitzt, der Bär hat diesen Jogger "nur" zu Tode geknabbert. Und im Juli dieses Jahres hat es den nächsten Jogger erwischt, doch konnte der schon nach drei Wochen wieder das Krankenhaus verlassen.

Gruß, Thomas
 

omega

Well-Known Member
Hi,

doch müssten dann konsequenterweise auch Kartoffeln und Tomaten verboten werden
es geht nicht um die Herkunft, sondern ob sich eine Art ungehemmt ausbreiten kann. Bei Kartoffel und Tomate ist das nicht der Fall, erfrieren im Winter. Schade eigentlich, sonst könnte man nicht nur in die Pilze sondern auch in die Kartoffeln und Tomaten gehen. Edelkastanien hätte ich auch gerne.
Cabomba dagegen schmeckt wohl eher langweilig.

Im Aquarium habe ich die Karolina-Haarnixe als wesentlich anspruchsvoller erlebt, jedenfalls anspruchsvoller als z.B. Vallisnerien, deren Handel seltsamerweise nicht verboten ist.
Es geht nicht um den Anspruch als Aquarienpflanze. Vallisnerien sind nicht winterhart bzw. verbreiten sich nicht ungehemmt, Cabomba caroliniana dagegen schon.

Deine Argumente wirken auf mich recht unqualifiziert, populistisch, diesem Thema nicht angemessen.

Grüße, Markus
 

Thomas80

Active Member
es geht nicht um die Herkunft, sondern ob sich eine Art ungehemmt ausbreiten kann.
Hallo Markus,

na ja es geht dabei offenbar schon um die Herkunft, da einheimischen Arten mit großer bzw. "ungehemmter" Verbreitung wie z.B. der Brennnessel ja auch nicht zu Leibe gerückt wird. Insofern verhalten sich diese ansonsten migrationsfreundlichen EU-Bürokraten ziemlich konservativ, die glauben, bestimmen zu müssen, was hier hergehört und was nicht. Ich persönlich bin da wesentlich toleranter. Für mich ist hier alles willkommen, solange es mich nicht fressen, vergiften oder sonst was will. Und diesbezüglich steht die Karolina-Haarnixe nun wirklich nicht in Verdacht.

Vallisnerien sind nicht winterhart bzw. verbreiten sich nicht ungehemmt, Cabomba caroliniana dagegen schon.
Wikipedia sieht das anders. Demnach handelt es sich bei Vallisneria spiralis ebenfalls um eine "invasive Pflanze", die z.b. in Italien, Frankreich, der Schweiz, Rumänien, Portugal, etc. vorkommt. Warum nun die eine Kosmopolitin in Europa geduldet ist und die andere nicht, kapier ich nicht.

Deine Argumente wirken auf mich recht unqualifiziert, populistisch, diesem Thema nicht angemessen.
Derartige Vorurteile kannst Du leicht verhindern, indem Du Dich das nächste Mal erst mal (z.B. auf Wikipedia) informierst.

Gruß, Thomas
 

Matz

Moderator
Teammitglied
Moin,
@all: hier ist schon wieder eine latente "Explosionsgefahr" gegeben!
Das gefällt uns nicht, ist ja aber noch nix passiert. Wir beobachten das.

@Thomas: Die Postulierung von Markus' Satz als "Vorurteile" ist nicht ok! Die dazu kommende (auf eine falsche Aussage aufbauende, etwas unterstellende) Behauptung, daß er uninformiert sei, erst recht nicht. Ich mag deine immer wieder unterschwellig provozierende Ausdrucksweise gar nicht. Und du musst nicht meinen, daß das hier nicht auffallen würde.

Allgemein zu dem Thema: das ist sicherlich ein schwieriges, erst recht dann, wenn man nicht von einer gemeinsamen Definition oder gemeinsamen Grundlagen ausgeht.
Um darüber grundsätzlich (und sinnvoll) diskutieren zu können, kann man sich nicht die eine, einem selbst wichtige Pflanzen- oder Tierart aussuchen, die man (die bösen EU-Bürokraten, die ja soo migrationsfreundlich sind; ehrlich mal jetzt :rolleyes:) gefälligst von dieser (sich verändernden) Liste auszunehmen habe. Alle anderen, die einem nicht fressen wollen (aber die natürlich erst recht), können ja dann gerne gebannt werden. Oder nein, vielleicht ja besser gar nix bannen, nur die persönlichen Fressfeinde?! Eijajeijajei, tsss.
Also das ist einfach nur populistisch fundiertes (wenn überhaupt fundiertes) Geschwätz. Ich kann da Markus' für dessen Verhältnisse doch wirklich recht freundlich formulierten Satz durchaus verstehen.
Wenn man so anfängt zu argumentieren, hat man den Sinn einer solchen Liste/dieser Regelung nicht verstanden.

So, tut mir fast etwas leid, daß ich da jetzt mal so deutliche Worte finden musste, aber dann lieber so, als ständig so ein nichtssagendes, aber trotzdem den/die Gegenüber unterschwellig provozierendes Geseiere wie oben in deinem letzten Post.

Vielleicht ist ja gerade der Gaul bissl mit mir durchgegangen, aber es tut mir nicht so wirklich leid, denn das wollte ich eigentlich schon länger mal loswerden.

Gerne können das meine Teamkollegen wieder löschen, wenn's nötig ist! Ich bin dann auch nicht eingeschnappt. Könnte mich dann sogar entschuldigen, wenn nötig.
Bis bald,
 

Thomas80

Active Member
daß er uninformiert sei,
Hallo Matthias,

genau dies hat er unter Beweis gestellt, da er der einen "invasiven" Spezies "ungehemmte Ausbreitung" unterstellte und der anderen "invasiven" Spezies nicht, ohne irgend einen Beleg dafür zu liefern.

Mich interessiert lediglich die Frage, warum der Handel der "invasiven" Karolina-Haarnixe verboten wurde, während der Handel mit ebenfalls "invasiven" Arten wie z.b. Vallisneria spiralis gestattet ist. Gibt es evtl. Belege für die Größenordnung der Ausbreitung dieser Arten? Hat der ein oder andere User hier Cabomba, Vallisneria, usw. evtl. schon mal irgendwo in der Natur gesichtet? Ich bin überzeugt, dass sich solche Fragen sachlich erörtern lassen, ohne dabei den Gegenüber mit plumpen Unterstellungen wie "unqualifiziert / populistisch" provozieren zu müssen.

Solltest Du als Moderator, dem nach eigener Fesstellung "vielleicht" gerade selbst der Gaul durchgegangen ist, dies anders sehen, empfehle ich, die Forenregeln dementsprechend zu überarbeiten, damit man bei Anmeldung in diesem Forum Bescheid weiß, welche Meinungsäußerungen / Provokationen welchem Moderator genehm sind und welche nicht.

Gruß, Thomas
 
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moskal

Well-Known Member
Hallo
den Titel und einen Teil der Beiträge habe ich zufällig unangemeldet gelesen, die Pamphlete des von mir ignorierten habe ich dabei ausgelassen. Mach ich auch in Zukunft so.

Kurz zur Verbotsliste: Da sind nur Arten drauf, die für das EU Ökosystem zur Gefahr werden. Ob die hier über den Winter kommen ist nicht das Kriterium. Es gibt viele winterharte Arten, die man ohne Probleme für Garten, Teich und Aquarium kaufen kann, weil von ihnen keine Gefahr ausgeht. Es gibt z.B. viele Ludwigien die bis Kannada vorkommen, nur eine fällt unangenehm auf und die ist nicht mal aquaristisch relevant.

In der Po Ebene habe ich praktisch die ganze Verbotsliste gefunden und wo so eine Pflanze wächst, gibts nichts anderes mehr. Also ist es für die Liste eigentlich schon zu spät, sie macht aber Sinn.

Wie gesagt ohne jetzt alles gelesen zu haben: Könnte das hier eigentlich eine politische Diskussion sein, die laut Forenregel ausdrücklich unerwünscht ist?

Gruß Helmut
 

Plantamaniac

Well-Known Member
Hei, ich finde es auch "sch....", das alle EU-länder in einen Pott geworfen werden. Bei andern Dingen ist das ja auch nicht so.
Muschelblumen tot.jpg

So sehen die Muschelblumen draußen aus, wenn man sie übern Winter läßt. Und bei uns im Rhein/Maingebiet ist es ehr mild. Da braucht es nichtmal Frost dazu.
Das is so und da braucht mir keiner das Gegenteil erzählen wollen.
Alle Jahre wieder.
Und die Flucht und Verbreitungsgefahr ist auch nicht besonders groß.
Immerhin müssen sie erst über die Alpen oder Pyrenäen wandern, um auf Gefilde zu treffen, wo sie dauerhaft überleben und Schaden anrichten können.
Dabei wäre es so einfach...einfach aufpassen, das sie sich nicht im Gepäck verstecken, wenn man dort hinreist.

Ich kanns nicht ändern, jetzt sind sie halt verboten, aber es ärgert mich trotzdem maßlos, weil das eine unersetzliche Pflanze für mich ist.
Bin im Mom dabei mit Froschbiss und breitblättrigem Sumatrafarn zu kämpfen, aber das ist nicht das gleiche...das ist extrem Mühsam.

Und mit Wasserhyazinten, kann man verschmutzte Gewässer reinigen. Ich schaue gerne Gartenvideos, in Asiatischen Ländern, nutzen die Leute sie als gratis Mulchmaterial für ihre Gärten und als Dünger. Muß halt nur jemand machen.

Und ärgern darf man sich. Man muß nicht in Freudentaumel ausbrechen, wenn man seine Spielsachen abgenommen bekommt.
VG Monika
 

Thomas80

Active Member
Und ärgern darf man sich. Man muß nicht in Freudentaumel ausbrechen, wenn man seine Spielsachen abgenommen bekommt.
Morgen Moni,

so sehe ich das auch. Wobei Ärger manchmal bedenkliche Ausmaße annehmen kann, so dass man vorher lieber die Handbremse ziehen sollte. Mir hat mal eine eigentlich friedliebende Bekannte tatsächlich eine Stange Geld geboten, wenn ich mich um den Veterinär kümmere, der ihr als Reptilien-Liebhaberin das Leben schwer macht. Wobei ich ihren Ärger durchaus verstehen konnte angesichts teils hirnrissigster Verbote und Auflagen, die da seit Jahren auf Reptilienhalter (u.a.) einprasseln.

Und was die angeblich "ungehemmte" Ausbreitung von Spezies betrifft, gibt es eine solche de facto eigentlich gar nicht. Klar gibt es Spezies, die mehr oder weniger erfolgreich sind, doch irgend wann stößt jede Spezies an ihre Grenzen.

So geschehen z.B. im Mittelmeer, als sich in den 1980er Jahren die ursprünglich tropische Meeresalge Caulerpa taxifolia dort breit machte. Riesige Gebiete des Mittelmeers wurden von dieser hübschen Zieralge besiedelt, so dass die Zeitungen damals von der "Killeralge" sprachen. In Folge wurde haufenweise Steuergeld verpulvert für angebliche Experten, die mit zweifelhaften Maßnahmen dieser Alge den Kampf ansagten, doch war alles für die Katz. Mittlerweile hat sich dieses "Problem", sofern es denn überhaupt eines war, längst von alleine gelöst. Aus Gründen, die kein Mensch kennt, hat sich diese "Killeralge" in den 2000er Jahren wieder zurückgezogen und ist mittlerweile fast komplett aus dem Mittelmeer verschwunden.

Doch bezüglich der Karolina-Haarnixe bin ich nun immer noch nicht schlauer geworden. Selbst ChatGPT weiß keine Antwort, warum diese Haarnixe verboten wurde, während andere "invasive" Arten wie Vallisneria und Wasserpest gehandelt werden dürfen. Ist jetzt aber auch kein Weltuntergang. Hab grad eine Privatanzeige mit "Cabomba caroliniana" im Angebot gelesen. Wollen wir hoffen, dass diesem tapferen Anbieter nicht irgend welche Denunzianten ans Bein pinkeln. Derartige Gewächse scheinen sich nämlich tatsächlich ungehemmt ausgebreitet zu haben ;-)

Gruß, Thomas
 
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Matz

Moderator
Teammitglied
Moin Thomas,
wenn dich die Begründung für die Auswahl dieser einen Art (und anderer nicht) so interessiert, dann frag' doch einfach bei denjenigen nach, die die Liste erstellt haben.
Die sollten's dir sicherlich sagen können!
Das Ergebnis kannst du uns ja dann gerne hier mitteilen.
Bis dahin kann der Fred hier ja in Frieden ruhen.
Bis dahin,
 
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moskal

Well-Known Member
Hallo Matze,

kurzes sorry fürs nicht ruhen lassen aber das könnte für mehrere interessant sein:
Wir vom Arbeitskreis Wasserpflanzen haben schon nachgefragt, was es mit den Verbotslisten auf sich hat.
Die aufgeführten Arten müssen das Potential haben, sich agressiv zu verbreiten und andere Arten im Biotop zu verdrängen. Ich denke z.B. Springkraut kennen in dem Zusammenhang alle. Bei Wasserpflanzen ist im Verbotszusammenhang besonders von erstickendem Unkraut die Rede. Das eine Pflanze bei uns in der Natur überleben kann reicht als Kriterium nicht aus, sonst wären auch unsere Gärten und Wälder und Teller um einiges monotoner.
Die Pflanzen, die auf die Liste kommen müssen ihr Gefahrenpotential in ähnlichen Biotopen außerhalb der EU bewiesen haben, dann werden sie präventiv verboten oder sie sind schon ein Problem, siehe die betreffende Hydrocotyle, diverse Wasserpest, Ludwigie... das soll dann nicht weiter ausgebaut werden und möglichst lokal gehalten werden.

Gruß
Helmut
 

Maeddsen

Active Member
Ist ja auch verständlich, dass Pflanzend die flutend, schwimmend o.Ä. wachsen dann eher auf solchen Listen landen.
Myriophyllum aquaticum schätze ich z.B. hier bei uns auch harmlos(er) ein, als andere Arten, aber aus "europäischer" Sicht völlig nachvollziehbar.
Eine Vallisneria sp. zieht da in der Regel auch den Kürzeren, weil sie schlicht kein Licht mehr bekommt und auch gar nicht so schnell ein entsprechendes Volumen hat wie das feinblättrige Stängelpflanzen so können.

Es kann ja auch jeder mal ein Experiment machen und ein ungeheiztes 54l Becken mit ein paar Ablegern von den ganzen Kandidaten besetzen, schaut mal welche Monokultur sich da nach 12 Monaten durchgesetzt hat :p
 

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