Hallo Dominik,
lenka007":2e6tbq0n schrieb:
Da dieses Gebiet völliges Neuland ist, wollte ich euch mal fragen, ob ihr mir etwas vernünftiges bis 600€ empfehlen könnt.
Meine Ansprüche sind in erster Linie ordentliche Aq-Fotos...
technisch ordentliche Fotos macht auch eine Kompaktkamera, wenn sie richtig eingestellt wurde. Für die Gestaltung und das künstlerische ist dagegen der Fotograph zuständig. Wichtig ist, daß man die Blende selber einstellen kann und gegen Verwackeln die Kamera fernauslösen oder sie berührungsfrei selbst auslösen kann. Zu klein sollte der Sensor nicht sein, sonst rauscht es schon bei ISO 100. Eine Nikon Coolpix P7100 für EUR 280,- reicht allemal.
Auf meine Homepage liegen ein paar Bilder mit einer Kompakten 2003 aufgenommen:
http://www.laus-hiel.de/galerie/galerie1.htm . All diese Bilder sind ohne Blitz aufgenommen.
Wenn Dir sowas reicht, dann nimm die P7100 oder eine vergleichbare, z.B. die Canon PowerShot G15 (EUR 430,-). Mit beiden kann man auch remote Blitzen. Dazu braucht es aber einen remote-fähigen Aufsteckblitz und mind. ein zweites Blitzgerät. Das wird teuer.
Wichtig ist auch ein Stativ. Wird oft vergessen. Bitte keines aus Plastik. Es sollte schon eines mind. aus Alu sein.
Eine Spiegelreflexkamera bietet zwar weit mehr Optionen, geht dann aber richtig ins Geld, wenn man diese Optionen nutzen will. Kommt halt darauf an, was Du alles ablichten möchtest. Eine Canon 60D braucht es nicht. Eine 1100D hat zwar weniger Pixel und ist wegen des einfacheren Autofokussystems nicht für Sportaufnahmen geeignet, macht aber ansonsten die gleichen Bilder.
Objektive für DSLRs gibt es zu genüge, Meinungen und Berichte darüber auch, einen remote-fähigen eingebauten ab der 1100D (bei Nikon erst ab D90) und externe Blitzgeräte auch. Blitzgeräte von Metz sind genauso gut wie die von Canon oder Nikon, nur günstiger.
Bilder mit meiner Nikon D200 Spiegelreflexkamera und dem Tokina 100mm Makroobjektiv aufgenommen:
http://www.laus-hiel.de/album/Red%20Fire/index.html . Die sind alle vom Stativ mit
Kreuzschlitten remote-geblitzt und manuell fokussiert. Für die Originalauflösung in die Bildmitte oder rechts unten "Original Image" klicken. Sowas geht mit fast jeder Kamera. Wichtig ist hier eher die Ausleuchtung (Blitzfernsteuerung geht unter Verwendung von Slaveblitzen auch mit dem Handy, das blitzen kann!) und das Stativ.
Einen Bildstabilisator braucht man beim Aquarienfotografieren nicht wirklich. Dafür gibt es das Stativ und einen Kabelfern- oder Selbstauslöser.
Schnelle Objektive, also lichtstarke Objektive (mit großer Offenblende (kleine Blendenzahl)) braucht man, wenn das Licht für die entsprechend kurze Verschlußzeit sonst nicht reicht (man verwackelt dann oder sich bewegende Objekte werden unscharf abgebildet) oder wenn man den Hinter- und Vordergrund unscharf gestalten will (
selektive Schärfe). In der Aquarienfotografie braucht es lichtstarke Objektive eigendlich nicht, schon gar nicht wenn man für Makroaufnahmern nah ran will. Gegen Verwackeln hilft ein Stativ, gegen Bewegungsunschärfe stellt man Filter und Pumpen ab und dreht die ISO hoch, damit die sich bewegenden Tiere auch scharf abgebildet werden.
Würde man im Nahbereich ein lichtstarkes Objektiv bei Offenblende einsetzen, wäre der Schärfenbereich derart gering, daß das Bild meist für die Tonne wäre, vor allem in der Makrofotografie. Meist blendet man das Objektiv ab, um zum einen das Objektiv an seiner höchsten Schärfeleistung zu benutzen, zum anderen, damit mehr als ein paar Millimeter scharf abgebildet werden. Obige Bilder von meinen Red Fire sind mit Blende 22-54 gemacht. Bei Übersichtsbildern nehme ich Blende 4-8, jenachdem wo das jeweilige Objektiv am schärfsten abbildet.
Grüße, Markus