Hallo Oli und Uschi,
ich habe in meinem Juwel Rio 125 (ca. 100 l Nutzliter) den entsprechend festeingebauten
Bioflow vor ca. 4 Monaten ausgeleert und nach und nach alle Filter (siehe weiter unten auf der verlinkten Seite) entfernt bis auf eine dünne, weiße Fliesmatte aus Filterwatte. Damit ich die überhaupt in den Filter einlegen kann habe ich im Filter unter dem Flies einen leeren "Filterkäfig" in dem mal weißes Keramikmaterial "Citrax" war. Ich kämpfe im Moment noch mit Algenbelägen auf den Pflanzen. Diese rubbel ich regelmäßig ab und die Rückstände als "brauner Mulm" sammeln sich dann binnen Stunden bzw. längstens in einem Tag auf der Fliesmatte. Die ich danach regelmäßig je nach Zustand auswasche.
Anfangs hatte ich Bedenken, dass es Probleme mit Nitrit geben könnte, aber keine messbare Spur und auch keine anderen Schwierigkeiten. Das Wasser ist immer glasklar und wird sehr schnell wieder komplett klar nachdem ich gärtnerisch unterwegs war. Die Filterwatten-Matte ist neu 1 cm dick, nach einer Woche 0,5 cm und etwas später sogar nur noch 2 bis 1 Millimeter dick. Nach einigen Auswasch-Prozeduren ist sie so dünn und ausgelatscht, dass sie in der Mitte sogar richtig große Löcher hat, wo man durchschauen kann. Ich lege deshalb dann zwei solcher alten Watte-Fliese um 90° verdreht übereinander in den Filter. Das ist alles was ich noch im Filter habe.
Meine Panda-Wels Bande mit 5 Genossen im Kollektiv wuseln auch ständig durch's Aquarium und sorgen für Unruhe über dem Boden und mein Uralt Antennenwels (> 30 Jahre) räumt regelmäßig seine Tiefgarage vom nachfließenden Sand (Körnung so 0,8 bis 1 mm) aus und ist alle paar Wochen kräftig am graben, ausbauen und vergrößern seiner U-Bahn unter seiner großen Wurzel. Ansonsten drehen 20 rote Neons und 10 Phantomsalmler ihre Runden. Das Aquarium steht jetzt insgesamt ca. 18 Monate.
Von den Pflanzen her ist von der Art her nicht besonderes im Tank, aber es ist ziemlich zugewachsen oder wie Tobi mal meinte verkrautet :wink: als er Fotos gesehen hat. Ich will sagen es hat ziemlich Pflanzenmasse und damit viel pflanzliche Oberfläche: Ich muss immer wieder dafür Sorge tragen, dass der Fischbande ausreichend Schwimmraum bleibt.
Das Wasser ist immer klar, etwas bräunlich von der Färbung her (vermutlich von den großen Wurzeln) und abgesehen von den Algen habe ich keine Probleme. Sollte ich den Krieg gegen die Algen final gewonnen haben, hätte ich keine Bedenken die übrig-gebliebene Filterwatte ebenfalls zu entfernen. Ich habe auch darüber nachgedacht, dann das doch relativ große Filtersystem eventuell zu entfernen. Allerdings ist es eine ganz gute Kombination aus Pumpe und Heizung und abgesehen von der Arbeit das verklebte System raus zu bekommen ist es halt auch zumindest ein gedanklicher Rettungsanker, wenn man mal aus welchen Gründen auch immer, doch etwas zu filtern hätte ....
Das CO
2 kommt bei mir aus der Flasche und wird durch einen
Aquario Mini Diffusor der im Aquarium hinten am Boden, in der Nähe des Pumpenauslasses, liegt ins Wasser gebracht. Der CO
2 Gehalt ist nach Dauertest um die 20 mg/l und meine 0,5l Flasche aus dem Wassersprudler hält mindestens 4 bis 6 Monate. Ich bin sowohl mit dem CO
2 Verbrauch als auch mit dem CO
2 Gehalt zufrieden und sehe keine Not hier was zu ändern.
Von meinem Eindruck her, überzeugt mich diese Vorgehensweise des Filterns oder besser "Nicht"-Filterns so sehr, dass mein geplantes, nächstes Rio 400 sicher von Beginn an zumindest Filter-Inhalts-leer sein wird. Im Moment bin ich sicher noch etliches von einem Altwasser-Becken weg, aber die 50%igen Wasserwechsel mache ich nur noch alle 4 Wochen. Als Wasser verwende ich Mischbett-Vollentsalzer Wasser, welches ich mit Münchner Wasser verschneide, so dass ich auf eine KH/GH von ca. 6° dH komme. Düngermäßig achte ich darauf das Kalium zu begrenzen und dünge alles in einzeln Komponenten. Ich schreibe all diese Details, da ich überzeugt bin, dass alles zusammen gehört und sich gegenseitig beeinflusst. "Filterlos" ist für mich mehr als nur Filter raus und man muss halt geduldig und beobachtend Schritt für Schritt machen. Eine wichtige Komponente ist sicher der Bodengrund. Bei mir Sand mit 0,8 bis 1 mm Körnung.
Ewald