Akinetenbildung

zikamoi

New Member
Hallo,

ein kurze Frage an die Algenspezialisten hier:
Bilden sich Akineten bei Grünalgen unter für die Alge günstigen oder unter ungünstigen Bedingungen?

Ich versuche nämlich gerade eine kleine Algenplage (langfädige unverzweigte Grünalge - Pithophora oder etwas Einheimisches) durch durch NPK-Düngung (Dennerle) einzudämmen.
Das AQ ist das in der Galerie eingestellte.
Zusätzlich habe ich noch PO4 und NO3 gemessen, was beides immer noch an der unteren Nachweisgrenze der Tests ist.

Eine Woche nachdem ich mit Zudüngen begonnen habe bilden sich an den Algenfäden Akineten in großer Zahl, was bisher auch der einzige Effekt der zusätzlichen Düngung ist. Vorher waren keine Akineten zu beobachten.

LG Volker
 

kurt

Well-Known Member
Hallo Volker,

zikamoi":1vkoza08 schrieb:
Bilden sich Akineten bei Grünalgen unter für die Alge günstigen oder unter ungünstigen Bedingungen?
Akinetenbildung,
Jede Algenart wächst immer unter die für sie günstigste Bedingung am besten.
Grünalgen sind von den Bedürfnissen her den Wasserpflanzen ähnlich, also im Grunde ein gutes Zeichen.

Bist du bei der Bestimmung der Algen sicher das es sich um Pithophora sp. handelt?
PO4 und NO3 kannst du dann ruhig weiter nur nachweisbar düngen, aber dann täglich die von den Pflanzen gebrauchte Menge.
(Mikro=Volldünger) und (Makro= NPK) nach PPS-Pro System wäre machbar.

Die sich bildenden Nester mit einem Stock herausdrehen und beobachten ob sie sie weniger werden.
Licht spielt auch eine große Rolle, Beleuchtungszeit von 10h ist ausreichend.
Die oft angesprochenen hohen Lichtwerte von über 0,5 Watt sind meiner Ansicht nach für langfristig geplant laufende Aquarien nicht nötig da sie den Grünalgenwuchs begünstigen.
 

DrZoidberg

Active Member
Hallo Volker,
wird das Becken wie in der Beschreibung "strömungslos" betrieben? Vielleicht finden die Nährstoffe aufgrund der geringen Strömung nicht den Weg zu den Pflanzen...
 
zikamoi":3hpqm1d2 schrieb:
Hallo,

ein kurze Frage an die Algenspezialisten hier:
Bilden sich Akineten bei Grünalgen unter für die Alge günstigen oder unter ungünstigen Bedingungen?

Hallo Volker,

Akineten bilden Algen unter für sie ungünstigen Bedingungen aus. Das ist im Aquarium so eine Sache. Die Algen können ja schließlich nicht "wissen", dass sich die als ungünstig erkannten Bedingungen schlagartig wieder verbessern, aber auch genau so schnell noch dramatischer verschlechtern können. Also werden sie so auf ihre Umwelt reagieren, wie sie es gewohnt sind.

Da Pithophora eine tropische Art ist, könnte sie an den Wechsel zwischen Regen- und Trockenperioden angepasst sein. Wahrscheinlich aber nicht an plötzlich sinkende Temperaturen, an ein halbes Jahr mit wesentlich weniger Licht und sehr starke Veränderungen der Tageslängen usw.

Ich versuche nämlich gerade eine kleine Algenplage (langfädige unverzweigte Grünalge - Pithophora oder etwas Einheimisches) durch durch NPK-Düngung (Dennerle) einzudämmen.

Pithophora ist verzweigt. Aber auch Blaualgen und viele Zieralgen können Akineten bilden. Einheimische Arten machen das z. B., um den Winter zu überstehen. Im Zweifel hilft nur das Mikroskop.

Zusätzlich habe ich noch PO4 und NO3 gemessen, was beides immer noch an der unteren Nachweisgrenze der Tests ist.

Eine Woche nachdem ich mit Zudüngen begonnen habe bilden sich an den Algenfäden Akineten in großer Zahl, was bisher auch der einzige Effekt der zusätzlichen Düngung ist. Vorher waren keine Akineten zu beobachten.

Das zeigt, wie verquer die Vorstellung ist, dass man mit Düngung von Makronährstoffen Algenwuchs unmittelbar bekämpfen kann. Warum sollen denn Dauerzellen mit vielen Reservestoffen gebildet werden, wenn mehr Nährstoffe gegeben werden, also ein Mangel sich gar nicht abzeichnet? Erst, wenn es gelingt, mit mehr Nährstoffen vorhandene schnellwüchsige Pflanzen zu sehr gutem Wuchs zu bringen, sodass es für die Algen in jeder Hinsicht eng wird, könnte theoretisch Akinetenbildung einsetzen.

Schick mir doch einfach mal ein paar von diesen Algen, dann sieht man weiter.
 

zikamoi

New Member
Hallo,

hat jetzt eine Zeit mit der Antwort gedauert, da ich habe noch ein weing "experimentiert" und beobachtet habe.
Ich konnte herausfinden, dass die Zugabe von Eichenblättern in das AQ die Akinetenbildung massiv hervorruft.
Bei ca.10 Blättern auf 60l zeigt sich zunächst ein allgemein verstärkter Algenwuchs, dann bilden sich bei den langfädigen Grünalgen die Akineten und nach etwa 10 Tagen sterben diese Algen in Bereichen mit wenig Licht ab.
Wenn auf einem Riccardiapolster 1 Woche ein Eichenblatt liegt, ist es von den Fadenalgen komplett befreit.
Das würde evtl. auf eine einheimische Algenart deuten, die "denkt": Laub=Herbst=ungünstige Bedingungen=Absterben

Die NPK-Düngung vorher hatte in etwa die gleichen Auswirkungen wie die Blätter in den ersten 10 Tagen, jedoch kam es dann nicht zu einem Rückgang des Algenwuchses.
Der Pflanzenwuchs war während der ganzen Zeit unverändert gut.
Leider habe ich die ganzen Aktionen nicht meßtechnisch begleitet, da es mir zuviel Aufwand war.

LG Volker
 
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