Pelle
Member
Guten Abend,
ich möchte mal eine kleine Lanze für Wasserstoffperoxid brechen.
Zur Stabilisierung: Wasserstoffperoxid zersetzt sich ja bekanntlich in Wasser und Sauerstoffradikale. Diese Autolyse wird durch Schwermetalle erheblich gefördert, s.a. lustige Internetvideos "Elefantenzahnpasta" (auch wenn da KI verwendet wird, geht auch mit Eisendünger).
Damit die überall mal vorkommenden Eisenionen (Staub, Rohrleitung, ...) nicht die Autolyse fördern, wird Phosphorsäure zugesetzt, Wüstenrose hatte es ja geschrieben. Eisen ist gebunden, der katalytische Effekt ist weg.
Statt Phosphorsäure wird für Verpackungsmaschinen im Lebensmittelberich mit Phosphonsäuren gearbeitet, wegen der Maschinenzulassung. Tut es auch, für uns ist das letztendlich egal.
Zur Schleimhautreizung: Der Zahnarzt verwendet Wasserstoffperoxid in verschiedenen Konzentrationen, mal zum desinfizieren des Mundspülwassers mit ca.200ppm Lösungen, mal kurzzeitig zum Bleichen in höheren Konz. Gibt Bericht wo Einnahme höherer Mengen zu Embolien führt, Stichwort Taucherkrankheit bzw. Gasbläschenkrankheit, kann bei den Fischen ja evtl. auch vorkommen.
Zu den Konzentrationen: Die EU Richtlinien z. Thema Biozidrichtlinie werden gerade neu überarbeitet und sind noch nicht raus. Was ich aber kenne, ist die Stoßdsoierung von industriellen Wässern mit etwa 500-1000ppm, Dauerdosierung etwa 100-200ppm. Da schwimmen natürlich keine Fische drin und das soll u.a. auch Legionellen töten.
Zu den Schleimhäuten: Wasserstoffperoxid hat keine Trinkwasserzulassung nach TVO, weil es nicht in der Lage ist, den Biofilm ausreichend zu durchdringen, richtig gut geht das nur mit Chloroxiden. Ich sag jetzt nicht, dass es für Fische & Kiemen ungefährlich ist, da müssen die Ökotoxikologen dran. Aber den Biofilm wird es nicht komplett zerschlagen, nur dämpfen.
Wenn ich was desinfizieren will, nehme ich Anubia/Javafarn raus, 2-3 min in 0,1%ige Lösung tauchen, abspülen, wieder rein. Passt soweit.
Rückfragen immer gern, schönen Abend Euch!
Edit: Dosierhilfe:
10 ppm = 1g pures Wasserstoffperoxid auf 100 Liter = max. 15mL der 6%igen Lösung verwenden, beim Einnebeln entsteht ja lokal eine höhere Konzentration.
Wäre ein Versuch wert, ob Eisendünger Wasserstoffperoxid dann auch schnell wegneutralisiert, Zehrung ist aber i.d.R. so schnell, dass nach ca. einer halben Stunde, Stunde, das Wasserstoffperoxid weg ist, je nach Organik im Becken.
ich möchte mal eine kleine Lanze für Wasserstoffperoxid brechen.
Zur Stabilisierung: Wasserstoffperoxid zersetzt sich ja bekanntlich in Wasser und Sauerstoffradikale. Diese Autolyse wird durch Schwermetalle erheblich gefördert, s.a. lustige Internetvideos "Elefantenzahnpasta" (auch wenn da KI verwendet wird, geht auch mit Eisendünger).
Damit die überall mal vorkommenden Eisenionen (Staub, Rohrleitung, ...) nicht die Autolyse fördern, wird Phosphorsäure zugesetzt, Wüstenrose hatte es ja geschrieben. Eisen ist gebunden, der katalytische Effekt ist weg.
Statt Phosphorsäure wird für Verpackungsmaschinen im Lebensmittelberich mit Phosphonsäuren gearbeitet, wegen der Maschinenzulassung. Tut es auch, für uns ist das letztendlich egal.
Zur Schleimhautreizung: Der Zahnarzt verwendet Wasserstoffperoxid in verschiedenen Konzentrationen, mal zum desinfizieren des Mundspülwassers mit ca.200ppm Lösungen, mal kurzzeitig zum Bleichen in höheren Konz. Gibt Bericht wo Einnahme höherer Mengen zu Embolien führt, Stichwort Taucherkrankheit bzw. Gasbläschenkrankheit, kann bei den Fischen ja evtl. auch vorkommen.
Zu den Konzentrationen: Die EU Richtlinien z. Thema Biozidrichtlinie werden gerade neu überarbeitet und sind noch nicht raus. Was ich aber kenne, ist die Stoßdsoierung von industriellen Wässern mit etwa 500-1000ppm, Dauerdosierung etwa 100-200ppm. Da schwimmen natürlich keine Fische drin und das soll u.a. auch Legionellen töten.
Zu den Schleimhäuten: Wasserstoffperoxid hat keine Trinkwasserzulassung nach TVO, weil es nicht in der Lage ist, den Biofilm ausreichend zu durchdringen, richtig gut geht das nur mit Chloroxiden. Ich sag jetzt nicht, dass es für Fische & Kiemen ungefährlich ist, da müssen die Ökotoxikologen dran. Aber den Biofilm wird es nicht komplett zerschlagen, nur dämpfen.
Wenn ich was desinfizieren will, nehme ich Anubia/Javafarn raus, 2-3 min in 0,1%ige Lösung tauchen, abspülen, wieder rein. Passt soweit.
Rückfragen immer gern, schönen Abend Euch!
Edit: Dosierhilfe:
10 ppm = 1g pures Wasserstoffperoxid auf 100 Liter = max. 15mL der 6%igen Lösung verwenden, beim Einnebeln entsteht ja lokal eine höhere Konzentration.
Wäre ein Versuch wert, ob Eisendünger Wasserstoffperoxid dann auch schnell wegneutralisiert, Zehrung ist aber i.d.R. so schnell, dass nach ca. einer halben Stunde, Stunde, das Wasserstoffperoxid weg ist, je nach Organik im Becken.