Algenprobleme Elos Becken

Isa

Member
Wollte auch mal mein Leid klagen. Habe dieses schmucke Elos Becken vor einiger Zeit ersteigert und war ganz glücklich damit gleich "richtig" in das Thema Aquaristik einsteigen zu können. Das Becken hat die Maße 80x50x40, 4x24 W T8 ohne Reflektor (habe ne Rettungsdecke in die Abdeckung geklebt), Innenfilter und Bodenheitzung (hab ich nicht angeschlossen). Seit Juni doktore ich nun daran rum. Im Handel hat man mir den Aquaclay Bodengrund empfohlen, den hatte ich vier Wochen drinn. Habe ihn wieder rausgeschmissen nachdem ich es leid war die auftreibenden Pflanzen ständig neu zu setzen. Bemerkenswet hierzu ist, dass in dieser Zeit keine Algen auftraten. Habe mich dann für feinen Quarzsand entschieden und hatte danach eine Algenblüte die bis heute anhält. Habe es mit verschiedenen Röhren versucht, ohne und mit Co2 (derzeit mit) sowie mit 10 Amanogarnelen. Nix hilft, auch nicht die guten Ratschläge eines befreundeten Aquarianers. Habe nun die Nase voll und werde mir ein neues Becken mit Außenfilter und T5 Röhren zulegen da mich der (eingeklebte) Innenfilter sowieso stört. Einen Unterschrank mit den Beckenmaßen hab ich auch nicht gefunden und zum basteln fehlt mir das Geschick...


aquarium.jpg


algenmoos.jpg

das ist unschön...

alge_blatt.jpg

...und regt mich auf!!!
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi Isa,

ich habe deine Nachricht mal aus dem andere Thema rausgeholt. So kann man individueller auf deine Probleme eingehen.

Wie sehen denn deine Leitungswasserwerte aus? Wie oft machst du Wasserwechsel?

Insgesamt sieht das Problem nach einer Unterversorgung bzw. unausgeglichnenen Makronährstoffsituation aus.

Über dem Becken ist bereits einiges an Licht und der Wechsel auf T5 würde die Situation sicher noch verschlechtern. Primär sind auch langsam wachsende Pflanzen in dem Becken, wodurch man schneller Probleme mit den Algen bekommen kann.
 

Tutti

Active Member
Hi Tobi,

es ist echt witzig,du hast keinen Infos zu Wasserwerten,Wasserwechseln,Düngung oder sonst was,aber es ist wie immer eine Unterversorgung!Kannst du mir mal erklären wie du daruf kommst ?


Liebe Grüße Tutti
 

Isa

Member
Hallo,

ist ja nicht so dass ich mich garnicht über meine Wasserwerte informiert hätte. Ich kontrolliere allerdings nicht regelmäßig. Wasserwechsel mache ich wöchentlich 30-50%. Die Ausgangswerte vom Leitungswasser sind: PH 7,75, Karbonat 12,5, Gesamthärte 14,6 dh, 2,61 mmol/l
Beim letzen Test vor zwei Monaten hatte das beckenwasser PH 7,75 und Kabonat 8. Düngen tu ich einmal die Woche mit einem Volldünger von Sera. Die CO2 Anlage hat eine Nachtabschaltung und wird über einen Dauertest von Dennerle kontrolliert. Fischbesatz sind 10 Tüpelbärblinge, 6 Celebes Sonnenstrahlfische, 10 Amanogarnelen.
Das Problem mit den langsam wachsenden Pflanzen ist mir bewußt, ich hatte über Internet bei einem holländischen Händler Pflanzen bestellt die allerdings bei Ankunft kaum noch zu gebrauchen waren. Seit dem liegt das ganze Projekt sozusagen auf Eis...

Grüße
Isa
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi Tutti,

kann ich dir gerne erklären...
Algen entstehen grundsätzlich dann, wenn ein Nährstoffungleichgewicht besteht. Das kann dann so interpretiert werden, dass man den einen Nährstoff, der im Überschuss vorliegt und damit die Algen fröhlich nährt drosselt (am Besten PO4 drosseln... da die Pflanzen unter PO4 Limitierung toll weiter wachsen) oder die anderen Nährstoffe zuführt, so dass kein weiterer Mangel bei den Pflanzen besteht und sie die überschüssigen Nährstoffe wieder nutzen können, bzw. wieder fröhlich loswachsen und eine Konkurrenz zu den Algen aufbauen.
Hier lag die Herangehensweise bei vielen Aquarianern in der Vergangenheit eher auf der Reduktion des einen Stoffes der im Überschuss vorlag (z.B. NO3 oder PO4). Durch die mit der Zeit immer stärker werdenden Lichtverhältnisse über unseren Süßwasserbecken zeigen sich leider Makronährstoffmängel sehr viel schneller und Algen breiten sich so auch viel zügiger aus.

Ich schrieb ja zudem "Unterversorgung bzw. unausgeglichnenen Makronährstoffsituation".

Bei Wasserpflanzen funktioniert eine Limitierung der Nährstoffe nicht besonders gut mit allen Nährstoffen (z.B. NO3 Limitierung kann schnell zu einem kompletten Wachstumsstillstand führen). PO4 dagegen bietet sich dafür sicherlich an, da Wasserpflanzen auf diese Limitierung weitestgehend eingestellt sind, da in natürlichen Gewässern oft auch geringe PO4 Werte herrschen.
Der Vorteil im Ausgleich der fehlenden Makronährstoffen im Aquarium liegt in der einfachen Herbeiführung und kann so sehr schnell wieder zu einem guten Pflanzenwuchs führen.
Hier müssen sicherlich keine hohen Werte angestrebt werden, jedoch muss von allem etwas für die Pflanzen vorhanden sein. Liest man die meisten Algenproblemthemen, die sich durch die Foren ziehen, ist es zu 90% mit einem Nährstoffungleichgewicht bzw. Mangel verbunden. Den Leuten jedoch zu einer z.B. Osmoseanlage zu raten oder zu einem Wassertestmarathon, nur weil z.B. NO3 mit 20 mg/l aus der Leitung kommt ist meiner Meinung nach nicht die einfachste und beste Methode. Hier ist es sehr viel einfacher die vielleicht fehlenden Stoffe wie z.B. Kalium zu ergänzen und ggf. vielleicht ein bischen PO4 hinzuzufügen. Auf andere Variablen wie Fütterung und dergleichen sollte sicherlich auch noch eingegangen werden aber pauschal brauchen Pflanzen für einen guten Wuchs alle essentiellen Nährstoffe. Die Menge ist da natürlich nicht ausschlaggebend, sondern die permanente Verfügbarkeit. Dieses Prinzip ist ja nicht nur auf Wasserpflanzen anzuwenden, sondern auf jegliche Pflanzen, wobei Landpflanzen auch Probleme mit zuviel Nährstoffen bekommen können, da im terrestrischen Bereich auch sehr viel höhere Nährstoffmengen verabreicht werden und bei diesen Kontentrationen die Nährstoffverhältnisse sehr viel wichtiger sind, da es dann doch zu Blockierungen etc. führen kann. Im aquaristischen Bereich sind die Nährstoffkonzentrationen jedoch im Vergleich zu z.B. Hydroponischen Nährstofflösungen sehr gering und stellen somit nicht ein wirkliches Problem dar.

Schaut man sich auch Untersuchungen von z.B. Limnologen an kann man von diesen Nährstoffzusammenhängen ebenfalls viel auf das Aquarium übertragen. NO3 oder PO4 sind hier nicht die eigentlichen Algenauslöser in natürlichen Gewässern, sondern eher die fehlenden anderen Nährstoffe, die dann die überschüssigen Stoffe für die schwächelnden Pflanzen unbrauchbar in der Wassersäule belassen und natürlich auch zu Algen führen. Hier darf man von der Korrelation nicht auf die Kausalität schließen.

Um das Ganze noch etwas praxisnäher zu betrachten muss ich immer an meinen eigenen Algenleidensweg durch die Foren denken ;). Da kamen nur antworten wie "No3 muss runter, PO4 sollte sowieso nur bei 0,1 bleiben, mach am besten jeden Tag 100% Wasserwechel oder deine Wasserwerte mit NO3=0 und PO4=0 sind doch super, usw."
Der Aufwand der hinter dieser Herangehensweise steht ist für die meisten Personen nicht realisierbar. Nicht alle wollen so tief in die Materie der Aquaristik eintauchen, sondern einfach ein schönes Becken genießen. Für diese Personen probiert man dann natürlich ein Pauschalrezept zu entwickeln, dass den meisten dann auch hilft. Ich selber habe damals über 2 Monate jeden Tag meine Wasserwerte gemessen, ewig große Wasserwechsel gemacht und probiert ganz vorsichtig mit den verteufelten Ingredienzien N+P meine Makronährstoffe von dem permanenten "Nicht nachweisbar" bei den Tests wegzulenken. Dies alles brachte leider erst Erfolg, als ich mich mal traute auf einen Hub 50ml Eudrakon P in mein Becken zu geben und etwas mehr NO3 sowie K hinzuführte.
Makronährstoffe sind prinzipiell nichts vor dem man Angst im Aquarium haben muss. So lange diese alle vorhanden sind sollte es zumindest nicht zu massiven Algenausbrüchen kommen, die Defizite von einzelnen Stoffen sind ein viel größeres Problem. Das vielleicht bei höheren Nährstoffkonzentrationen unter gewissen Umständen die Pflanzen nicht in ihrer vollen Schönheit wachsen ist wieder ein anderes Thema. Hier habe ich auch keine Antwort auf die unterschiedlichen Wuchsanomalien, die teilweise auftauchen können. Hier besteht dann vielleicht die Kür in der permanenten Verfügbarkeit der Nährstoffe und vielleicht einem geringen allgemeinen Nährstoffspiegel. Für den Anfänger sind solche Herangehensweisen aber so gut wie nicht zu erfüllen. Hier ist es erstmal wieder wichtig einen generellen Wuchs im Aquarium zu etablieren. Feintuning kann dann immer noch betrieben werden.

Mit einem guten großen Wasserwechseln einmal pro Woche, einer konstanten Makronährstoff- und Mikronährstoffdosierung sowie guten CO2 Gehalt sollten Algen, wie oben auf den Bildern zu sehen sind, nicht auftreten. Mehr wollte ich mit meiner kurzen Antwort nicht sagen.
Da ich natürlich nichts über die Wasserwerte etc. wusste habe ich auch keine direkten Ratschläge gegeben.

Ich denke etwas mehr Aufgeschlossenheit für neue Herangehensweisen dürfte einigen "alten Hasen" sicherlich gut tun. Das die bewährten Methoden weiterhin sehr gut funktionieren wird ja gar nicht angezweifelt, jedoch bringt leider nicht immer ein reiner Wasserwechsel alle benötigten Nährstoffe ins Becken. Auch durch die Fütterung kann man in einem gut beleuchteten Becken nicht mit Sicherheit für eine ausgeglichene Makronährstoffverfügbarkeit sorgen. Ein reiner Volldünger und Tagesdünger kann nicht unter allen Umständen für einen prächtigen Wuchs sorgen und nicht jeder hat ein Fotometer rumfliegen, um genau seine Wasserwerte zu bestimmen und dementsprechend die fehlenden Nährstoffe auszugleichen.

Viele Wege führen nach Rom und in der Aquaristik sowieso. Nur sollte dieser Weg am Besten nicht so steinig sein, damit man auch irgendwann mal ankommt. Die ewige Leier von NPK Reduktion in Aquarien bringt die meisten mit Algenproblemen nicht weiter und hat sicherlich schon viele unbeabsichtigt aus diesem tollen Hobby vergrault. Daher meine pauschale Herangehensweise mit "Unterversorgung".
Ich schaue mir gerne zur Analyse des Problems die Wasserwerte des Wasserversorgers an und probiere hier schon Nährstoffungleichgewichte auszumachen. Prinzipiell gehe ich dann von einem wöchentlichen Wasserwechsel von 50% aus und gebe diesbezüglich dann Ratschläge welche Stoffe man vorsichtig (sprich nicht in sehr hoher Konzentration) zuführen sollte, damit das Leitunsgwasser für die Pflanzen aufgewertet wird. CO2 Optimierung ist dann der zweite Schritt gefolgt von der Einbringung gesunder schnell wachsender Pflanzen. Die Fütterung der Fische sowie der Besatz sollten ebenso wie die Filterung nicht außer Acht gelassen werden.
Insgesamt gesehen ist dies auch die Herangehensweise beinahe aller Aquarianer. Nämlich für die Pflanzen optimale Bedingungen zu schaffen. Ich habe mit der Zeit wirklich verdammt viele Problemstellungen und Ratschläge in deutschen wie auch internationalen Foren/Newsgruppen/Mailinglisten gelesen und die meisten erfolgreichen Aquarianer verfahren so.

Ich hoffe ich konnte dir meine Sichtweise etwas näher bringen. Ich will mit dieser Art und Weise den Leuten helfen und dies gelingt in der Regel ziemlich häufig. Ich zweifel, wie schon oben erwähnt, dabei aber sicherlich nicht die Funktionalität der anderen Herangehensweisen an, sondern eröffne den Nutzern von Flowgrow nur eine weitere Sichtweise der Aquaristik, da es in den vielen vielen anderen Foren schon genug über limitierende Ansätze über z.B. PO4 zu lesen gibt. Jeder kann dann für sich entscheiden nach welcher Methode er sein Glück probieren möchte. Wenn dermaßen große Algenberge im Becken vorhanden sind, kann durch ein paar Makronährstoffe eigentlich die Situation nicht wirklich schlimmer werden ;). NO3 ist für Fische, Garnelnen etc. bis in sehr hohe Konzentrationen nicht giftig, PO4 ebenfalls nicht und auch Kalium nicht. So gesehen kann man nichts verlieren und wird in der Regel eher Vorteile von dieser Herangehensweise haben.

Liebe Grüße
Tobi
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi Isa,

mich würden noch sehr deine Wasserwerte (Leitungswasser) für NO3, Phosphat, Magnesium, Calcium und Kalium interessieren. Dein Wasserversorger sollte diese Werte in seiner Analyse auch aufführen. (z.B. auf der Homepage des Wasserversorgers schauen)

Dein CO2 Gehalt scheint bezüglich deines pH Wertes und der Karbonathärte auch etwas niedrig zu sein. Hat dein Dennerle Ei eine schön hellgrüne bis sattgrüne Farbe?

Ein paar günstige schnellwachsende Wasserpflanzen wie Hornkraut oder Wasserpest bekommt man in beinahe jedem Zoogeschäft. Ich denke vorläufig solltest du davon einige dazusetzen.

Easycarbo ist bei solchen Algenproblemen keine schlechte Idee, da es leicht Algizid wirkt und den Pflanzen zusätzlich noch Kohlenstoff zuführt.
 

Tutti

Active Member
Hi Tobi,

schöner Aufsatz und das alles in 7 Minuten ,wow !

Ich will doch deine ganzen Ratschläge und dein Forum und auch dein Herzblut was du in die Sache hier reinsteckst nicht schlechtreden oder so,nach deinem Beitrag habe ich den Eindruck das du das in etwas so auffasst. und ich bin mir bewusst das du den Usern helfen willst !
Ich bin ja hier und lese mit weil ich solchen Maßnahmen aufgeschlossen gegenüber stehe !!
Ich vertrete auch nicht die Meinung von deiner Lieblingsstreitpartnerin Ingrid
Aufgeschlossenheit für neue Herangehensweisen dürfte einigen "alten Hasen" sicherlich gut tun
nur damit das mal klargestellt ist .
Du predigst Aufgeschlossenheit für neue Herangehensweisen aber bist glaube ich selber nicht mehr ganz aufgeschlossen gegenüber Methoden die von deinen abweichen(du bist sehr von deiner, es immer Unterversorgungsmasche eingenommen ) !Naklar führen viele Wege nach Rom,und man kann mit vielen Methoden ans Ziel kommen .
Ich fand es eben sehr "Komisch" das du als erstes ohne eine Info zuhaben auch immer in die gleich Sparte haust "Unterversorgung".Du und Ingrid,ihr seit euch da recht ähnlich,nur das sie ebend immer genau das Gegenteil wie du predigt :D
Es kann doch nicht sein das irgend ein Bild von veralgten Becken gepostet werden und man pauschal von Mangel oder Unterversorgung spricht ,oder ?wenn doch weiß ich auch nicht weiter !


Grüße Tutti
 

diditsch

Member
Hallo Tutti,

ich verfolge den (einen) Glaubenskrieg mit wechselnder Lust eine ganze Zeit, habe aber überhaupt nicht den Eindruck das es hier bei Flowgrow darum geht diesen auszutragen. Eher geht es um eine offene, freundliche, nicht polemische Diskussion. Ich zähle mich wie du nicht zu einer Fraktion. Gibt es da überhaupt mehrere Fraktionen oder Dünge-Glaubensgemeinschaften? :lol:
Was außer einem Ungleichgewicht in der Nährstoffversorgung oder fehlenden Nährstoffen könnte es sonst sein, wenn man ausschließt das keine Vergiftung des Wassers vorliegt, das Licht halbwegs o.k. ist und die radioaktive Strahlung (die wohl eher komplexere Lebensformen schädigt) :wink: nicht ungewöhnlich hoch ist.

Gruß

Dieter
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi Tutti,

ich wollte mit "alte Hasen" auch nicht explizit dich meinen, sondern mich allgemein an die Kritiker der Makronährstofflösungen wenden.
Ich wollte auch nicht dich in diesen Topf mit hineinwerfen... nur eben ein kleines universelles Statement loswerden :).

Ich probiere mittlerweile sehr gemäßigt zu einer Makronährstoffaufdüngung zu raten, da die allgemeine Stimmung gegenüber Makronährstoffdüngung ja sehr "gereizt" in anderen Forum aufgegriffen wird. Pflanzen brauchen aber definitiv alle essentiellen Nährstoffe in verfügbarer Form. Durch eben geringe PO4 Werte kann natürlich auch NO3 und Kalium usw. sehr viel niedriger in der Wassersäule oder dem Boden vorliegen, jedoch muss insgesamt gesehen von allem etwas da sein.

So beharre ich auch nicht so sehr auf Unterversorgung, sondern plädiere eher für ein Nährstoffgleichgewicht. Ich kann absolut verstehen, dass einige Personen Probleme mit dem Estimative Index haben, da dieser schon sehr hohe Nährstoffwerte präferiert und radikal anders in seinem Ansatz ist. Alles in allem hat er aber dennoch sehr wichtige Grundzüge der Düngung aufgezeigt und so die Sichtweise der Aquariendüngung weiter bereichert.

Ich denke so "verbohrt" bin ich auf die Makronährstoffdüngung nicht... aber dennoch ist es wohl logisch, dass ich eher für einen Weg eintrete, den ich selber für einfacher halte als einige limitierende Ansätze. Bzw. selbst PO4 limitierte Becken empfehle ich, durch z.B. Düngelösungen wie PPS Pro oder das PMDD. Dort ist es das große Ziel eine PO4 Limitierung herbeizuführen und gleichzeitig für eine tägliche Verfügbarkeit aller Nährstoffe zu sorgen.

Mit Mangel bzw. Unterversorgung liegt man bei Algen nicht so verkehrt. Irgendetwas fehlt den Pflanzen und die Algen gedeihen hierdurch. Algen sind viel anpassungsfähiger als höhere Pflanzen und können sich so gesehen auf Nährstoffengpässe wunderbar einstellen. Dies kann teilweise sicherlich durch Wasserwechsel behoben werden, aber eben leider nicht immer und daher denke ich schon, dass meine Aussage auch nicht zu radikal ist. Wasserwechsel sind immer ein Muss, jedoch müssen teilweise irgendwie die fehlenden Elemente hinzugeführt werden, falls die Pflanzen nicht richtig gedeihen.
Es ist wunderbar, wenn man keine zusätzlichen Stoffe außer z.B. einen Volldünger + Leitungswasser nutzen muss, um für prächtigen Wuchs zu sorgen. Ich denke teilweise neige ich schon dazu schnell auf die Makronährstoffe einzugehen, da ich persönlich z.B. große wöchentliche Wasserwechsel als selbstverständlich ansehe und selber auch ein absolut minimal besetztes Becken habe.

In dem expliziten Beispiel fiel mir aber die doch ganz ordentliche Lichtmenge über dem Becken auf und die langsam wachsenden Pflanzen (vornehmlich Farne). Dies ließ mich in Kombination mit den Algen darauf schließen (viele Grünalgen), dass wohl ein Makronährstoff fehlen könnte. Es wäre die einfachste Herangehensweise z.B. Kalium zuzudüngen anstatt den PO4 Wert auf 0,01 zu drücken.
Das natürlich solche leichten, einfachen Tips nicht immer zum Erfolg führen ist mir bewusst und diesbezüglich sollten dann natürlich auch tiefer gehende Analyseschritte weiterverfolgt werden.

Insgesamt hoffe ich dennoch, dass ich nicht einen zu festgefahrenen Eindruck hinterlasse... ich freue mich über alle Möglichkeiten ein Aquarium zu pflegen, nur mag ich es nicht, wenn prinzipiell etwas verteufelt wird. Ich hüte mich zumindest selber davor andere Methoden schlecht zu reden und zeige stattdessen lieber Vor- und Nachteile auf oder eröffne weitere Alternativen.

LG
Tobi
 

Wirbelmann

Member
Hallo,

diditsch":1v8oiqxs schrieb:
Was außer einem Ungleichgewicht in der Nährstoffversorgung oder fehlenden Nährstoffen könnte es sonst sein

genau, wir haben doch den Riesenvorteil das unsere Pflanzen wachsen wollen, also geben wir ihnen das was sie zum Wachsen brauchen und sie werden dies dann auch mit 100%-tiger Sicherheit auch tun.
Ich persönlich versuche herauszubekommen welcher Nährstoff meinen Pflanzen fehlt, anstatt jeden zweiten Tag einen 90%-prozentigen Wasserwechsel zu machen.

Gruß Hans
 
A

Anonymous

Guest
hallo,

Ingrid,ihr seit euch da recht ähnlich,nur das sie ebend immer genau das Gegenteil wie du predigt
uff ...klar mit einem winzigen unterschied, meine becken kann ich regelmäßig updaten.
ich höre gerne zu keine frage, ...aber dann will ich auch ergebnisse sehen. die die viel reden können nicht viel zeigen oder lange zeigen, weil die algen wiedereinmal schneller waren und das layout gerade wieder irgendwie hin gerafft haben.

Ich persönlich versuche herauszubekommen welcher Nährstoff meinen Pflanzen fehlt, anstatt jeden zweiten Tag einen 90%-prozentigen Wasserwechsel zu machen.
viel spass dabei. auffällig ist aber selbst hier im forum, alle die die große ww machen deren pflanzen wachsen ohne algenplagen und die becken leben länger.
 

Tutti

Active Member
Hallo,

eigetlich wollte ich genau das hier vermeiden :cry:
geht euch einfach aus dem Weg ihr Beiden und dann ist gut,ihr kommt doch nichtmehr zusammen auf einen grünen Zweig!
Da sind die Ansichten dann doch zu verschieden !

habe aber überhaupt nicht den Eindruck das es hier bei Flowgrow darum geht diesen auszutragen. Eher geht es um eine offene, freundliche, nicht polemische Diskussion. Ich zähle mich wie du nicht zu einer Fraktion. Gibt es da überhaupt mehrere Fraktionen oder Dünge-Glaubensgemeinschaften?


hi dieter ,nein hier soll kein Glaubenskreig ausgetragen werden,aber mal kritisch nachfragen warum immer auf Unterversorgung oder Mangel gepocht wird,darf man ja !!und ich würde mich dann doch zu denen zählen,die die Sache eher wie Ingrid angehen,was nicht heißen soll das das die einzig wahre Methode ist .Ich bin offen für Neues darum lese ich hier mit !

Was außer einem Ungleichgewicht in der Nährstoffversorgung oder fehlenden Nährstoffen könnte es sonst sein


Ein Überangebot an Nährstoffen ,Mißverhältnis von Pflanzen zum Licht oder Licht zum Dünger und und und ...falsche Düngung,keine Wasserwechsel,schlechte Wsserwerte,Überbesatz..aber ein Bild mit Algen ohne weitere Infos und dann sagen Unterversorgung grenzt doch schon an Wahrsagerei,sorry !!

Grüße Tutti
 

Philipp

Member
Hallo,
das Becken zählt durch seine Beleuchtung mit 4x24W T5 (!) für mich zu den Starklichtbecken. In meinen Becken mit ähnlicher Beleuchtungsstärke muss ich Stickstoff und Phosphat zudüngen, um keine Wachstumsstockungen oder Algenprobleme zu bekommen. Ganz anders bei Schwachlicht- oder "normal" beleuchteten Becken. Da reichen die Ausscheidungen der Fische aus. Die T5 Lampen sind wirklich um einiges effektiver, als T 8 Lampen. Die Warnung vor Nitrat und Phosphat kommt wohl noch aus Zeiten, in denen die Becken recht schwach beleuchtet und stark besetzt waren. Was wir in den Starklichtbecken betreiben, ist praktisch Pflanzen-Bodybuilding - und das braucht Futter . Ich kann Tobi von daher nur zustimmen mit seinen Ausführungen. Auch wenn sie vielleicht spekulativ sind, auf Grund fehlender Wasserwerte, so lässt sich an Hand der Bilder und der Beleuchtungsstärke schon auf den angeführten Nährstoffmangel schließen.
Gruß Philipp
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Tutti":3hhazyf8 schrieb:
Ein Überangebot an Nährstoffen ,Mißverhältnis von Pflanzen zum Licht oder Licht zum Dünger und und und ...falsche Düngung,keine Wasserwechsel,schlechte Wsserwerte,Überbesatz..aber ein Bild mit Algen ohne weitere Infos und dann sagen Unterversorgung grenzt doch schon an Wahrsagerei,sorry !!

Grüße Tutti

Ein Überangebot an Nährstoffen kann nur dann zu einem Problem führen, wenn es weitere Nährstofflücken gibt. Probiere doch einfach mal aus 10 mg/l NO3, 1-2 mg/l PO4 und 10 mg/l Kalium in dein Becken zu geben. Es werden keine Algen auftreten, so lange du weiterhin einen guten CO2 Gehalt im Becken hast, damit dieser Faktor nicht zum limitierenden Element wird.
Fügst du jedoch nur z.B. NO3 und Kalium hinzu wird es viel eher zu Problemen kommen, da der Nährstoffbedarf der Pflanzen nicht komplett abgedeckt ist. Die permanente bzw. konstant gewährleistete Verfügbarkeit der Nährstoffe ist hierbei entscheidend. Die Pflanze braucht pro Tag etwas von allem. Die Menge der Nährstoffe kann dann über die Lichtmenge oder gewisse andere Limitierungen geregelt werden.

Bezüglich des Mißverhältnisses von Licht und Pflanzen kann ich dir teilweise zustimmen. Mehr Biomasse macht ein System sehr viel stabiler, jedoch wenn Nährstofflücken vorhanden sind, bringen viele neue schnellwachsende Stängelpflanzen nichts. Das Nährstoffproblem bleibt bestehen und auch die einfach zu haltenden krautigen Pflanzen gehen auch ein :(.

Licht zum Dünger, ebenso wie falsche Düngung kann ähnlich wie davor gesehen werden. Eine einseitige Düngung bringt hier wieder viele Nachteile mit sich, da z.B. nur der Volldünger erhöht wird aber dieser gar nicht in höherer Dosierung benötigt wird. Algen freuen sich weiter über die schwächelnden Pflanzen und breiten sich aus.

Schlechte Wasserwerte beziehe ich jetzt auf starken Überbesatz mit einhergehend hohen NH4 Werten und vielleicht auch NO2 Werten. Ein Überangebot an NH4 kann zu Algen führen und ist auch sonst für ein Aquarium mit vielen Problemen einhergehend wie z.B. die Möglichkeit NH3 zu produzieren. Hier sind natürlich Wasserwechsel die erste Intervention und darauffolgend die Analyse bezüglich der Nährstoffe, um die Lücken in der Nährstoffversorgung zu schließen und dadurch den NH4 Verbrauch anzukurbeln.


Alles in allem weiß man doch sehr viel über die Physiologie der Pflanzen und kann daher genau sagen, was die Pflanzen benötigen und was nicht. Eine Unterversorgung bezieht sich hierbei dann immer gezielt auf einen Stoff bzw. sollen eben Ungleichgewichte beseitigt werden. Wir Menschen können uns doch ebenfalls nicht nur von z.B. Pommes ernähren, da uns irgendwann andere Vitamine etc. fehlen würden und wir dann genau wie die Pflanzen anfangen würden zu schwächeln und kränklich zu werden. Wenigstens können auf uns dann keine Algen wachsen ;).

Nur auf großen Wasserwechseln zu beharren halte ich in diesem Zusammenhang für realitätsfremd, da man scheinbar die belegten und mit tausenden Studien nachgewiesenen Bedürfnisse der Pflanzen ignoriert und stattdessen sich auf homeopatische Annahmen bezieht wie Hemmstoffe oder "Blockaden durch Überangebot" usw. Wasserwechsel SIND WICHTIG und sollten immer ausgeführt werden, damit eben organische Anreicherungen aus dem System ausgetragen werden, jedoch kann ein Wasserwechsel nur so effektiv sein, wie die Qualität des Leitungswassers es hergibt. Wenn man permanent Wasserwechsel mit z.B. reinem VE Wasser oder Osmosewasser betreiben würde, wäre absolut nichts dadurch an der Situation verbessert. Jegliche Nährstoffe müssten allein über den Bodengrund zugeführt werden, was ebenfalls problematisch sein kann und gerade auf die Fähigkeit der Unterwasserpflanzen, die Nährstoffe auch über die Blätter aufzunehmen, ignoriert.
Spurenelemente sind in vielen Gebieten in Deutschland im Leitungswasser nicht ausreichend vorhanden, wenn genug Licht über dem Becken ist. Hier würde der alleinige Wasserwechsel auch nicht als Allheilmittel helfen.

Es müssen eben viele Maßnahmen ineinander greifen, um eine Besserung der Situation zu bewirken. Dem einen ist vielleicht schon mit einem großen Wasserwechsel und ein paar neuen Pflanzen geholfen, der andere muss eben noch den ein oder anderen Stoff hinzufügen.

Großartige Becken mit konstanter Makronährstoffdosierung findet man zu tausenden... ich glaube ich sollte da mal nicht als Referenz für die Welt gesehen werden, wie es ja von gewissen Leuten gerne gesehen wird. Insgesamt bin ich mit meinen Becken zufrieden, da ich nie wieder so eine Algenplage erleben musste, wie zu den Zeiten mit NO3=0 und PO4=0, bei opulenter Lichtversorgung.
 

Isa

Member
Hallo,

nachtrag zu den Wasserwerten. NO3 ?, Phosphat ?, Magnesium 26, Calcium 61, Kalium 1,2
N-Ergie Nbg-Nord

Mensch ich hab null Ahnung von NO3 & Co. Chemie war noch nie mein Ding... Magnesium und Calcium kenn ich schon und Phosphat und Kalium ist Dünger, oder nicht?! (Ich werds nachlesen)
Da mein Flüssigdünger fast leer ist, was für einen Dünger könnt ihr empfehlen? Habe schon gelesen, dass auch hier einige eher auf Dennerle und andere auf Ferrdrakon schwören. Ich habe beides noch nicht probiert. Habe übrigens grade mal wieder großzügig Wasser gewechselt (50 %). Wahrscheinlich habe ich eher einen Bandscheibenvorfall als ein algenfreies Aquarium...

Grüße
Isa
 

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