Austauscherbau

styro

Member
Hallo zusammen

Nachdem ich ja nun schon wieder 6 Tage in Deutschland bin, habe ich heute meine VEA in Betrieb genommen. Nach knapp 3 Tagen war die Anlage fertig, Druckprobe mit 2,5bar bestanden. Wie versprochen habe ich ein paar Bilder vom Bau/Aufstellung gemacht die recht selbsterklärend sind.
Die Performance ist gut, so habe ich am Austritt 16µS gemessen. Durch den Bypass ist die Leitfähigkeit auf ca. 50µS eingestellt. Bin gespannt wie sich die Anlage die nächsten Tage/Wochen macht.

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Gruß

Georg
 

Roger

Active Member
Kompliment Georg!

Wirklich toll gemacht. Da lacht das Mechanikerherz.
Nur schade das ich über keine Drehbank verfügen kann. Dann wäre sowas für mich auch nicht das große Problem.
 

gartentiger

Active Member
Hallo Georg,

schön das du wieder da bist. Ich hoffe dir hat dein Urlaub gut getan :wink:

Die Ausführung sieht klasse aus, gefällt mir richtig gut.

Bin gespannt wie es in einigen Wochen aussieht.
 

kurt

Well-Known Member
Hallo Georg,
schön daß es wieder weitergeht :bier: , seit unserer letzten Post hat sich ja viel getan.
Deine Anlage ist gut gelungen :top: , scheinst ja top-fit aus dem Urlaub zurückgekommen zu sein.
Wie groß sind deine Säulen denn letztendlich geworden und ist die hohe Überkapazität des Kati so gewollt?

PS.
Hoffentlich schreibst du dein Bericht über Bangkok auch weiter.
 

styro

Member
Hallo zusammen,

Erst mal danke für die Blumen, da wird man ja richtig verlegen..... :oops:....Ihr Schlingel

@ Roger:
Wie Kurt es schon gezeigt hat, kann man es ja auch einfacher bauen - die Funktion ist letztendlich das Maß der Dinge, danach kommt die Ästhetik. Ich könnte mir auch eine rein geklebte Version vorstellen (mein LUWA Teilensalzer ist ja auch so ausgeführt), das würde die Fertigung weiter vereinfachen. Sowas könnte man dann auch als Bausatz vorfertigen und man klebt es sich dann selbst zusammen.

@ Christian:
Ja der Urlaub hat sehr gut getan..... :D. Bin auch gespannt wie sich die VEA macht, der heutige automatische Wasserwechsel hat wohl tadellost geklappt. Also weiter beobachten..... 8) .

@ Kurt:
In der Tat, es hat sich viel getan mit dem Thread! Mußte natürlich nachziehen, wenn Du schon so vorgelegt hast.... :D. Der Urlaub tat den Rest, so war ich also voller Tatendrang........
Die Überkapazität des Kati ist so gewollt, da ich ja Betonwasser habe (das ja eigentlich für Teilentsalzung passen würde). Das Säulenvolumen ist jeweils ca. 15,5L. Mit Rückspülvolumen und Ausdehnung bei Beladung bin ich rechnerisch auf 11,7L Katiharz und 7,15L Aniharz gekommen. So habe ich die VEA auch befüllt, mal sehen wie sich das Ganze in den nächsten Wochen verhält.
An der Fotoreportage vom Chattuchack arbeite ich noch - kommt wohl zum Wochenende. Werde wohl nicht viel schreiben, dafür habe ich mehr Bilder....... 8)

Gruß

Georg
 

Pumi

Member
Hallo

Möchte auch ne VE_Anlage machen!
Würde relativ günstig zur folgenden Harzen kommen
Nun meine Frage jetzt dazu ob die für die Aqauristik gebrauchen kann!
Die Anlage soll extern,also nicht im Becken laufen und aus 2 Säulen,Kati und Ani bestehen!

Hier mal die Datenblätter
Stark sauer
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Stark basisch
[albumimg]3936[/albumimg]

Danke schon mal für jede weitere Hilfe

LG Mario
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hi Mario,

das stark saure Harz ist fast kein Thema. Die einzige auftretende Frage ist, ob es ein Indikatorharz ist oder nicht.

Bei stark basischen Harzen ist das so eine Sache. In der Süsswasseraquaristik wird allermeist ein schwach basisches Anionenharz verwendet. Das tauscht alles bis auf die schwachen Säuren. Das Kohlendioxid lässt sich durch umwälzen/belüften entfernen. Das Kieselalgen begünstigende Silikat verbleibt allerdings. Das SiO2 entfernen können manche(!) stark basischen Harze. Das Silikat ist also der entscheidende Unterschied und stößt besonders den Meerwasseraquarianern sauer auf. Ich will es aber auch raus haben und mache mich zur Zeit bezüglich geeigneter Harze kundig. Ich schaue aber eher nach den für mich leichter verfügbaren Bayerharzen (Lewatit). Daraus ableitend würde ich bei dem Amberlite Harz mai nachhaken, denn ich vermute, es holt die Kohlensäure raus, das Silikat aber nur anfänglich, d.h. eher nicht.

Dann gibt es noch einen wichtigen Unterschied in stark/schwach basisch und der wirkt sich auf das Sizing einer VEA aus, das sit die Aufnahmekapazität. Ein schwach basisches hat eine deutlich höhere Aufnahmekapazität. Praktisch bedeutet das, mit einem schwach basischen Harzergibt das 2 Säulen mit gleicher Harzmenge, während man bei der Verwendung von stark basischem Harz ein Plus von 50% einplanen sollte! Da stark/schwach basisches Harz das gleiche kostet, macht das preislich einen deutlichen Unterschied.

Jetzt kommt die Kröte, die mich selbst grübeln macht. Der Ablauf des stark basischen Harzes riecht mehr oder weniger deutlich nach den Aminogruppen. Das gilt (nur) für alle stark basischen Harze, schwach basisch riecht nicht. Deshalb hat meine VEA stark sauer/stark basisch noch eine dritte Säule mit einem nicht regenerierbaren Reinstwasserharz hinten dran. Dessen Aufgabe ist die Geruchsbeseitigung und die Entfernung des Silikats. Vor 10 Jahren, so alt ist meine VEA, gab es die silikatfähigen stark basischen Harze noch nicht. Weil mein Reinstwasserharz wieder zuende geht und es eben geeignetere stark basische Harze gibt, beschäftige ich mich wieder damit. Diese, meine bisherige Lösung, ergibt zwar ein Reinstwasser deutlich unter 1µS/cm, dafür muss ich aber sehr frühzeitig regenerieren um das Reinstwasserharz zu schonen. Praktisch muss ich bei 20l verwendetem Harz schon nach 500-600l gewonnenem Deionat regenerieren. Das ist im Verhältnis zur eingesetzten Harzmenge nicht viel.
Auf der anderen Seite ist es vorteilhaft, Wasser gemäß der Kapazität zu gewinnen/lagern und die VEA dann stehen zu lassen. Ständiges Wiederanfahren macht ein Verwerfen des anfänglich gewonnen Wassers notwendig. Sinnvoll ist es die VEA beladen stehen zu lassen, im Bedarfsfall zu regenerieren um direkt im Anschluss Deionat bis zur Erschöpfung zu gewinnen und sie dann wieder bis zum nächsten mal stehen zu lassen. So gesehen passt die schon ziemlich gut. Da zermartere ich mir die Rummsmurmel schon lange - und das nur, weil stark basisch im Ablauf so riecht!

Gruß, Nik
 

Pumi

Member
Hi Nik

Hab mich nochmals dort erkundigt!
Hab dort keine Chance das ich ein schwach basisches bekomme!
Also werd ich es mit dem stark basischen machen!
Welche Möglichkeit bleibt mir dann das vernünftig zu machen?Nur mit dem 3 Harz oder gibts da sonst noch was anderes?
Farbindikator haben sie keine,wo liegt da der grosse Unterschied?

Wenn das Wasser länger im Becken ist riecht es trotzdem noch?Werd es aber ca 1/3 mit Leitungswasser verschneiden!

Bitte dich noch um weitere Tips

LG Mario
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hi Mario,

Harze sind das eine beim Austauscherbau, die Säulen das andere. Insgesamt schon ein anspruchsvolles Thema.

Noch mal zu den Harzen. Beim Kat Harz spielt es eine nicht unerhebliche Rolle ob Indikatorharz - das zeigt den Beladungszustand durch Farbumschlag an - oder nicht. Wenn nicht, muss am Ausgang der Kationensäule, vor der Anionensäule der Leitwert gemessen werden, denn wenn das Anionenharz mit Kationen beschickt wird, verblockt das Anionenharz irreversibel!
Man kann aber auch anhand des Harzdatenblattes und der Trinkwasseranalyse ausrechnen wie weit das Harz bei dem vorhandenen Wasser reicht. Ganz nett kann man das hier sehen.

Du hast ja nun üppig Harz für kleines Geld. Trotzdem würde ich die Anlage von der Leisrtung entsprechend deinen Lagermöglichkeiten für ewonnenes Wasser auslegen.

Na gut, komme ich jetzt mal doch auf deine eigentliche Frage zurück, was kann man gegen den Geruch machen. :wink:
- eine dritte Säule nachschalten und mit einem nicht regenerierbaren Mischbett-/Reinstwasserharz befüllen - vielleicht bekommst du das ja auch.
- über Aktivkohle filtern

Selber fahre ich die 3-Säulenvariante mit zusätzlichem Einwegharz, die Möglichkeit mit der Aktivkohle kann ich ob ihrer "Wirtschaftlichkeit" im Vergleich nicht einschätzen. Mit zusätzlichem Harz hätte den Charme das alles raus ist - ohne Silikat beim Einfahren keine Kieselalgen! Ich schätze auch sehr die Möglichkeit nur mit Deionat und dann mit einem Aufhärtesalz aufgesalzen ein Aquarium zu betreiben. Das ist pflegeleichter.

Die Säulen sind das nächste Thema. Kann man selber bauen, ich hatte sie gekauft. Es gibt verschiedene Techniken/Notwendigkeiten, ich versuche sie mal alle aufzuzählen, dann kann man z.B Fertigsäulen ob ihrer Qualität einschätzen. Nicht wenige bewegen sich an der untersten Kante des Möglichen.

- Schwebbettverfahren
das Wasser durchströmt das Harz von unten nach oben und hebt das Harzbett im Betrieb an. Vorteil: Nach dem Betrieb rieselt das Harz vom unteren Ende des angehobenen Schwebbettes weg und hinterlässt ein für den weiteren Betrieb/Regenerierung ein aufgelockerts Harzbett. Macht allerdings transparente Säulen erforderlich
- Gegenstromregenerierung
dazu werden die Säulen mit den Anschlüssen für Zu- und Ablauf unten betrieben. Das ermöglicht ein Regenerieren ohne großes rangieren der Säulen. Für die Regeneration wird die Säule mit der Lösung so beschickt, das sie das Harz von oben nach unten durchströmt
- ein bzw. zwei notwendige Features sind die Entlüftungsmöglichkeit am oberen Ende der Säule und die Möglichkeit ein Ende aufschrauben zu können.
- erstaunlicherweise sind viele Fertigsäulen vieler Anbieter zu kurz. Das Harzbett sollte eine Mindestschichthöhe von 800mm haben, bei einem Mischbettharz reichen 500mm.

Das waren die wichtigsten. Meine hat alles bis auf das aufschraubbare Ende. Das bedeutet, ich muss das Harz mühselig durch die Entlüftungsöffnung austauschen. So eine VEA lässt sich fest PVC-verrohrt auf einer Platte/Wand befestigen und es müssen zum Regenerieren lediglich ein paar 3-Wege-Hähne umgestellt werden, sehr bequem. Außerdem braucht es noch eine Pumpe mit Keramikwelle um Säuren- und Laugenlösung durch die jeweilige Säule zu juckeln.

Ein Anbieter, West-Aqua, erklärt das auf seiner HP recht ausführlich. In dessen Shop bekommt man auch wertvolle Teile für den Eigenbau. Na dann, viel Spaß! :D :wink:
Hier und hier kannst du auch noch mal schauen. Im AiD lohnt sich allgemein die Suche nach "VEA".

Gruß, Nik
 

Roger

Active Member
Hallo Ihr Austauscherprofis,
ich muß gestehen, das er mir sehr schwer fällt die Materie zu fassen und das gelesene richtig im Kopf zu behalten. Mir geht es eigentlich auch mehr darum eine praktikable Lösung zu haben die Ihren Zweck erfüllt. Wie das im einzelnen mit welchen Harzen funktioniert ist für mich zweitrangig.

Deshalb habe ich jetzt gerade mal mit Herrn Gralla telefoniert und habe folgende Auskunft erhalten.
Das stark basische Anionenharz verlässt den Austauscher mit einem Ph-Wert um die 8 bis zu ca. einem drittel der Aufnahmekapazität, dann erst fängt der Ph am Auslauf an zu fallen.. Der Geruch verflüchtigt sich mit der Zeit und ist nicht schädlich.
Die Füllmengen der Austauschersäulen sind immer identisch, d. h. es wird immer die gleiche Menge Kationen- und Anionenharz verwendet. Hierbei erschöpft sich meist das stark saure Kationenharz zuerst, wobei ein schwach basisches Anionenharz erst etwa halb erschöpft ist. Bei einem stark basischen Anionenharz sind die notwendigen Regenerationsintervalle mit dem Kationenharz meist ziemlich identisch. Dies kann je nach Ausgangswasser variieren und sollte anfänglich mit LW-Messung überprüft werden.
Gralla´s Empfehlung für den Süßwasserbereich war dennoch ein stark saures Kati-Harz und ein schwach basisches Ani-Harz.

So wie ich das im Moment sehe, ist das wohl die geeignetste Lösung. Wenn man zusätzlich Silikat entfernen möchte, kann immer noch eine Mischbettsäule bei Bedarf nachgeschaltet werden.

War das jetzt so richtig? Ich bin mir wie gesagt immer noch nicht ganz sicher.
Ein klares "Ja" oder "Nein" würde mir reichen.
Ansonsten macht eure Antwort bitte nicht so kompliziert!
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Roger,

nein!

Kann ich mich nur wundern, dass er das so gesagt haben soll. Das stimmt so nicht!

Im Leitungswasser dissoziieren die Stoffe in Kationen und Anionen das ist also in der Summe jeweils gleich. Bei Harzen wird die totale Kapazität in min. eq/l angegeben. Die beträgt für die verschiedenen Harze lt. Datenblatt ungefähr
Stark sauer 1,8 eq/l
schwach basisch 1,7 eq/l
stark basisch 1,2 eq/l

Das bedeutet, gleiche Mengen Harz stark sauer bzw. schwach basisch sind kapazitätsmäßig vergleichbar.
Nähme man gleiche Mengen Harz stark sauer bzw. stark basisch, dann erschöpfte sich das stark basische deutlich vor dem stark sauren!
Daraus lässt sich nun auch ableiten warum man von einem stark basischen Harz 50% Aufschlag der Menge des stark basischen Harzes benötigt.

Einfache Rechnung:
2 Liter stark saures Kat-Harz á 1,8 eq/l --> 3,6 eq
3 Liter stark basisches An-Harz á 1,2 eq/l --> 3,6 eq

Es stimmt, die Amine sind harmlos. Die Ausssage, verflüchtigt sich, ist auch richtig, aber wann? Das will ich keinesfalls im Wohnzimmeraquarium ausdünsten haben!

Gruß, Nik
 

Roger

Active Member
Hallo Nik,
ich danke Dir für die sehr aufschlußreichen Ausführungen.

nik":5v09rbw4 schrieb:
Das will ich keinesfalls im Wohnzimmeraquarium ausdünsten haben!
Damit hat das stark basische Harz für mich die Liste der praktikablen Lösungen verlassen.
Also bleibt doch nur die Kombination stark sauer - schwach basisch als sinnvoll über.

Ich habe mir jetzt mal diese Reinstwasserfilter angeschaut. Soweit ich gesehen habe, besteht das Mischbettharz ebenfalls aus einer stark sauer/stark basischen Harzmischung. Wo liegt denn da der Unterschied zu den einzeln befüllten Kati+Ani Harzen?
 

Pumi

Member
Hi Nik

Hab noch ne Frage zur Totalkapazität!
Normal wird es ja in meq/l angegeben!
Bei mir ist nur mol/l!Wie kann man das umrechnen?
Wenn man eine Schütthöhe von mindesten 80cm pro Säule braucht,macht es auch Sinn z.B 2 Säulen Kati mit je 40cm zu machen?
LWmeßgerät hab ich auch!Bei welcher Differenz wird es dann zu regenerieren sein!Sagen wir mal als Beispiel ich hab 5µS,ab welchen Wert wird es dann gefährlich?

Danke im Vorraus

LG Mario
 
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