Hi Robert,
klar, das weiß ich. Ich verstehe das Problem so:
Woher weiß ein Gerät außerhalb meines Systems, wie es die Farben darstellen soll, wenn es auf mein Kalibrierungsprofil (ICC) nicht zugreifen kann? Gar nicht. Darum brauche ich die Korrektur über Affinity, damit das Bild auch auf anderen Systemen ohne mein Profil etwa so aussieht wie bei mir.
Wenn ich z.B. in LR die Farben eines Bildes bearbeite und dabei das Farbmanagement über mein Kalibrierungsprofil läuft, wird die Farbdarstellung der RGB Werte auf meinem Monitor so geregelt, dass es entsprechend der Kalibrierung aussieht. Weil bei mir mit dem Profil z.B. die Sättigung wesentlich geringer ist als bei Standardeinstellung, bearbeite ich die Farben oft so, dass sie etwas kräftiger wirken. Wenn ich nun aus LR exportiere, wird das Bild so exportiert, dass es nur mit Zugriff auf das Profil so aussieht, wie ich das wollte. Ohne Zugriff auf das Profil sieht das Bild nun logischerweise knallpoppig aus. Indem ich nun über den Workaround mit Affinity beim Exportieren das Profil anwende, werden die Farben beim Export anscheinend so korrigiert, dass sie auch auf Anzeigen, die das Profil nicht nutzen, so angezeigt werden, wie gewollt. Die Bilder sehen dann z.B. im Faststone (der kein Farbmanagement kann) genauso aus wie in LR. Auf anderen Systemen können sie natürlich völlig anders aussehen.
Was ich allerdings bisher nicht kapiere ist, warum die mit Profilkorrektur exportierten Bilder dann in Programmen mit Farbmanagement genauso angezeigt werden wie in solchen ohne :?. Ich dachte, vielleicht gibt es in der Bilddatei eine Info, ob ein Profil angewendet werden soll oder nicht, oder entsprechende Korrekturwerte. Aber das stimmt wohl so nicht. Ich hätte noch eine Menge Fragen mehr, die Sache ist offenbar kompliziert.
Mein Fazit: Da die Monitorkalibrierung offenbar nur innerhalb von Systemen konsitent gleiche Farben bringt, die das gleiche Profil nutzen, macht es für Bildbearbeitung fürs Internet eigentlich keinen Sinn.
VG Kalle