Re: Cabomba caroliniana nicht mehr erhältlich?
Hi Ebs kein Problem,
wollte hier nur keinen langen Monolog halten, es ist etwas umfangreicher :lol:
Kurzform:
1.
Cabomba brauchen viel Licht, (mit Deiner Angabe kann ich leider nichts anfangen, pardon) :?
bei mir brennen 3 LED Balken a 60 Watt über einem 300L Aq. (rechnerisch ca. 84 Lumen je Liter)
2. Es ist zuträglich geringe Nährstoffkonzentrationen im Wasser zu haben.
No3 ist bei mir unter 10mg, Phosphat dünge ich alle paar Tage mal nach (es ist nie nachweisbar wenn ich es teste)
Eisen die üblichen 0,05 mg/L auch nicht immer nachweisbar
Ich nutze Leitungswasser mit KH 7 und GH 13, Kalium 15mg/L, Magnesium 10mg/L (habe viel davon im Leitungswasser)
Co2 ist unabdingbar, ich drücke den PH mittels PH Controller auf 6,95 also um die 20 mg -30 mg Co2.
Temperatur Tags 23 Grad, nachts gehts etwas runter.
3. Ein Bodengrund (nicht einfach nur Kies/Sand) ist sehr zuträglich. Im Moment nutze ich den Aqua Basis Plus von JBL der klappt super. Sie mag auch sehr gern Torf/Lehm/Sand gemischt mit Kies abgedeckt.
4. Am wichtigsten: Die Pflanze muß in Ruhe gelassen werden, dazu schreibe ich gleich etwas ausführlicher.
Meine Beobachtungen:
Diese Pflanzen werden immer als Bund angeboten und von jedem wie Stängelpflanzen angesehen/bezeichnet. Nach meinen Beobachtungen/Erfahrungen sollte man sie aber eher wie Seerosen (aus dieser Ordnung stammen sie auch) ansehen und auch ähnlich behandeln.
Die Triebe müssen (!) bis zur Oberfläche wachsen und danach unter selbiger fluten dürfen.
Man darf sie nicht beschneiden, den unteren Teil dabei verwerfen und dann den Kopftrieb neu stecken (wie man es bei Stängelpflanzen tut) das geht 2 - 3 mal gut danach geben sie auf und gehen ein.
Wenn ihnen der Standort behagt bilden sie einen kräftigen Wurzelstock aus, aus welchem sie immer wieder neue Triebe schieben. Dazu muss allerdings auch Licht bis auf den Boden zu diesem Wurzelstock fallen. Dieser Wurzelstock ist wichtig und muss an Ort und Stelle verbleiben, er darf nicht umgesetzt werden.(sie hasst Veränderungen und Umsetzen)
Da die Pflanze jedoch nicht über den Boden kriecht oder gar wuchert ist das alles gar kein Problem, sie bleibt sehr gut handhabbar.
Alte Triebe die unansehnlich oder zu lang geworden sind einfach direkt über dem Wurzelstock abkneifen und verwerfen. Die Triebe nie in der Mitte der Wassersäule beschneiden, sie treiben an diesen nicht wie Stängelpflanzen neu aus. Sie mag langsam, gleichmäßig fließendes Wasser mit Freiraum um sich herum.
Am besten man sucht sich einen Platz im Aquarium aus an dem sie für immer bleiben darf, dort pflanzt man 1 (!) Stängel ein und lässt sie sich in Ruhe eingewöhnen und entwickeln.
Cabomba lassen sich am besten in einem klassischen Aquarium wie es sie früher gab kultivieren; sehr hoch und breit. Meines ist etwa 60 cm hoch und 1,20m breit. Über die Höhe geht dort schon mal einiges an Längenwachstum verloren so dass sie dann nicht mehr all zu stark an der Oberfläche fluten und anderen das Licht klauen kann.
In flachen Aquarien würden sie die Oberfläche schnell zuwuchern. Sie passt daher schlecht in die heutige Zeit mit den eher flachen aber nach hinten, tiefen Becken. Im klassischen Aquarium stösst man wiederum beim Licht oft an die Grenzen. Perfekt aufgehoben wäre sie im Hollandbecken, aber sie kann halt nicht in den typischen "Straßen" angepflanzt werden da sie nicht neu gesteckt werden darf und ihre eigenen Regeln bezüglich der Wuchshöhe und Stängeldichte aufstellt.
Bei mir steht sie in der linken hinteren Ecke, wächst langsam vor sich hin und erfreut mich mit ihren wunderschönen gold/rosa Tönen. Ich bin ein sehr großer Fan dieser Art und bin bereit ihr die etwas eigentümlichen Bedingungen zu bieten.
Diese Missverständnisse, zusammen mit den hohen Lichtansprüchen verhindern erfolgreich eine dauerhafte Kultur bei den meisten.
Deine Beobachtungen mit zerfallenden Trieben kommen entweder von zu hohen Düngekonzetrationen im freien Wasser oder zu geringem Lichtangebot :-/
Gruß
Ben