Wuestenrose
Well-Known Member
Hallo…
Weil ich Kurts Tagebuch nicht weiter hijacken möchte, kommt hier die Fortsetzung.
Du hast Dich hier schon ein wenig festgebissen, wenn Du meine (absichtlich) flapsige Formulierung so ernst nimmst, nichtwahr ?
Dröseln wir das doch ein wenig auf. Bei Landpflanzen ist der normale Aufnahmeweg von Calcium der über die Wurzeln, und zwar über Calcium-spezifische Ionenkanäle (Pathak et al., 2021). Der Transport zu den Blättern erfolgt passiv durch den verdunstungsgetriebenen Saftstrom im Xylem. In die Zelle gelangt das Calcium passiv durchs Plasmalemma ins Zytoplasma.
Da konkurriert nix. Woher kommt dann die Aussage vom Calcium als "argen Antagonisten"? Möglicherweise daher: In carbonathaltigen Böden, also Böden mit hohen CaCO3-Gehalten, mit oft hohen pH-Werten, ist die Löslichkeit von Schwermetallen und auch Borat gering, so daß es zu einem Mangel an Zn, Mn, Fe und B kommen kann (Mengel, 1991). Bergmann, 1993, schreibt zum Calciumüberschuß: "Direkter Ca2+-Überschuß ist praktisch nicht bekannt."
Calcium innerhalb der Pflanze wird fast ausschließlich übers Xylem und nicht übers Phloem transportiert, was bedeutet, es ist in der Pflanze immobil. Eine zeitweise gut Calcium-versorgte Pflanze kann bei späterem Calciummangel Calcium nicht aus den älteren Blättern in jüngere transportieren. Pflanzen sind daher auf ständige Calciumzufuhr angewiesen.
Kalium und Magnesium werden nicht nur im Xylem, sondern auch im Phloem transportiert. Höhere Kalium- und Magnesiumgehalte stören daher die Einlagerung von Calcium ins Pflanzengewebe (Bergmann, a.a.O.). In der Pflanze ist daher so, daß Kalium und Magnesium antagonistisch aufs Calcium wirken, und nicht umgekehrt.
Kommen wir zu unseren Wasserpflanzen. Bei denen geschieht die Calcium-Aufnahme überwiegend passiv als Influx übers Blattgewebe. Sagt Google. Da habe ich aber ein, zwei Anmerkungen. Calcium und Phosphat verstärken ihre gegenseitige Aufnahme, wie Calcium auch die Aufnahme von Nitrat verstärkt. Phosphat aber nehmen submerse Pflanzen überwiegend über die Wurzeln auf, auch solche, die nur über ein schwach ausgeprägtes Wurzelwerk verfügen (Thiébaut, 2008). Wenn Calcium und Phosphat im Bodengrundwasser enthalten sind, wird deren Aufnahme also m.M.n. überwiegend dort stattfinden.
Und was bleibt vom "argen Antagonisten" Calcium jetzt über? Nicht sonderlich viel, oder?
In diesem Sinne
Robert
PS. Wenn ich von den Elementen spreche, meine ich hier immer deren Ionenform.
Weil ich Kurts Tagebuch nicht weiter hijacken möchte, kommt hier die Fortsetzung.
Klingt ganz schön geschwollen, oder?
Du hast Dich hier schon ein wenig festgebissen, wenn Du meine (absichtlich) flapsige Formulierung so ernst nimmst, nichtwahr ?
Dröseln wir das doch ein wenig auf. Bei Landpflanzen ist der normale Aufnahmeweg von Calcium der über die Wurzeln, und zwar über Calcium-spezifische Ionenkanäle (Pathak et al., 2021). Der Transport zu den Blättern erfolgt passiv durch den verdunstungsgetriebenen Saftstrom im Xylem. In die Zelle gelangt das Calcium passiv durchs Plasmalemma ins Zytoplasma.
Da konkurriert nix. Woher kommt dann die Aussage vom Calcium als "argen Antagonisten"? Möglicherweise daher: In carbonathaltigen Böden, also Böden mit hohen CaCO3-Gehalten, mit oft hohen pH-Werten, ist die Löslichkeit von Schwermetallen und auch Borat gering, so daß es zu einem Mangel an Zn, Mn, Fe und B kommen kann (Mengel, 1991). Bergmann, 1993, schreibt zum Calciumüberschuß: "Direkter Ca2+-Überschuß ist praktisch nicht bekannt."
Calcium innerhalb der Pflanze wird fast ausschließlich übers Xylem und nicht übers Phloem transportiert, was bedeutet, es ist in der Pflanze immobil. Eine zeitweise gut Calcium-versorgte Pflanze kann bei späterem Calciummangel Calcium nicht aus den älteren Blättern in jüngere transportieren. Pflanzen sind daher auf ständige Calciumzufuhr angewiesen.
Kalium und Magnesium werden nicht nur im Xylem, sondern auch im Phloem transportiert. Höhere Kalium- und Magnesiumgehalte stören daher die Einlagerung von Calcium ins Pflanzengewebe (Bergmann, a.a.O.). In der Pflanze ist daher so, daß Kalium und Magnesium antagonistisch aufs Calcium wirken, und nicht umgekehrt.
Kommen wir zu unseren Wasserpflanzen. Bei denen geschieht die Calcium-Aufnahme überwiegend passiv als Influx übers Blattgewebe. Sagt Google. Da habe ich aber ein, zwei Anmerkungen. Calcium und Phosphat verstärken ihre gegenseitige Aufnahme, wie Calcium auch die Aufnahme von Nitrat verstärkt. Phosphat aber nehmen submerse Pflanzen überwiegend über die Wurzeln auf, auch solche, die nur über ein schwach ausgeprägtes Wurzelwerk verfügen (Thiébaut, 2008). Wenn Calcium und Phosphat im Bodengrundwasser enthalten sind, wird deren Aufnahme also m.M.n. überwiegend dort stattfinden.
Und was bleibt vom "argen Antagonisten" Calcium jetzt über? Nicht sonderlich viel, oder?
In diesem Sinne
Robert
PS. Wenn ich von den Elementen spreche, meine ich hier immer deren Ionenform.