Hallo ihr zwei Roberts!
Puuh, ich merke schon, daß ich mich da mal wieder Super-mißverständlich und teilweise auch falsch ausgedrückt habe! Und einige meiner Meinungen muß ich wohl auch revidieren!
Zuallererst: Natürlich wird GRÜN heller wahrgenommen als blau und rot bei gleicher Strahldichte und NICHT blau heller als rot und die Strahldichte wird nicht in Lumen/Lux gemessen, sondern in W/(cm²sr). Sorry für meinen geistigen Blackout und vielen Dank für die Korrektur!
ps:
Zum Thema bräunlichem Wasser: Ok, bei dem Wort "bräunlich" kann die Assoziation "Moorwasser" oder "Kaffee" schnell hochkommen. Meinte ich aber gar nicht. Tatsache ist, daß bereits nur leicht gelbliches Wasser UV-Strahlen mit 320 nm bei 70 cm Wassertiefe bis zu 100fach stärker herausfiltern als die orangefarbigen oder roten Lichtfarben. Allerdings habe ich keine Ahnung warum das so ist. Ich suche noch den Link zu den Untersuchungsergebnissen.
Warum Bäume oder andere Landpflanzen filtern, sollte klar sein, schließlich wollen die ja auch Photosynthese betreiben..
Und hey! Lasst mir doch bitte meine romantische Vorstellung vom Dschungelfluss, von irgendwas muß man doch träumen!
Nun ist die Antwort auf die Frage, wie klar das Wasser bei Euren Beispielen ist, leider relativ. Was der eine als "glasklar" bezeichnet, nennt der andere schon "leicht gelblich" oder "mit Schwebeteilchen".
Bewiesen wird's erst, wenn einer mal ein Spektralmeter zu den Pflanzen ins (Natur)Wasser hält und nachweist, wieviel UV, Blau, Rot oder sonstwas dort ankommt. Ich lasse mich da gerne eines Besseren belehren!
Trotzdem bleibt die Kernfrage, bei welcher Wellenlänge ist die Photosynthese bei Wasserpflanzen am effektivsten? Und ich muß sagen, daß ich nach langem Nachdenken mittlerweile auch der Ansicht bin, daß das bei Wasserpflanzen genauso ablaufen muß wie bei Algen und Landpflanzen!
Ich möchte aber nochmal betonen, daß ich nie behauptet habe, Wasserpflanzen wachsen AUSSCHLIESSLICH bei langwelligerem (620 nm) Licht, ich hatte nur (fälschlich) angenommen, sie tun es dann besonders gut.
Wobei ich trotzdem gerne einen Beweis dafür hätte! Also ein unter Laborbedingungen durchgeführten Versuch mit einer Wasserpflanze über die Photosyntheserate in Abhängigkeit vom Lichtspektrum! Hat keiner einen Link oder Fachliteratur dazu?
Außerdem war ich ebenfalls immer der Meinung, daß die Wahl der Lichtfarbe hauptsächlich Geschmackssache ist. Sorry, wenn ich das nicht deutlicher gemacht habe. Ich selber habe jahrelang zwei Becken mit 9000 Kelvin völlig algenfrei gefahren! Allerdings nehme ich trotzdem an, daß Becken mit Beleuchtung jenseits der 10000 K schwieriger werden..
Bezüglich des Durchdringungsvorteils bei UV und Blaulicht bin ich übrigens zuerst ins Grübeln gekommen. Möglich, daß im Becken tatsächlich mehr Lichtstärke unten ankommt, wenn mehr Blauanteil in der Beleuchtung ist. Allerdings glaube ich nicht, daß der Unterschied bei diesem niedrigen Abstand so groß ist, daß tatsächlich ein Effekt eintritt. Wie gesagt, sonst müsste der Beckenboden doch bläulicher sein als der obere Bereich?!
Und Robert-robat1: mit Deinem letzten Satz zu den Reflektoren willst Du mich jetzt veräppeln, oder? :sceptic:
Und zu dieser Theorie "blaues Licht macht Algen": Woher kommt das denn? Ich hatte immer angenommen die (niederen) Algen können sich nicht/nicht so schnell an Licht mit reduziertem oder nicht vorhandenem UV- und Blauanteil anpassen. Die (höher entwickelten) Wasserpflanzen allerdings schon. Und warum hilft die 'Mittagspause'? Brauchen Algen tatsächlich mehr Licht?
Ich bitte um weitere Aufklärung! Danke! :thumbs: