Echinodorus hebt ab

Finke3

Member
Hallo,

ich habe seit längerem (3 Jahren) zwei Echinodurus bleheri Pflanzen in meinem Aquarium. Die beiden Pflanzen sind vermutlich im gesamten Bodenwerk verwurzelt. Mit der Zeit heben die Pflanzen aber sprichwörtlich vom Aquarium Grund ab (siehe Fotos). Woran liegt das? Ich hatte schon die Vermutung, dass es an meiner Flüssigdüngung liegt und die Pflanzen versuchen dieses über die Wurzeln aufzunehmen!?!? Was kann ich machen, damit diese nicht weiter abheben? Momentan sieht es ja recht interessant aus. Mich stört der Anblick nicht, ist halt Natur. Es sollte allerdings nicht höher werden, da sonst der Stamm bald an der Wasseroberfläche ist :gdance:
Da die Planzen auch so kräftig uns verwurzelt sind, kann ich diese auch nicht einfach weiter einbuddeln. Habt ihr einen Tipp für mich?

Gruß

Finke
 

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Ebs

Well-Known Member
Hallo Finke,

hatte zwar auch viele Jahre Echinodoren im Becken, kenne deine Erscheinung aber nicht und halte sie auch nicht für allgemein üblich.
Vielleicht hättest du da schon mal früher was gegen unternehmen sollen, aber egal.

Ein Gesamtbild des Beckens wäre anschaulicher.

Ansonsten würde ich die gesamte Pflanze herausziehen oder herausschneiden, Wurzeln auf 2-3 cm kürzen und neu einsetzen.

Falls alles fest verwurzelt ist, wirst du etwas von der Wurzelmasse irgendwie herausholen müssen oder evtl. alles raus und neu pflanzen.

Gruß Ebs
 

Finke3

Member
Ok danke für deine Antwort. Kann man dann nicht einfach die Pflanze übern Kies abschneiden und neu einpflanzen? Das Wurzelbett bekommt man auf keinen Fall komplett raus. Da müsste man das Becken neu einrichten.
 
Hi,

wie ist denn die Schichthöhe des Bodengrundes. Sollte dieser so voll sein mit Wurzeln, dass dort kein Platz mehr ist, schieben die weiterwachsenden Wurzeln der Echi diese vielleicht raus, wäre jedenfalls eine Erklärung für das Phänomen.

Wenn Du die Pflanze einfach abschneidest, gammelt das ganze Wurzelmaterial eventuell unter dem Bodengrund vor sich hin und ist deshalb nicht zu empfehlen.

Das Rausziehen einer festverwurzelten Echinodorus geht, das kannst Du folgendermaßen machen:
Du fährst mit 2 Fingern am Wurzelstock entlang in den Bodengrund und ertastest einen dicken Wurzelstrang, den Du dann unter dem Bodengrund zur Pflanze hin herausziehst. Dann suchst Du den nächsten dicken Wurzelstrang und machst es genauso usw. Die Wurzeln haben beim einzelnen Hinziehen zur Pflanze erstaunlich wenig Widerstand. Hat bei mir wunderbar funktioniert, meine Echinodorus war im 60er Becken unter dem Bodengrund einfach überall, als Ganzes entwurzeln ist unmöglich ohne komplettes Ausräumen, deshalb das kleinschrittig Procedere.



Hoffe, das hilft Dir weiter, gutes Gelingen ;-)
 

Ebs

Well-Known Member
Hallo Stefan,

Aquariophilo":267uapzo schrieb:
Das rausziehen einer festverwuzelten Echinodorus geht, kannst Du folgendermaßen machen:
Du fährst mit 2 Fingern am Wurzelstock entlang in den Bodengrund und ertastest einen dicken Wurzelstrang, den Du dann unter dem Bodengrund zur Pflanze hin herausziehst. Dann suchst Du den nächsten dicken Wurzelstrang und machst es genauso. Hat bei mir wunderbar funktioniert, meine Echinodorus war im 60er Becken unter dem Bodengrund einfach überall, als Ganzes entwurzeln ist unmöglich ohne komplettes Ausräumen, deshalb das kleinschrittig Procedere.

:thumbs: stimmt, habe ich auch schon gemacht. Ist auf jeden Fall einen Versuch wert ! :thumbs:

Gruß Ebs
 

Heiko Muth (Sumpfheini)

Aquasabi Mitarbeiter
Teammitglied
Hallo,

den gleichen Wuchs habe ich bei emers wachsendem Echinodorus grisebachii 'Parviflorus' aka E. parviflorus bemerkt. Irgendwo müsste ich ein Bild davon haben, werde ich mal raussuchen. Die Pflanze wurde dabei immer kümmerlicher, vielleicht weil zu wenige neue Wurzeln, die sich nur an der Blattrosette entwickeln, den Boden erreicht haben (unter Wasser dürfte das keine Rolle spielen - Nährstoffaufnahme auch über die Blätter).
Die Pflanze wuchs wieder besser, nachdem ich den "Stamm" - das aufrechte Rhizom - mit der Blattrosette zur Seite gebogen und ins Substrat (Lehm) gedrückt hatte.

Echinodorus bleheri = bleherae = E. grisebachii 'Bleherae' gehört wie parviflorus zum Echinodorus grisebachii-Formenkreis. Solche aufrechten Rhizome sind vielleicht für alle Formen aus dieser Gruppe typisch.

Echis und andere Froschlöffelgewächse haben Zugwurzeln, mit denen sie die Blattrosette mehr oder weniger in den Boden ziehen. Die E. grisebachii-Formen schaffen das vielleicht nicht mehr, wenn das aufrecht wachsende Rhizom eine gewisse Länge überschritten hat. Einige andere Echis wie E. uruguayensis oder E. osiris haben horizontale, kriechende Rhizome, die Blattrosette wandert bei denen langsam über den Boden und bildet dabei laufend neue Wurzeln.

Finke3":2wld1ooj schrieb:
Kann man dann nicht einfach die Pflanze übern Kies abschneiden und neu einpflanzen?
Ich glaube, wenn du so hoch abschneiden würdest, dass viel von dem Rhizom übrigbleibt, würde dieses wieder austreiben.

Gruß
Heiko
 

Finke3

Member
Sumpfheini":9oru9oy1 schrieb:
Ich glaube, wenn du so hoch abschneiden würdest, dass viel von dem Rhizom übrigbleibt, würde dieses wieder austreiben.

Vielen Dank für diesen Beitrag Sumpfheini. Allerdings ist mir noch nicht ganz klar, wo ich deiner Meinung abschneiden könnte.
Habe mir soeben mal den Begriff "Rhizom" gegooglt aber noch nicht 100% verstanden. Meinst du es würde austreiben, wenn ich ziemlich dicht übern Kiesbett abschneiden würde?
 

Hydrophil

Member
Finke3":1zhtepwr schrieb:
Vielen Dank für diesen Beitrag Sumpfheini. Allerdings ist mir noch nicht ganz klar, wo ich deiner Meinung abschneiden könnte.
Habe mir soeben mal den Begriff "Rhizom" gegooglt aber noch nicht 100% verstanden. Meinst du es würde austreiben, wenn ich ziemlich dicht übern Kiesbett abschneiden würde?

Hallo,

einfach gesagt, das Rhizom ist das dicke "Wurzelstück", aus dem am oberen Ende die Blätter austreiben. Davon ausgehend wachsen die eigentlichen Wurzeln, die langen, dünnen, weißen "Fäden". Das Rhizom ist meist nicht glatt und weiß, sondern von den ehemaligen Blattansätzen rauh, vielleicht grob mit der Oberfläche eines Palmstammes vergleichbar, hängt aber vom Alter ab. Am Oberen Ende wächst wie gesagt die Blattrosette, wodurch das Rhizom immer länger wird und sich dann auch aus dem Boden heben kann. Wenn du das Rhizom ca. 1-2cm unter den untersten Blättern abschneidest, kannst du den oberen Teil wieder irgendwo einpflanzen und aus dem unteren Teil kann ebenfalls eine oder mehrere neue Pflanzen austreiben. Das kommt daher, dass es eben keine Wurzeln sind, bei denen das nicht möglich ist, sondern ein Teil der Sproßachse (also grob gesagt ein unterirdischer Teil des Stängels).

Viele Grüße,
Christoph
 

Heiko Muth (Sumpfheini)

Aquasabi Mitarbeiter
Teammitglied
Hallo Finke (? - in diesem Forum ist Anrede mit einem Realnamen üblich),

gerade sehe ich, Christian hat es schon exakt und ausführlich erklärt. Wenn man das Rhizom zur Vermehrung verwenden will, kann man es auch in mehrere Stücke schneiden (Rhizomteilung), aus denen dann meistens neue Blattrosetten (analog zu Seitentrieben bei Stängelpflanzen) treiben, wie hier an einer anderen Echi-Art gezeigt:
http://www.heimbiotop.de/vermehrung.html

Gruß
Heiko
 

Finke3

Member
Hydrophil":1dimhrbt schrieb:
Wenn du das Rhizom ca. 1-2cm unter den untersten Blättern abschneidest, kannst du den oberen Teil wieder irgendwo einpflanzen und aus dem unteren Teil kann ebenfalls eine oder mehrere neue Pflanzen austreiben.

Also ungefähr da, wo ich die rote Linie im angehängten Bild gezogen habe? Das Wurzelwerk und der Wurzelball kann dann einfach stehen bleiben?

Gruß

Jörn ;)
 

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Heiko Muth (Sumpfheini)

Aquasabi Mitarbeiter
Teammitglied
Hallo Jörn :smile:

ja, das würde passen, auch ein wenig drüber oder drunter. OK, die alten Wurzeln werden langsam absterben und verrotten, ich kann nicht sicher einschätzen, ob das wirklich ein Problem werden kann; aber zumindest vorübergehend kann man den Stamm drin lassen, einfach um zu beobachten, ob und wenn ja, wie er austreibt.

Gruß
Heiko
 

Finke3

Member
Danke für die Tipps Heiko. Mal sehen ob ich es demnächst mal wage oder vorerst einfach so lasse (solange es nicht noch schlimmer wird). Die Pflanze wächst ja wie Hölle momentan.
 

Hydrophil

Member
Finke3":1pebtdpk schrieb:
Also ungefähr da, wo ich die rote Linie im angehängten Bild gezogen habe? Das Wurzelwerk und der Wurzelball kann dann einfach stehen bleiben?

Gruß

Jörn ;)


Hallo Jörn,

ja so ungefähr. Du könntest auch noch weiter oben abschneiden, solange noch ein klein wenig Rhizom an den Blättern bleibt, das schadet nix, die sind da hart im nehmen. Der untere Teil kann im Boden bleiben, wenn du Wert auf Vermehrung legst würde ich es aber trotzdem rausnehmen (inkl. der Wurzeln, damit nix fault) und das Rhizom in ca. 0,5cm lange Stücke schneiden. Die Stücke legst du dann an einen hellen Platz und dann treiben aus jedem eine oder mehrere Jungpflanzen, das hängt davon ab, wieviele "Augen" an dem Stück sind. Ab einer gewissen Größe kannst du sie trennen und separat einpflanzen. So hab ichs zumindest immer mit meiner E. uruguayensis gemacht, weil das die einzige Art war, sie unkompliziert zu vermehren. Hat jedesmal prima geklappt.

Viele Grüße,
Christoph
 

Heiko Muth (Sumpfheini)

Aquasabi Mitarbeiter
Teammitglied
Hi,

noch eine Vermutung, was den hochwachsenden "Stamm" betrifft: Vielleicht wachsen die Echinodorus grisebachii-Formen in der Natur vorwiegend an Stellen, wo sich alljährlich in der Hochwasserphase feines Sediment (Sand, Lehm, Schlamm...) ablagert, und das aufrechte Rhizom könnte eine Anpassung daran sein. Siehe z.B. die Bilder vom E. grisebachii-Standort am Rio Guaporé im Echinodorus-Buch von C. Kasselmann (2001).
Echinodorus uruguayensis z.B. ist im Unterschied dazu eine Art, von der geschrieben wird, dass sie in schnell fließenden Bächen und Flüssen mit sandig-kiesig-steinigem Grund wächst und diesen mit einem Netzwerk von langen, verzweigten Rhizomen überzieht.

Gruß
Heiko
 

Hydrophil

Member
Sumpfheini":f69jh76e schrieb:
Hi,

noch eine Vermutung, was den hochwachsenden "Stamm" betrifft: Vielleicht wachsen die Echinodorus grisebachii-Formen in der Natur vorwiegend an Stellen, wo sich alljährlich in der Hochwasserphase feines Sediment (Sand, Lehm, Schlamm...) ablagert, und das aufrechte Rhizom könnte eine Anpassung daran sein. Siehe z.B. die Bilder vom E. grisebachii-Standort am Rio Guaporé im Echinodorus-Buch von C. Kasselmann (2001).
Echinodorus uruguayensis z.B. ist im Unterschied dazu eine Art, von der geschrieben wird, dass sie in schnell fließenden Bächen und Flüssen mit sandig-kiesig-steinigem Grund wächst und diesen mit einem Netzwerk von langen, verzweigten Rhizomen überzieht.

Gruß
Heiko


Hallo Heiko,

klingt vernünftig :thumbs:
Allerdings hatte meine E. uruguayensis nie ein verzweigtes Rhizom, sondern auch nur ein einfaches, gerades. Vielleicht hab ich sie aber auch einfach nur nie lange genug an einer Stelle wachsen lassen. Durch das Rhizomwachstum hat sie sich nämlich immer von ihrem angedachten Platz wegbewegt, so dass ich sie fast jedes Jahr rausholen, kürzen und wieder an ihrem angestammten Platz einpflanzen musste.

Viele Grüße,
Christoph
 
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