Hallo Kora,
es ist ja üblich Komponenten, wie die Filterung, separat zu betrachten. Geht auch! Was macht die wichtiges? Vor allem im Zuge des Stickstoffkreislaufs die Desaminierung, Ammonifikation, Nitrifikation und - unter anaeroben Bedingungen und Anwesenheit einer organischen Kohlenstoffquelle - Denitrifikation. Das einzig spannende und notwendige an der Geschichte ist die vermeidung toxischen Nitrits durch die Nitrifikation. Es ist also eine Frage der organischen Belastung(Futter, etc.) - im Pflanzenbecken üblicherweise gering bis sehr gering - und des Angebots an möglichem Substrat - im Pflanzenbecken durch die vorhandene Blattmasse ebenfalls reichlich vorhanden. Sorgt man für eine günstigerweise auch nährstoffverteilende Strömung wird der Job der Nitrifikation nebenbei erledigt. Schon mal Gedanken um eine weitere Notwendigkeit von Filterung im Pflanzenbecken gemacht? Mir fällt nichts mehr ein! Alles was über eine ausreichende Nitrifikation hinaus geht, birgt die Gefahr unerwünschter Nährstoffbindung. Und das bisschen Nitrifkation ist unter Berücksichtigung einer ausreichenden Strömung IM Becken leicht erledigt.
Historisch sind Filter aus pflanzenarmen und fischreichen Aquarien entstanden und unterstützten diese sinnvoll. Eine übliche oberflächliche Betrachtung lädt dazu ein die Motor- und sonstige Leistung mit Filterleistung gleichzusetzen. Hohe Filterleistung(technisch) = hohe Filterleistung(biologisch). Das ist eben nicht so. Es ist im Grunde leicht auf diese Schiene zu rutschen und die führt zu einer intensiven Filterung. Genauso leicht ist es die Alternative einer geringeren, angepassten Filterung zu vernachlässigen, weil sie im Vergleich geradezu widersinnig erscheint. Vor die Wahl gestellt, scheint der Weg der Intensiven Filterung sehr, sehr naheliegend.
Kora":2w1mqew0 schrieb:
Okay, entschuldigt den sinnlosen Thread. Mir war nicht klar gewesen, dass es offenbar eine dumme Frage war.
Nö, so ist das nicht, solch eine Frage macht (für mich) halt ein Fass auf. Außerdem bin ich mind. verantwortlich für die Wortschöpfung "Geringfilterung" die aber auch nur das Prinzip "filterlos" ein wenig modifiziert und zu etablieren sucht. Die Frage wäre von zwei Fraktionen zu diskutieren, die Intensivfilterer sind hier aber in der Anwendung und wohl auch argumentierenderweise unterrepräsentiert. Ich werde also mit solchen Fragen ...
Kora":2w1mqew0 schrieb:
Wie kommts, wie seht ihr diese unterschiedliche Entwicklung, wo stecken die Denkfehler, wer wird am Ende recht behalten?
... nur so objektiv wie möglich umgehen. Und das ist endlich, denn mein Standpunkt ist zu einem nicht geringen Maß auch subjektiv! Ich kann es darstellen, mache ich ja auch, ob es dann für sinnvoll und praktikabel gehalten wird obliegt der persönlichen Entscheidung. Das war's.
Um noch einmal auf das Gesamtpaket zurückzukommen, ich habe meins beschrieben. Das ist aber nichts fixes. Es kann genauso auch Kies sein oder Bodengrunddüngung. Die Anpassung der Filterung bezieht sich aber immer auf eine angemessene Nitrifikation zur Vermeidung des Nitrits. Das spielt die entscheidende Rolle. Ich suche übrigens selbst schon seit Jahren nach weiteren Argumenten pro Filterung, finde halt nichts notwendiges was über diese simple Geschichte der Nitrifikation hinausginge.
Knut":2w1mqew0 schrieb:
Was jetzt aber 'organischer' Stickstoff genau schlimmes verursachen soll (und was ist organischer Stickstoff genau?) und warum - entzieht sich für mich denkbaren Erklärungsmodellen.
Na ja, aus der Zersetzung der Aminosäuren entstehen organische Stickstoffverbindungen, die den Pflanzen, auch den Algen schon als Nährstoff dienen können. Eben auch Urea und Ammonium. Alle diese Verbindungen werden als Ursache für Algen betrachtet, das lässt sich aber leicht entkräften.
PS: was ist eigentlich aus Deinem schönen Aq geworden, das Du hier mal vorgestellt hast?
Das hat mein 14-jähriger Sohn und der zeigt mir, wie ein mikrobiell stabiles Pflanzenbecken auch mit schlampiger CO2-Versorgung, d.h. auch mal mehrwöchig ohne, sonst nur nach EI gedüngt, prima funktioniert.
Ihn fasziniert der Red Chrystal Nachwuchs zurzeit mehr. Gestaltet ist das pflanzlich derzeit eher nicht. Ginge aber relativ schnell, das Hardscape gäbe jetzt mehr her. Das habe ich (wegen patchwork family) aber kaum im Zugriff. Derzeit habe ich nur ein 60x35x35, 2x24W und einen AquaCube40, 2x18W. Letzterer läuft einwandfrei und ergäbe auch ein gefälliges Bild. Mal sehen, in Fotos bin ich schlampig. Der steht seit kurzem bei der 18-jährigen Tochter. Keine Ahnung ob sie dazu einen Bezug bekommt, sie ist aber in Chemie interessiert, was ich natürlich unterstütze! Aber ihr Freund hatte vorher schon ein 54L Standardset und - ohne jedwedes Zutun meinerseits - bohrt er jetzt sein Becken erst einmal lichtmäßig auf ...
Gruß, Nik