Hi Mario,
prutschmar":2cgl390o schrieb:
Also müssen die (Grün)algen einen anderen Ursprung als einen Kaliumüberschuß haben? Gut zu wissen.
Meinst du es spielt neben den Spurenelementen das K/Mg-Verhältniss eine Rolle? Womöglich kompensiert ein erhöhter Mg-Gehalt einen (nicht zu hohen) K-Überschuss :?
Es sieht so aus. Von der Mg-Betonung bin ich überzeugt, damit habe ich nie negative Erfahrungen gemacht. Seinerzeit habe ich Stickstoff nur über KNO3 zugegeben, das wird mit Sicherheit üppig Kalium zur Folge gehabt haben. Ich habe das später mal bei einem anderen Becken mit KNO3-Düngung gemessen und da bewegte sich der K-Gehalt um 20 mg/l. Ca und Mg lag bei ~2:1 bei einer GH von 8-9. Wer absolute Zahlen will, bemüht den Nährstoffrechner.
Das 2:1 Verhältnisergab sich nebenbei, nicht gewollt, weil das Leitungswasser schon reichlich Mg mitbrachte. Ein Verhältnis von 4:1 bis 3:1 ist völlig in Ordnung. KNO3 zur Kaliumversorgung(!), die Stickstofflücke mit Urea. Ammoniumcarbonat, Ca-/Mg-Nitrat geschlossen, PO4 auf Stoß und eine durchaus reichliche SE-Versorgung über den Volldünger. Das funktioniert und muss funktionieren! Tut es das nicht, dann ist das Becken biologisch nicht einwandfrei. Diese ganzen Empfindlichkeiten, beispielsweise auf Urea, Kalium, was auch immer, rühren daher.
Grundsätzlich haben Becken eine Tendenz sich biologisch zu einem gewünschten Zustand hin zu entwickeln. Als ich mein Becken damals bezüglich des Wassers umstellte, lief das schon lange. Auf Sand hatte ich im Jahr vorher schon umgestellt und auch im großen Außenfilter waren nur noch unverfänglichere Filtersubstrate wie Schwämme und Kunststoffigel, das war schon reduziert. Das Becken also biologisch in Ordnung und das Verschwinden der vielen verschiedenen Algen nur auf eine Änderung der Nährstoffsituation zurückzuführen - eindeutig hin zu vollständig und üppig! Bei dem Becken habe ich nach einem Jahr einwandfreien Betriebs, nicht ganz bedenkenlos, den Filter völlig leergeräumt. Das hatte den erwähnten Anflug von grünen Punktalgen zur Folge. Also hatte ich es wieder mit mehr Filtersubstrat versucht. Aber nicht mehr im Filter, sondern über Filterschwämme auf dem Ansaugrohr. Zwei solcher Schwämme genügten und die Punktalgen verschwanden wieder. - Womit auch das Prinzip der Geringfilterung erklärt ist. Die allermeisten meiner schwach besetzten Pflanzenbecken müssen überhaupt nicht gefiltert werden. Da gibt es allenfalls ein Schwämmchen als Ansaugschutz. Was hier oft als Geringfilterung bezeichnet wird ist keine, geht an der Absicht vorbei.
Die ganze Choose zielte darauf ab das System übersichtlich zu bekommen, der Sand, die im Einfluss auf die Nährstoffe zu reduzierende Substratfilterung und auch die Düngung, wo sich eben die Phosphatstoßdüngung als praktikabel erwies und ein äußerst bindungsfreudiges Element nur so viel wie notwendig zugegeben wurde. Gleiches gilt für die Filterung, nur so viel wie unbedingt nötig. BTW, später fuhr ich parallel zu dem Becken 6 Jahre lang ein vergleichbares 300l Becken, mit einem Unterschied, einem Mattenfilter. Das Becken funktionierte auch, zeigte mir die Unterschiede, war aber in den Reaktionen auf Düngung träge bis hin zu undurchsichtig. HMF kann man machen, ich aber nicht noch einmal im Pflanzenbecken. Kies kann man auch machen. Für mich haben übersichtliche Systeme mit möglichst geringer Einflussnahme durch Substrat, Filterung einen besonderen Wert. Dann kann man z.B. erkennen, wieviel organische Fracht in Form von Futter(Besatz) ein Becken verträgt. Wenn man, besser ich, das mal erfahren hat, dann will ich gar nicht mehr filtern, weil die Filterei dann als Einschränkung erfahrbar wird.
Um die Kurve zum Eisen zu kriegen, das Verhältnis von 2- zu 3-wertigem Eisen ist abhängig vom Redoxpotenzial und stark zum 3-wertigen hin. Aber da beim Verbrauch des 2-wertigen sofort wieder welches aus dem 3-wertigen nachgebildet wird, ist immer 2-wertiges Eisen verfügbar. Die Chelatierung hat keinen Einfluss auf die Wertigkeit des Eisens, auch das chelatierte Eisen liegt im gleichen Verhältnis 2- und 3-wertig vor. Allerdings ist die Bindung Chelator und Fe II erheblich schwächer als die des Fe III. Das Fe II wird leicht von anderen Ionen verdrängt und wird frei - z.B. von anderen SE bei einer SE-betonten Düngung. Es muss also gar nicht erst der Chelator abgebaut werden um an das Eisen zu gelangen. Fe-Chelate sind ein Speicher über den langsam von dem Anteil zweiwertigen Eisens frei wird und den Pflanzen zur Verfügung steht. Nun wird auch klar, warum ich nicht wenig, sondern kein Phosphat in der Wassersäule haben will! Wer es machen will, kann es tun, es ist eben ein potenzielles Problem und problemlos vermeidbar.
Gruß, Nik