Hilfe bei "Neuanfang" (Düngerempfehlung)

Marcel84

Member
Hallo zusammen,

da mein erster Versuch mit einem 460Liter Pflanzenaquarium in ein leichtes Algenchaos ausgeartet ist, möchte ich bevor ich mich an einen quasi "Neuanfang" begebe mal kurz euren Rat einholen.
Gründe waren wahrscheinlich: zu viel rumexperimentiert, zu wenig Geduld, zu wenig Erfahrung mir Düngern.
Frische Pflanzen bekomme ich relativ günstig bzw. hab in anderen Becken noch was zur Verfügung, daher mache ich den schritt jetzt auch. Bei meinen "Fehlern" werde ich mich auch bessern :smile:

Zu erst mal zum Becken: 460 Liter, 4x 54 Watt T5 965, hochwertige Reflektoren, 2-3 mm Kieß (Kein Nährboden), Eheim 2075 (jetzt nur noch die Kunststoffröllchen und grobe Matte drin), 5 kg CO2 Anlage mit ph Regler.

Pflanzen:
HCC im Vordergrund (wächst mometan auch sehr gut, ist aber nach ein paar Tagen immer wieder mit buschigen Fadenalgen bedeckt)
pogostemon stellatus (wächst auch ganz gut), rotala rotundifolia, Cabomba caroliniana und Hornkraut habe ich noch frisch reingeworfen.
Sowie viele Fadenalgen, ein paar Bartalgen und seit kurzen auch eine schöne Algenblüte (36 Watt UVC ist jetzt erst mal an).

Meine Leitungswasserwerte (Bodenseewasser):
NO3: 4,5, PO4: <0,0025, K: 1,4, Ca: 48, Mg: 8,0, KH7, GH9
http://www.zvbwv.de/fileadmin/user_uplo ... te2011.pdf

Düngen wollte ich nun wie folgt (bzw. tue es schon seit 1 Woche im "Chaosbecken"):
täglich: 8ml Eudrakon N, 16 ml Eudrakon P, 6 ml Ferrdrakon K, 3 ml Ferrdrakon

Damit würde ich folgende Makros zugeben:
NO3: 2mg/l (davon 0,19 Ammonium)
PO4: 0,2mg/l
K: 1mg/l

Mein Leitungswasser hat ja ziemlich wenig Nitrat. Ich hatte auch schonmal versucht es auf 10-15 mg aufzudüngen, aber hab dann dadurch sehr viel Kalium im Becken.
Ich dachte nun den NO3 Wert so um 5 mg im Becken zu halten. Dadurch sollten ja die Pflanzen auch das durch das Eudrakon N eingebrachte Ammonium aufnehmen können. Denn Doc. Kremser schreibt ja bei dem Dünger, dass bei NO3 > 5 sie kein Ammonium mehr aufnehmen.

Was meint ihr? Ist das für den Anfang ein vernünftiger Weg?

Dann noch eine weitere Verständnisfrage in Bezug auf Dünger.
Es wird ja immer geraten schnellwachsende Pflanzen einzusetzen um überschüssige Nährstoffe aufzunehmen.
Aber z.B. beim EI sind ja immer alle Nährstoffe vorhanden. Welche überschüssigen sollen die Pflanzen denn dann aufnehmen?

Vielen Dank für eure Hilfe!

Marcel
 

DrZoidberg

Active Member
Hallo Marcel,
deine Tagesdüngung sieht nicht schlecht aus. Die ersten Wochen während der Einlaufphase würde ich Stickstoff nur mit KNO3 düngen und später auf den Eudrakon N umstellen.

Dennoch würde ich das Wechselwasser vordüngen auf folgende Werte:

NO3 10-15mg/l (Ziel wären etwa 15-25mg/l im Becken halbwegs konstant zu halten)
PO4 0,5-1mg/l
und vielleicht noch 2-5mg/l Mg um auf der sicheren Seite zu sein.

Ansonsten wären meine Tipps noch:
- UVC nur für Notfälle
- pH-Regler durch Dauertest ersetzen (es sei denn du kontrollierst auch die KH regelmäßig und deine Fische brauchen das...)
- Kunststoffröllchen aus dem Filter entfernen
- evtl. noch 1-2 Strömungspumpen bei der Beckengröße? (ich will meine Pflanzen wedeln sehen :D )

Die schnellwachsenden Pflanzen sollen nicht unbedingt Nährstoffe "ausfiltern" sondern den Algen Paroli bieten und eine pflanzenfreundliche Umgebung schaffen bis das langsamere Gemüse in Schwung gekommen ist. :wink:
 

Marcel84

Member
Hallo Christian,

wenn ich also pro 100 ml. Wechselwasser 25 ml AR Makro Basic Nitrat und 10 ml AR Phoshpat bzw. Eudrakon P aufdünge hätte ich ein Wechselwasser mit ca. 16 NO3, 0,5 PO4 und ca. 8 K. Sollte dann passen, oder? Oder sollte ich etwas anderes zum aufüngen verwenden?
Dann könnte ich mir ja wahrscheinlich auch die Tagesdüngung mit Ferrdrakon K sparen und nur Ferrdrakon bzw. AR Eisenvolldünger verwenden.

Dann stellt sich mir nun aber wieder die Frage ob die NO3 Tagesdüngung mit Eudrakon N überhaupt sinnvoll ist.
Ich habe hier folgende Aussage im Kopf: "Allerdings hemmen höhere Nitrat-Konzentrationen die Ammonium-Aufnahme (ab ca. 5 mg/l Nitrat)" (Quelle: http://www.drak.de/de/produkte/duenger/eudrakon-n.html)
Kommt das Ammonium und Urea dann nicht eher den Algen zu gute?
Evtl. mach ich mir hier ja bei 0.2 ml/l NH4 tägl. aber auch einfach zu viele Gedanken.

Gruß Marcel
 

mario-b

Member
Hallo Marcel,
den Eudrakon N kannst du später wenn dein Becken stabil läuft immer noch einsetzten.
Erstmal so verfahren wie Christian es schon geschrieben hat.
 

Marcel84

Member
DrZoidberg":3cw4i8m8 schrieb:
Dennoch würde ich das Wechselwasser vordüngen auf folgende Werte:

NO3 10-15mg/l (Ziel wären etwa 15-25mg/l im Becken halbwegs konstant zu halten)
PO4 0,5-1mg/l
und vielleicht noch 2-5mg/l Mg um auf der sicheren Seite zu sein.

Hallo Christian,

zwei Frage noch hierzu:
Wenn ich mein Wechselwasser auf PO4 0,5-1 ml/l aufdünge, ist das dann als alleinige Stoßdüngung zu verstehen oder das ganze neben den tägl. 0,2 mg/l (natürlich Verbrauchsabhängig) um ständig 0,5-1 ml/l im Becken zu halten?

Mein Becken hat im Moment ca. 5 mg NO3 und PO4 ca. 0,2.
Wie schnell kann ich die Werte auf 20 mg NO3 und 1 mg PO4 hochziehen?
Sollte das über mehrere Wochen ablaufen?

Gruß Marcel
 

DrZoidberg

Active Member
Moin Marcel,
Wenn ich mein Wechselwasser auf PO4 0,5-1 ml/l aufdünge, ist das dann als alleinige Stoßdüngung zu verstehen oder das ganze neben den tägl. 0,2 mg/l (natürlich Verbrauchsabhängig) um ständig 0,5-1 ml/l im Becken zu halten?

Mit 1mg/l PO4 Stoßdüngung kommen manche Becken schon eine Woche lang hin. Bei mir ist es momentan so, dass ich noch 1-2 Mal pro Woche 0,5-1mg/l nachdünge. Das muss man etwas beobachten oder nachmessen.

Die nicht besonders genauen Tröpfchentests haben mich nur unnötig verrückt gemacht, sodass ich gar nicht mehr messe. Rechnerisch aufdüngen, etwas beobachten und evtl. etwas nachdüngen reicht eigentlich völlig aus. Treten beispielsweise während der Woche grüne Punktalgen auf, dünge ich die nächste Woche halt etwas mehr Phosphat. :wink:

Die Werte kannst du direkt anheben. Nur der Eudrakon N empfiehlt sich wie schon erwähnt nicht für eine Stoßdüngung.
 
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